Grundgesetz-Aktivierer

Moin in die Runde!

4 Tage ohne Lohnfortzahlung - dafür deutlich niedrigere Krankenkassenbeiträge

Vorschlag:
Für die ersten Krankheitstage ( 3-5) gibt es keine Lohnfortzahlung. Dann können für die Arbeitnehmer die Krankenkassenbeiträge deutlich gesenkt werden. Der Anteil an den Beiträgen für Arbeitgeber könnte ggf. im Gegenzug erhöht werden. Die Zahl der Kurzerkrankungen (montags, Brückentage, vor oder nach dem Urlaub) würde drastisch zurückgehen. Für die Arbeitnehmer ergäbe sich keine Schlechterstellung.

Oder:
Pro Jahr wird nur für beispielweise 10 Tage Lohnfortzahlung gewährt - Ausnahmen für Langzeitkranke oder chronisch Kranke.

Prognose: Die die Zahl der Krankheitstage würde drastisch zurückgehen.

Viele Krankschreibungen, insbesondere psychische Erkrankungen haben ihre Ursache in arbeitsrechtlichen Konflikten und dienen zur Vorbereitung von arbeitsrechtlichen Maßnahmen. Hier sind die Arbeitgeber gefordert, Verhalten von Vorgesetzten und Kollegen deutlich unter die Lupe zu nehmen und zu sanktionieren.




https://www.tagesschau.de/investigativ/ ... d-100.html

Vorschlag 3:
Das können wir uns auf Dauer nicht leisten:

Nach einer Aufenthaltsdauer von 36 Monaten, in denen Leistungen nach dem AsylbLG bezogen wurden, haben abgelehnte Asylbewerber Anspruch auf die gleichen Leistungen wie gesetzlich Versicherte

.

Im Jahr 2024 haben die staatlichen Stellen in Deutschland 6,7 Milliarden Euro brutto für Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) ausgegeben.

maxikatze hat geschrieben: 25.11.2025, 20:59 Vorschlag 3:
Das können wir uns auf Dauer nicht leisten:

Nach einer Aufenthaltsdauer von 36 Monaten, in denen Leistungen nach dem AsylbLG bezogen wurden, haben abgelehnte Asylbewerber Anspruch auf die gleichen Leistungen wie gesetzlich Versicherte

.

Im Jahr 2024 haben die staatlichen Stellen in Deutschland 6,7 Milliarden Euro brutto für Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) ausgegeben.

Ein zusätzliches Problem ist die Verteilung der Lasten des Sozialsystems. Der Staat bezahlt für die Krankenversicherung von Sozialleistungsempfängern nur 25 % der von ihnen verursachten Kosten. Die Gesamtheit aller Steuerzahler einschließlich der reichen Dividendenbezieher, Abgeordneten, Beamten usw. trägt also nur 1/4 der Gesundheitskosten der Sozialleistungsempfänger, 3/4 werden auf die zwangsversicherten Normalverdiener umgelegt.

Die versicherungsfremden Leistungen der Rentenkassen und deren unzulänglicher Ausgleich durch Zuschüsse aus Steuermitteln erzeugen eine ähnliche Unwucht zu Lasten der Zwangsversicherten.

Uel hat geschrieben: 27.11.2025, 21:56 Von den örtlichen Städten ist auch nicht mehr viel für die Krankenhäuser zu erwarten, da sie wegen der Flüchtlings- und sonstigen Sozialkosten schon auf "den letzten Loch" pfeifen.

Das betrifft auch alle anderen Haushalte, nicht nur die kommunalen. Da ist nirgendwo mehr Luft. Man muss sich vergegenwärtigen, dass die jährlichen Kosten des Gesundheitssystems über 500 Milliarden Euro betragen, also die Summe, die als über viele Jahre gestrecktes Schuldenpaket für die Infrastruktur und die Bundeswehr höchst kontrovers war:

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesel ... nhalt.html

Angesichts dieser Dimension kann man nicht immer nur über höhere Einahmen des Systems, also um Beitragserhöhungen und höhere Zuschüsse aus Steuermitteln, und teure systemische Schwächen des Gesundheitsbetriebs reden.

Wenn man aber sparen muss, dann nicht auf eine für die Patienten lebensgefährliche Weise. Im Vordergrund sollte immer stehen, zuerst Missbräuche zu erschweren und dann erst wirklich Kranke zu belasten. Die von Staber im Eingangsbeitrag des threads genannten Karenztage bei der Lohnfortzahlung sind nur ein Beispiel. Ich wäre für eine modifizierte Form, die Rücksicht auf Arbeitnehmer nimmt, die tatsächlich an einem Montag arbeitsunfähig erkranken. Die berüchtigten Blaumacher trifft man zielsicherer, wenn Karenztage erst ab der zweiten Krankmeldung in einem Jahr berechnet werden.

Es sind auch schon schwarze Schafe in der Ärzteschaft als Abrechnungsbetrüger aufgeflogen. Wenn die Patienten keine Medikamentenzuzahlungen mehr leisten müssten, sondern den Krankenkassen 10 % der Arztrechnungen bis zu einer Kappungsgrenze von ca. 600 € pro Jahr erstatten müssten, würde Abrechnungsbetrug sehr gefährlich und somit massiv erschwert. Dazu müssten die Kassen den Versicherten nämlich Kopien der Rechnungen zusenden, womit erstmals in der Geschichte der deutschen Sozialversicherung der Empfänger der ärztlichen Dienstleistung Einblick in die Abrechnung bekäme. Der Sachbearbeiter bei der KK kann ja gar nicht wissen, ob eine berechnete Dienstleistung tatsächlich erbracht wurde.

Desweiteren kann man sich auch das Phänomen der ganz besonders bequemen Patienten ansehen. Es gibt nämlich welche, die wegen eines Wehwehchens, mit dem man normalerweise den Hausarzt aufsuchen, einen Rettungswagen rufen. Als Taxiersatz für eine Behandlung im Krankenhaus, obwohl der medizinische Grund einer Busfahrt nicht entgegensteht, werden Rettungswagen auch schon mal benutzt. Diesen Herrschaften würde ich die Kosten voll in Rechnung stellen. Wenn sie kein Geld haben, kann man auch Missbrauchsgebühren auf die KK - Beiträge aufschlagen oder von Sozialleistungen abziehen.

Der dickste Brocken dürfte aber die geldsaugende Pharmaindustrie sein. Es ist überhaupt nicht einzusehen, dass diese Feudalkapitalisten Zugriff auf steuerfinanzierte Forschungsergebnisse von Unis und Instituten erlangen, um dann nur noch bereits als wirksam erwiesene Medikamente in der Endentwicklung zu Patentreife zu bringen, um sich dann risikolos die Taschen vollzustopfen. Diese Profite müssten mit dem Staat, der die risikobehaftete Forschung bezahlt hat (anfangs weiß man ja noch nicht, ob ein Forschungsansatz erfolgreich sein wird), geteilt werden. Steuerzuschüsse für die Kassen müssten dann nicht mehr aus anderen Töpfen geklaubt werden.

Zahlreiche Missbrauchstatbestände sind eigentlich ganz natürlich für ein System, das pseudokapitalistisch organisiert, dabei aber den Funktionsprinzipien der Marktwirtschaft weitestgehend entzogen ist. Es gibt keine Nachfrageelastizität, weil überlebenswichtige Medizin keine natürliche Preisbildung zulässt, und kaum Markttranzparenz. Zumindest die Patienten-Kunden können nur beten, dass sie von den Verkäufern ehrlich beraten werden.

Wenn man diese Einsparpotentiale ernsthaft angehen und gleichzeitig den Anspruch, als Staat mit etwas über einem Prozent der Weltbevölkerung immer das Weltsozialamt Nr. 1 spielen zu m können, etwas zurücknehmen würde, müsste wahrscheinlich kein Krankenhaus mehr geschlossen werden.

P. S.

Ich verschiebe den thread auf das passende Unterforum "Gesundheitspolitik".

Uel schrieb:

Nicht nur Deutschland ist krank, sondern auch die Krankenhäuser

Moin Uel!
Unsere Krankenhäuser und unser Gesundheitssystem sind so krank wie die Patientinnen und Patienten, die sie versorgen sollen.
Ich befürchte sogar, dass man sich in zehn Jahren nach den heutigen Zeiten zurücksehnen wird.
Nur mithilfe der Digitalisierung kann der Wandel gelingen. Sie entlastet die Beschäftigten, gewährleistet den effizienten Austausch von Daten und ermöglicht Hightech-Medizin. Daten werden zum neuen Penicillin. Sie zu nutzen ist ethisch verpflichtend.
Es ist klar, welche Entscheidungen nötig sind. Doch dafür braucht die Politik Tugenden, an denen es traditionell im Gesundheitssystem am meisten mangelt: Mut, Entschlossenheit und das Überwinden von Partikularinteressen. Noch ist das System im internationalen Vergleich gut, aber die Tendenz geht klar nach unten. Die Vorstufe ist schon längst erreicht, es bekommt nicht jeder das was er oder sie brauchen, auch nicht rechtzeitig. Somit verschlimmert sich alles.

Staber hat geschrieben: 28.11.2025, 21:01Nur mithilfe der Digitalisierung kann der Wandel gelingen. Sie entlastet die Beschäftigten, gewährleistet den effizienten Austausch von Daten und ermöglicht Hightech-Medizin. Daten werden zum neuen Penicillin. Sie zu nutzen ist ethisch verpflichtend.

Früher oder später werden Banken und Versicherungen irgendwelchen korrupten Informatikern im System der digitalisierten Gesundheitsdaten sämtliche Informationen über alle medizinischen Befunde aller Patienten abkaufen und viele Leute werden sich wundern, warum sie keinen Kredit und keine Berufsunfähigkeitsversicherung bekommen.

Der organisierten Kriminalität und manchen Geheimdiensten werden auch Gründe einfallen, warum es sich lohnen könnte, für den Ankauf dieser Daten viel Geld in die Hand zu nehmen.

AlexRE hat geschrieben: 29.11.2025, 09:42

Staber hat geschrieben: 28.11.2025, 21:01Nur mithilfe der Digitalisierung kann der Wandel gelingen. Sie entlastet die Beschäftigten, gewährleistet den effizienten Austausch von Daten und ermöglicht Hightech-Medizin. Daten werden zum neuen Penicillin. Sie zu nutzen ist ethisch verpflichtend.

Früher oder später werden Banken und Versicherungen irgendwelchen korrupten Informatikern im System der digitalisierten Gesundheitsdaten sämtliche Informationen über alle medizinischen Befunde aller Patienten abkaufen und viele Leute werden sich wundern, warum sie keinen Kredit und keine Berufsunfähigkeitsversicherung bekommen.

Der organisierten Kriminalität und manchen Geheimdiensten werden auch Gründe einfallen, warum es sich lohnen könnte, für den Ankauf dieser Daten viel Geld in die Hand zu nehmen.

Moin Alex!

In gewisser Weise hast Du Recht!
Aber so ist es mal im Leben. Jedes Ding hat zwei Seiten. Der eine sieht es so, der andere anders! Könnte es auch sein, dass sich die Leute krank melden, weil sie es sind und sie sich deswegen nicht mehr trotzdem zur Arbeit schleppen, weil sie gemerkt haben, dass es ihnen sowieso keiner dankt.