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Re: Frohe Weihnachten
Verfasst: 31.01.2012, 18:25
von Livia
AlexRE hat geschrieben:Sonnenschein+8+ hat geschrieben:Sorry, aber was heißt ei dir " erfolgreich"? das die unter der brücke schlafen? Oder meinst du, der/die kriegen ohne festen meldeadresse schneller oder besser dort in der USA einen Job? klar manche haben es geschaft aber 90% nicht.Ich finde das man H4 empfänger zwar in den hintern tritt aber aber auf 6 monate reduzieren geht gar nicht.
Ich wollte das nicht propagieren, sondern nur erwähnen, dass die Rechnung der Clinton - Regierung damals aufgegangen ist. Die maximale Bezugszeit von Sozialhilfe wurde in den USA auch nicht auf 6 Monate, sondern auf 5 Jahre begrenzt. Das hat auch schon die gewünschte Wirkung erzielt:
http://www.welt.de/debatte/article63052 ... Armut.html
Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass so ein Konzept bei uns am Bundesverfassungsgericht scheitern würde.
Bei uns hat man nicht lange nachgefragt. Eine Gemeinde hat damit begonnen und viele andere zogen nach. Angehörige versuchten sich zu wehren und das wurde aber abgeschmettert, die Gemeinde ist kein Wohfahrtsamt, hiess es damals. So viel ich weiss, wird die Hilfe von Verwandten nach Einkommen und Möglichkeit bestimmt. Und die Dauer der Hilfe ist auch limitiert. Ich muss mich hierzu noch besser informieren.
Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit
Verfasst: 01.02.2012, 21:17
von AlexRE
Seite heute haben wir in Deutschland für Obdachlose lebensbedrohliche Minustemperaturen. Sogar die Deutsche Bahn sieht unter diesen Umständen davon ab, die Leute hinauszuwerfen:
Draußen ist es immer hart, aber bei diesen Temperaturen ist die Gefahr zu sterben eben noch höher. Zumal in den städtischen Notunterkünften einfach kein Platz für alle ist. Die nehmen meist schon mehr Menschen auf, als sie eigentlich könnten. Offiziell haben sie etwa Platz für 400 Menschen pro Nacht. Selbst wenn es fünfmal so viele Schlafstätten gäbe, müssten noch 5000 Männer und Frauen auf der Straße schlafen, in Vorräumen von Banken, Lagerhallen oder U-Bahnhöfen. Dort dürfen sie eigentlich nicht sein, doch bei diesen extremen Bedingungen haben die Mitarbeiter vom Bahnhofsmanagement Berlin ein Einsehen. Am Dienstag wurden sie per E-Mail mit folgenden Worten angewiesen: "Werden Obdachlose in den Nachtstunden bei extremer Kälte in den Bahnhöfen angetroffen und die mit den sozialen Trägern vereinbarten Maßnahmenpläne greifen nicht, bzw. die Obdachlosen erreichen keine gesicherte Unterkunft, so ist von einer Verweisung abzusehen."
http://www.morgenpost.de/printarchiv/be ... leben.html
So richtig kann ich an die Mitmenschlichkeit der DB - Manager allerdings nicht glauben. Ich könnte mir eher vorstellen, dass die genannten sozialen Träger etwas Druck gemacht und mit Negativschlagzeilen gedroht haben, falls es Tote gibt.
Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit
Verfasst: 01.02.2012, 21:25
von Sonnenschein+8+
@ Alex, das gilt "nur" für die Großstädte..da wo ich war hatten die das nicht obwohl es jedes jahr heißt wenn der winter zu kalt ist können die da rein.Traurig aber wahr.
Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit
Verfasst: 01.02.2012, 22:03
von Staber
Immer wieder ein Hingucker!
gruß staber
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=kLVScvzSu3U&feature=player_embedded#![/youtube]
Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit
Verfasst: 02.02.2012, 10:55
von AlexRE
Staber hat geschrieben:Immer wieder ein Hingucker!
gruß staber
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=kLVScvzSu3U&feature=player_embedded#![/youtube]
Die Sendung hatte ich noch gar nicht gesehen. Ohne Wohnung kein AlG II und ohne Geld keine Wohnung? Bei manchen bürokratischen Sachzwängen habe ich den Eindruck, dass sie durchaus gewollt sind. Ich finde übrigens die Kommentare zu dem youtube - Video und zu diesem umfangreichen Zeit - Artikel recht interessant:
http://www.zeit.de/2009/11/Wallraff-11/seite-5
Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit
Verfasst: 02.02.2012, 11:06
von Sonnenschein+8+
Ich hatte vor 2 Jahren mal wieder das Vergnügen mit den Behörden zu kämpfen.Trotz guter Unterstützung sehr schwer Geld vom Staat gekriegt. Da war ich noch obdachlos und die sagten, ich solle dahin fahren wo ich herkomme. Sprich 250 km Entfernung. Es ging hin und her vom Ummelden angefangen bis zum Antrag auf H4. Da kann man wirklich Mäuse melken gehen.
Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit
Verfasst: 02.02.2012, 19:56
von maxikatze
Auch die Kirchenpforten bräuchten nachts nicht geschlossen bleiben. Mit einer warmen Suppe oder ein paar Decken wäre schon geholfen.
Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit
Verfasst: 10.02.2012, 15:06
von Sonnenschein+8+
Gelsenkirchen-Erle. In eisig kalten Nächten wie diesen, wenn die Minus-Temperaturen leicht in den zweistelligen Bereich rutschen, tut ein warmes Obdach Not. Die Johanniter haben auf ihrem Hof im Gewerbegebiet an der Emscherstraße 14 seit ein paar Tagen ein Zelt zum Aufwärmen und Übernachten stehen - doch kaum ein Wohnungsloser hat bislang von diesem Angebot Gebrauch gemacht.
....
Über die Gründe, warum das Zelt an der Emscherstraße so gut wie gar nicht aufgesucht wird, kann Daniela Russo nur spekulieren: „Die meisten Obdachlosen haben irgendwo draußen Übernachtungsplätze.“ Sie halten sie geheim, wollen sie - nur um den Preis für eine warme Nacht - vielleicht nicht aufgeben und dabei Gefahr laufen, dass sie dann von anderen Obdachlosen belegt werden.
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 33160.html
Vielleicht hat man sie das ganze Jahr nur mit Beschimpfungen und sonstwas betitelt, dass sie nur ungern Hilfe annehmen. Ich meine jetzt nicht die Helfer, sondern im Allgemeinen. Und jetzt wo es kalt ist, sagt man "die Armen".
Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit
Verfasst: 10.02.2012, 15:30
von GasGerd
Aus dem Thema habe ich einen gmx - thread gemacht:
Obdachlose nehmen Hilfe nicht an
Kaum zu glauben:
"Gelsenkirchen-Erle. In eisig kalten Nächten wie diesen, wenn die Minus-Temperaturen leicht in den zweistelligen Bereich rutschen, tut ein warmes Obdach Not. Die Johanniter haben auf ihrem Hof im Gewerbegebiet an der Emscherstraße 14 seit ein paar Tagen ein Zelt zum Aufwärmen und Übernachten stehen - doch kaum ein Wohnungsloser hat bislang von diesem Angebot Gebrauch gemacht.
....
Über die Gründe, warum das Zelt an der Emscherstraße so gut wie gar nicht aufgesucht wird, kann Daniela Russo nur spekulieren: „Die meisten Obdachlosen haben irgendwo draußen Übernachtungsplätze.“ Sie halten sie geheim, wollen sie - nur um den Preis für eine warme Nacht - vielleicht nicht aufgeben und dabei Gefahr laufen, dass sie dann von anderen Obdachlosen belegt werden."
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 33160.html
Es sollen Zehntausende von Obdachlosen in Deutschland auf der Straße leben und die Temperaturen sind lebensbedrohlich niedrig.
Warum riskieren diese Leute ihr Leben? So schlechte Erfahrungen mit Behörden und "Normalbürgern", dass sie um jeden Preis in ihren Nischen bleiben wollen?
http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/14355827
Die letzten beiden threads von mir wurden da sofort wieder gelöscht. Anscheinend kann man nur noch threads eröffnen, wenn die Redaktion selbst das Thema nicht in Planung hat. Man sieht fast nur noch Redaktionsthreads dort.
Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit
Verfasst: 10.02.2012, 18:13
von Staber
Sonnenschein+8+ hat geschrieben: Die Johanniter haben auf ihrem Hof im Gewerbegebiet an der Emscherstraße 14 seit ein paar Tagen ein Zelt zum Aufwärmen und Übernachten stehen - doch kaum ein Wohnungsloser hat bislang von diesem Angebot Gebrauch gemacht..
Wie wäre es denn mit einer angemessenen Suite für jeden? Wer das Bett nicht will, muss doch nicht. Angst vor Diebstahl? Ist es auf einer Parkbank sicherer?
Wenn man in einem Backpacker übernachtet, schläft man auch mit bis zu 10 Leuten in einem Zimmer und bezahlt auch noch dafür. Aber für unsere Obachlosen ist das natürlich nicht gemütlich genug.
Maximal 2 Personen in einem Zimmer? Sagt Bescheid, wenn es soweit ist, dann werde ich auch obachlos.Letzte Äußerung natürlich ironisch gemeint!
gruß staber