Ich möchte auf diese Buch-Passage aufmerksam machen, weil sie meines Erachtens exemplarisch zeigt, welcher enorme Egoismus sich verbirgt:
Seite 15/16:
In der Nacht zuvor hatte sich eine langjährige Gelegenheitsbeziehung mit einer Frau, die ich im Schnitt vielleicht ein gutes halbes Dutzend Mal pro Jahr gesehen hatte, in Wohlgefallen aufgelöst. Claudia D.xxxxx hatte mich beim Fremdgehen erwischt, und ohne irgendwelche Gegenwehr ergriff ich die günstige Gelegenheit auf ein Beziehungsende im beiderseitigen Übereinkommen. Ich spürte aufatmende Entspannung, als ich damals in Schwetzingen die Treppe runterging. Ich merkte, dass da nichts an Gefühlen war, dass ich das Ganze, wie anderes auch, vor Jahren hätte beenden müssen, und dachte, dass meine Feigheit und Angst vor einer durchgeknallten Reaktion, die eine kurz vor dem Abschluss stehende, komplizierte familienrechtliche Vereinbarung über meine Kinder mit deren Mutter gefährden könnte, wohl übertrieben gewesen waren. Ich erlebte daraufhin eine zuversichtliche Fahrt in die Nacht.
ER erlebte also eine zuversichtliche Fahrt in die Nacht?
Ich lass das mal so stehen... und erinnere mich sehr gut an jenes winzige Interview, in welchem die Mutter der CSD (weinend) geäußert hat (sinngemäß): Jörg hat die ganze Zeit nur gelogen; er hat die ganzen 11 Jahre nur gelogen.
ER erlebte also nach 11 Jahren der Lügen eine zuversichtliche Fahrt in die Nacht? Kein einziger Gedanke an die Frau, die er belogen und betrogen hat?
Hat er da nicht noch etwas vergessen oder war es da schon erledigt?
Oltrogge sagte nun in seinem Plädoyer, Kachelmann habe versucht, bestimmte "Spuren zu beseitigen". So seien auf seinem Handy, auf dem er alle seine SMS-Kontakte speicherte, sämtliche von dem mutmaßlichen Opfer eingegangenen SMS nicht mehr vorhanden. Ebenso fehlten alle Eingänge im Zeitraum vom 16. Januar bis 12. Februar 2010. Dagegen seien alte Kontakte früherer anderer Freundinnen noch vorhanden gewesen.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/pla ... -1.1099025