Re: Russland
Verfasst: Fr 15. Aug 2014, 00:51


AlexRE hat geschrieben:
Hallo Livia,Livia hat geschrieben:Deutschland drängt Schweiz zur Umsetzung der Russland-Sanktionen
gekürzt
http://www.bluewin.ch/de/news/vermischt ... russl.html
Wladimir Putin ist kein Kriegstreiber
...Er hat in der Ukraine-Krise nicht agiert, sondern reagiert: auf schwere Fehler des Westens und auf die Tour der Amerikaner, die Nato an die Grenze Russlands heranzuführen.
...
In Vietnam mussten die Amerikaner als Verlierer abziehen und das Land den Kommunisten zurücklassen. Von einer Befriedung Afghanistans kann nicht im Geringsten die Rede sein. Die hässliche, aber die Region stabilisierende Diktatur von Saddam Hussein im Irak wurde zerbombt und durch ein Machtvakuum ersetzt, in dem sich nun Islamisten ausbreiten, die den ganzen Nahen Osten bedrohen - mit überhaupt nicht absehbaren Kollateralschäden für Verbündete des Westens wie die Türkei und die dort unterdrückten Kurden.
...
http://www.wiwo.de/politik/ausland/100- ... 0-all.html
Das ist eine markante Aussage und wie man auch in der Presse feststellen kann, hat sich die Lage etwas geändert, indem man nicht nur Putin verurteilt, sondern vor allem die Amis und die EU, welche den grössten Teil der Geschehnisse zu verantworten haben. Ich wünsche mir eine baldmögliche Lösung für diese armen Menschen die durch diesen unmöglichen Krieg ihr Leben sowie Hab und Gut verloren haben.Dieser verbalen Verschärfung der Ukraine-Krise durch den veröffentlichten Mainstream muss Einhalt geboten werden. Alle, die ein Mindestverständnis von Geschichte, wirtschaftlichen Zusammenhängen und den Bedingungen für ein friedliches Zusammenleben der Völker mitbringen, müssen sich zu Wort melden. Die mal unverhohlene, mal kaschierte Hetze gegen Putin muss aufhören. Putin ist kein Kriegstreiber. Er hat in der Ukraine-Krise nicht agiert, sondern reagiert: auf schwere Fehler des Westens und auf die Tour der Amerikaner, die Nato an die Grenze Russlands heranzuführen.
Das Versagen der selbst ernannten amerikanischen Weltpolizei in der Vergangenheit ist kein Argument dafür, im 21. Jahrhundert und damit im fortgeschrittenen Atomwaffenzeitalter das Recht des Stärkeren neu einzuführen und Eroberungszüge wie im 19. Jahrhundert und früher einfach so hinzunehmen.maxikatze hat geschrieben:Hallo Livia,
der Trikotagenhersteller Wolfgang Grupp ist in Deutschland kein Unbekannter. Er schrieb in der Wirtschaftswoche diesen sehr weitsichtigen Artikel:
Wladimir Putin ist kein Kriegstreiber
...Er hat in der Ukraine-Krise nicht agiert, sondern reagiert: auf schwere Fehler des Westens und auf die Tour der Amerikaner, die Nato an die Grenze Russlands heranzuführen.
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In Vietnam mussten die Amerikaner als Verlierer abziehen und das Land den Kommunisten zurücklassen. Von einer Befriedung Afghanistans kann nicht im Geringsten die Rede sein. Die hässliche, aber die Region stabilisierende Diktatur von Saddam Hussein im Irak wurde zerbombt und durch ein Machtvakuum ersetzt, in dem sich nun Islamisten ausbreiten, die den ganzen Nahen Osten bedrohen - mit überhaupt nicht absehbaren Kollateralschäden für Verbündete des Westens wie die Türkei und die dort unterdrückten Kurden.
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http://www.wiwo.de/politik/ausland/100- ... 0-all.html
(...)
Indem sie die EU mithilfe der meiner Ansicht nach ein wenig paranoiden Polen, Balten und Ungarn gegen Putin in Position gebracht haben, schwächen sie Europa als Völkergemeinschaft, als eigenständigen Pol in der Welt und als Wirtschaftsmacht.
(...)
http://de.wikipedia.org/wiki/Baltikum(...)
Die baltischen Bevölkerungen erlebten innerhalb weniger Jahre ab 1940 drei aufeinander folgende gewaltige Liquidations- und Deportationswellen:
1940–1941: durch die Sowjetunion (Herrschaftsschicht, Militär, Bourgeoisie, Klerus und andere)
1941–1944: durch das Nationalsozialistische Deutschland (Juden)
1944–1950: wieder durch die Sowjetunion (Kollaborateure, Widerstandskämpfer, Opposition, Kulaken und andere)
In den 1950er-Jahren befanden sich rund 10 % der erwachsenen, männlichen Bevölkerung des Baltikums entweder in den Lagern des GULAG oder in der Verbannung in der Sowjetunion.[10]
Von 1944 bis 1990 gehörten Lettland, Estland und Litauen zur Sowjetunion. In dieser Zeit wurden diese Länder, größtenteils gegen den Willen der Bevölkerung, in das sowjetische System integriert. Diese Zeit war gekennzeichnet von einer Ansiedlungspolitik der Sowjetunion, welche die angestammten Bevölkerungen zu Minderheiten im eigenen Land machen sollte.
(...)
Diese und andere historische Erfahrungen der Balten und Polen mit den Russen lassen Paranoia als allerletzte Erklärung für das dortige Misstrauen zu:
Mein Hauptvorbehalt gegenüber der im Netz (= außerhalb der Mainstream Medien) derzeit überwiegenden Kritik an der westlichen Ukraine - Politik auf diesem thread war das Budapester Memorandum von 1994:Uel hat geschrieben:PS.: Ihr habt möglicher Weise schon einige Gedanken abgehakt, habe den kompletten Stang nicht gelesen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Budapester_Memorandum(...)
Im Memorandum verpflichteten sich die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Russland in drei getrennten Erklärungen jeweils gegenüber Kasachstan, Weißrussland und der Ukraine, als Gegenleistung für einen Nuklearwaffenverzicht die Souveränität und die bestehenden Grenzen der Länder (Art. 1) sowie deren politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit zu achten (Art. 2 f.) und im Falle eines nuklearen Angriffs auf die Länder unmittelbar Maßnahmen des UN-Sicherheitsrates zu veranlassen (Art. 4).
(...)
http://www.wdr5.de/sendungen/tagesgespr ... ml#commentNun stehen wir in Syrien, Ukraine +Irak scheinbar erstaunt vor den diplomatischen Trümmerhaufen. Wenn die eigene Moral schrittweise am verkommen ist, kann man sich schlecht als Moralapostel bei den Gegnern aufspielen!
Dieser Gesichtspunkt wird von den deutschen Verantwortlichen für die Waffenlieferungen an die Kurden allerdings nicht unterschlagen, sondern offen benannt:Uel hat geschrieben: Ich bin da ganz Deiner Meinung, hab das ganze heute auf WDR5 grundsätzlicher formuliert:http://www.wdr5.de/sendungen/tagesgespr ... ml#commentNun stehen wir in Syrien, Ukraine +Irak scheinbar erstaunt vor den diplomatischen Trümmerhaufen. Wenn die eigene Moral schrittweise am verkommen ist, kann man sich schlecht als Moralapostel bei den Gegnern aufspielen!
Deshalb hat es bislang ja auch noch keine deutschen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete gegeben. Im Falle eines Völkermords (an den irakischen Christen und Jesiden) treten aber selbst solche gravierenden Gründe hinter die gewichtigste Pflicht zurück, die nach dem geltenden Völkerrecht mögliche Nothelfer haben, nämlich Völkermorde zu verhindern.(...)
Leider gibt es bei Waffen nicht wie bei Computern +Druckern Verfallsdaten um unreparierbar ihren Geist aufzugeben. Sie wandern mit der Zeit immer dorthin, wo man sie am wenigsten haben will. Waffen nur dann in diese brennende Hütte liefern +gleichzeitig unterschrieben wird, dass es der letzte Einsatz ...