DIE WELT - "Erdogans Angriffe auf Merkel werden auf einmal persönlich"
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/po ... li=BBqg6Q9
...ein Abgrund an Anstandslosigkeit, wie er in der noch jungen Geschichte der Berliner Republik wohl einmalig sein dürfte..
Das wirft die natürlich Frage auf, wie es eigentlich um den Anstand der Aufständischen selbst bestellt ist? Und zwar aus der Sicht des schlichten, völlig unpolitischen und unideologischen guten Benehmens?Um diese Frage zu beantworten, reicht es, sich die Ereignisse im Nachgang des Terroranschlags in Berlin in Erinnerung zu rufen.
Bis zum 19. Dezember 2016 war man ja schon einiges an Unanständigkeiten seitens der Anständigen gewohnt gewesen. Da wurden in Talkshows die Erlebnisse von Polizisten und Gewaltopfern zerredet und verhöhnt, es wurde von Armlängen gefaselt, von Provokateuren, die nicht ganz unschuldig an ihrer Ermordung waren und natürlich besuchte, außer der Präsidentin des Bayrischen Landtags, Barbara Stamm, kein ranghoher Vertreter der Berliner Republik die Verletzten des Terroranschlags von Würzburg am Krankenbett. Derartiges verbietet ganz offensichtlich der Anstand der regierungsamtlichen Aufständischen, selbst wenn es sich bei den Attentatsopfern um harmlose Touristen aus Hongkong handelt. Statt diesen Mitgefühl entgegenzubringen oder sich bei ihnen zumindest für das Erlittene zu entschuldigen, ereiferte man sich lieber über das Schicksal des Attentäters und bemühte sich darum, in dessen Erschießung einen Akt unangemessener Polizeigewalt zu wittern.
Im Deutschland der 2010er Jahren ist ein Täter niemals Täter, jedenfalls wenn der Hintergrund stimmt, sondern immer nur Opfer der rassistischen Umstände und ihre Taten daher nur so etwas wie Hilferufe beziehungsweise Notwehrhandlungen gegen alltägliche Diskriminierungen. An solche Unanständigkeiten ist man inzwischen gewöhnt. Gemeint ist ebenfalls nicht die gespenstische Gleichgültigkeit, mit der die veröffentlichte Meinung diesem offensichtlichen Angriff auf die Bundesrepublik begegnete. Als wäre der alte Sponti-Spruch: "Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin…" Wirklichkeit geworden, war und ist es das größte Bestreben der Anständigen, die Kriegserklärung zu ignorieren und zur Normalität ihres Aufstands zurückzukehren.
So brauchte die Berliner Stadtregierung ganze zwei Monate um den Verletzten und Hinterbliebenen schriftlich zu kondolieren. Zwei Monate! Die Rechnungen für die Leichenschauen gingen dagegen schon drei Tage nach dem Anschlag, am 22. Dezember, raus. 51,- € sollten die Trauernden bezahlen, und zwar fristgerecht, ansonsten würde ein Inkassobüro für die Eintreibung sorgen. Dazu passt, dass Verletzten und Hinterbliebenen der Zugang zum Trauergottesdienst der Anständigen wenige Tage nach dem Attentat verweigert wurde, weil zu viel Politprominenz anwesend war. Oder, dass Angehörige immer wieder darüber klagen, von den Verantwortlichen wie lästige Bittsteller behandelt worden zu sein, die man in ihrer Verzweiflung allein ließ.
Besonders schäbig aber ist der Umgang mit den Toten. Nicht nur, dass während man sich in den Ländern, aus denen ein Teil der Toten stammte, um ein würdiges Gedenken bemühte, in der Berliner Republik die Weihnachtspause des Parlaments wichtiger war. Darüber hinaus verfügen die Anschlagsopfer, anders als ihr Mörder, in der Öffentlichkeit über keine Namen und keine Gesichter. Sie sind bloß ein Dutzend anonymer Kadaver. Es scheint, als wollte man unter allen Umständen vermeiden, dass die Toten als echte Menschen aus Fleisch und Blut wahrgenommen werden, als Menschen mit einer Familie, Freunden und einem Leben aus dem sie von Amri herausgerissen wurden. Ihnen werden sicherlich niemals Straßen und Plätze gewidmet werden, soviel ist wohl klar. Aber vielleicht steht ihnen so etwas nach Ansicht der anständigen Aufständischen auch gar nicht zu, schließlich haben die Opfer mit ihrem Tod nur der AfD und den Rechtspopulisten in die Hände gespielt.
icke hat geschrieben:Der Aufstand der Anständigen verhält sich gegenüber Terrorismus-Opfern (neudeutsch Erlebende) unanständig....ein Abgrund an Anstandslosigkeit, wie er in der noch jungen Geschichte der Berliner Republik wohl einmalig sein dürfte..
Das wirft die natürlich Frage auf, wie es eigentlich um den Anstand der Aufständischen selbst bestellt ist? Und zwar aus der Sicht des schlichten, völlig unpolitischen und unideologischen guten Benehmens?Um diese Frage zu beantworten, reicht es, sich die Ereignisse im Nachgang des Terroranschlags in Berlin in Erinnerung zu rufen.
Bis zum 19. Dezember 2016 war man ja schon einiges an Unanständigkeiten seitens der Anständigen gewohnt gewesen. Da wurden in Talkshows die Erlebnisse von Polizisten und Gewaltopfern zerredet und verhöhnt, es wurde von Armlängen gefaselt, von Provokateuren, die nicht ganz unschuldig an ihrer Ermordung waren und natürlich besuchte, außer der Präsidentin des Bayrischen Landtags, Barbara Stamm, kein ranghoher Vertreter der Berliner Republik die Verletzten des Terroranschlags von Würzburg am Krankenbett. Derartiges verbietet ganz offensichtlich der Anstand der regierungsamtlichen Aufständischen, selbst wenn es sich bei den Attentatsopfern um harmlose Touristen aus Hongkong handelt. Statt diesen Mitgefühl entgegenzubringen oder sich bei ihnen zumindest für das Erlittene zu entschuldigen, ereiferte man sich lieber über das Schicksal des Attentäters und bemühte sich darum, in dessen Erschießung einen Akt unangemessener Polizeigewalt zu wittern.
Im Deutschland der 2010er Jahren ist ein Täter niemals Täter, jedenfalls wenn der Hintergrund stimmt, sondern immer nur Opfer der rassistischen Umstände und ihre Taten daher nur so etwas wie Hilferufe beziehungsweise Notwehrhandlungen gegen alltägliche Diskriminierungen. An solche Unanständigkeiten ist man inzwischen gewöhnt. Gemeint ist ebenfalls nicht die gespenstische Gleichgültigkeit, mit der die veröffentlichte Meinung diesem offensichtlichen Angriff auf die Bundesrepublik begegnete. Als wäre der alte Sponti-Spruch: "Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin…" Wirklichkeit geworden, war und ist es das größte Bestreben der Anständigen, die Kriegserklärung zu ignorieren und zur Normalität ihres Aufstands zurückzukehren.
So brauchte die Berliner Stadtregierung ganze zwei Monate um den Verletzten und Hinterbliebenen schriftlich zu kondolieren. Zwei Monate! Die Rechnungen für die Leichenschauen gingen dagegen schon drei Tage nach dem Anschlag, am 22. Dezember, raus. 51,- € sollten die Trauernden bezahlen, und zwar fristgerecht, ansonsten würde ein Inkassobüro für die Eintreibung sorgen. Dazu passt, dass Verletzten und Hinterbliebenen der Zugang zum Trauergottesdienst der Anständigen wenige Tage nach dem Attentat verweigert wurde, weil zu viel Politprominenz anwesend war. Oder, dass Angehörige immer wieder darüber klagen, von den Verantwortlichen wie lästige Bittsteller behandelt worden zu sein, die man in ihrer Verzweiflung allein ließ.
Besonders schäbig aber ist der Umgang mit den Toten. Nicht nur, dass während man sich in den Ländern, aus denen ein Teil der Toten stammte, um ein würdiges Gedenken bemühte, in der Berliner Republik die Weihnachtspause des Parlaments wichtiger war. Darüber hinaus verfügen die Anschlagsopfer, anders als ihr Mörder, in der Öffentlichkeit über keine Namen und keine Gesichter. Sie sind bloß ein Dutzend anonymer Kadaver. Es scheint, als wollte man unter allen Umständen vermeiden, dass die Toten als echte Menschen aus Fleisch und Blut wahrgenommen werden, als Menschen mit einer Familie, Freunden und einem Leben aus dem sie von Amri herausgerissen wurden. Ihnen werden sicherlich niemals Straßen und Plätze gewidmet werden, soviel ist wohl klar. Aber vielleicht steht ihnen so etwas nach Ansicht der anständigen Aufständischen auch gar nicht zu, schließlich haben die Opfer mit ihrem Tod nur der AfD und den Rechtspopulisten in die Hände gespielt.
https://deutscherarbeitgeberverband.de/textezurfreiheit/2017_03_13_dav_freiheit_anstand-aufstaendische.html
Alex hat geschrieben
Das ist alles sehr richtig, überrascht mich aber von einer Internetseite eines Arbeitgeberverbands zu vernehmen. Normalerweise umschleimen Unternehmer die aktuell herrschenden Politiker oder bestechen sie, weil es ihnen nur um Geld und sonst um nichts auf der Welt geht.
Aus dem Link von icke kopiert
So könnte, aber dies ist bloß eine vage Hoffnung, das Attentat doch noch eine positive Folge haben. Nämlich jene, dass die Terrorfahrt des Anis Amri den Anfang vom Ende des "Aufstand der Anständigen" markiert. Im Sinne von Demokratie und Freiheit wäre dies nur zu wünschen!
Livia hat geschrieben:Alex hat geschrieben
Das ist alles sehr richtig, überrascht mich aber von einer Internetseite eines Arbeitgeberverbands zu vernehmen. Normalerweise umschleimen Unternehmer die aktuell herrschenden Politiker oder bestechen sie, weil es ihnen nur um Geld und sonst um nichts auf der Welt geht.
Immer mehr Menschen verstehen was in Europa schief läuft, könnte also sein, dass sich das Blatt wendet.Aus dem Link von icke kopiert
So könnte, aber dies ist bloß eine vage Hoffnung, das Attentat doch noch eine positive Folge haben. Nämlich jene, dass die Terrorfahrt des Anis Amri den Anfang vom Ende des "Aufstand der Anständigen" markiert. Im Sinne von Demokratie und Freiheit wäre dies nur zu wünschen!
https://deutscherarbeitgeberverband.de/ ... ische.html
Excubitor hat geschrieben:KommentarDie Naiven unter uns werden es noch bitter bereuen viel zu nachgiebig gewesen zu sein.
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