Deutschland, quo vadis?

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Re: 6 Millionen Menschen droht die Altersarmut

Beitragvon AlexRE » Do 2. Mär 2017, 22:12

Excubitor hat geschrieben:FOCUS MONEY Online - "Armutsbericht Die Deutschen werden immer ärmer"
http://www.focus.de/finanzen/armutsberi ... 30143.html


Nicht alle Deutschen, die Reichen werden jedenfalls immer reicher. Doch auch der obere Mittelstand ist zumindest nicht von Altersarmut bedroht, solange die Geringverdiener immer früher sterben und so die Renten der Besserverdiener massiv subventionieren:

Armutsbericht

Reiche leben bis zu zehn Jahre länger

(...)

Interessant ist diese Entwicklung auch für die gesetzliche Rentenversicherung. Hier führt dies de facto zu einer Umverteilung von unten nach oben, so Rosenbrock: "Die armen Menschen, die ihr Leben lang Beiträge zur Rentenversicherung bezahlt haben und dann im Durchschnitt vielleicht noch vier oder fünf Jahre die Rente genießen können, finanzieren im Grunde genommen die Rente der Wohlhabenderen, länger Lebenden mit. Und das ist, wenn man genau hinguckt, natürlich ein sozialpolitischer Skandal erster Güte."


https://www.tagesschau.de/inland/lebens ... g-107.html
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Re: Deutschland, quo vadis?

Beitragvon Uel » Fr 3. Mär 2017, 17:22


Wer jetzt so tut, als ob das neu oder verwunderlich ist, der hat keinen wirtschaftlichen und politischen Verstand. Schon allein die Tatsache, dass die, die ihr ganzes Leben in unsicheren Branchen verbracht haben, im Alter dafür auch noch bestraft werden, indem sie bei der Rente noch viel weniger haben, als die, die mit ihrer "lückenlosen Erwerbsbiografie meist ohne den täglichen Stress permanent ein Dauer-Abo auf die ewigen Fleischtöpfe hatten und im Alter auch noch privilegiert werden. Das Ganze ist und bleibt eine ungerechte Veranstaltung.
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Die "neue" deutsche Armut

Beitragvon Excubitor » Fr 3. Mär 2017, 17:43

Uel hat geschrieben:
Wer jetzt so tut, als ob das neu oder verwunderlich ist, der hat keinen wirtschaftlichen und politischen Verstand. Schon allein die Tatsache, dass die, die ihr ganzes Leben in unsicheren Branchen verbracht haben, im Alter dafür auch noch bestraft werden, indem sie bei der Rente noch viel weniger haben, als die, die mit ihrer "lückenlosen Erwerbsbiografie meist ohne den täglichen Stress permanent ein Dauer-Abo auf die ewigen Fleischtöpfe hatten und im Alter auch noch privilegiert werden. Das Ganze ist und bleibt eine ungerechte Veranstaltung.


Exakt. Hier handelt es sich um einen Prozess, der schon Jahrzehnte vor sich hinschwelt. Doch ändern wird sich in absehbarer Zeit wohl nichts im Land der "Presse-Feigheit"...
Auch eine Bevölkerung die sich weit überwiegend mit Lügen und Halbwahrheiten widerspruchslos füttern und sich das alles bieten lässt, darf sich letztlich nicht über derartige Abläufe wundern und sich schon gar nicht beschweren.
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Re: Deutschland, quo vadis?

Beitragvon Staber » Fr 3. Mär 2017, 18:39

Könnte mir mal jemand erklären, wo der Unterschied zwischen "Armutsgefährdet" und "Unterschicht" liegt? Und warum liegt die Unterschicht über den Armutsgefährdeten? Und ist die untere Mittelschicht nicht armutsgefährdet? :?
Jeder Mensch verfügt über ein Bündel von Merkmalen / Eigenschaften, deren jeweilige Ausprägung es ihm ermöglichen, sich mehr oder weniger sinnvoll/situationsadäquat (etc.) zu verhalten, also insgesamt mehr oder weniger "erfolgreich" zu leben. Dass hier Ausprägungen, die beispielsweise zu materiellem Erfolg verhelfen, auch auf anderen Feldern 'zuträglich' sind, erscheint naheliegend.
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Re: Deutschland, quo vadis?

Beitragvon Excubitor » Fr 3. Mär 2017, 19:12

Staber hat geschrieben:Könnte mir mal jemand erklären, wo der Unterschied zwischen "Armutsgefährdet" und "Unterschicht" liegt? Und warum liegt die Unterschicht über den Armutsgefährdeten? Und ist die untere Mittelschicht nicht armutsgefährdet? :?
Jeder Mensch verfügt über ein Bündel von Merkmalen / Eigenschaften, deren jeweilige Ausprägung es ihm ermöglichen, sich mehr oder weniger sinnvoll/situationsadäquat (etc.) zu verhalten, also insgesamt mehr oder weniger "erfolgreich" zu leben. Dass hier Ausprägungen, die beispielsweise zu materiellem Erfolg verhelfen, auch auf anderen Feldern 'zuträglich' sind, erscheint naheliegend.


Hallo Staber,

es gibt in Deutschland bislang nicht einmal eine einheitliche Definition was denn Armut bedeutet. Als "armutsgefährdet" bezeichnet man beim Paritätischen Wohlfahrtsverband diejenigen, welche kurz davor stehen, von normalen sozialen Aktivitäten aufgrund Finanzmangels ausgeschlossen zu sein.
Rein statistisch wird jeder als arm angesehen, der über weniger als 60% des allgemeinen mittleren Nettoeinkommens der Gesellschaft verfügt, in der er lebt.
Mit dem soziologischen Begriff Unterschicht hat das direkt nichts zu tun. Der definiert sich, einem sog. Schichtungsmodell zugehörig, nicht über die finanziellen Rückhalte der betreffenden Person(en) allein, sondern über eine ganze Reihe von Merkmalen wie Bildungsstufen, Einkommen, Lebensstandard, soziales Ansehen, etc. ...
Eine gewisse Form von Einteilung mag ja aus unterschiedlichen Gründen sinnvoll sein. Doch ich bin grds. kein Freund von Schubladendenken ...
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Re: Deutschland, quo vadis?

Beitragvon AlexRE » Fr 3. Mär 2017, 19:48

Uel hat geschrieben:
Wer jetzt so tut, als ob das neu oder verwunderlich ist, der hat keinen wirtschaftlichen und politischen Verstand. Schon allein die Tatsache, dass die, die ihr ganzes Leben in unsicheren Branchen verbracht haben, im Alter dafür auch noch bestraft werden, indem sie bei der Rente noch viel weniger haben, als die, die mit ihrer "lückenlosen Erwerbsbiografie meist ohne den täglichen Stress permanent ein Dauer-Abo auf die ewigen Fleischtöpfe hatten und im Alter auch noch privilegiert werden. Das Ganze ist und bleibt eine ungerechte Veranstaltung.


Die Ungerechtigkeit gegenüber Familien mit Kindern ist mindestens ebenso groß wie die gegenüber den Geringverdienern. Schließlich fordert der Generationenvertrag neben den Leistungen der Arbeitenden für die Rentner und Pensionäre noch mehr Leistungen für den Unterhalt und die Ausbildung der noch nicht arbeitenden jungen Generation. Die Gesamtheit dieser Leistungen wird weit überproportional von Eltern erbracht, die dann wegen der Unterbrechungen der Erwerbsbiographie viel stärker von Altersarmut bedroht sind als Doppelverdiener ohne Kinder.
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Re: Deutschland, quo vadis?

Beitragvon Staber » Fr 3. Mär 2017, 22:24

@ Excubitor
es gibt in Deutschland bislang nicht einmal eine einheitliche Definition was denn Armut bedeutet


Armut und ihre Ursachen kann man dann sowohl als individuelles Schicksal,wie auch als einen gesellschaftlichen Zustand betrachten. Als solcher müssen die Symptome und Ursachen der Armut einer ganzen Armutsschicht, einer armen Gesellschaft oder eines armen Landes ins Auge gefasst werden.
Danke für Deine Erläuterungen.
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Re: Deutschland, quo vadis?

Beitragvon Uel » Sa 4. Mär 2017, 11:14

Excu schrieb:
Kommentar
Ein Redeverbot eines erklärten Demokratiefeindes ist rechtlich kaum durchzusetzen. Wie erbärmlich ist ein angeblicher Rechtsstaat der sich solch einer anti-demokratischen Propagandaveranstaltung nicht mit rechtsstaatlichen Mitteln erwehren kann?
Das heißt nicht, dass man keine Überzeugungsarbeit leisten müsste, wie sie der verlinkte Artikel erkennen lässt, sondern diese ist zusätzlich auf jeden Fall notwendig.


Dass die Kanzlerin und ihre Fachministertruppe eine feige Wegducker-Truppe ist, kann man an der laschen Erklärung der Kanzlerin ablesen, dass die Versammlungsverbote für türkischen Wahlkampf der letzten Tage reine gemeinde-interne Angelegenheiten seien und die Bundesregierung Nichts damit zu tun habe.

Dass dies auch anders geht, hat der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte gezeigt, :D :D :D
indem dieser auch endlich im Gegensatz zu sämtlichen Politikern und selbsternannten kulturellen Eliten der BRD endlich mal die korrekte Begründung gleich mitgeliefert hat: es geht nicht um Meinungsfreiheit sondern um Souveränität und das Nicht-Dulden-Wollen, wenn andere Staaten auf fremden Territorium den sozialen Frieden mindern. Hätt mich auch gewundert, wenn in Deutschland das Stimmen in nenneswertem Umfange auch mal auf den Punkt gebracht hätten.
https://www.tagesschau.de/ausland/niederlande-tuerkei-wahlkampf-101.html


Aber wer die Abschaffung der Nationalstaaten zugunsten einer Weltregierung für die nächsten Tage auf seinem Utopieschirm hat, der kommt natürlich niemals auf soetwas antiquiertes und lösungsbringendes wie "Souveränität". Da geht es nur um Alles oder Nichts: Meinungsfreiheit.
Nur der Tod des Weltbürgers Goethe ist schon über hundert Jahre her, und wir sind der Abschaffung des Nationalen kaum näher gekommen, jedenfalls ist die UN so schwach wie lange nicht mehr. Es wir uns Nichts überbleiben, als in einer realen Welt mal wieder mit realistischeren Mitteln zu hantieren.
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Deutschland, quo vadis?

Beitragvon Staber » Sa 4. Mär 2017, 13:42

@ Uel
Es wir uns Nichts überbleiben, als in einer realen Welt mal wieder mit realistischeren Mitteln zu hantieren.


Lieber Uel!
Ich wüsste auch welche Mittel! ;) Als erstes keinen Doppelpass ( für alle Nationalitäten) mehr. Doppelte Staatsbürgerschaft ist nicht notwendig. Genauso wenig, wie doppelte Besteuerung des Einkommens. Man kann Bezug zu mehreren Staaten haben, aber man kann einen Staat als (Wahl)Heimat haben. Die "unentschiedenen" sollte man am besten dabei helfen, sich für einen Staat zu entscheiden. Doppelpass macht nur im Fußball Sinn. ;) :lol:
Gruß aus HB
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Re: Deutschland, quo vadis?

Beitragvon Uel » Sa 4. Mär 2017, 16:08

Ich wüsste auch welche Mittel! ;) Als erstes keinen Doppelpass ( für alle Nationalitäten) mehr. Doppelte Staatsbürgerschaft ist nicht notwendig. Genauso wenig, wie doppelte Besteuerung des Einkommens. Man kann Bezug zu mehreren Staaten haben, aber man kann einen Staat als (Wahl)Heimat haben. Die "unentschiedenen" sollte man am besten dabei helfen, sich für einen Staat zu entscheiden. Doppelpass macht nur im Fußball Sinn. ;) :lol:
Gruß aus HB


Ich hätte noch etwas besseres: 10 Jahre doppelte Staatsbürgerschaft, wobei der deutsche Pass auf Probe ist und jederzeit bei nachweislichem Fehlverhalten (nach Vergehens-Liste) und mangelndem Sprachverständnis entzog werden kann und dann natürlicher Weise die geregelte Ausreise ohne juristische Tricks in die alte Heimat zu erfolgen hat.
Liebe Grüße
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