von Uel » Do 9. Feb 2017, 14:40
Diese Frau verhält sich in bester Robespierre´scher Tradition (Höchststrafen für Bagatelle), seien wir froh, dass sie als Waffe nur das Mikrofon und nicht die Guillotine hat. Was sie vergessen machen will ist, dass sie große Ermessensspielräume hat, wenn man sich so manch wirklich unverschämte Wortbeiträge in Parlamenten in Erinnerung zurückruft. Auch ist fraglich, ob das Ganze als ein Gesamtzusammenhang einer Tat oder wirklich als 3 Einzeltatbestände gewertet werden kann. Ich glaube nicht, dass man gut Rechtstaatlichkeit mit ungerechten Parteilichkeiten verteidigen kann.
Denn wenn der Mann nationalsozialen Schrott erzählen wollte, so wäre es der Präsidentin zumutbar und ein Leichtes gewesen, abzuwarten und beim wirklichen Eintritt der Fakten ganz zu Recht die Notbremse zu ziehen. Dann wäre er Täter gewesen, nun aber ist er unschuldiges Opfer.
Auf der Metaebene haben wir einen in seiner Kläglichkeit kaum zu überbietenden Sachverhalt: eine Parlamentspräsidentin hindert einen gewählten Abgeordneten mit Hilfe banalster Nichtigkeiten an dem Recht der Meinungsäußerung im Parlament, unserm "Tempel des politischen Meinungsaustausches". Es wird schwer sein, den Symbolismus dieser formalistischen Intolleranz noch zu toppen.
Wer die AfD groß machen will, muss sie nur als Opfer adeln.
Liebe Grüße
von Uel
Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!