Uel hat geschrieben:Wir scheinen ohnehin in eine Mode der Verantwortungsverweigerung von Verantwortungspflichtigen zu gelangen, gerne mit überteuerten bis absurden Sicherheitseinrichtungen oder -maßnahmen um die Risiken für Verantwortlichwerden zu vermeiden.
Bei sehr starker Beanspruchung der teuren Verantwortungsvermeidungseinrichtungen bietet die Rechts"ordnung" den Rechtsbrechern auch noch die ultimative Sicherheit, dass sie offensiv gegen jeden vorgehen können, der sie auch nur als Verantwortliche benennt:
VW-AUFSICHTSRAT WEIL
„Ferdinand Piëch greift zu Fake News“
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„Ich bedauere, dass ein Mann mit unbestreitbaren Verdiensten wie Ferdinand Piëch inzwischen zu Mitteln greift, die man neudeutsch nur als „Fake News“ bezeichnen kann“, sagte Weil am Donnerstag in Hannover. Zu Piëchs möglicher Motivation meinte er, es sei bekannt, dass dieser im Streit aus dem VW-Gremium ausgeschieden sei: „Möglicherweise besteht da ein Zusammenhang.“
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„Ich behalte mir vor, juristisch gegen Ferdinand Piëch vorzugehen, das lasse ich so nicht stehen“, sagte Huber der Nachrichtenagentur Reuters.
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http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 69374.htmlP. S.
„Möglicherweise besteht da ein Zusammenhang.“
Das ist ein Beispiel für eine besonders smarte Sicherheitsvorkehrung. Wer sich in die Machenschaften krimineller Bonzen - Seilschaften nicht gut einbinden lässt, wird rausgeekelt. Sodann kann man ihm jederzeit unterstellen, er wäre rachsüchtig, weil die Seilschafter ihn nicht mehr lieb gehabt hätten, und deshalb völlig unglaubwürdig.
In diesem speziellen Fall könnte das aber komplett aus dem Ruder laufen. Es ist nämlich ausgesprochenes Pech für die kriminellen Seilschafter im VW - Vorstand und - Aufsichtsrat, dass der Herr Piëch Freunde beim israelischen Geheimdienst hat:
Volkswagen
Israelischer Geheimdienst wusste früh über Dieselskandal Bescheid
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Er soll über ein Schreiben verfügt haben, demzufolge US-Behörden den damaligen VW-Chef Martin Winterkorn frühzeitig über den Betrug bei Abgaswerten in Kenntnis gesetzt haben.
Bei einem Treffen Ende Februar 2015 soll der ehemalige israelische Botschafter Avi Primor dem damaligen VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch ein entsprechendes Dokument gezeigt haben.
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http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 33808.htmlSchlimmstenfalls funktionieren deshalb die üblichen Verantwortungsvermeidungsstrategien überhaupt nicht mehr.