VW will in Deutschland 23.000 Mitarbeiter entlassen.

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VW will in Deutschland 23.000 Mitarbeiter entlassen.

Beitragvon Staber » Sa 19. Nov 2016, 20:07

Volkswagen will bis 2025 rund 23.000 Stellen bei der Kernmarke in Deutschland abbauen. Betriebsbedingte Kündigungen seien für die Stammbelegschaft jedoch ausgeschlossen. Weltweit fallen bis zu 30.000 Jobs weg.

http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 61514.html
Das ist eine freie Erfindung.

Stephan Weil noch im Januar: „...Spekulationen über einen angeblichen Stellenabbau nicht zu hoch zu hängen. Da ist nichts dran.
Und Winterkorn ging mit 20 Mio € in "Rente" - kein Wunder, dass die AfD Zulauf erhält, weil die Bürger diese Exzesse der Eliten einfach satt haben. Bleibt es bei einer Regierung der sogen. Etablierten, ändert sich auch zukünftig nichts. Auch bei rot-rot-grün oder sonst welche Farben.
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Re: VW will in Deutschland 23.000 Mitarbeiter entlassen.

Beitragvon AlexRE » Sa 19. Nov 2016, 20:22

Aha - Niedersachsen ist so langweilig, dass bislang nur mittelmäßige Konstrukteure da gearbeitet haben, die ohne kriminelle Tricks keine Motoren auf dem neuesten Stand hinbekommen haben ... :roll:

(...)

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte betont, Wolfsburg werde im VW-Konzern das Zentrum schlechthin für den IT-Bereich und damit auch in die Region ausstrahlen. Dudenhöffer äußerte sich dazu skeptisch: „Man muss schon sehr attraktiv sein, um gefragte Experten an den Mittellandkanal zu locken, die auch gute Job-Chancen in Berlin oder San Francisco hätten.“

(...)


http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 514-2.html

Ich würde mal näher hinsehen, wer die Konstrukteure wie und wozu angeleitet hat und was die Großaktionäre wie das Land NS damit zu tun haben könnten ...
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Re: VW will in Deutschland 23.000 Mitarbeiter entlassen.

Beitragvon AlexRE » Mo 30. Jan 2017, 19:44

Für diese Mitarbeiterin hat sich der kurze Auftritt von knapp 13 Monaten bei VW richtig gelohnt:

Abgang der Managerin

Hohmann-Dennhardt bekommt mehr als zwölf Millionen Euro von VW

Christine Hohmann-Dennhardt kassiert bei Volkswagen ab: Die Managerin, die den Autokonzern nach nur einem Jahr verlässt, bekommt nach SPIEGEL-Informationen insgesamt mehr als zwölf Millionen Euro.


Das Engagement von Christine Hohmann-Dennhardt, die im VW-Vorstand für Recht und Integrität verantwortlich ist, kommt den Autokonzern teuer zu stehen. Die ehemalige Richterin am Bundesverfassungsgericht soll nach SPIEGEL-Informationen insgesamt mehr als zwölf Millionen Euro von dem Konzern erhalten.

(...)

Für die vorzeitige Ablösung der Vorstandsfrau nach gerade mal einem Jahr im Amt bieten Unternehmenskenner zwei Erklärungen. Die erste: Hohmann-Dennhardt habe den Machtkampf gegen den Chefjuristen Manfred Döss verloren, der das Vertrauen der Eigentümerfamilien Porsche und Piëch besitzt und die Einigung mit den US-Justizbehörden ausgehandelt hat. Die zweite Erklärung: Die einstige Verfassungsrichterin wollte zu gründlich aufklären.


http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 32391.html

Ich hätte da noch eine dritte Idee: Höchstqualifizierte Kräfte darf ein Arbeitgeber nicht einfach "ihre Zeit absitzen" lassen, die haben einen Anspruch darauf, mit adäquaten Aufgaben betreut zu werden. Im Bereich Recht und Integrität gibt es aber bei VW derzeit wohl nicht viel zu tun. Die brauchen jetzt eher unintegere §§ - Reiter, um irgendwie aus dem Schlamassel zu kommen.

Übrigens finde ich es hinsichtlich der Integrität der Rechtspflege auch nicht ganz unproblematisch, wenn ehemalige Bundesverfassungsrichter in der Industrie die ganz große Kohle kassieren. Der Interessengegensatz ist eher noch größer als im Falle von ehemaligen Kanzlern und Ministern, die das gleiche tun. Auf den sensibelsten gesellschaftlichen Konfliktfeldern hat die dritte Gewalt heutzutage öfter das allerletzte Wort als "die Richtlinien der Politik bestimmende" Kanzler.
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Re: VW will in Deutschland 23.000 Mitarbeiter entlassen.

Beitragvon Staber » Mo 30. Jan 2017, 22:57

Bloß keine Kritik, sonst kommt wieder der Vorwurf der typisch deutschen Neidkultur. Ich bin dafür, das Leistung gut bezahlt wird. ( Pure Ironie )
Kann ´mal einer nachrechnen,wie lange ,wie viele VW-Mitarbeiter arbeiten müssen, bis diese 12 Mio erwirtschaftet sind? Es ist doch immer wieder erstaunlich, dass diejenigen in dieser Gesellschaft, die vehement gegen jeden Cent Mindestlohnerhöhung diskutieren, befristete prekäre Arbeitsplätze schaffen und die Hartz 4-Gelder für ausreichend halten, sich selber Summen zuschanzen, die von den normalen Gehältern so weit entfernt sind wie der Mond von der Erde.Spätestens jetzt müsste doch jeder Verbraucher merken, wie die Konzernleitung bei VW so tickt, inklusive des Aufsichtsrates und der darin enthaltenen Figuren von Gewerkschaft und Land Niedersachsen.Erst die erstaunliche Pensionszahlung für Winterkorn von 3000 Euro täglich und dann Millionenabfindungen, vielleicht um unliebsame Nachforschungen loszuwerden. Die Frage ist nur, wie lange kann der Konzern solche Ausgaben zahlen, ohne Schaden zu nehmen? Ich warte nur noch auf die Schlagzeile, dass VW zur Rettung von Arbeitsplätzen Unterstützung des Staats beantragt ..
MfG
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Re: VW will in Deutschland 23.000 Mitarbeiter entlassen.

Beitragvon Uel » Di 31. Jan 2017, 14:37

Das Ganze ist ohnehin inzwischen jenseits von Logik und Verstehenkönnen. Die Summen sowohl der Vorstände für Tätigsein oder Untätigwerden als auch für Schadensersatz, Strafen für Betrug und Bewertung von vermuteten Umweltschäden im Vergleich zu sonst Üblichem sind in einem Irrwitzigen Mißverhältnis angekommen.

PS.: Ich wiederhole mich ... Bhopal Chemie-Unglück:
Schätzungen der Opferzahlen reichen von 3.800 bis 25.000 Toten durch direkten Kontakt mit der Gaswolke sowie bis zu 500.000 Verletzten, die mitunter bis heute unter den Folgen des Unfalls leiden. Die zum Teil großen Abweichungen der Schätzungen erklären sich vor allem aus der ungenauen Kenntnis über die Zahl der Einwohner des betroffenen Elendsviertels in dieser Zeit. Es lebten damals etwa 100.000 Menschen in einem Radius von einem Kilometer rund um die Pestizidfabrik
Union Carbide hatte das Chemiewerk aus finanziellen Gründen in ein Niedriglohnland mit niedrigen Sicherheitsvorschriften verlegt. Die indische Regierung verlangte 3 Milliarden US-Dollar Schadensersatz vom Unternehmen, welches dagegen Rechtsmittel einlegte. Die Firma zahlte nach langwierigen Verhandlungen und gegen Verzicht auf Strafverfolgung letztlich durch ein am 14. Februar 1989 vom Obersten Gericht Indiens gefälltes Urteil 470 Millionen Dollar (damaliger Jahresumsatz der Firma: 9,5 Milliarden Dollar) an den indischen Staat ... Alle Auslieferungsgesuche der indischen Regierung für den zum Zeitpunkt des Unglückes amtierenden Vorstandsvorsitzenden von Union Carbide, Warren Anderson, wurden von den USA abgelehnt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophe_von_Bhopal

Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: VW will in Deutschland 23.000 Mitarbeiter entlassen.

Beitragvon AlexRE » Di 31. Jan 2017, 19:27

Uel hat geschrieben:Das Ganze ist ohnehin inzwischen jenseits von Logik und Verstehenkönnen. Die Summen sowohl der Vorstände für Tätigsein oder Untätigwerden als auch für Schadensersatz, Strafen für Betrug und Bewertung von vermuteten Umweltschäden im Vergleich zu sonst Üblichem sind in einem Irrwitzigen Mißverhältnis angekommen.

PS.: Ich wiederhole mich ... Bhopal Chemie-Unglück:
Schätzungen der Opferzahlen reichen von 3.800 bis 25.000 Toten durch direkten Kontakt mit der Gaswolke sowie bis zu 500.000 Verletzten, die mitunter bis heute unter den Folgen des Unfalls leiden. Die zum Teil großen Abweichungen der Schätzungen erklären sich vor allem aus der ungenauen Kenntnis über die Zahl der Einwohner des betroffenen Elendsviertels in dieser Zeit. Es lebten damals etwa 100.000 Menschen in einem Radius von einem Kilometer rund um die Pestizidfabrik
Union Carbide hatte das Chemiewerk aus finanziellen Gründen in ein Niedriglohnland mit niedrigen Sicherheitsvorschriften verlegt. Die indische Regierung verlangte 3 Milliarden US-Dollar Schadensersatz vom Unternehmen, welches dagegen Rechtsmittel einlegte. Die Firma zahlte nach langwierigen Verhandlungen und gegen Verzicht auf Strafverfolgung letztlich durch ein am 14. Februar 1989 vom Obersten Gericht Indiens gefälltes Urteil 470 Millionen Dollar (damaliger Jahresumsatz der Firma: 9,5 Milliarden Dollar) an den indischen Staat ... Alle Auslieferungsgesuche der indischen Regierung für den zum Zeitpunkt des Unglückes amtierenden Vorstandsvorsitzenden von Union Carbide, Warren Anderson, wurden von den USA abgelehnt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophe_von_Bhopal



Dazu müsste man noch anmerken, dass die Clinton - Regierung nach diesem Unglück:

Seilbahnunfall von Cavalese (1998)

Beim Seilbahnunfall von Cavalese am 3. Februar 1998 durchtrennte ein amerikanisches Kampfflugzeug das Tragseil der von Cavalese auf die Alpe Cermis führenden Luftseilbahn. 20 Menschen starben beim Absturz einer dort verkehrenden Kabine.

(...)


https://de.wikipedia.org/wiki/Seilbahnu ... lese_(1998)

... Schadensersatzansprüche von Ausländern, die im Ausland von Amerikanern geschädigt wurden, in der Höhe auf deren heimatliches Recht begrenzt hat, so dass die von der US - Justiz ausgeurteilten horrenden Schadensersatzsummen die amerikanischen Auslandsabenteuer nicht extrem verteuern können.

Eigentlich wäre es ja Zeit, im europäischen Recht kongruente Sonderregelungen für amerikanische Beklagte einzuführen ...
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