Nach dem Massaker in Dallas sind die Ursachen des Hasses und der Gewaltexzesse in den USA mal wieder weniger interessant als die Spielzeuge auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten von Bedenkenträgern und Besserwissern:
Nach Attentat von Dallas: Darf die Polizei mit Robotern töten?
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Die drängenden Fragen dahinter sind: Macht es einen Unterschied, ob ein Polizist am Abzug seiner Pistole zieht oder ein ferngesteuerter Roboter einen Menschen tötet? Verringert die zwischengeschaltete Maschine möglicherweise die Hürde zum finalen Rettungsschuss, wie der gezielte tödliche Einsatz von Schusswaffen bei der Polizei genannt wird?
Der Politikanalyst Jay Stanley von der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung stellt zwar klar, dass die Wahl der Waffe in Bezug auf die Rechtsprechung keinen Unterschied macht. Er befürchtet aber: "Wenn Bodenroboter einen sicheren und einfachen Einsatz von tödlicher Gewalt ermöglichen, erhöhen sie auch die Gefahr, dass sie zu oft genutzt werden." Auch Peter Asaro, der für The New School in New York die ethischen Folgen von Militärrobotik untersucht, sagte zum Nachrichtendienst Bloomberg: "Sobald das zu einem Standardverfahren wird, wird es auch in anderen Situationen eingesetzt werden, die nicht so deutlich sind wie dieser Fall."
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http://www.spiegel.de/panorama/justiz/a ... 02216.htmlPolizisten, Soldaten und Nothelfern aller Art die Inkaufnahme unnötiger Lebensgefahren für sich selbst als eine Art "Kaution" zur Gewährleistung ihres Willens, den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz nicht zu missachten, abzuverlangen, ist nicht nur menschenverachtend und rechtsblind, sondern auch im Sinne der Überlebenschancen der Aggressoren kontraproduktiv.
Wer ohne eigene Lebensgefahr Gesetze verletzt und sich dem Risiko strafrechtlicher Verfolgung (für Polizeibeamte existenzvernichtend) aussetzt, tut das angesichts der Gefahren des Einsatzes herkömmlicher Waffen erst recht. Diese Gefahren sind nämlich um so geringer, je früher und öfter man schießt.