Lohnsklaven in Afrika

Hier wird das wirtschaftspolitische Profil für die Zeit nach der 2. Parteigründung diskutiert.

Lohnsklaven in Afrika

Beitragvon Staber » Di 24. Mai 2016, 21:05

Diese Doku <Schlachthäuser in Nigeria> auf 3 Sat hat mich , muss ich ehrlich gestehen, emotional sehr mitgenommen.Und ich bin schon hart im nehmen.Wir jammern hier auf höchsten Niveau.

http://www.3sat.de/page/?source=/film/d ... index.html
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Re: Lohnsklaven in Afrika

Beitragvon Livia » Di 24. Mai 2016, 21:38

Staber hat geschrieben:Diese Doku <Schlachthäuser in Nigeria> auf 3 Sat hat mich , muss ich ehrlich gestehen, emotional sehr mitgenommen.Und ich bin schon hart im nehmen.Wir jammern hier auf höchsten Niveau.

http://www.3sat.de/page/?source=/film/d ... index.html


Das ist wirklich schrecklich, ich denke aber dass uns jetzt solche Dokus ganz bewusst zugespielt werden um uns weichzuklopfen, schliesslich wollen sie ja alle nach Europa kommen. Man kann auch vermehrt Filme im TV sehen, mit Flüchtlingen, man weiss jedoch nie, ob das alles der Wahrheit entspricht. Ich bin da sehr skeptisch geworden und glaube nicht mehr alles was uns untergejubelt wird. Ein kleiner Teil davon ist vielleicht glaubwürdig, diesen Menschen muss geholfen werden, dem Rest aber nicht. Bin halt wieder mal sehr böse. :|
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Lohnsklaven in Afrika

Beitragvon AlexRE » Mi 25. Mai 2016, 04:28

"Sklaverei" trifft es noch nicht einmal richtig. Sklavenhalter haben ein wirtschaftliches Interesse an dem Erhalt des Lebens und der Gesundheit ihres "Eigentums", während Menschen unter den Bedingungen totaler ökonomischer Anarchie zu Betriebsstoff der Profitmaschinerie anderer Leute degradiert und so völlig entmenschlicht werden. In mancher Hinsicht ist Sklaverei da noch das kleinere Übel.

Was das "Jammern auf hohem Niveau" betrifft: Die arbeitenden Menschen in Deutschland sind seit Jahrzehnten von allen Wohlstandzuwächen durch das Wirtschaftswachstum abgeklemmt, das wird alles auf den großen Haufen des reichsten einem Prozent der Gesellschaft zusammengeschaufelt. Das untere Drittel ist im Vergleich zu den 70er Jahren sogar ärmer geworden. Diese quasi - feudalstaatliche Entwicklung ist mit den wirtschaftlich relevanten Inhalten des Grundgesetzes unvereinbar. Das heißt schlicht und ergreifend, dass die große Mehrheit der Bevölkerung ständig bestohlen wird.

Wenn ich nun mit dem ständigen Griff fremder Leute in meine Taschen nicht einverstanden bin, muss ich mir von niemandem sagen lassen, dass ich auf hohem Niveau jammern würde, weil ich ja trotz der ständigen Klauerei (noch) nicht total pleite sei. Auf diese Masche werde ich niemals reinfallen, da können die journalistischen und "wissenschaftlichen" Mietmäuler der Milliardäre bis zu meinem Lebensende täglich an derselben Gebetsmühle drehen.

Kürzlich auf Facebook dazu geschrieben:

Bloß nicht vergessen, wie verdammt gut es uns geht!

Alle reden von der Krise - und übersehen, in welch außergewöhnlichem Zeitalter des Glücks und des Wohlstands wir Europäer uns befinden. Und die Zukunft? War immer anders, als die Menschen glaubten.

(...)


http://m.welt.de/debatte/kommentare/art ... -geht.html


Die Tendenz ist entscheidend, die Masse der Bevölkerung verliert seit Jahrzehnten und die großen Vermögen wachsen exorbitant.
Mangels solventer Mieter und Zinszahler können die Stinkreichen keine hinreichenden Kapitalerträge mehr in der Realwirtschaft erzielen und verursachen durch Zockerei eine Krise nach der anderen.

Abgesehen davon ist es schon Dummenfang Marke Kohl & Springer - Presse, die Früchte des gesamten Wirtschaftswachstums über Jahrzehnte hinweg auf wenigen großen Haufen zusammenzuschaufeln und den Unzufriedenen unter den langsam absteigenden Normalbürgern vorzuhalten, sie würden auf hohem Niveau jammern.

Wenn ich ein Auto und ein Fahrrad besitze und nach dem Diebstahl meines Fahrrads schlecht auf Fahrraddiebe zu sprechen bin, hätte jeder normal denkende Mensch Verständnis für meine Verärgerung. Wenn dann auch noch ein Polizeibeamter oder Staatsanwalt die Annahme der Diebstahlsanzeige verweigern würde, weil ich als Autobesitzer "auf hohem Niveau jammern" würde oder nur neidisch auf den Dieb sei, weil der ein Fahrrad habe und ich nicht, würde jeder normal denkende Mensch diese Beamten für pflichtvergessene Idioten oder Lumpen halten.

Wenn die Springer - Presse auf gesamtwirtschaftlicher Ebene ganz genau die gleiche Verarschung betreibt, merken es die meisten Leute nicht. Also werden sie solange weiter beklaut werden, bis sie echten Grund zum Jammern auf Hunger - Niveau haben. So sicher wie das Amen in der Kirche.
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Re: Lohnsklaven in Afrika

Beitragvon maxikatze » Mi 25. Mai 2016, 09:51

Bloß nicht vergessen, wie verdammt gut es uns geht!


Das habe ich so ähnlich gestern Abend in der Sendung "Die Anstalt" auch gehört, vorgetragen von Christine Prayon.
(ab min 35)
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnav ... 4-Mai-2016
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Re: Lohnsklaven in Afrika

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mi 25. Mai 2016, 15:24

Bloß nicht vergessen, wie verdammt gut es uns geht!


Nein, wir müssen uns nur laufend einreden das uns schlechter geht als der rest der Welt, Dann passt das schon ( Ironisch gemeint)

Natürlich geht es uns nicht 100% gut, aber so schlecht auch wieder nicht.
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Re: Lohnsklaven in Afrika

Beitragvon Uel » Mi 25. Mai 2016, 15:33

Nein, wir müssen uns nur laufend einreden das uns schlechter geht als der rest der Welt, Dann passt das schon ( Ironisch gemeint)

Natürlich geht es uns nicht 100% gut, aber so schlecht auch wieder nicht.



Das Problem in Deutschland ist, dass es einigen wenigenviel viel GUTER geht :lol:

und ner Menge fast schlecht ergeht.

Im übrigen verbessert man nicht die Welt, in dem es denen, denen es zur Zeit besser geht in Zukunft auch schlechter gehen soll sondern indem es denen, denen es zur Zeit schlecht geht in Aussicht steht, dass es auch dort besser wird.

Den wesentlichen Beitrag, den Deutschland dazu liefern kann, ist keine Waffen und mehr faire Handelsperspektiven, insbesondere bei Landwirtschaft und Fischerei!
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: Lohnsklaven in Afrika

Beitragvon Staber » Mi 25. Mai 2016, 15:45

@ Maxi
sind seit Jahrzehnten von allen Wohlstandzuwächen durch das Wirtschaftswachstum abgeklemmt,


Ich habe ja nicht geschrieben das es uns zugut geht. Aber diese Menschen sind noch weit weit weg von unserem Wohlstand und werden nie eine Changse haben ,dort hin zukommen. Deshalb meine Aussage < Jammern auf hohem Niveau!>
Zitat Alex:Wenn ich ein Auto und ein Fahrrad besitze Diese Menschen in diesem Beitrag hatten nicht einmal ein Karren um ihre Rinder und Ziegenhälften zu transportieren. Alles wurde auf Schultern getragen oder durch den Wüstensand gezogen. Das wir bescissen werden von den oberen Zehntausend habe ich ja nicht widersprochen. Aber im Gegensatz zu diesem Leben, bleibe ich dabei , jammern wir auf hohem Niveau! :x :x
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Re: Lohnsklaven in Afrika

Beitragvon Staber » Mi 25. Mai 2016, 15:59

@ Uel
Das Problem in Deutschland ist


....das hier in unserem wohlgenährtem Lande keiner da ist, der mal die Schn*uze aufmacht und uns mal radikal( nicht auf die rääääächte Art ) auf den richtigen Weg bringt. Und sollten sich doch welche zusammentun, wird das gleich in die rechte Ecke bugsiert.
Jammern über zu viele Jammernde ist auch eine Form jämmerlichen Gejammers. ;)

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Re: Lohnsklaven in Afrika

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mi 25. Mai 2016, 16:05

Staber hat geschrieben:@ Maxi
sind seit Jahrzehnten von allen Wohlstandzuwächen durch das Wirtschaftswachstum abgeklemmt,


Ich habe ja nicht geschrieben das es uns zugut geht. Aber diese Menschen sind noch weit weit weg von unserem Wohlstand und werden nie eine Changse haben ,dort hin zukommen. Deshalb meine Aussage < Jammern auf hohem Niveau!>
Zitat Alex:Wenn ich ein Auto und ein Fahrrad besitze Diese Menschen in diesem Beitrag hatten nicht einmal ein Karren um ihre Rinder und Ziegenhälften zu transportieren. Alles wurde auf Schultern getragen oder durch den Wüstensand gezogen. Das wir bescissen werden von den oberen Zehntausend habe ich ja nicht widersprochen. Aber im Gegensatz zu diesem Leben, bleibe ich dabei , jammern wir auf hohem Niveau! :x :x




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Re: Lohnsklaven in Afrika

Beitragvon AlexRE » Mi 25. Mai 2016, 17:18

Staber hat geschrieben:@ Uel
Das Problem in Deutschland ist


....das hier in unserem wohlgenährtem Lande keiner da ist, der mal die Schn*uze aufmacht und uns mal radikal( nicht auf die rääääächte Art ) auf den richtigen Weg bringt. Und sollten sich doch welche zusammentun, wird das gleich in die rechte Ecke bugsiert.
Jammern über zu viele Jammernde ist auch eine Form jämmerlichen Gejammers. ;)

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Das ist Quark. Im Gegensatz zu den Amis mit ihrem paranoiabedingten Waffenfetischismus hatten die Deutschen nie eine kollketive Angspsychose. Darüber wird nur ständig von den notorischen deutschen Besserwissern der Sparte Küchenpsychologie gelabert, dass in Wirklichkeit ihresgleichen - eben Besserwisser und naseweise Bedenkenträger - auf allen Gebieten die eigentliche deutsche Krankheit sind, kapiert natürlich keiner von denen. Dazu wäre ja Selbsterkenntnis erforderlich.

Sämtliche in der Karikatur angesprochenen Unterlassungssünden haben überhaupt nichts mit Angst zu tun, sondern ausschließlich damit, dass jede aussichtsreiche Lösungsmöglichkeit in Deutschland sofort verworfen wird, weil sie von jemandem kommt, der auf jeden Fall Scheiße ist, weil ja alle Leute außer man selbst Scheiße sind und auf keinen Fall gute Ideen haben können.
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