oben im Beitrag war es richtig, unten hab ich das Schlampige jetzt korrigiert: "Bundesrichter"
(er war dem Präsidenten des BGH und vielen anderen führenden Juristen etwas unheimlich geworden)
... kann ich gut verstehen, mir auch "etwas unheimlich"! Insbesondere seine Relativierungen von qualitätsvollem Journalismus ist mir suspekt, aber nun verständlich, weil er eigene Beurteilungen ja anscheinend auch nicht ertragen kann.
Es will mir einfach nicht einleuchten, dass alle Berufe eine gewisse Mindestqualifikation allgemein gesellschaftlich anerkannt fordern (können), aber bei Journalisten verzichten wir wegen der Meinungsfreiheit auf Mindestfaktenwissen und logisch-philosphische Grundkenntnisse? Hier liegt m.E. ein Denkfehler vor: ich kann meine Meinung äußern, der Journalist kann seine private Meinung privat auch frei äußern -> Meinungsfreiheit. Wenn er sich aber öffentlich äußert, hat er erst einmal eine Informationspflicht, die seine persönliche Meinungsfreiheit durch reine Informationen und Fakten und emotionale Mäßigung einschränken muss, damit der Informationszahler sich seine Meinung selbständig und realitätsnah bilden kann. Vielleicht sollten wir auch das Recht auf eigene Meinungsbildung in die Gesetzbücher schreiben, damit die Presse endlich weiss, was ihre wirkliche Aufgabe außer Machtkontrolle ist! Der Mensch in einer Demokratie hat das Recht auf eine eigene Meinung, er ist nicht durch Psycho- und Emotionalisierungstechniken dazu zu manipulieren, dass er fremde Meinungen entgegen seinen eigenen Interessen erliegt, schlimmstenfalls Interessen Anderer zur Machtentfaltung bringt. Es ist nicht Hauptaufgabe eines Journalisten, Meinungen als Propagandist seines Weltbildes oder seiner Ideologie zu verbreiten, denn damit wird es eine nicht durch den Bürger legitimierte Machtausübung die im Konflikt stehen muss mit des Bürgers eigener Souveränität. Kommentare können nur eine ausnahmsweise Kür von allgemein sehr angesehenen Journalisten sein, dass jeder Feld- und Wiesenjournalist meint kommentieren zu dürfen ist ein Graus! Pflicht ist wie gesagt die Information des Bürgers. In jedem US-Gerichtsfilmchen wird uns vorgemacht, wie weit Einspruch gegen unzulässige Formulierungen möglich sein kann, wenn man es nur ernst meint.
PS.: warum sind die Bürger so aufgebracht gegen die Presse? Weil wir eine große Koalition und eine mickrige Opposition im Parlament haben und in dieser Situation macht die Presse nicht Machtkontrolle der übermächtigen Regierung sondern übt sich in Machtverteidigung, bzw Merkel-Verteidigung, eine Propaganda-Aufgabe, die der 4. Gewalt an sich nicht zusteht, für diese Propaganda finanzieren wir schon Parteiorganisationen und Regierungspressesprecher!