Das Unwort des Jahres

Was eigentlich auf den Chat gehört, aber dennoch hier verewigt werden soll.

Das Unwort des Jahres

Beitragvon maxikatze » Di 12. Jan 2016, 12:20

Das Unwort des Jahres 2015 steht fest:

Gutmensch :lol:

http://web.de/magazine/panorama/unwort- ... h-31269338
Neben "Gutmensch", dem offiziellen "Unwort des Jahres 2015", wurden von der Jury auch die Begriffe "Hausaufgaben" in Bezug auf den Sparkurs der griechischen Regierung sowie "Verschwulung" gerügt.
"Die größte Errungenschaft unserer freiheitlichen Kultur ist die Überwindung von Denkverboten." (Vince Ebert)
* * *
Bild
Benutzeravatar
maxikatze
Administrator
 
Beiträge: 24120
Registriert: Di 16. Dez 2008, 16:01
Wohnort: Sibirien ;)

Re: Das Unwort des Jahres

Beitragvon icke » Di 12. Jan 2016, 12:26

Für das Unwort des Jahres würde ich das Wort "Schutzsuchende" auswählen. Die "Schutzsuchenden" legen bis zu 3500 km zurück So lange wurden sie verfolgt und haben keinen anderen Ort der Sicherheit gefunden? Etwas unwahrscheinlich oder? Das sieht nach einer zweckorientierten Suche nach den besten Möglichkeiten aus. Dafür spricht auch die Weigerung sich überhaupt in den anderen Ländern registrieren zu lassen.

Gutmensch ist genau der richtige Begriff für die "besorgten Bürger" vom linken Rand, die eigentlich eher "Rassisten" sind und ihre Relativierungen für eine differenzierte Sichtweise betrachten, die inhaltlich immer von Multi Kulti reden, die schlechten Seiten fremder Kulturen aber nicht wahrhaben wollen. Die Gutmenschen mit ihren "undifferenzierten Ängsten" setzen sich für vermeintliche Frauenrechte ein während sie Gewalt an Frauen von "Migranten" wie am Kölner Bahnhof oder Zwangsehen und Ehrenmorde relativeren. Sie sind angeblich gegen Faschismus, arbeiten aber wie selbstverständlich mit türkischen und islamischen Faschisten zusammen. Gutmenschen sind halt nützliche Idioten. Das können sie gleich zum Unwort des Jahres 2016 küren. Diese Jury nimmt doch nur ein kleiner Teil der Bevölkerung ernst. Dieser dafür aber umso fanatischer. Halt das letzte Aufgebot der "Gutmenschen".

Bild
icke
 

Re: Das Unwort des Jahres

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Di 12. Jan 2016, 14:18

Bild
Benutzeravatar
Sonnenschein+8+
 
Beiträge: 13964
Registriert: Fr 8. Apr 2011, 13:52
Wohnort: irgendwo in Deutschland ;)

Re: Das Unwort des Jahres

Beitragvon Livia » Di 12. Jan 2016, 14:20

icke hat geschrieben:Für das Unwort des Jahres würde ich das Wort "Schutzsuchende" auswählen. Die "Schutzsuchenden" legen bis zu 3500 km zurück So lange wurden sie verfolgt und haben keinen anderen Ort der Sicherheit gefunden? Etwas unwahrscheinlich oder? Das sieht nach einer zweckorientierten Suche nach den besten Möglichkeiten aus. Dafür spricht auch die Weigerung sich überhaupt in den anderen Ländern registrieren zu lassen.

Gutmensch ist genau der richtige Begriff für die "besorgten Bürger" vom linken Rand, die eigentlich eher "Rassisten" sind und ihre Relativierungen für eine differenzierte Sichtweise betrachten, die inhaltlich immer von Multi Kulti reden, die schlechten Seiten fremder Kulturen aber nicht wahrhaben wollen. Die Gutmenschen mit ihren "undifferenzierten Ängsten" setzen sich für vermeintliche Frauenrechte ein während sie Gewalt an Frauen von "Migranten" wie am Kölner Bahnhof oder Zwangsehen und Ehrenmorde relativeren. Sie sind angeblich gegen Faschismus, arbeiten aber wie selbstverständlich mit türkischen und islamischen Faschisten zusammen. Gutmenschen sind halt nützliche Idioten. Das können sie gleich zum Unwort des Jahres 2016 küren. Diese Jury nimmt doch nur ein kleiner Teil der Bevölkerung ernst. Dieser dafür aber umso fanatischer. Halt das letzte Aufgebot der "Gutmenschen".

Bild


Das ist ein super Beitrag der mir aus dem Herzen spricht, danke dafür. :)
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

Erich Fromm
Benutzeravatar
Livia
 
Beiträge: 12595
Registriert: Fr 5. Aug 2011, 11:30
Wohnort: Schweiz

Re: Das Unwort des Jahres

Beitragvon AlexRE » Di 12. Jan 2016, 15:01

Diese ekelhaft verlogenen Typen gibt es zwar, für die gibt es aber einen viel älteren Begriff als "Gutmensch": HEUCHLER

Die Gutmenschen mit ihren "undifferenzierten Ängsten" setzen sich für vermeintliche Frauenrechte ein während sie Gewalt an Frauen von "Migranten" wie am Kölner Bahnhof oder Zwangsehen und Ehrenmorde relativeren.


Soweit die beiden Begriffe nicht deckungsgleich sind und "Gutmensch" nicht einfach nur synonym für "Heuchler" steht, kann der jüngere Begriff mit einem eigenständigen Bedeutungsgehalt also nur auf Leute abzielen, die keine Heuchler sind. Das wären dann aber echte Menschenfreunde, die mit ihrem Engagement oder ihrer politischen Haltung tatsächlich anderen Menschen helfen und etwas für eine friedlichere und gerechtere Welt tun wollen. Der eigenständige Bedeutungsgehalt ist also ein Werkzeug zur Diffamierung und Verleumdung von Menschen und damit durchaus als "Unwort des Jahres" geeignet.

Der Haken an der Auswahl ist nur, dass die Jury alljährlich den Eindruck hinterlässt, selbst in die Kategorie "politische Heuchler" zu fallen und damit als Personen ungeeignet zu sein, dem Missbrauch des Begriffes "Gutmensch" wirksam begegnen zu können.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
Benutzeravatar
AlexRE
Administrator
 
Beiträge: 28096
Registriert: Di 16. Dez 2008, 15:24

Re: Das Unwort des Jahres

Beitragvon Uel » Di 12. Jan 2016, 18:19

Ich benutze den Begriff nicht gern, hab einen anderen. Gute Menschen sind für mich Albert Schweitzer und ähnliche, Leute die durchweg gut waren und als Vorbild taugten. Im Gegensatz zu den "Gutmenschen" erwarteten diese aber nicht dass die Allgemeinheit genauso gut und vorbildlich zu sein habe. Der Makel der "Gutmenschen" ist ihr Dünkel, zu meinen dass andere genauso zu sein haben und sie sich selbst als besserer Mensch vorkommen. Es sind also die sich besser Dünkenden, kurz die "Bessermenschen".
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
Benutzeravatar
Uel
globaler Moderator
 
Beiträge: 4217
Registriert: Do 18. Dez 2008, 21:50
Wohnort: NRW

Re: Das Unwort des Jahres

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Di 12. Jan 2016, 18:41

Uel hat geschrieben:Ich benutze den Begriff nicht gern, hab einen anderen. Gute Menschen sind für mich A. Schweitzer und ähnliche, Leute die durchweg gut waren und als vorbild taugten. Im Gegensatz zu den "Gutmenschen" erwarteten diese aber nicht dass die Allgemeinheit genauso gut und vorbildlich zu sein habe. Der Makel der "Gutmenschen" ist ihr Dünkel, zu meinen dass andere genauso zu sein haben und sich selbst als besserer Mensch vorzukommen. Es sind also die sich besser Dünkenden, die Bessermenschen.


Sorry, nicht Persönlich nehmen. Aber die einzigen die was erwarten sind die "Besorgten Bürger". Die meinen die nicht "Ihrer" Meinung sind sind Doof usw Ausdrücke kann man im Netz lesen. Anstatt das was man von den "Bösen" Gutmenschen erwartet selber erstmal tut, und da Hapert es bei den Meisten gewaltig. Nicht bei allen, ABER BEI SEHR SEHR VIELEN.

wie geschrieben, nicht Persönlich nehmen
Bild

;)
Benutzeravatar
Sonnenschein+8+
 
Beiträge: 13964
Registriert: Fr 8. Apr 2011, 13:52
Wohnort: irgendwo in Deutschland ;)

Re: Das Unwort des Jahres

Beitragvon AlexRE » Di 12. Jan 2016, 20:12

"Bessermenschen" würde die Heuchler in der Tat besser beschreiben als "Gutmenschen". Ich meine allerdings, dass das keine homogene Gruppe innerhalb der Gesellschaft ist. Es macht schon einen großen Unterschied, ob jemand seine moralische Anspruchshaltung gegenüber anderen Menschen als Vehikel benutzt, um seinen Hochmut und seine Dünkelhaftigkeit spazieren zu fahren, oder ob er unter Komplexen leidet und die moralischen Ansprüche als Persönlichkeitsprothese benötigt.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
Benutzeravatar
AlexRE
Administrator
 
Beiträge: 28096
Registriert: Di 16. Dez 2008, 15:24

Re: Das Unwort des Jahres

Beitragvon Uel » Di 12. Jan 2016, 20:53

Anstatt das was man von den "Bösen" Gutmenschen erwartet selber erstmal tut, und da Hapert es bei den Meisten gewaltig.
... auch nicht persönlich nehmen ... ;) : Du bringst es quasi auf den Punkt: Du unterstellst, man erwarte etwas von den "Gutmenschen". Das ist ja gerade der Irrtum. Die andern hoffen, dass sie weniger täten! Und dann wird im Nachsatz gefordert, die Andern sollten doch auch erst etwas in diese Richtung tun. Da liegt der Hase im Pfeffer: Es ist die gleiche Haltung, wie die Pastoren in den alten Zeiten, als sie die gesamte Gemeinde von oben herab noch abzukanzeln wagten, damit sie viel bessere Menschen würden. Aber wir sind hier nicht in der Kirche und kein Normalo hat die staatsbürgerliche Pflicht, Flüchtlinge mit Wohltaten zu beglücken oder sie sonst wie zu "unterhalten" in allen Bedeutungsschattierungen diese Wortes.

Wenn ich für Erdbebenopfer spende, dann mache ich das bisher freiwillig und auch da würde es einfach nur nervig bis ärgerlich sein, wenn jemand meinen Spendenumfang beurteilen würde im Vergleich zu seinem eigenen Engagement oder Überwachungen starten würde, an welchen Verein ich nicht gespendet habe. Es ist die Meinungsdiktatur, was gut ist und was nicht gut ist. Wenn ich genauso böswillig wäre, könnt ich auch die Helfer zur Rede stellen, warum sie hier ihr Engagemet so weit treiben für Leute, die nicht in existenzieller Not sind, aber für Verhungernde in Afrika oder Erfrierende in Nepal viel zu wenig tun. Tu ich aber nicht, denn es gibt so viel Leid auf der Welt, dass es den Menschen irre machen würde, wenn er sich mit allem beschäftigte. Deswegen sind unsere Vorbilder ja so verehrt, weil sie besser waren aber niemals erwarteten, dass jeder Mensch das Gleiche zu leisten habe, was sie zu leisten vermochten.

Ich hoffe, dass das Unwort des nächsten Jahres "Besorgter Bürger" ist. Denn dass allein sich Sorgen machen über Entwicklungen überhaupt etwas Negatives sein könnte, insbesondere wenn die Dinge dann den schlimmsten Sorgen entsprechend eintreten, ist mindestens genauso Unwort-würdig.

Mal ein ganz böser Spruch gefällig? ;) Hitler brauchte für die Gleichschaltung noch die Brutalität der Gestapo, in der DDR musste die Stasi das ganze Volk bespitzeln, heute schaffen das Idealisten, Prinzipienreiter und Medien (Pressekodex 12.1) schon selbst. Denn es ist ja nicht abgemacht, dass Meinungsdiktaturen immer von Rechts kommen müssen.

PS.: Ich glaube, das Versagen in Köln durch die Polizisten hat in der Vermutung seine Ursache, dass hartes Handeln gegen und Benennen von Flüchtlingen von Seiten der Öfffentlichkeit nicht erwünscht sei. Der Chef der Gewerkschaft der Polizei hat das im Grunde gestern bei Plasberg bestätigt, als er sagte, dass seit Jahren in Polizeiberichten gewisse Bezeichnungen durch andere Begriffe ersetzt würden. Nach diesen Prinzipien hatte der Kölner Polizeichef doch folgerichtig gehandelt, nur das Ausmaß hat ihm und der Politik ein Schnippchen geschlagen, das Ding war zu groß um es wie gewohnt unter den Teppich zu kehren.
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
Benutzeravatar
Uel
globaler Moderator
 
Beiträge: 4217
Registriert: Do 18. Dez 2008, 21:50
Wohnort: NRW

Re: Das Unwort des Jahres

Beitragvon AlexRE » Di 12. Jan 2016, 21:20

Zu gut für diese Welt ... ;)

http://www.dailymotion.com/video/x3abcd9
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
Benutzeravatar
AlexRE
Administrator
 
Beiträge: 28096
Registriert: Di 16. Dez 2008, 15:24

Nächste

Zurück zu Small Talk

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: AlexRE und 28 Gäste

cron