Absturz der German Wings A320

Hier können aktuelle Themen getrennt voneinander auf gesonderten threads erörtert werden.

Re: Die Ermittlungen gehen weiter

Beitragvon Excubitor » Mi 1. Apr 2015, 14:35

maxikatze hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:Die Ermittler gehen nun auch möglichen "Systemfehlern" an dem Schließmechanismus der Türen im A320 nach
Siehe mehr dazu unter
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/ge ... ar-AAaghyW


Die beste Schließanlage der Welt kann nichts bewirken, wenn der Co-Pilot die Möglichkeit hat, von innen die Tür endgültig zu verschließen.
Außerdem kursierten in den letzten Tagen auch gegenteilige Nachrichten darüber, dass die Lufthansa nichts von psychischen Problemen des Co-Piloten gewusst hat. Woher auch, wenn er das verheimlicht und die entsprechenden Krankschreibungen zerrissen hat. Krankheit hin oder her. Fehlt nur noch, dass gesagt wird, dass er aufgrund einer psychischen Krankheit nicht anders konnte. Man hat immer eine Wahl. Immer!!


Das soll doch nicht heißen, dass der Copilot hier die Tür endgültig geschlossen haben soll. Denn das wäre eine bis dato nicht haltbare Unterstellung.... Bislang werden in diesem Zusammenhang nur lose Indizien zur Grundlage jeder Menge Vermutungen und das Ganze von den Medien ausgeschlachtet. Alles in allem in diesem Bereich sehr unprofessionelle Arbeit.

Da man bei der Lufthansa offiziell selbst zugegeben hat davon gewusst zu haben haben sich Zweifel und diesbezügliche Widersprüche wohl erledigt.

Du solltest selbst wissen, dass man nicht immer die Wahl hat. Das ist zwar ein netter Spruch, aber eben nur ein ebenfalls in der Realität nicht haltbarer. Um nur ein Beispiel zu nennen: Einem paranoid Schizophrenen ist im Rahmen eines psychotischen Schubs jede eigene rationale Entscheidungsfähigkeit genommen...
Bild
© TU Graz

Solidarität mit den Menschen in der Ukraine
Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren. (Berthold Brecht)
Benutzeravatar
Excubitor
 
Beiträge: 13097
Registriert: So 24. Apr 2011, 16:39

Aktuelle Ermittlungen

Beitragvon Excubitor » Mi 1. Apr 2015, 14:41

Das angeblich aufgetauchte Video vom Absturz wurde von Polizeikreisen dementiert.
"[...]
Jean-Marc Ménichini von der Gendarmerie bestritt die Angaben in einem Interview mit dem US-Nachrichtensender CNN. Die Ermittler hätten die am Absturzort gefundenen Handys noch nicht ausgewertet. Die Geräte würden für weitere Untersuchungen an ein spezialisiertes Institut in Rosny-sous-Bois bei Paris geschickt.[...]"


Mehr dazu hier
http://www.spiegel.de/panorama/germanwi ... 26654.html

Aktueller Ermittlungsticker
http://www.merkur-online.de/welt/german ... 73386.html

Man sollte sich einfach mal geschlossen halten, bis tatsächlich belastbare Fakten vorlegbar sind. Das Ganze nimmt immer asozialere Formen an, zumindest dann, wenn sich herausstellen sollte. dass es gar kein Video gibt....
Bild
© TU Graz

Solidarität mit den Menschen in der Ukraine
Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren. (Berthold Brecht)
Benutzeravatar
Excubitor
 
Beiträge: 13097
Registriert: So 24. Apr 2011, 16:39

Re: Letzte Erkenntnisse

Beitragvon maxikatze » Mi 1. Apr 2015, 14:59

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:Die Lufthansa soll über eine abgeklungene schwere depressive Episode des Copiloten informiert gewesen sein, wie man von dort verlautbarte...
"Der Copilot der abgestürzten Germanwings-Maschine hat die Lufthansa bereits im Jahr 2009 als Flugschüler über eine „abgeklungene schwere depressive Episode“ informiert. Das teilte das Unternehmen am Dienstag in einer Erklärung mit. [...]"
Quelle:
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/ge ... ar-AAagD1J


Irgend wie Passt das alles nicht so ganz zusammen. Freunde/ Bekannte sagten aus, das er seine Wohnung voll mit Flugzeug Bildern usw also alles was mit Flugzeugen zu tun hatte er gesammelt. Er wollte unbedingt Pilot werden. Angeblich hatte er nix anderes mehr in Kopf als zu Fliegen. Dann soll er angeblich denen gesagt haben das er abgeklungene Deppris hatte? Und dann soll er am Tat Tag einen Krankenschein Zerrissen haben? Hm.. irgend was stimmt da nicht.



Die letzte Krankschreibung muss nicht zwingend etwas mit der Depression zu tun haben. Kann aber auch sein, dass er vermeiden wollte, dass sein Arbeitgeber erkennt, dass seine Depression nicht geheilt ist. Denn das wäre womöglich das Aus für seinen Beruf.
Wie gesagt, ich glaube nicht an einen technischen Defekt der Cockpit-Tür. Der Kerl hat sich und 149 andere Menschen ins Jenseits befördert - mit voller Absicht.
Ich würde Absicht nur dann ausschließen, wenn es eine Kommunikation mit dem ausgesperrten Kapitän oder mit dem Bodenpersonal in den letzten acht Minuten gegeben hätte.
"Die größte Errungenschaft unserer freiheitlichen Kultur ist die Überwindung von Denkverboten." (Vince Ebert)
* * *
Bild
Benutzeravatar
maxikatze
Administrator
 
Beiträge: 24123
Registriert: Di 16. Dez 2008, 16:01
Wohnort: Sibirien ;)

Re: Absturz der German Wings A320

Beitragvon maxikatze » Mi 1. Apr 2015, 15:04

Du solltest selbst wissen, dass man nicht immer die Wahl hat.


Ich bleibe dabei, man hat immer eine Wahl wenn es um eine Entscheidungsfindung geht. Egal wie schlecht es einem dabei geht.

Einem paranoid Schizophrenen ist im Rahmen eines psychotischen Schubs jede eigene rationale Entscheidungsfähigkeit genommen...


Ich höre im Unterton eine Entschuldigung für das Verhalten heraus.
Selbst wenn es in dem Fall so gewesen sein sollte, dann war er eine tickende Zeitbombe, die es verstanden hat, anhaltende Depressionen zu verbergen, in dem Krankschreibungen zerrissen wurden, damit er seinen Fluglizenz nicht verliert. So viel rationale Entscheidungsfähigkeit hat er denn wohl doch gehabt.
Nichts hindert einen daran, auf jegliche Kommunikation zu verzichten, wenn die Tür in der größten Not nicht mehr einwandfrei funktioniert. Er hätte sagen können, dass er die Tür selbst nicht mehr aufbekommt. Selbst wenn die Tür technisch versagt hat, erklärt das noch lange nicht nicht den Absturz. Noch ein technischer Defekt? Das halte ich für zu weit hergeholt.
Die Entscheidung zu treffen, die Situation auszunutzen und den Sinkflug einzuleiten war geplant, sobald sich die Gelegenheit ergab.
"Die größte Errungenschaft unserer freiheitlichen Kultur ist die Überwindung von Denkverboten." (Vince Ebert)
* * *
Bild
Benutzeravatar
maxikatze
Administrator
 
Beiträge: 24123
Registriert: Di 16. Dez 2008, 16:01
Wohnort: Sibirien ;)

Re: Absturz der German Wings A320

Beitragvon Excubitor » Mi 1. Apr 2015, 15:40

maxikatze hat geschrieben:
Du solltest selbst wissen, dass man nicht immer die Wahl hat.


Ich bleibe dabei, man hat immer eine Wahl wenn es um eine Entscheidungsfindung geht. Egal wie schlecht es einem dabei geht.

Einem paranoid Schizophrenen ist im Rahmen eines psychotischen Schubs jede eigene rationale Entscheidungsfähigkeit genommen...


Ich höre im Unterton eine Entschuldigung für das Verhalten heraus.
Selbst wenn es in dem Fall so gewesen sein sollte, dann war er eine tickende Zeitbombe, die es verstanden hat, anhaltende Depressionen zu verbergen, in dem Krankschreibungen zerrissen wurden, damit er seinen Fluglizenz nicht verliert. So viel rationale Entscheidungsfähigkeit hat er denn wohl doch gehabt.
Nichts hindert einen daran, auf jegliche Kommunikation zu verzichten, wenn die Tür in der größten Not nicht mehr einwandfrei funktioniert. Er hätte sagen können, dass er die Tür selbst nicht mehr aufbekommt. Selbst wenn die Tür technisch versagt hat, erklärt das noch lange nicht nicht den Absturz. Noch ein technischer Defekt? Das halte ich für zu weit hergeholt.
Die Entscheidung zu treffen, die Situation auszunutzen und den Sinkflug einzuleiten war geplant, sobald sich die Gelegenheit ergab.


Nein, anhand meiner bisherigen Erläuterungen hier, die sowas von neutral sind, liegt darin definitiv keine Entschuldigung, sondern lediglich ein prägnantes Beispiel für den Verlust eigener Entscheidungsfähigkeit im Allgemeinen. Merkst Du eigentlich nicht, dass Du schon wieder dabei bist subjektive Verknüpfungen aufgrund reiner Vermutungen zu schaffen, die realistisch nicht belastbar sind? Woher willst Du die Beweggründe des Copiloten wissen, warum der die Krankschreibung zerrissen hat? Das kannst Du nicht und auch sonst niemand, sollten nicht noch stichhaltige Belege dazu kommen.
Ich habe schon mehrfach die Möglichkeit eines technischen Defekts aufgeführt, die auch die professionellen unter den Ermittlern bislang nicht ausschließen. Sollte ein solcher vorgelegen und zum Sinkflug geführt haben, hatte der Copilot weder Zeit entspannt über die Tür zu kommunizieren, noch aufzustehen um diese zu öffnen. Zwar spricht derzeit einiges gegen diese These, doch nicht genug, um dem Copiloten zum jetzigen Zeitpunkt die Alleinschuld zuzuweisen. Ohne Flugschreiber-Auswertung ist eine belastbare Abschlussbewertung der Ereignisse unmöglich. Was Du in Deinem letzten Satz des posts tust ist eine Feststellung, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt gar nicht getroffen werden kann.

Ich finde es schade, dass Du anscheinend nicht verstehst, dass es durchaus biochemisch und auch anders bedingte Fehler des Sytems Mensch gibt, die einem jede Entscheidungsfreiheit nehmen... Ich wünsche Dir, dass Du niemals von solch einem heimgesucht wirst.
Bild
© TU Graz

Solidarität mit den Menschen in der Ukraine
Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren. (Berthold Brecht)
Benutzeravatar
Excubitor
 
Beiträge: 13097
Registriert: So 24. Apr 2011, 16:39

Re: Absturz der German Wings A320

Beitragvon maxikatze » Mi 1. Apr 2015, 15:48

Woher willst Du die Beweggründe des Copiloten wissen, warum der die Krankschreibung zerrissen hat?



Ich antwortete Sonne bereits:
Die letzte Krankschreibung muss nicht zwingend etwas mit der Depression zu tun haben


Ich finde es auch schade, dass du nicht erkennst, dass die Möglichkeit eines technischen Defekts auch nur spekulativ ist. Für mich spricht jedenfalls mehr dagegen als dafür.
"Die größte Errungenschaft unserer freiheitlichen Kultur ist die Überwindung von Denkverboten." (Vince Ebert)
* * *
Bild
Benutzeravatar
maxikatze
Administrator
 
Beiträge: 24123
Registriert: Di 16. Dez 2008, 16:01
Wohnort: Sibirien ;)

Re: Absturz der German Wings A320

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mi 1. Apr 2015, 16:03

maxikatze hat geschrieben:
Woher willst Du die Beweggründe des Copiloten wissen, warum der die Krankschreibung zerrissen hat?



Ich antwortete Sonne bereits:
Die letzte Krankschreibung muss nicht zwingend etwas mit der Depression zu tun haben


Ich finde es auch schade, dass du nicht erkennst, dass die Möglichkeit eines technischen Defekts auch nur spekulativ ist. Für mich spricht jedenfalls mehr dagegen als dafür.


ich Bezüglich schließe nichts aus.
Benutzeravatar
Sonnenschein+8+
 
Beiträge: 13964
Registriert: Fr 8. Apr 2011, 13:52
Wohnort: irgendwo in Deutschland ;)

Re: Absturz der German Wings A320

Beitragvon Excubitor » Mi 1. Apr 2015, 16:08

maxikatze hat geschrieben:
Woher willst Du die Beweggründe des Copiloten wissen, warum der die Krankschreibung zerrissen hat?



Ich antwortete Sonne bereits:
Die letzte Krankschreibung muss nicht zwingend etwas mit der Depression zu tun haben


Ich finde es auch schade, dass du nicht erkennst, dass die Möglichkeit eines technischen Defekts auch nur spekulativ ist. Für mich spricht jedenfalls mehr dagegen als dafür.


Ich denke schon, dass ich das nur allzu gut erkannt habe. Wenn ich einmal präzisieren darf: Ich nehme gar nichts an, ich schließe nur nichts kategorisch aus, indem ich mich eben nicht auf irgendetwas festlege, was man zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch nicht tun sollte, um ein letztendlich tragfähiges Ermittlungsergebnis zu erhalten. Das ist etwas ganz anderes als Du mir zu Unrecht vorzuwerfen scheinst.
Bild
© TU Graz

Solidarität mit den Menschen in der Ukraine
Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren. (Berthold Brecht)
Benutzeravatar
Excubitor
 
Beiträge: 13097
Registriert: So 24. Apr 2011, 16:39

Re: Absturz der German Wings A320

Beitragvon Excubitor » Mi 1. Apr 2015, 16:11

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:
Woher willst Du die Beweggründe des Copiloten wissen, warum der die Krankschreibung zerrissen hat?



Ich antwortete Sonne bereits:
Die letzte Krankschreibung muss nicht zwingend etwas mit der Depression zu tun haben


Ich finde es auch schade, dass du nicht erkennst, dass die Möglichkeit eines technischen Defekts auch nur spekulativ ist. Für mich spricht jedenfalls mehr dagegen als dafür.


ich Bezüglich schließe nichts aus.


Letzteres wäre auch für die am Tatgeschehen beteiligten Staatsanwälte und Ermittler der einzig professionelle Weg, den zumindest einige auch erkennbar gehen.
Bild
© TU Graz

Solidarität mit den Menschen in der Ukraine
Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren. (Berthold Brecht)
Benutzeravatar
Excubitor
 
Beiträge: 13097
Registriert: So 24. Apr 2011, 16:39

Das Leid hinerlässt Spuren bei allen Beteiligten

Beitragvon Excubitor » Do 2. Apr 2015, 14:27

Nicht nur die indirekten Opfer müssen jetzt und in nächster Zeit viel ertragen. Auch die Helfer und Betreuer kommen, wie schon erwähnt, mehr als an Ihre Grenzen. Dazu hier ein Interview mit einer Notfallpsychologin:
http://www.gmx.net/magazine/panorama/ge ... h-30553046

Kommentar zur Arbeit psychologischer Betreuer in Katastropheneinsätzen
Es ehrt diese Dame, dass sie die Geschehnisse und persönlichen Begegnungen mit den indirekten Opfern der Katastrophe noch einigermaßen persönlich nimmt. Doch begibt sie sich damit auf einen schmalen Grad, den Sie als Psychologin kennen sollte. Wer solche Ereignisse zu sehr emotional an sich heranlässt, kann im schlechtesten anzunehmenden Fall nicht nur selbst dadurch traumatisiert werden, sondern macht sich unter Umständen letztlich dadurch selbst handlungunfähig, womit denjenigen, um die man sich eigentlich kümmern wollte, bzw. sollte , dann nicht gedient ist.

Die absolute Höchstschwierigkeit bei dieser Art Tätigkeit besteht darin, für sich selbst das vertretbare Maß an Anteilnahme zu finden, das sachlich und qualitativ noch hochwertige Arbeit ermöglicht, also emotionalen Abstand zu halten ohne dabei völlig zur teilnahmslosen Maschine zu werden und dabei noch Mensch zu bleiben...
Zuletzt geändert von Excubitor am Do 2. Apr 2015, 15:08, insgesamt 1-mal geändert.
Bild
© TU Graz

Solidarität mit den Menschen in der Ukraine
Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren. (Berthold Brecht)
Benutzeravatar
Excubitor
 
Beiträge: 13097
Registriert: So 24. Apr 2011, 16:39

VorherigeNächste

Zurück zu Weitere aktuelle Themen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot] und 46 Gäste