von AlexRE » Sa 31. Jan 2015, 16:31
Ruhe in Frieden.
Richard von Weizsäcker hat viele kluge Dinge gesagt. Das hier ist aus meiner Sicht die ultimative zutreffende Analyse des bis heute vorherrschenden Berufspolitiker - Typs schlechthin:
(...)
"Bei uns ist ein Berufspolitiker im allgemeinen weder ein Fachmann noch ein Dilettant, sondern ein Generalist mit dem Spezialwissen, wie man politische Gegner bekämpft." Das war der ultimative Paukenschlag.
Das vernichtende Urteil Richard von Weizsäckers im Jahre 1992 lautete auf: professionelle Deformation. Selbstverständlich, so räumte er ein, sei die "Befähigung zum Generalisten nichts Schlechtes", sondern in der Politik notwendig. Dennoch handle es sich um einen spürbaren Mangel, wenn der Bundestag keine Mitglieder aufweise, die bei so wichtigen oder schwierigen Themen wie der Währungsunion in der Lage wären, "mit den sachverständigen Vertretern der Bundesbank, der Wissenschaft und der Exekutive von gleich zu gleich zu diskutieren".
(...)
http://www.zeit.de/1997/02/Loblied_auf_den_Dilettanten/seite-4Wenn es irgendwann gelingen sollte, aus dieser Erkenntnis die richtigen Konsequenzen zu ziehen und zu einer besseren Demokratie zu finden, hätte er über seine Lebenszeit hinaus mehr für eine positive Entwicklung Deutschlands und Europas getan als der gesamte Rest der bundesrepublikanischen politischen Klasse seiner Epoche.
Der Stuttgarter OB Rommel:
Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.