Fakten über den Islam - Realität kontra Pseudo-Islamophobie

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Re: Fakten über den Islam - Realität kontra Pseudo-Islamophobie

Beitragvon AlexRE » Sa 10. Jan 2015, 18:54

Uel hat geschrieben:... und die Schulpsychologen, Lehrer und Eltern verhalten sich so, als ob sie selbst keine eigenständige, erlebnisreiche Jugend gehabt hätten oder schon unter partiellem Alzheimer leiden: Wir, die wir in dem kulturellen Umbruch im Umfeld der 68er Bewegung aufwuchsen, hätten doch niemals unseren Eltern, den Vertretern des "Establishments" den vollen Überblick über unser Aktionsfeld verschafft. In wechselnden Umfängen wird das die Jugend ohnehin seit Menschengedenken so gemacht haben, selbst dann, wenn keine großen kulturellen Veränderungen anstanden.


Der Vergleich hinkt etwas. Die 68`er Jugend hatte gravierende Gründe, vorhergehende Generationen nicht als Vorbilder anzuerkennen. In der Abteilung "Religion" hat das niemand so hervorragend visualisiert wie die in den 68`er Jahren entstandene Monty Python - Truppe:

Bild

http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Leben_des_Brian


Diese Rebellion war auch nicht nur gut begründet, sondern vor allen Dingen selbstschöpferisch. Wenn heute junge Menschen den Religionsfaschisten auf den Leim gehen, ist das eher mit dem Missbrauch der Gutgläubigkeit junger und unerfahrender Menschen durch Sekten wie Scientology oder durch verbrecherische Politiker in der Zeit des europäischen und lateinamerikanischen Faschismus zu vergleichen. Das hat mit einer Jugendrebellion aus eigenem Antrieb wenig zu tun.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Fakten über den Islam - Realität kontra Pseudo-Islamophobie

Beitragvon AlexRE » Sa 10. Jan 2015, 20:10

Da konnte sich jemand nicht einmal für ein paar Tage aus Pietätsgründen Tiraden gegen die (weiße, männliche & mittelschichtige) Charlie Hebdo - Redaktion verkneifen:

Das wird man doch wohl noch zeichnen dürfen!

Harald Neuber 10.01.2015

Kompatibel mit dem Front National und Pegida

(...)

Das führt zu der derzeitigen Schwierigkeit, sich kritisch mit dem weißen Mittelschichtsrassismus einer Publikation auseinanderzusetzen, deren Macher soeben Ziel eines Massakers geworden sind. Die Mohammed-Karikaturen, die 2011 schon einmal einen Brandanschlag auf die Redaktionsräume provoziert hatten, wurden von der Redaktion mit dem unbedingten Recht auf freie Meinungsäußerung verteidigt.

Dieses Das-wird-man-ja-wohl-noch-sagen-dürfen-Prinzip aber eint absurderweise die linken Macher von Charlie Hebdo, die aus einer säkularen Religionskritik heraus agierten, und rechte Islamkritiker, die sich von rassistischen Motiven leiten lassen.

(...)


http://www.heise.de/tp/artikel/43/43818/1.html

Das habe ich auf dem Heise - Forum dazu geschrieben:

berufskonsument schrieb am 10. Januar 2015 19:03

> Hatte mich schon über die einhellige Solidarität mit den ermordeten
> Künstlern gewundert. Aber jetzt ist ja alles wieder gut: Irgendwie
> sind die Opfer ja doch selbst Schuld, wenn sie in einem säkularen
> Staat des Westens ihre Meinung sagen.

Bei diesem Artikel geht es primär nicht um die Opfer, sondern um die
heuchlerischen Reaktionen auf das Attentat.


Es geht nicht primär gegen die Opfer?

>> Das führt zu der derzeitigen Schwierigkeit, sich kritisch mit dem
weißen Mittelschichtsrassismus einer Publikation auseinanderzusetzen,
deren Macher soeben Ziel eines Massakers geworden sind. <<

Das sieht doch sehr stark nach der eingerissenen Masche aus, das
gesellschaftspolitische Konfliktpotential von Verbrechen aller Art
mittels Schuldzuweisungen an die Opfer klein zu halten.

In diesem speziellen Fall ist das allerdings ganz sicher
kontraproduktiv. Wer hier mit (Pseudo-) Argumenten hantiert, die
normalerweise als Erklärung oder auch Entschuldigung von Verbrechen
dienen, wo eine deutliche Unterscheidung zwischen Religionsfaschisten
und friedlichen Moslems nötig wäre, macht sich zum nützlichen Idioten
der rechten Islamfeinde. Die Moslems verteidigen zu wollen und dabei
für die Religionsfaschisten zu plädieren, bedeutet nämlich, beide
Gruppen in ein Boot zu setzen.

Das kann noch so eloquent vorgetragen sein, intelligent ist es auf
keinen Fall.
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Re: Fakten über den Islam - Realität kontra Pseudo-Islamophobie

Beitragvon maxikatze » Sa 10. Jan 2015, 20:46

http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... reist.html

Die Polizei warnte zunächst, auch die Gesuchte sei "bewaffnet und gefährlich". Von Boumeddiene kursieren zwei Fotos. Eines der Bilder, das zuerst in der Zeitung "Le Monde" veröffentlicht wurde, zeigt eine verschleierte und mit einer Armbrust bewaffnete Frau. Zusammen mit ihrem Lebensgefährtin war Boumeddiene mehrfach in ein Waldgebiet im Süden Frankreichs gereist, um dort mit der Waffe zu trainieren.



Bild

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Die gesuchte 26-jährige Hayat Boumeddiene, Freundin eines Attentäters, konnte flüchten. Es muss deshalb ernsthaft darüber nachgedacht werden, in Deutschland Burka oder Nikab im Stadtbild gesetzlich zu verbieten.
"Die größte Errungenschaft unserer freiheitlichen Kultur ist die Überwindung von Denkverboten." (Vince Ebert)
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Re: Fakten über den Islam - Realität kontra Pseudo-Islamophobie

Beitragvon Livia » Sa 10. Jan 2015, 22:10

maxikatze schrieb
Die gesuchte 26-jährige Hayat Boumeddiene, Freundin eines Attentäters, konnte flüchten. Es muss deshalb ernsthaft darüber nachgedacht werden, in Deutschland Burka oder Nikab im Stadtbild gesetzlich zu verbieten.


Die Initiative für das Verbot steht und kommt zur Abstimmung. Der Fall in Frankreich wird dazu führen dass mehrheitlich ein Ja in die Urne gelegt wird.

Initiative für Schweizer Burkaverbot steht

Die Verfechter eines nationalen Burkaverbots sind «hocherfreut» über den Entscheid aus Strassburg. Laut Experten ist allerdings nicht sicher, dass der Menschenrechtsgerichtshof auch ein Schweizer Verbot akzeptiert.
Das umstrittene Burkaverbot in Frankreich verstösst nicht gegen die Grundrechte, das hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) heute entschieden. Der Zürcher Staatsrechtler Urs Saxer ist «eher überrascht» vom Urteil aus Strassburg. Die Begründung des Gerichts hält er allerdings für nachvollziehbar.

Strassburg hatte das Verbot darum für rechtens erklärt, weil die Vollverschleierung sich störend auf die Gesellschaft auswirke. Es sei legitim, dass ein Staat durch das Verbot die Voraussetzungen für das Zusammenleben wahren wolle (Hier finden Sie die vollständige Urteilsbegründung). Eine französische Muslimin hatte gegen das Verbot geklagt.


http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/sta ... y/30985922
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Re: Fakten über den Islam - Realität kontra Pseudo-Islamophobie

Beitragvon Livia » Sa 10. Jan 2015, 22:15

Liebe Livia,

erst einmal trotz meiner allgemeinen Wünsche noch spezielle Neujahrswünsche an Dich: möge ein erfolgreiches Jahr 2015 für Dich mit Freuden und Gesundheit gesegnet sein!


Danke Uel, das freut mich ganz besonders, wünsche auch dir nur das Allerbeste für das Jahr 2015 mit der Hoffnung dass es etwas besser ausfällt als das Vergangene. :)
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Re: Fakten über den Islam - Realität kontra Pseudo-Islamophobie

Beitragvon Staber » Sa 10. Jan 2015, 22:43

Noch müssen wir uns nach der bestehenden Rechtslage richten, die wie folgt lautet.

In Deutschland gibt es keine Rechtsgrundlage, die das Tragen der Burka generell verbietet. Lediglich bei öffentlichen Versammlungen im Sinne des Versammlungsgesetzes besteht gem. §17a Abs.2 Nr.1 VersG ein Vermummungsverbot.
Ein generelles Verbot der Burka im öffentlichen Raum verstößt gegen das Neutralitätsgebot des Grundgesetzes und lässt sich verfassungsrechtlich nicht rechtfertigen. Ein Verbot kommt nur im Einzelfall als Ergebnis einer Abwägung mit kollidierenden Verfassungsgütern in Betracht.



Wo zieht man die Grenzen?
Man sollte die Regeln akzeptieren, die in der europäischen Kultur begründet sind. Vor allem sollte man nicht versuchen einen Lebensstil dem Rest der Bevölkerung aufzuzwingen. Politisches Handeln muss auf Gegenseitigkeit beruhen. Niemand wird aus dem Grund die Todesstrafe akzeptieren, weil im Iran gehenkt und gesteinigt wird. Sollte eine Frau aber entscheiden, wie vor 1000 Jahren leben zu wollen, sollte sie das zuhause in der ihr vertrauten Kultur tun. Die Burka erscheint vielen Kritikern als ein politisches Statement, als ein Zeichen von Überheblichkeit. Man kann alles irgendwie verstehen. Die Burka und auch das Hand abhacken, das in fremden Kulturen Usus ist. Die Frage wirft sich auf, wo die Grenzen gezogen werden. Zudem, das Vermummungsverbot in Deutschland richtet sich nicht gegen Moslems.
Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
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Gesund bleiben !
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Re: Fakten über den Islam - Realität kontra Pseudo-Islamophobie

Beitragvon Sonnenschein+8+ » So 11. Jan 2015, 01:54

Geiselnahme in Paris: Wenig Aufmerksamkeit für die jüdischen Opfer

Für die Toten des Angriffs auf "Charlie Hebdo" gab es weltweit riesige Anteilnahme - über die Opfer des Angriffs auf den jüdischen Supermarkt wird kaum gesprochen. Auf Twitter läuft jetzt unter dem Hastag #Jesuisjuif eine Solidaritätsaktion an.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 12342.html

darüber sollte man mal nachdenken!
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Re: Fakten über den Islam - Realität kontra Pseudo-Islamophobie

Beitragvon Livia » So 11. Jan 2015, 09:59

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:Geiselnahme in Paris: Wenig Aufmerksamkeit für die jüdischen Opfer

Für die Toten des Angriffs auf "Charlie Hebdo" gab es weltweit riesige Anteilnahme - über die Opfer des Angriffs auf den jüdischen Supermarkt wird kaum gesprochen. Auf Twitter läuft jetzt unter dem Hastag #Jesuisjuif eine Solidaritätsaktion an.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 12342.html

darüber sollte man mal nachdenken!


«Ich, die Mutter von Amedy Coulibaly, drücke mein Beileid aus»

Nach den Mitarbeitern von «Charlie Hebdo» rücken nun die jüdischen Opfer des Terroristen Coulibaly ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Seine unter Terrorverdacht stehende Frau soll ausgereist sein.
Familie von Jihadist Coulibaly verurteilt Attentate

Die Familie des Terroristen Amedy Coulibaly, der am Freitag bei der Geiselnahme in einem koscheren Supermarkt von Sondereinsatzkräften erschossen wurde, verurteilt die Attentate von Paris und sich von «diesen extremen Ideen» distanziert. «Ich, die Mutter von Amedy Coulibaly, und meine Töchter drücken unser aufrichtiges Beileid aus den Familien der Opfer vom Supermarkt Hyper Cacher, der Familie der Polizistin von Montrouge und den Familien der Opfer von Charlie Hebdo», hiess es in einem Communiqué. Gestern hatte ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP die drei Schwestern von Amedy Coulibaly getroffen, keine war verschleidert. Eine stellte ihren Bruder als gemässigt dar. Eine andere sagte: «Er verbrachte sein Leben im Gefängnis, ich bei der Arbeit.»


http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/ans ... y/21145354

Vielleicht wird in diesem Zusammenhang wieder etwas übertrieben. ;)
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Re: Fakten über den Islam - Realität kontra Pseudo-Islamophobie

Beitragvon Sonnenschein+8+ » So 11. Jan 2015, 10:20

Livia hat geschrieben:
Vielleicht wird in diesem Zusammenhang wieder etwas übertrieben. ;)


ahja.. das heißt?
Zuletzt geändert von Sonnenschein+8+ am So 11. Jan 2015, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fakten über den Islam - Realität kontra Pseudo-Islamophobie

Beitragvon maxikatze » So 11. Jan 2015, 11:31

http://web.de/magazine/politik/brandans ... t-30352134

Der oder die Brandstifter kamen im Schutz der Dunkelheit. Mit einem Brandsatz legten sie in der Nacht ein Feuer im Gebäude der "Hamburger Morgenpost"
Die "Morgenpost" hatte nach dem Terroranschlag in Paris Karikaturen des Satiremagazins "Charlie Hebdo" vom Propheten Mohammed nachgedruckt. Zur Zeit gebe aber keinerlei Hinweise darauf, dass der Anschlag damit in Verbindung stehe, sagte die Polizeisprecherin. Der Staatsschutz habe Ermittlungen aufgenommen.


Die Vermutung liegt doch nahe. Oder?
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