1. Israel hat Verteidigungskriege gewonnen und die Siege zur Vergrößerung des eigenen Territoriums genutzt, während Russland in der Ukraine einfach nur ein Aggressor ist und sonst gar nichts ist.
2. Die von israelischen Hardlinern gewünschten Grenzen werden international ebensowenig anerkannt wie die türkische Beute auf Zypern und wie die russische Beute auf der Krim anerkannt werden wird. Wenn Israel vom Westen überhaupt besser behandelt wird als Russland (nicht boykottiert wird), dann wegen seiner Eigenschaft als strategischer Vorposten der demokratischen Welt in einer antidemokratischen Region.
3. Die Chinesen haben sich im Zusammenhang mit den Enklaven des alten Imperialismus auf ihrem Territorium (anders als Indien im Falle Goa) höchst pragmatisch strikt ans Völkerrecht gehalten und das Auslaufen der Pachtverträge abgewartet.
Das alles in eine Reihe mit dem Bruch des völkerrechtlichen Vertrages, der die Ukraine zur Abgabe der eigenen Atomwaffen veranlasst hatte, zu stellen, bedeutet einen klassischen Äpfel / Birnen - Vergleich. Ich für meinen Teil vergleiche lieber Äpfel mit Äpfel und Birnen mit Birnen, auch wenn es in der Geschichte wenige Vergleichsmöglichkeiten mit Putins Vertragsbruch gibt. Verträge, die als Fundament für die gesamte internationale Friedensordnung dienen sollten, sind nämlich nur selten so glatt gebrochen worden.