Schweiz

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Re: Schweiz

Beitragvon Staber » Mo 24. Nov 2014, 19:34

Nur zur allgemeinen Aufklärung über Gurlit.
http://www.sueddeutsche.de/kultur/chronologie-was-passierte-wann-im-fall-gurlitt-1.2235092
http://www.sueddeutsche.de/kultur/muenchner-kunstsammlung-cousine-erhebt-anspruch-auf-gurlitts-erbe-1.2232727


Ich meine , das ganze ist ein Trauerspiel denn , ist man alt und schwach , scheint man rechtlos. Der Staat verfährt nach Belieben, enteignet und entrechtet.
Nach Gesetzeslage durfte Cornelius Gurlit, als Bewahrer des Erbes seines Vaters, mit seinem Eigentum verfahren , wie es ihm beliebt. Diverse lange in der Vergangenheit beschlossene Gesetzte und Vereinbarungen sicherten ihm dies zu. Deutsche Politiker werden nichts besseres zu tun haben, als die so geraubten Bilder, an dubiose Vereinigungen, wie etwa die vielfach kompromitierte Jewisch Claims Conferrence,* zu verschleudern.
Nachfahren abseits regulären Verkaufs plus späterer Zusatzentschädigung, nochmals mit den Werken beglücken.

* http://de.wikipedia.org/wiki/Jewish_Claims_Conference
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Mo 24. Nov 2014, 22:45

AlexRE hat geschrieben:
Das Kunstmuseum Bern tritt das umstrittene Kunst-Erbe von Cornelius Gurlitt an.


Gratulation in die Schweiz :)


Danke. Ganz ausgestanden ist es aber noch nicht. Eine Cousine ficht das Erbe an, wie aber hier in der Tagesschau vermerkt wurde, ist das Testament notariell bestätigt und auch dass Herr Gurlitt das Testament im Beisein eines Notars unterschrieben hat. Ich weiss jedoch nicht wie Erbschaften bei einer Anfechtung eines Testaments in Deutschland gehandelt werden, kenne mich nur ein klein wenig hier in der Schweiz darüber aus. ;)
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Mo 24. Nov 2014, 22:52

Staber hat geschrieben:Nur zur allgemeinen Aufklärung über Gurlit.
http://www.sueddeutsche.de/kultur/chronologie-was-passierte-wann-im-fall-gurlitt-1.2235092
http://www.sueddeutsche.de/kultur/muenchner-kunstsammlung-cousine-erhebt-anspruch-auf-gurlitts-erbe-1.2232727


Ich meine , das ganze ist ein Trauerspiel denn , ist man alt und schwach , scheint man rechtlos. Der Staat verfährt nach Belieben, enteignet und entrechtet.
Nach Gesetzeslage durfte Cornelius Gurlit, als Bewahrer des Erbes seines Vaters, mit seinem Eigentum verfahren , wie es ihm beliebt. Diverse lange in der Vergangenheit beschlossene Gesetzte und Vereinbarungen sicherten ihm dies zu. Deutsche Politiker werden nichts besseres zu tun haben, als die so geraubten Bilder, an dubiose Vereinigungen, wie etwa die vielfach kompromitierte Jewisch Claims Conferrence,* zu verschleudern.
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* http://de.wikipedia.org/wiki/Jewish_Claims_Conference


Die Gemälde welche geraubt wurden, werden von den deutschen Behörden an ihre Besitzer zurückgegeben. Dazu wurde beidseitig einen Vertrag ausgehandelt und unterschrieben. Inzwischen werden noch Untersuchungen vorgenommen von wem und wie die Gemälde zu Herrn Gurlitt gelangten. Ich glaube nicht dass sich Deutschland einen Jux erlauben kann, zu sehr steht das ganze im Focus der Allgemeinheit. Gemäss meinen Informationen betrifft das zirka 900 Gemälde die nicht Kunstraub betrifft, und wahrscheinlich in die Schweiz überbracht werden. Welchen Wert diese Gemälde aufweisen, weiss bis jetzt noch niemand hier bei uns. ;)
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Fr 28. Nov 2014, 22:41

Unser Bundesrat hat zwei Tage vor der Ecopop Initiative am Sonntag den Schiss in der Hose. Gut dass das Volk zeigen kann wo es lang gehen muss. Endlich wird ein Kontingent ab 2015 eingeführt, das meines Erachtens aber nur einen Tropfen auf den heissen Stein ist. In den 50ziger und 60ziger Jahren gab es auch Kontingente für Arbeitnehmer aus dem Ausland. Sogar das Saisonier Statut war eingeführt, ein Arbeiter ohne Familie durfte nur 9 Monate in der Schweiz arbeiten, dann musste er die Schweiz wieder verlassen. War er fleissig bekam er im nächsten Jahr wieder eine Bewilligung für 9 Monate und das zehn Jahre lang, erst dann gab es eine Aufenthaltsbewilligung und eine feste Anstellung. Das hatte sehr gut geklappt, dann kamen die Linken und machten alles zunichte.

Bundesrat kürzt Kontingente für Fachkräfte

Zum ersten Mal seit vier Jahren passt der Bundesrat die Kontingente für Ausländer aus Drittstaaten an. Er streicht 2000 Aufenthaltsbewilligungen und fordert die Unternehmen zum Handeln auf.

Nächstes Jahr können Schweizer Unternehmen nur noch 6500 Spezialistinnen und Spezialisten aus Drittstaaten rekrutieren. Der Bundesrat bewilligte 2500 Aufenthaltsbewilligungen (B-Ausweis) und 4000 Kurzaufenthaltsbewilligungen (L-Ausweis). Damit werden die Kontingente für die Bewilligungen um je 1000 Einheiten gekürzt. Die eine Hälfte der jeweiligen Kontingente wird laut dem Bundesrat auf die Kantone verteilt, die andere Hälfte bleibt in einer Bundesreserve.


http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/sta ... larComment
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Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » Sa 29. Nov 2014, 18:42

Das hatte sehr gut geklappt, dann kamen die Linken und machten alles zunichte.


In Deutschland gab es anfangs ein Rotationsprinzip für türkische Gastarbeiter:

http://lebenswege.rlp.de/dauerausstellung/anwerbung-von-arbeitskraeften/das-rotationsprinzip/

Die Leute wurden alle zwei Jahre ausgewechselt, so dass die Gastarbeiter nicht zu Einwanderern werden konnten. Das Prinzip wurde nur abgeschafft, weil die Arbeitgeber sich die Kosten für die häufige Einarbeitung neuer Leute sparen wollten. Vielleicht haben bei Euch die Linken funktionierende Prinzipien zerstört, bei uns waren es jedenfalls habgierige Unternehmer.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Sa 29. Nov 2014, 23:20

AlexRE hat geschrieben:
Das hatte sehr gut geklappt, dann kamen die Linken und machten alles zunichte.


In Deutschland gab es anfangs ein Rotationsprinzip für türkische Gastarbeiter:

http://lebenswege.rlp.de/dauerausstellung/anwerbung-von-arbeitskraeften/das-rotationsprinzip/

Die Leute wurden alle zwei Jahre ausgewechselt, so dass die Gastarbeiter nicht zu Einwanderern werden konnten. Das Prinzip wurde nur abgeschafft, weil die Arbeitgeber sich die Kosten für die häufige Einarbeitung neuer Leute sparen wollten. Vielleicht haben bei Euch die Linken funktionierende Prinzipien zerstört, bei uns waren es jedenfalls habgierige Unternehmer.


Nein hier ging es um ganz was anderes, sie wollten die armen Papis nicht ohne ihre Familie wissen, die Kinder würden leiden, die Frauen bekamen trotzdem Kinder auch wenn der Papi in der Schweiz war, oder der Papi machte hier neue Kinder mit anderen Frauen. Man hat so das Statut dann nach langem Hin und Her für Nichtig gemacht damit die Familien nachziehen konnten, wobei man die Frauen auch zum Arbeiten verpflichtete. Sie liessen dann ihre Kinder in ihrer Heimat und überliessen sie grosszügig ihren Eltern, Tanten oder Schwestern. Es brauchte aber immer noch Bewilligungen vom Arbeitgeber. Hatten die Arbeitnehmer keinen Vertrag mussten sie die Schweiz wieder verlassen. Das haben dann die Linken geändert und heute haben wir den Salat. Zum jetzigen Zeitpunkt macht man für neue Kontingente den Arbeitsaufwand dafür verantwortlich, was für die Arbeitgeber zu aufwändig und zu kostspielig wäre. Dann wird noch ein anderer Faktor in Frage gestellt, dass nur grosse Firmen genügend Kontingente erhalten würden und kleinere Firmen und vor allem die Bauern hätten das Nachsehen. Das war aber in der Vergangenheit nicht so, da hatten alle ihre Arbeiter, die Bauern, die Fabriken, die Baufirmen, den Strassenbau und die Konzerne usw., die Kontingente wurden reell und den Ansprüchen gemäss verteilt, das wird bei wieder eingeführten Kontingenten kaum anders sein.

Dann wurden unsere Sozialsysteme massiv missbraucht, die Krankenkassen mussten ihre Prämien erhöhen, die Invalidenversicherung spricht seit Jahren von roten Zahlen, viele Gemeinden müssen ihren Steuerfuss erhöhen weil ihnen die Sozialkosten über den Kopf wachsen und kein Ende ersichtlich ist.

Dann wird nicht mehr alles zubetoniert, weil immer mehr Wohnungen und Häuser für immer neue Zuzügler zur Verfügung stehen müssen. Das würde eine langsamere aber sicherere Situation bedeuten und unsere älteren Arbeitnehmer hätten auch wieder mehr Chancen eine Arbeit zu kriegen, wenn sie keine jüngeren und billigere Arbeitskräfte en Masse zur Verfügung hätten. ;)
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » So 30. Nov 2014, 15:04

Eidgenössische Vorlagen und die Resultate der Abstimmungen

http://www.srf.ch/news/schweiz-abstimmungen-30-11-2014
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Beitragvon AlexRE » So 30. Nov 2014, 15:25

Livia hat geschrieben:Eidgenössische Vorlagen und die Resultate der Abstimmungen

http://www.srf.ch/news/schweiz-abstimmungen-30-11-2014


Das spricht doch (mal wieder) für die kollektive Vernunft bzw. "Schwarmintelligenz" einer Masse von Staatsbürgern. Schnapsideen wie die Einführung einer Goldwährung, die die Geldpolitik von dem Weltmarkt eines einzigen Rohstoffes abhängig und unbeweglich machen würde, haben keine Chance. Es besteht also überhaupt kein zwingender Grund, politische Entscheidungen wie in Deutschland ausschließlich lobbyistenumlagerten Repräsentanten zu überlassen.
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Re: Schweiz

Beitragvon Sonnenschein+8+ » So 30. Nov 2014, 20:27

Liebe Livia,

du wirst mich jetzt nicht mehr mögen weil ich das hier schreibe, aber irgend wann wirst du mir recht geben. Ihr könnt froh sein das es so die Abstimmung gelaufen ist.
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Re: Schweiz

Beitragvon Staber » So 30. Nov 2014, 22:33

Mich wundert es sehr, dass eine so rechtslastige Abstimmung von den Schweizern deutlich abgelehnt wurde. Für gewöhnlich lassen sich diese Leute all zu gerne von rechter Hetzte verführen. Aber es ist erfreulich, dass diesmal der plumpe Rassismus mit grünem Anstrich nicht gefruchtet hat. Scheinbar ist bei den Eidgenossen doch nicht Hopfen und Malz verloren. Übrigens wären die Deutschen die Hauptleittragenden dieser Kampagne gewesen, da diese Bevölkerungsgruppe den Hauptteil der Einwanderer in die Schweiz stellt. Von daher wundert es mich , das einige den Ausgang dieser Wahl bedauern. Außerdem ist von direkte Demokratie in Deutschland absolut abzuraten, da dem angeblichen mündigen Bürger hochkomplexe und neurale Entscheidungen nicht überlassen werden sollten, da dieser häufig subjektiv und emotional handelt. Der perfekte Nährboden für Rechts.
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