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In der sowjetischen Besatzungszone sah Leonhard seine Hoffnung auf den Aufbau einer antifaschistischen und demokratischen Republik aber bald enttäuscht, das stalinistische System empfand er als schlimm. 1949 floh er deswegen nach Jugoslawien. 1950 siedelte Leonhard dann in die Bundesrepublik um und machte sich schnell einen Namen als Ostexperte. In den USA lehrte er zudem 21 Jahre lang als Kommunismusexperte an der Eliteuniversität Yale.
Analytiker des real existierenden Kommunismus
Leonhard galt als letzter Zeitzeuge aus dem innersten kommunistischen Führungskreis, der die spätere Gründung der DDR vorbereitet hatte. "Es ist nicht dasselbe, ob man von politischen Gegnern, die man bekämpft, oder von seinen eigenen Leuten umgebracht wird", sagte er einst bitter. Die deutschen Kommunisten seien "die einzige politische Bewegung, in der ungefähr gleich viele Menschen von den Nazis und von den Stalin-Leuten in der Sowjetunion umgebracht wurden".
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http://www.zeit.de/kultur/2014-08/wolfgang-leonhard-historiker-tot
Manche Leute wollen das aber immer noch nicht wissen ...