Durchs wilde Kurdistan

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Durchs wilde Kurdistan

Beitragvon maxikatze » Di 19. Aug 2014, 11:50

Damit die Lage nicht noch mehr destabilisiert wird, sollten den Kurden schnellstens Waffen zur Verfügung gestellt werden. Und den Flüchtlingen sichere Unterkünfte bereitgestellt werden.
Wird IS nicht gestoppt bzw vernichtet, trifft genau das ein, was Peter Scholl-Latour schon gesagt hat:
Assad sollte nicht bekämpft, sondern unterstützt werden. Ansonsten besteht das Risiko, dass IS bis nach Israel vordringt. -
Und da es kaum einen besseren Kenner dieser Region gegeben hat, dürfte diese Einschätzung
von P.S.-L. richtig sein.
Was sollte auch anderes passieren, wenn sich IS mit kriminellen Milizen und anderen radikalen Gruppierungen in Syrien verbündet? Sie düften mit ihrem Terror nicht an der Landesgrenze aufhören.
Das Ziel Assad zu stürzen wäre der gleiche Fehler, den die Amerikaner schon in Irak gemacht haben. Nur die Folgen wären jetzt weitaus schlimmer.
"Die größte Errungenschaft unserer freiheitlichen Kultur ist die Überwindung von Denkverboten." (Vince Ebert)
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Re: Durchs wilde Kurdistan

Beitragvon Livia » Di 19. Aug 2014, 15:05

maxikatze hat geschrieben:Damit die Lage nicht noch mehr destabilisiert wird, sollten den Kurden schnellstens Waffen zur Verfügung gestellt werden. Und den Flüchtlingen sichere Unterkünfte bereitgestellt werden.
Wird IS nicht gestoppt bzw vernichtet, trifft genau das ein, was Peter Scholl-Latour schon gesagt hat:
Assad sollte nicht bekämpft, sondern unterstützt werden. Ansonsten besteht das Risiko, dass IS bis nach Israel vordringt. -
Und da es kaum einen besseren Kenner dieser Region gegeben hat, dürfte diese Einschätzung
von P.S.-L. richtig sein.
Was sollte auch anderes passieren, wenn sich IS mit kriminellen Milizen und anderen radikalen Gruppierungen in Syrien verbündet? Sie düften mit ihrem Terror nicht an der Landesgrenze aufhören.
Das Ziel Assad zu stürzen wäre der gleiche Fehler, den die Amerikaner schon in Irak gemacht haben. Nur die Folgen wären jetzt weitaus schlimmer.


Dass man Assad in den Rücken gefallen ist war ein grosser Fehler. Nur leider zu spät erkannt wie viele andere Kriegsspiele, inszeniert von Propaganda und falschen Informationen, vor allem aus Amerika.

Das unvollendete Drehbuch
Von Helmut Scheben, 09.01.2014

Washington wusste bereits 2011 vom Terror ausländischer radikal-islamischer Gruppen in Syrien. Offiziell wurde aber behauptet, es handle sich um einen friedlichen Volksaufstand.
«In den amerikanischen Medien wird die derzeitige Lage als Konflikt zwischen Demokratie und Diktatur bezeichnet – der Diktator ermordet seine eigene Bevölkerung, und wir müssen ihn dafür bestrafen. Aber darum geht es bei den gegenwärtigen Ereignissen nicht. Dieser Prozess wurde vielleicht von einigen Demokraten in Gang gesetzt, aber er hat sich nun im Ganzen gesehen in einen ethnischen und religiösen Konflikt verwandelt.»

Der dies sagt, ist keine geringerer als der ehemalige Sicherheitsberater und aussenpolitische Rasputin des Weissen Hauses, Henry Kissinger (Podiumsgespräch am 19. Juni 2013 an der Gerald R.Ford School of Pulic Policy, University of Michigan).

Kissinger trifft den Nagel auf den Kopf, wenn er feststellt: «Ich muss einräumen, dass wir das Ganze von Anfang an missverstanden haben. In den Medien war zu lesen: Wir müssen Assad loswerden. Und wenn wir Assad einmal gestürzt haben, müssen wir eine Koalitionsregierung einsetzen. Das ist unvorstellbar. Ich bin durchaus dafür, Assad zu stürzen, aber im Konflikt zwischen den Russen und uns in dieser Frage vertreten die Russen die Auffassung: Zuerst wollt ihr Assad und andere stürzen, das ist aber nicht das entscheidende Problem. Dann zerstört ihr die Zentral-Regierung, und dann werdet ihr wie im Irak die staatlichen Institutionen zerstören – und es gibt nichts mehr, was das Land zusammenhält. Und dann wird es zu einem noch schlimmeren Bürgerkrieg kommen. Aus dieser Problematik heraus hat sich die derzeitige chaotische Situation entwickelt.»

Exakter kann man die Situation nicht beschreiben.

Gedächtnisverlust in den Nachrichtenredaktionen

Ich bin immer wieder überrascht über die Tatsache, dass in der Epoche der elektronischen Revolution, in der das tägliche Geschehen erstmals in unbegrenztem Umfang elektronisch archivierbare und verfügbare Geschichte geworden ist, unsere Nachrichtensendungen immer schneller und gedächtnisloser agieren. Die Journalisten sehen im Datenwald die Bäume nicht mehr. Oder sie wollen sie nicht sehen.

Wie anders ist es zu erklären, dass unsere Tagesschauen sowohl aus Syrien wie auch aus dem Irak tagtäglich von der Gewalt islamistischer Terrorgruppen zu berichten wissen, geradeso als handle es sich um einen schwer erklärbaren «Religionskrieg» zwischen fanatischen Sunniten und Schiiten. Nicht mit einem Satz wird dabei erwähnt, welche internationalen Akteure diese Konflikte verursacht und angeheizt haben, bis sie zu dem wurden, was sie heute sind.


http://www.journal21.ch/das-unvollendete-drehbuch
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Re: Durchs wilde Kurdistan

Beitragvon AlexRE » Di 19. Aug 2014, 15:28

maxikatze hat geschrieben:Wird IS nicht gestoppt bzw vernichtet, trifft genau das ein, was Peter Scholl-Latour schon gesagt hat:
Assad sollte nicht bekämpft, sondern unterstützt werden. Ansonsten besteht das Risiko, dass IS bis nach Israel vordringt. -


Gegen Israel können sie nicht viel mehr unternehmen als die Hamas in der Vergangenheit auch, Serien von Terroranschlägen organisieren eben, soweit die israelischen Grenzsicherungen noch nicht ganz dicht sind.

Die größeren Sorgen machen sich europäische Politiker derzeit um Europa selbst, weil sie befürchten, dass ein islamistischer Staat im Nahen Osten auch in Europa viele Anhänger finden könnte.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Durchs wilde Kurdistan

Beitragvon Livia » Di 19. Aug 2014, 21:10

AlexRE hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:Wird IS nicht gestoppt bzw vernichtet, trifft genau das ein, was Peter Scholl-Latour schon gesagt hat:
Assad sollte nicht bekämpft, sondern unterstützt werden. Ansonsten besteht das Risiko, dass IS bis nach Israel vordringt. -


Gegen Israel können sie nicht viel mehr unternehmen als die Hamas in der Vergangenheit auch, Serien von Terroranschlägen organisieren eben, soweit die israelischen Grenzsicherungen noch nicht ganz dicht sind.

Die größeren Sorgen machen sich europäische Politiker derzeit um Europa selbst, weil sie befürchten, dass ein islamistischer Staat im Nahen Osten auch in Europa viele Anhänger finden könnte.


Das denke ich sowie auch viele andere Menschen auch schon lange und macht wirklich Angst. :(
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Durchs wilde Kurdistan

Beitragvon maxikatze » Mi 20. Aug 2014, 09:54

Wenn die Kurden aktiv im Kampf gegen die Terrorgruppe vorgeht, die gerade dabei ist, den nahen Osten an sich zu reissen, kann man dann dieser Bevölkerungsgruppe immer noch einen eigenen Staat verwehren? Oder wird das das nächste Konfliktfeld? Oder wird wieder auf den Nato-Partner Türkei Rücksicht genommen und man stellt sich auf die Seite der Türkei, die ein Kurdistan mit allen Mitteln verhindert?
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Re: Durchs wilde Kurdistan

Beitragvon Staber » Mi 20. Aug 2014, 14:03

@Maxikatze
...sollten den Kurden schnellstens Waffen zur Verfügung gestellt werden.


Das Gegenteil wäre richtig!
Die ganze Nummer ist wieder viel zu kurz gedacht! Gesetzt der Fall , wir liefern schwere Waffen an die Kurden , diese besiegen den IS, was passiert dann mit diesen von uns gelieferten schweren Waffen? Wenn ich mich recht erinnere , haben die Kurden da noch einen lange schwelenden Konflikt mit der Türkei.... Und das Ende vom Lied? die Kurden greifen die Türken mit den von uns gelieferten schweren Waffen an, der NATO Fall triff ein und schwub die wub kämpfen Bundeswehr Soldaten gegen unsere Waffen... das kann doch nicht die Lösung sein , so kurzsichtig kann unsere Regierung nicht wirklich handeln.... die zivilisierte Welt muss sich zusammen tun und massiv gegen den IS vorgehen und nicht den Kurden Waffen liefern , das ist Wahnsinn!
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Re: Durchs wilde Kurdistan

Beitragvon AlexRE » Mi 20. Aug 2014, 15:52

Staber hat geschrieben:so kurzsichtig kann unsere Regierung nicht wirklich handeln.... die zivilisierte Welt muss sich zusammen tun und massiv gegen den IS vorgehen und nicht den Kurden Waffen liefern , das ist Wahnsinn!


Von Kurzsichtigkeit kann gar nicht die Rede sein, das Problem des späteren Verbleibs der den Kurden gelieferten Waffen wird doch derzeit ständig diskutiert, auch von allen beteiligten Politikern. Im Falle eines drohenden Völkermords werden aber heutzutage alle anderen Risiken und Gefahren als das kleinere Übel angesehen.

Übrigens haben die westlichen Waffenlieferungen an die afghanischen Warlords während der sowjetischen Besatzung (u. a. Milan und Stinger) die dortigen Kräfteverhältnisse nicht auf Dauer bestimmt. Diese Waffen waren sicher geeignet, den sowjetischen Brachialmethoden, mit Panzern und gepanzerten Hubschraubern eine Hochgebirgsregion kontrollieren zu wollen, wirksam zu begegnen. Als Offensivwaffe hatten sie später keinen großen Wert. Das wird an der gebirgigen Grenze zwischen dem Irak und der Türkei auch nicht sehr viel anders aussehen.
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Re: Durchs wilde Kurdistan

Beitragvon maxikatze » Mi 20. Aug 2014, 22:29

Staber hat geschrieben:@Maxikatze
...sollten den Kurden schnellstens Waffen zur Verfügung gestellt werden.


Das Gegenteil wäre richtig!
Die ganze Nummer ist wieder viel zu kurz gedacht! Gesetzt der Fall , wir liefern schwere Waffen an die Kurden , diese besiegen den IS, was passiert dann mit diesen von uns gelieferten schweren Waffen? Wenn ich mich recht erinnere , haben die Kurden da noch einen lange schwelenden Konflikt mit der Türkei.... Und das Ende vom Lied? die Kurden greifen die Türken mit den von uns gelieferten schweren Waffen an, der NATO Fall triff ein und schwub die wub kämpfen Bundeswehr Soldaten gegen unsere Waffen... das kann doch nicht die Lösung sein , so kurzsichtig kann unsere Regierung nicht wirklich handeln.... die zivilisierte Welt muss sich zusammen tun und massiv gegen den IS vorgehen und nicht den Kurden Waffen liefern , das ist Wahnsinn!


So? Findest du? Was ist denn besser? Etwa das Vordringen der Terrorgruppe in den gesamten nahen Osten einschliesslich Israel und dann Europa? Denn genau das wird passieren, wenn man die Kurden im Kampf gegen IS alleine lässt. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wenn die sich überhaupt nicht mehr aufhalten lassen, weil sich womöglich jetzt schon in Europa überall Sympathisanten der IS befinden. Dagegen ist ein Staat Kurdistan das allerkleinste Problem, wenn es denn überhaupt eins ist. Die Einzigen die mit einen Staat namens Kurdistan ein Problem haben, sind die Türken.
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Re: Durchs wilde Kurdistan

Beitragvon Livia » Do 21. Aug 2014, 08:26

maxikatze schrieb
So? Findest du? Was ist denn besser? Etwa das Vordringen der Terrorgruppe in den gesamten nahen Osten einschliesslich Israel und dann Europa? Denn genau das wird passieren, wenn man die Kurden im Kampf gegen IS alleine lässt. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wenn die sich überhaupt nicht mehr aufhalten lassen, weil sich womöglich jetzt schon in Europa überall Sympathisanten der IS befinden. Dagegen ist ein Staat Kurdistan das allerkleinste Problem, wenn es denn überhaupt eins ist. Die Einzigen die mit einen Staat namens Kurdistan ein Problem haben, sind die Türken.


So ist es leider, ich bin zwar nicht für Krieg und Waffenlieferungen, aber hier ist es wirklich von höchster Not dass endlich etwas unternommen wird. Schon sehr lange wird von radikalen Islamisten gewarnt, die Politiker haben bis jetzt überhaupt darauf nicht reagiert, wie immer wenn es dann zu spät ist will man noch schnell was unternehmen. Deutschland hat sich nun entschlossen Waffen zu liefern. Das finde ich in Ordnung.

siehe hier:
Über 2000 leben in Deutschland
Polizei warnt vor rasantem Anstieg radikaler Islamisten

Die Polizeigewerkschaft warnt vor einer Zunahme gewaltbereiter Islamisten in Deutschland. Einige hundert befinden sich derzeit zur Ausbildung bei Salafisten in Syrien. Eine gezielte Überwachung Verdächtiger ist trotz der Gefährdung beinahe unmöglich.
Nach dem Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel hat die deutsche Polizeigewerkschaft vor einer steigenden Zahl gewaltbereiter Islamisten in Deutschland gewarnt. „Ihre Zahl steigt rasant, was nicht zuletzt die Szene der so genannten Salafisten, zum Beispiel im Rheinland, zeigt“, sagte Verbandschef Rainer Wendt der Online-Ausgabe des „Handelsblatts“. Bei etlichen Gelegenheiten hätten „diese Extremisten gezeigt, dass Gewalt zum festen Bestandteil ihrer Strategie zur Durchsetzung ihrer Ziele gehört und auch und gerade vor staatlichen Institutionen und Vertretern nicht halt macht“.


http://www.focus.de/politik/deutschland ... 91366.html

Viel braucht es nicht mehr, bis auch Europa davon betroffen wird. Meine und die Angst vieler Menschen ist berechtigt. :evil:
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Re: Durchs wilde Kurdistan

Beitragvon maxikatze » Do 21. Aug 2014, 09:07

Viel braucht es nicht mehr, bis auch Europa davon betroffen wird. Meine und die Angst vieler Menschen ist berechtigt


Guten Morgen Livia :)
Schon vor mehreren Monaten habe ich im Forum geschrieben, dass in Deutschland einige tausend Salafisten leben.
Vielleicht ist Deutschland jetzt endlich aus dem Tiefschlaf erwacht und handelt dementsprechend und beobachtet nicht nur. Ein Rechtsstaat kann sich nicht alles bieten lassen, wenn Radikale unter dem Deckmantel Religionsfreiheit in dem Wissen agieren, dass sich ihnen in unserem Land nichts und niemand entgegenstellt.
Wenn sie immer mehr Leute aus ihrem Kulturkreis überzeugen, die vorher in ihrem Wesen noch nie radikal aufgefallen sind, spätestens dann besteht akuter Handlungsbedarf.
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