Mit dem Sprengstoffanschlag auf Hitler im Führerhauptquartier "Wolfsschanze" scheitert der wichtigste und folgenreichste Umsturzversuch des deutschen militärischen Widerstands gegen das NS - Regime:
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Die Beteiligten der Verschwörung, die Personen des 20. Juli 1944, stammten vor allem aus dem Adel, der Wehrmacht und der Verwaltung. Sie hatten vielfach Kontakte zum Kreisauer Kreis um Helmuth James Graf von Moltke. Unter den mehr als 200 später wegen der Erhebung Hingerichteten waren Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben, 19 Generale, 26 Oberste, zwei Botschafter, sieben Diplomaten, ein Minister, drei Staatssekretäre sowie der Chef des Reichskriminalpolizeiamts; des Weiteren mehrere Oberpräsidenten, Polizeipräsidenten und Regierungspräsidenten.
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http://de.wikipedia.org/wiki/Attentat_vom_20._Juli_1944
Das Ergebnis der Aktion spricht allerdings m. M. n. nicht dafür, dass es sich bei der von dem Herrn Graf so verachteten "Gleichheitslüge" tatsächlich um eine politische Lüge handelt:
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Er war doch der Auffassung, dass das deutsche Volk von einer moralisch überlegenen Elite geführt werden müsse, wobei er wohl an den Adel dachte. Zusammen mit seinem Bruder verfasste er wenige Tage vor dem 20. Juli einen Eid mit den Worten: "Wir wollen eine Ordnung, die alle Deutschen zu Trägern des Staates macht und ihnen Recht und Gerechtigkeit verbürgt, verachten aber die Gleichheitslüge und beugen uns vor den naturgegebenen Rängen." Bei dieser Frage beziehe ich mich übrigens auf einen Essay Ihres Schülers Steven Krolak über die politischen Vorstellungen von Claus Stauffenberg.
Peter Hoffmann: Aber er meinte Elite im Sinne des lateinischen Wortes "eligere", also "Auserwählte" - wobei das nicht unbedingt demokratisch Gewählte bedeuten muss, wie bei Managern. Aber ohne Elite kann keine Gesellschaft existieren. Das wollen wir doch. Auch Politiker sind Elite. Vielleicht wollen Sie nicht gerade Herrn Koch. Aber wenn der nicht gewählt wäre, wäre ein anderer Angehöriger der Elite.
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http://www.heise.de/tp/artikel/29/29582/1.html
Für so ein grandioses Scheitern braucht man weder "blaues Blut" noch einen hohen Bildungsstand, Selbstüberschätzung und Halbherzigkeit bei der Durchführung wichtiger Projekte kommen auch in ganz unadeligen Kreisen von niederem "naturgegebenen Rang" vor.