wie schnell dann bei uns die Stimmung umschlagen würde
Als Erstes stellte man auf der Krim ukrainische Fernsehsender ab und ersetzte sie durch russische. Von den Bildschirmen herab zwang man den Menschen ein Feindbild auf, das Feindbild von vermeintlichen „Faschisten” und sogenannten „Banderowets”, benannt nach dem Faschisten Stepan Bandera, dem Held rechtsradikaler Ukrainer. Das säte Hass und Zwietracht.
Solcher blinden Aggression bin auch ich begegnet, als ich in Simferopol unterwegs war. Eine ältere Dame kam angerannt und begann, mir mein traditionelles Hemd, Teil der ukrainischen Tracht, vom Leib zu reißen. „Banderowka! Verräterin! Faschistin!”, schrie sie. Das war erniedrigend.
Nun gibt es im Bewusstsein der Bewohner der Krim keine Grenze mehr zwischen ukrainischen Patrioten und Faschisten. Gesprochenes Ukrainisch löst Verachtung aus, man spricht nicht mehr mit einem. Für Leute wie mich gibt es auf der Krim keinen Platz mehr.
Sonnenschein+8+ hat geschrieben:Als Erstes stellte man auf der Krim ukrainische Fernsehsender ab und ersetzte sie durch russische. Von den Bildschirmen herab zwang man den Menschen ein Feindbild auf, das Feindbild von vermeintlichen „Faschisten” und sogenannten „Banderowets”, benannt nach dem Faschisten Stepan Bandera, dem Held rechtsradikaler Ukrainer. Das säte Hass und Zwietracht.
Solcher blinden Aggression bin auch ich begegnet, als ich in Simferopol unterwegs war. Eine ältere Dame kam angerannt und begann, mir mein traditionelles Hemd, Teil der ukrainischen Tracht, vom Leib zu reißen. „Banderowka! Verräterin! Faschistin!”, schrie sie. Das war erniedrigend.
Nun gibt es im Bewusstsein der Bewohner der Krim keine Grenze mehr zwischen ukrainischen Patrioten und Faschisten. Gesprochenes Ukrainisch löst Verachtung aus, man spricht nicht mehr mit einem. Für Leute wie mich gibt es auf der Krim keinen Platz mehr.
http://ostpol.de/beitrag/3924-goodbye_krim
maxikatze hat geschrieben:Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Ukraine als eigenständiger Staat hätte niemals anerkannt werden dürfen. Warum auch? Historisch ist das jedenfalls nicht zu begründen.
AlexRE hat geschrieben:maxikatze hat geschrieben:Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Ukraine als eigenständiger Staat hätte niemals anerkannt werden dürfen. Warum auch? Historisch ist das jedenfalls nicht zu begründen.
Eigenständige Sowjetrepubliken wie die Ukraine, die baltischen Länder, Georgien usw. hatten bereits nach der Verfassung der alten Sowjetunion ein Austrittsrecht. In der Verfassung Jugoslawiens war das ähnlich geregelt. Das hat nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaft in beiden Staaten eine große Rolle gespielt.
maxikatze hat geschrieben:Definitiv nein. Sie hatten zu Sowjet-Zeiten kein Austrittsrecht.
(...)
Die ursprünglich vier, zwischenzeitlich sechzehn und zuletzt fünfzehn Sowjetrepubliken (von russisch совет = Rat) hatten – anders als die US-Bundesstaaten, was vom kommunistischen Sowjetregime gern betont wurde – das Recht (de jure), die Union zu verlassen. In Kap. 8/Art. 72 der sowjetischen Verfassung steht dazu:
„Jeder Unionsrepublik bleibt das Recht auf freien Austritt aus der UdSSR vorbehalten.“[1]
Der Verfassungskontext machte jedoch klar, dass eine einseitige „freie” Willenserklärung zum Austritt nicht möglich war. Dies war nur in Übereinstimmung mit der Union beziehungsweise den Unionsrepubliken möglich, letztlich jedoch abhängig von der Politik der Führung in Moskau. Erst 1990 wurde das für einen Austritt vorgesehene Verfahren durch ein Unionsgesetz endgültig definiert, an welches sich jedoch keine der 1991 sich für unabhängig erklärenden Unionsrepubliken mehr hielt.
(...)
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetmacht hat die als politische Schminke gedachte Verfassung dann plötzlich ein Riesengewicht erhalten.
Wie ich oben schon sagte, ein Austritt war zu Sowjet-Zeiten nicht machbar.Der Verfassungskontext machte jedoch klar, dass eine einseitige „freie” Willenserklärung zum Austritt nicht möglich war.
Kann denn auf der Insel kein Sender, der auf ukrainischem Boden steht, empfangen werden? Oder haben sie keinen weiteren?
KRIMKRISE: DIE FOLGEN DER ANNEXION
Rumballern mit Russen
Bundeswehr und deutsche Industrie bauen ein modernes Trainingszentrum für die russische Armee
(...)
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