Uli Hoeneß, Steuerhinterzieher und Steuerverschwender

[Staber]

das Urteil des Landgerichts München II in meiner Steuerangelegenheit anzunehmen.

Das ist die einzig vernünftige und richtige Entscheidung, die Hoeneß treffen konnte. Denn mit der Revision hätte er nichts erreicht und hätte sogar eine Verschlechterung riskiert, nämlich dann, wenn auch die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt hätte. Alex weis das besser! Der Richter hat ein gerechtes und faires Urteil gesprochen, welches sich eher an der unteren Grenze des Strafmaßes bewegt. Sei's drum! Die hinterzogene Summe ist gigantisch und hat es so bei einer Privatperson kaum mal gegeben und die Selbstanzeige ist eindeutig unwirksam, für mein Verständnis. Seine Ämter beim FC Bayern hätte Hoeneß schon vor 1 Jahr abgeben sollen, ja müssen. Jetzt ist es der spätestmögliche Zeitpunkt, diese Ämter abzugeben und damit weiteren Schaden vom FC Bayern abzuwenden. Künftig muss man beim FC Bayern darauf achten, dass der Präsident möglichst nicht gleichzeitig Aufsichtsratsvoristzender ist und Vertreter von Sponsoren des Clubs sollten nur im Ausnahmefall im Aufsichtsrat sitzen, weil sie sich in einem Interessenkonflikt befinden. Trotz des Rücktrittes sind aber noch viele Fragen offen, denen die Medien sicherlich nachgehen werden.
Die Strafe hat er verdient; aber jetzt die Ei*r in der Hose zu haben und auf Rechtsmittel zu verzichten,das hätte ich von ihm nicht erwartet.

MfG

[maxikatze]

[maxikatze]

Ist es wirklich eine so gute Idee, in diesem Fall Revision einzulegen?
Der Schuss kann auch nach hinten losgehen, wenn ein anderes Gericht wieder alles neu aufrollen muss. Immerhin hätten dann Steuerbeamte die Möglichkeit, sich intensiver damit zu befassen, um die wahre Summe der Hinterziehung herauszufinden. Dann wird es noch enger für U.H. weil man inzwischen davon ausgeht, dass die Summe des hinterzogenen Geldes doppelt so hoch ausfällt.

Eine gute Entscheidung.
Das hat er richtig gemacht, sich zuerst mit seiner Familie beraten, nochmal eine Nacht drüber geschlafen und heute gesagt, dass er das Urteil annimmt. Er wird schliesslich auch wissen, dass eine Revision nicht unbedingt günstiger für ihn ausgehen muss.
Ich hoffe, dass die Staatsanwaltschaft auch die Füsse still hält und ebenfalls keine Revision anmeldet.
Ausserdem wünsche ich für U.H., dass er tagsüber das Gefängnis verlassen darf und sich nur zur Nacht im Gefängnis einfinden muss.
Das wünsche ich übrigens jedem Steuerhinterzieher. Weil ich sie nicht mit gewalttätigen Kriminellen, die für ihre mörderischen Taten oft auch keine höhere Strafen bekommen, auf eine Stufe stelle.

[AlexRE]

Das ist die einzig vernünftige und richtige Entscheidung, die Hoeneß treffen konnte. Denn mit der Revision hätte er nichts erreicht und hätte sogar eine Verschlechterung riskiert, nämlich dann, wenn auch die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt hätte.

Das sehe ich nicht so. Er hätte eine realistische Chance gehabt, dass der Bundesgerichtshof die Selbstanzeige als rechtzeitig und trotz der fehlenden Belege und Berechnungen als vollständig im Sinne des § 371 AO eingestuft hätte. Immerhin hat er in der Selbstanzeige nicht versucht, anfangs nur einen kleinen Teil der Einkünfte anzugeben, um nach Akteneinsicht seines Anwalts ggfs. scheibchenweise weitere nachweisbare Beträge einzuräumen. Genau das auszuschließen ist aber der eigentliche Sinn des Tabestandsmerkmals "vollständig". Zu den in der hier vorliegenden Fallkonstellation fraglichen Mängeln einer Selbstanzeige gibt es noch keine einschlägige höchstrichterliche Rechtsprechung.

Das dieser Chance gegenüberstehende Risiko, dass eine Anschlussrevision der StA wegen des niedrigen Strafmaßes erfolgreich sein könnte, ist vergleichsweise ziemlich gering. In der Revision werden nur handfeste Rechtsfehler geprüft und es ist schon sehr unwahrscheinlich, dass das Landgericht bei der Anwendung der allgemeinen Strafzumessungsregeln etwas übersehen oder falsch zugeordnet hat.

Eine gute Chance bei geringem Risiko auszuschlagen, passt nicht zu einem Zocker wie Hoeneß. Deshalb wird er sehr wahrscheinlich nicht wegen der drohenden Anschlussrevision der StA, sondern wegen der zu erwartenden Fortsetzung und Intensivierung des medialen Scherbengerichts über die Dauer des verlängerten Prozesses hinaus und wegen der damit verbundenen Belastungen seiner Familie und der Firma seines Sohnes sowie des Vereins FC Bayern München den zeitlich einigermaßen überschaubaren Knastaufenthalt als kleineres Übel angesehen haben.

Wenn ich mit dieser Einschätzung richtig liege, haben demnach im Endeffekt nicht die zuständigen Richter, sondern das Medientheater die Entscheidung in dieser Sache herbeigeführt.

Ich finde solche Totalaussetzer der Rechtsordnung nicht gut, auch wenn fast jeder das Ergebnis "gerecht" findet, weil der Betroffene ja Strafe verdient hat. Wenn es einreißt, dass der Medienvolksgerichtshof ordentliche Gerichtsverfahren von den gesetzlichen Wegen herunterschiebt und auf die vom Publikum gewünschten (und damit Auflagen und Einschaltquoten steigernden) Schienen setzt, wird es ganz sicher auch zu Ergebnissen kommen, die ebenso gerecht sind wie die Springerpresse wahrheitsliebend ist.

[AlexRE]

Das wünsche ich übrigens jedem Steuerhinterzieher. Weil ich sie nicht mit gewalttätigen Kriminellen, die für ihre mörderischen Taten oft auch keine höhere Strafen bekommen, auf eine Stufe stelle.

Vor dem Medienvolksgerichtshof stehen die Gewaltverbrecher auf einer höheren Stufe als Leute wie Hoeneß. Gegen besonders eklige Gewaltkriminelle tobt der Mob zwar auch oft ziemlich heftig, kann aber ihre berufliche Position (die Tottreter und Schläger sowieso meistens nicht haben) beschädigen oder einen Verzicht auf Rechtspositionen aus Rücksicht auf die eigene Familie bzw. das soziale Umfeld erzwingen.

Die Verteidiger dieser Verbrecher ziehen also regelmäßig alle denkbaren Register.

[maxikatze]

Wenn ich mit dieser Einschätzung richtig liege, haben demnach im Endeffekt nicht die zuständigen Richter, sondern das Medientheater die Entscheidung in dieser Sache herbeigeführt.

Ich finde solche Totalaussetzer der Rechtsordnung nicht gut, auch wenn fast jeder das Ergebnis "gerecht" findet, weil der Betroffene ja Strafe verdient hat. Wenn es einreißt, dass der Medienvolksgerichtshof ordentliche Gerichtsverfahren von den gesetzlichen Wegen herunterschiebt und auf die vom Publikum gewünschten (und damit Auflagen und Einschaltquoten steigernden) Schienen setzt, wird es ganz sicher auch zu Ergebnissen kommen, die ebenso gerecht sind wie die Springerpresse wahrheitsliebend ist.

Das sehe ich absolut nicht. Die Meinungen des "Medienvolksgerichtshofs" gingen weit auseinander. Die einen wollten ihn am liebsten in der Hölle schmoren lassen und andere lobten sein soziales Engagement so sehr, dass sie am liebsten gesehen hätten, dass sich die Strafe zu erübrigen hat, weil er angeblich so viel Gutes tat.

Was genau hat denn U.H. so viel Gutes getan, ausser sich mit ganzem Einsatz für seinen Verein zu engagieren? Was wäre denn hervorzuheben?

Das einzige was ich bemängele, ist, dass das Verfahren viel zu schnell beendet wurde. Obwohl noch so manche Frage offen blieb. Ich denke, man wollte da nicht tiefer graben. Sonst bestünde die Gefahr, dass man nicht umhin kommt, eine höhere Strafe zu verhängen. Insofern kann man die 3 Jahre getrost als Promi-Bonus zu seinen Gunsten werten.

[Staber]

@ maxikatze

Was genau hat denn U.H. so viel Gutes getan,

Allein für den verschossenen Elfmeter im EM-Endspiel 1976 sollte Hoeneß einfahren, das Strafmaß ist also durchaus angemessen.

MfG

Ach noch was...

http://splashurl.com/nc792v8

[AlexRE]

Als Kontrast zu dem volkswirtschaftlichen Destruktivismus des U. Hoeneß - so sorgen die echten Leistungsträger zunächst für Umsatz und sichere Arbeitsplätze im Baumarkt und dann für Vollbeschäftigung im Gesundheitswesen:

[Livia]

Als Kontrast zu dem volkswirtschaftlichen Destruktivismus des U. Hoeneß - so sorgen die echten Leistungsträger zunächst für Umsatz und sichere Arbeitsplätze im Baumarkt und dann für Vollbeschäftigung im Gesundheitswesen:

Bei uns hätte Uli Hoeness eine Geldstrafe von zirka CHF 100 Millionen erhalten, weil bei uns Steuerhinterziehung keine Straftat ist. Nicht meckern, so sind die Gesetze bei uns.

[Sonnenschein+8+]

Bei uns hätte Uli Hoeness eine Geldstrafe von zirka CHF 100 Millionen erhalten, weil bei uns Steuerhinterziehung keine Straftat ist. Nicht meckern, so sind die Gesetze bei uns.

moin Zusammen

Liviachen ich meckere schon lange nicht mehr hihi habe ich aufgegeben ist auch nicht mehr in hihi.
Wenn es bei euch so ist, dann ist es eben so. Dafür kannst du doch nix. Gibt es bei euch auch Steuerflüchtige?