Das Drama von Giglio - Vor zwei Jahren kenterte die «Costa Concordia»Das bizarre Verhalten des süditalienischen Kapitäns erregte weltweit Aufsehen und rückte ihn in den Fokus der Ermittler. Er steht als einziger verbliebener Angeklagter seit Juli in Grosseto vor Gericht - in einem Mammutverfahren mit 1000 Zeugen, in dem ein Urteil in erster Instanz noch etliche Monate auf sich warten.
Juristische Aufarbeitung dauert an
Während Schettino beharrlich aussagte, die Reederei Costa Crociere habe den gefährlichen Kurs angeordnet, gab diese den Schwarzen Peter immer wieder zurück: Der Kapitän sei verantwortlich. Muss er also für den folgenschweren Schiffbruch ins Gefängnis, wer zahlt Millionen und Abermillionen an Entschädigungen? Auf die Antworten werden die Geschädigten und die Angehörigen wohl noch eine ganze Weile warten müssen. Es ist eine Geduldsprobe - die Ermittlungen waren komplex. Fast 200 Personen wurden befragt und 50 000 Aktenseiten angehäuft.
Es ist haarsträubend, was Experten auf 1000 Seiten vorlegten: Auf der Kommandobrücke herrschte demnach vor dem Unglück Chaos, die Crew konnte sich kaum verständigen. Die Alarmmeldungen und die Evakuierung seien dann von Schettino und einem Krisenmanager verzögert worden.
http://www.bluewin.ch/de/news/vermischt ... ordia.html