Moderator: Dr Wo
maxikatze hat geschrieben:Da sich Vater Staat aus dem Wohnungsbauprogramm praktisch verabschiedet hat, kann er jetzt kaum noch gegensteuern, wenn ganze Häuserzeilen luxussaniert und anschliessend teuer vermietet oder wenn für Bruchbuden horrende Mieten verlangt werden. Spätestens in 20 Jahren ist dann alles endgültig aus dem Ruder gelaufen.
Arbeitslos hat geschrieben:Es wird so weiterlaufen, bis das Fass mal überquillt, aber der Deutsche ist leidensfähig, der steht nicht so schnell auf wie der Franzose
Kann mir jemand erklären, was ein Stecher ist?
Synonyme zu Stecher
Liebhaber; Freund, Geliebter, Lover, Verhältnis; (umgangssprachlich) Kerl, Romeo, Typ; (ostösterreichisch salopp) Haberer; (scherzhaft) Gespiele; (umgangssprachlich abwertend) Galan; (scherzhaft verhüllend) Hausfreund; (veraltet) Amant, Kurtisan
AlexRE hat geschrieben:
Ich weiß nicht, ob Leidensfähigkeit wirklich die zutreffende Erklärung dafür ist, dass die Deutschen im Vergleich zu anderen Völkern relativ leicht regierbar sind. Hier wird ja traditionell viel gemeckert, wie derzeit wieder an der neuen deutschen Errungenschaft des Shitstorms zu bewundern ist.
Dass die Deutschen sich nach den bisherigen geschichtlichen Erfahrungen vergleichsweise sehr zögerlich gegen die eigene legitime Staatsmacht stellen, um diese ernsthaft in Frage zu stellen, hat m. M. n. ganz triviale geographische Gründe. Die Mittellage im über viele Jahrhunderte hinweg permanent kriegerischen Europa hat dazu geführt, dass die Deutschen häufiger von außen angegriffen wurden als andere europäische Völker. Angriffe von außen festigen aber überall auf der Welt unabhängig von der Mentalität des jeweiligen Staatsvolkes die innenpolitischen Machtverhältnisse. Wenn über Jahrhunderte hinweg praktisch jede Generation mindestens einmal von außen angefeindet wird, bleibt das natürlich nicht ohne Wirkung auf die politische Mentalität.
Das bedeutet aber nicht, dass die Mächtigen sich zeitlich unbegrenzt jedes Ausmaß von Machtmissbrauch erlauben können. Die Deutschen haben über 250 Jahre vor der französischen Revolution in den Bauernkriegen dem feudalstaatlichen Prinzip in Europa die ersten großen Schlachten geliefert. Heute bildet sich eine Mehrheit ein, eine sichere Position in einem längst in Auflösung befindlichen (Pseudo-) Mittelstand zu besitzen. Tatsächliche und eingebildete bürgerliche Mittelständler neigen natürlich auch nicht zu Aufständen.
Ich glaube nicht, dass dieser Selbstbetrug sich noch sehr lange fortsetzen wird. Hier wird es ganz sicher noch ungemütlich werden und das werden die meisten von uns auch noch miterleben.
AlexRE hat geschrieben:Kann mir jemand erklären, was ein Stecher ist?
Steht im Duden:Synonyme zu Stecher
Liebhaber; Freund, Geliebter, Lover, Verhältnis; (umgangssprachlich) Kerl, Romeo, Typ; (ostösterreichisch salopp) Haberer; (scherzhaft) Gespiele; (umgangssprachlich abwertend) Galan; (scherzhaft verhüllend) Hausfreund; (veraltet) Amant, Kurtisan
http://www.duden.de/rechtschreibung/Stecher
Arbeitslos hat geschrieben:Man kann doch die Trägheit der Bürger nicht zurückführen auf Dinge, welche 250 Jahre zurückliegen.
Der Deutsche ist faul und selbstgefälli (mMn), er wird vom Staat gefüttert und deshalb muckt er nicht auf.
Er hat in den letzten 30 Jahren gelernt, dass er dankbar zu sein hat, und das ist er nun indem er sich nicht rührt.
Arbeitslos hat geschrieben:Bezüglich der Dankbarkeit denke ich komplett anders. Die Regierungen Kohl ff. haben gezielt Bildung verhindert und Dankbarkeit gelehrt.
AlexRE hat geschrieben:Arbeitslos hat geschrieben:Bezüglich der Dankbarkeit denke ich komplett anders. Die Regierungen Kohl ff. haben gezielt Bildung verhindert und Dankbarkeit gelehrt.
Das haben sie vielleicht versucht, aber im Ergebnis konnte Kohl den deutschen Meckerern nur "Jammern auf hohem Niveau" unterstellen (was ich für eine bodenlose Unverschämtheit halte), ganz sicher aber nicht Dankbarkeit als wesentliche politische Stimmung in Deutschland erzeugen.
Arbeitslos hat geschrieben:Weniger Dankbarkeit der politischen Stimmung, sondern dass es - im Gegensatz zu vielen europäischen Nachbarn - überhaupt ein soziales Netz gibt.
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