Grundrechte in den USA

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Re: Freispruch im Fall Trayvon Martin

Beitragvon Staber » Di 16. Jul 2013, 18:01

Es ist abzusehen, dass so etwas passiert, wenn man bewaffnete Milizen patroullieren lässt. Man stelle sich vor, es steigt einem plötzlich jemand nach, weil man als "verdächtig" erachtet wird und dann ist derjenige auch noch bewaffnet, völlig legal.
Dennoch darf es kein anderes Urteil als einen Freispruch geben, solange nichts bewiesen werden kann.

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Re: Freispruch im Fall Trayvon Martin

Beitragvon AlexRE » Di 16. Jul 2013, 18:16

Staber hat geschrieben:Dennoch darf es kein anderes Urteil als einen Freispruch geben, solange nichts bewiesen werden kann.


Immerhin ist erwiesen, dass der Getötete unbewaffnet war. Das deutsche Notwehrrecht ist noch großzügiger zugunsten der Verteidiger als das amerikanische, aber ich glaube nicht, dass der Todesschütze hier freigesprochen worden wäre. Vielleicht hätte er eine Chance gehabt, wegen eines sog. "vermeidbaren Erlaubnistatbestandsirrtums" mit fahrlässiger Tötung davonzukommen.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Freispruch im Fall Trayvon Martin

Beitragvon Livia » Do 18. Jul 2013, 14:20

Freispruch für den Todesschützen

Der Tod des Amerikaners Trayvon Martin sei Mord gewesen, sagen die Medien. Ein Fall selektiver Berichterstattung.
Von Hanspeter Born

Am 26. Februar 2012 war der 17-jährige Afroamerikaner Trayvon Martin, der an einer Tankstelle eine Büchse Eistee und ein Päcklein Kau-Dragées gekauft hatte, auf dem Weg zum Haus der Freundin seines Vaters in einer Gated Community in Sandford, Florida. Der 28-jährige George Zimmerman, der mit einer 9-Millimeter-Pistole bewaffnete Angehörige einer Nachbarschaftswache, hielt den jungen Schwarzen für verdächtig und alarmierte telefonisch die Polizei: «Der Kerl sieht so aus, als ob er nichts Gutes im Schilde führe. Der ist auf Drogen oder so.» Als Martin zu laufen begann, folgte ihm Zimmerman, verlor ihn aber aus den Augen. Die Polizei wies den Wachmann an, nichts Weiteres zu tun, er antwortete: «O.k.» und beendete den Anruf um 19.15 Uhr. Unmittelbar darauf kam es zu einem heftigen Kampf zwischen den beiden Männern, und dabei erschoss Zimmerman den unbewaffneten Jungen.

Der Schütze wurde von dem um 19.17 Uhr am Tatort eingetroffenen Streifenmann festgenommen. Die lokale Polizei untersuchte den Todesfall. Der zuständige Staatsanwalt befand, Zimmerman habe aus Notwehr gehandelt, und liess ihn laufen. Einige Wochen später, nachdem der Fall landesweit bekannt geworden war und eine heftige Rassismusdebatte ausgelöst hatte, wurden Polizeichef und Staatsanwalt entlassen. Die vom Gouverneur eingesetzte Sonderstaatsanwältin erhob Anklage wegen Mordes zweiten Grades. Nach ­einem fünf Wochen dauernden Prozess wurde Zimmerman am letzten Samstag von einem aus sechs Frauen bestehenden Geschworenengericht freigesprochen.

«Ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die immer noch an Gerechtigkeit in diesem Lande glauben.» Diese Worte des Aktivisten Reverend Al Sharpton sprechen für viele Afroamerikaner. Auch in Europa ist man mehrheitlich empört über die «Amis» mit ihrer Waffengläubigkeit, ­ihrer Justiz, ihrem Rassismus. Bezeichnend ein Kommentar im Guardian: «Man soll es festhalten, dass an diesem Tag, Samstag, dem 13. Juli 2013, es in den USA immer noch für legal gehalten wird, einen unbewaffneten jungen Mann, der auf dem Weg vom Laden nach Hause ist, totzuschiessen, weil man sein Aussehen nicht mag.»

Zimmerman fürchtete um sein Leben

Auch bei uns herrscht Unverständnis über den Freispruch. Ein finsterer Bürgerwehrler erschiesst einen unbewaffneten, auf den überall verbreiteten Fotos sehr sympathischen, fröhlichen Teenager, von dem Präsident Obama gesagt hatte: «Wenn ich einen Sohn hätte, würde er wie Trayvon aussehen.» Was ist in die Geschworenen gefahren?

Nun, sie haben über fünfzig Zeugen und Experten angehört und sind zum Schluss gekommen, dass die Darstellung des tödlichen Zwischenfalls, die Zimmerman unmittelbar nach dem Vorfall gegenüber der Polizei abgab, der Wahrheit entsprach: Nachdem er Martin aus den Augen verloren hatte, ging Zimmerman zurück zu seinem Wagen. Plötzlich stand Martin hinter ihm. Es folgte ein Wortwechsel, Martin boxte ihm in Gesicht, so dass er zu Boden fiel. Darauf setzte sich Martin auf Zimmerman und begann, dessen Kopf gegen das Trottoir zu schlagen. Zimmerman rief um Hilfe, und Martin hielt ihm den Mund zu. Martin sah die Pistole, die Zimmerman auf sich trug, und er versuchte, sich ihrer zu bemächtigen. Es kam zum Gerangel um die Waffe, und Zimmerman schoss Martin aus nächster Nähe in die Brust. Er war sofort tot.

Eine der immer noch anonymen Geschworenen berichtete am Montag einem Journalisten von CNN, sie sei sicher gewesen, dass Zimmerman um sein Leben gefürchtet habe. Ursprünglich hätten drei der Geschworenen den Angeklagten freisprechen wollen, zwei wollten auf Totschlag befinden und eine auf Mord. Die Sechs hätten dann noch einmal alles Beweismaterial und alle Tonbandaufnahmen der Telefonate (auch Martin hatte während des Vorfalls mit einer Freundin telefoniert) durchgeackert und seien zum Schluss gekommen, das Gesetz erlaube kein anderes Verdikt als den Freispruch. Sie dachten stundenlang über den Fall nach, und als sie dem Weibel ihr Urteil übergaben, hätten sie alle geweint.

Nach Aussagen der Geschworenen machte der Hauptermittler Chris Serino einen tiefen Eindruck auf das Gericht. Man habe ihm als erfahrenem Polizisten zugetraut, einen Lügner zu erkennen. Serino sagte aus, er glaube Zimmerman. Auch sei dieser, der sich als hispanic bezeichnet (er hat eine peruanische Mutter), kein Rassist. Ein einziger Zeuge, John Good, sah den Kampf. Er sagte vor Gericht: «Ich öffne meine Tür. Ein schwarzer Mann mit einem schwarzen Kapuzenshirt war auf dem andern, einem Kerl mit einem roten Sweatshirt, der am Boden war und rief:‚‹Hilfe!› Ich versuchte, ihnen zu sagen, sie sollten aufhören . . . und dann hämmerte der Kerl oben einfach Schläge auf den andern Kerl, etwa im Stile von MMA [mixed martial art – orientalische Kampfsportart].»

Es wurde auch bekannt, dass Martin kein schmächtiges Büblein (1 Meter 83 gross, 72 kg schwer) und kein Unschuldsengel war. Er nahm Drogen, die Polizei fand bei ihm gestohlene Ware, und in der Schule war er bekannt als Raufbold.

All das wissen bei uns die wenigsten. Am Montag fasste 20 Minuten den Fall so zusammen: «Trayvon Martin war auf dem Weg nach Hause in Sandford, als er George Zimmerman über den Weg lief. Das Mitglied einer Bürgerwehr schoss dem schwarzen Teenager mit einer Pistole in die Brust. Trayvon verblutete.» Kein Wort von einem Kampf, kein Wort über den Hilferuf Zimmermans. Also: kaltblütiger Mord, Justizirrtum

http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2013-2 ... 92013.html


Kommentare

George Lips
17.07.13 | 22:10 Uhr

Das amerikanische Gerichtswesen sei doch völlig unparteisch und korrekt.Den Hype, den die Schwarzen weltweit (mit Dank an die hilfswilligen Medien) veranstalten, ist typisch.Der Proszessausgang ist doch einfach und klar. Was gibt es da zu grölen?Ich mag mich nicht erinnern, dass je ein Hype dieser Stärke entstand, wenn ein Schwarzer freigesprochen wurde.Dies bei einem ähnlichen Fall.Und wieviele Morde an Weissen von Schwarzen wurden nicht einmal thematisiert?

Marc Dancer
17.07.13 | 22:09 Uhr

"wrong time wrong site" könnte man sagen, aber mehr interessiert ob in den USA weiterhin Typen wie Zimmermann bewaffnet rumlaufen werden, die kaum ausgebildet, selber mehr Angst haben als deren potentielle Opfer und dadurch auch schnell zur Waffe greifen! Im Zweifelsfalle für den Angeklagten, aber die Polizei in den USA ist bekannt für das Manipulieren von Beweisen. Die Jury war klar nach den latent existierenden Klassenregeln zusammengesetzt. Das war sehr schlecht! Zimmermann wird das wahrscheinlich nur solange überleben wie die Chance besteht auf einen weiteren Prozess und eine Bestrafung.
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Freispruch im Fall Trayvon Martin

Beitragvon AlexRE » Do 18. Jul 2013, 15:30

Ich werde diesen thread im Laufe des Tages mit dem thread "Grundrechte in den USA" zusammenlegen:

viewtopic.php?f=68&t=1235
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Grundrechte in den USA

Beitragvon maxikatze » Fr 19. Jul 2013, 06:48

In den USA regt sich Widerstand bezüglich der Datensammelei seitens der NSA bei den Demokraten und auch bei den Republikanern.
Im US-Kongress drohten einige Abgeordnete aus beiden Richtungen die Erlaubnis für das Überwachen nicht mehr zu erneuern.
Der Demokrat John Conyers forderte sogar den sofortigen Stopp des Programms.


http://www.tagesschau.de/ausland/prism126.html
"Ich sage es ihnen ganz offen, als jemand der mit den Demokraten hart um den Patriot Act gekämpft hat - Abschnitt 215 läuft Ende übernächsten Jahres aus - und wenn sie jetzt nicht bald einsehen, dass sie ein Problem haben, werden wir das nicht verlängern!"
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Re: Grundrechte in den USA

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Fr 19. Jul 2013, 07:52

maxikatze hat geschrieben:In den USA regt sich Widerstand bezüglich der Datensammelei seitens der NSA bei den Demokraten und auch bei den Republikanern.
Im US-Kongress drohten einige Abgeordnete aus beiden Richtungen die Erlaubnis für das Überwachen nicht mehr zu erneuern.
Der Demokrat John Conyers forderte sogar den sofortigen Stopp des Programms.


http://www.tagesschau.de/ausland/prism126.html
"Ich sage es ihnen ganz offen, als jemand der mit den Demokraten hart um den Patriot Act gekämpft hat - Abschnitt 215 läuft Ende übernächsten Jahres aus - und wenn sie jetzt nicht bald einsehen, dass sie ein Problem haben, werden wir das nicht verlängern!"


Ich hoffe es mal das er das ernst meint den wenn ich mich nicht irre stehen bei den auch die nächste Zeit wieder Wahlen vor der Tür. Irgend was war doch da.

Ich denke die haben ein riesengroßes Problem aber nicht bloß die sollten damit aufhören wir D. auch und einige mehr. wir leben doch nicht mehr im Mitterlalter wo man das noch braucht.
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Re: Grundrechte in den USA

Beitragvon Livia » Fr 19. Jul 2013, 08:25

USA erwägen laut Generalstabschef Militäreinsatz in Syrien

Die USA erwägen nach Angaben von Generalstabschef Martin Dempsey den Einsatz von Waffengewalt in Syrien. Die Regierung diskutiere derzeit "kinetische Angriffe" (kinetic strikes) auf Ziele in Syrien, sagte Dempsey am Donnerstag bei einer Anhörung im Kongress, ohne dies näher zu erläutern.

Derzeit gewinne das Militär von Machthaber Baschar al-Assad im Dauerkonflikt mit der Opposition die Oberhand, sagte Dempsey zur Erklärung.

Der Generalstabschef der US-Streitkräfte betonte, er habe Präsident Barack Obama mehrere Optionen für einen US-Militäreinsatz in dem seit zweieinhalb Jahren umkämpften Land vorgelegt. Letztlich liege die Entscheidung über bewaffnete Angriffe aber beim Präsidenten. "Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten", sagte Dempseys Stellvertreter James Winnefeld.

Die USA unterstützen syrische Rebellen bisher mit Waffenlieferungen, greifen militärisch aber nicht selbst in das Kriegsgeschehen ein. Mitte Juni zeigte sich Obama davon überzeugt, dass das syrische Regime durch den Einsatz tödlicher Giftgase eine von ihm gezogene "Rote Linie" überschritten habe. Damit gab Washington mehr als zwei Jahre nach Ausbruch des blutigen Bürgerkrieges seine Zurückhaltung auf.

Bei der Anhörung im Kongress ging es um Dempseys erneute Nominierung für seinen Posten als Generalstabschef. Dempsey reagierte mit seinen Antworten auf wiederholte Fragen von Senator John McCain, der in der Vergangenheit schon mehrfach einen militärischen Einsatz der USA gegen Machthaber Assad gefordert hatte.
(sda)

http://www.bluewin.ch/de/index.php/17,8 ... sland/sda/

Irak lässt grüssen. :evil:
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Re: Grundrechte in den USA

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Fr 19. Jul 2013, 08:40

Die Idioten lernen es einfach nicht, man echt.
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Re: Grundrechte in den USA

Beitragvon AlexRE » Fr 19. Jul 2013, 13:45

Livia hat geschrieben:Mitte Juni zeigte sich Obama davon überzeugt, dass das syrische Regime durch den Einsatz tödlicher Giftgase eine von ihm gezogene "Rote Linie" überschritten habe. Damit gab Washington mehr als zwei Jahre nach Ausbruch des blutigen Bürgerkrieges seine Zurückhaltung auf.


Dass die amerikanischen Wähler ihn zum Präsidenten gewählt haben und trotz der kriegerischen Zeiten nicht den republikanischen Kandidaten, ist auch eine rote Linie gegen jede rechtsgerichtete Politik. Obama sollte sich dreimal überlegen, ob er die wirklich selbst überschreiten will.
Der Stuttgarter OB Rommel:

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Re: Grundrechte in den USA

Beitragvon Livia » Fr 19. Jul 2013, 14:38

US-Luftwaffe sprengt unbemannten Jet im Flug

Weil ein ferngesteuerter Phantom-Kampfjet als Übungsdrohne Probleme bereitete, wurde er über dem Golf von Mexiko während des Fluges gesprengt. Die ungewöhnliche Massnahme sei aus Sicherheitsgründen erfolgt, wie die zuständige Luftwaffeneinheit für Waffenerprobungen mitteilte, ohne weitere Details zu nennen.

Ausrangierte oder veraltete Phantom-Kampfjets werden von der US-Luftwaffe in recht grosser Zahl als fliegende Abschussziele genutzt. Vor ihrem Einsatz als realistische Trefferobjekte müssen die vorher bemannten Jets auf Fernsteuerung umgerüstet werden, um sie ohne Pilot navigieren zu können.

Mit einem zur QF-4 Drohne umgebauten Kampfflugzeug kam es nun über dem Golf von Mexiko zu einem Zwischenfall, der die US-Luftwaffe dazu veranlasste, in dem Übungsmodell eine Sprengladung zu zünden.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/25,8 ... rmischtes/
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