Jahrestage

Was eigentlich auf den Chat gehört, aber dennoch hier verewigt werden soll.

Re: Jahrestage

Beitragvon AlexRE » Di 9. Jul 2013, 18:35

09. Juli 1873

Mit der Unterzeichnung des Münzgesetzes ersetzt die neue Reichsgoldwährung "Mark" acht deutsche Landeswährungen:

http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnzg ... ches_Reich)

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Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Jahrestage

Beitragvon maxikatze » Mi 10. Jul 2013, 10:07

10.7.1976:

Explosion von Seveso

Der Inhalt der 41 Fässer ist hochgiftig. 2,2 Tonnen Erde, durchsetzt mit rund 200 Gramm TCDD, im Volksmund Dioxin genannt, 1000 Mal giftiger als Zyankali. Würden 200 Gramm Dioxin in eine Wasserleitung eingeführt, so reichte dies, um Millionen von Menschen zu töten.

Die Fässer stammen aus dem norditalienischen Seveso. Dort war das Dioxin entwichen bei einem verheerenden Unfall in einer Chemiefabrik: Am 10. Juli 1976 entsteht bei der Überhitzung eines Reaktors Dioxin, durch ein defektes Ventil gelangt es ins Freie. Es gibt weder Warnsysteme noch Alarmpläne. Die Giftgaswolke breitet sich in der Umgebung aus.
Erst 27 Stunden nach dem Unfall informieren die Verantwortlichen den Bürgermeister und die Polizei. Dass es sich bei dem Gift um Dioxin handeln könnte, das wird nicht erwähnt.
Vögel stürzen vom Himmel und verenden elend am Boden. Die ersten Kinder kommen mit Durchfall, Übelkeit und Hautjucken in die Kliniken. Erst neun Tage später fällt erstmals das Wort Dioxin. Das Gebiet rund um die Fabrik wird abgesperrt, in der Umgebung sind insgesamt knapp 30.000 Menschen betroffen von der Giftgaswolke. 1800 Hektar Land sind verseucht, 75.000 Tiere sterben oder müssen getötet werden.





10.7.1995:

"Rainbow Warrior" versenkt

http://www.kalenderblatt.de/index.php?w ... =1&lang=de

In den 1980er-Jahren macht die Umweltorganisation Greenpeace mit spektakulären Aktionen auf Tierquälereien und Umweltzerstörungen aufmerksam. Greenpeace hat ein eigenes Schiff, die "Rainbow Warrior". Im Juli 1985 befindet sich die "Rainbow Warrior" auf Zwischenstation in Neuseeland. Ziel der Reise ist das Mururoa-Atoll im Südpazifik. Greenpeace will dort die Atomtests der Franzosen behindern.

Es ist kurz vor Mitternacht am 10. Juli 1985. Gemütlich sitzen die Crew-Mitglieder bei einem Bier zusammen. Während sie noch überlegen, ob sie auf einen Absacker an Land gehen sollen, wird das Schiff plötzlich von einer Explosion erschüttert.
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Re: Jahrestage

Beitragvon Livia » Do 11. Jul 2013, 15:14

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Massaker von Srebrenica

Das Massaker von Srebrenica war ein Kriegsverbrechen während des Bosnienkriegs, das durch UN-Gerichte gemäß der 1951 in Kraft getretenen Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes als Völkermord klassifiziert worden ist.[1]

In der Gegend von Srebrenica wurden im Juli 1995 ungefähr 8000 Bosniaken – fast ausschließlich Männer und Jungen zwischen 12 und 77 Jahren – getötet.[2] Das Massaker wurde unter der Führung von Ratko Mladić von der Armee der Republika Srpska (Vojska Republike Srpske, VRS), der Polizei und serbischen Paramilitärs trotz Anwesenheit von Blauhelmsoldaten verübt. Es zog sich über mehrere Tage hin und verteilte sich auf eine Vielzahl von Tatorten in der Nähe von Srebrenica. Die Täter vergruben tausende Leichen in Massengräbern. Mehrfache Umbettungen in den darauf folgenden Wochen sollten die Taten verschleiern.

Das Massaker vom Juli 1995 gilt als das schwerste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.[3] Bereits abgeschlossene Prozesse vor internationalen Gerichten haben gezeigt, dass die Verbrechen nicht spontan erfolgten, sondern systematisch geplant und durchgeführt wurden. Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (UN-Kriegsverbrechertribunal) in Den Haag bezeichnete das Massaker in den Urteilen gegen Radislav Krstić,[4] Vidoje Blagojević, Dragan Jokić,[5] Ljubiša Beara und Vujadin Popović als Völkermord. Ende Februar 2007 bewertete der Internationale Gerichtshof das Massaker ebenfalls als Genozid.[6]

http://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Srebrenica
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Re: Jahrestage

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Sa 13. Jul 2013, 01:52

13. bis 16. Juli 1863

Nicht alle Demos sind gut für die Demokratie

http://de.wikipedia.org/wiki/Draft_Riots
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Re: Jahrestage

Beitragvon maxikatze » Sa 13. Jul 2013, 08:32

http://www.kalenderblatt.de/index.php?w ... ng=de#3682

13.7.1930:

Erste Fußball-Weltmeisterschaft

Mit 13 teilnehmenden Mannschaften begann am 13. Juli 1930 in Uruguay die erste Fußball-Weltmeisterschaft. Viele Nationalmannschaften, darunter auch die deutsche, nahmen an dem Turnier, das inmitten einer schweren Wirtschaftskrise in Europa stattfand, nicht teil.
Der ersten Weltmeisterschaft ging keine Qualifikationsrunde voraus. Stattdessen wurden die Teams vom Gastgeber eingeladen. Das Eröffnungsspiel gewann Frankreich mit 4:1 gegen Mexiko.
Erster Fußball-Weltmeister der Geschichte wurde die Mannschaft von Uruguay mit einem klaren 4:2 Sieg über Argentinien am 30. Juli 1930 in Montevideo.


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13.7.1943:

Die weiße Rose

Alexander Schmorell und Prof. Kurt Huber, beide Mitglieder des Widerstandskreises der Weißen Rose, wurden von den Nationalsozialisten hingerichtet.
Die "weiße Rose" war eine der spektakulärsten Widerstandsgruppen im Dritten Reich. Sie wurde von Münchner Studenten um Hans und Sophie Scholl gegründet. Die Studenten druckten und verteilten Flugblätter gegen das Nazi-Regime. Am 18. Februar 1943 wurden Hans und Sophie Scholl vom Universitätshausmeister an die Gestapo verraten.
Christoph Probst wurde am folgenden Tag gefasst. Alle Mitglieder wurden hingerichtet.


Hans und Sophie Scholl:

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Alexander Schmorell und Christoph Probst:

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Re: Jahrestage

Beitragvon maxikatze » So 14. Jul 2013, 10:51

14.7.1933:


Parteienverbot erlassen

Nur wenige Monate nach der nationalsozialistischen Machtergreifung und der Selbstausschaltung des Deutschen Reichstages durch das von ihm selbst verabschiedete so genannte Ermächtigungsgesetz wurden alle Parteien bis auf die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) verboten.
Mit dem Gesetz "Gegen die Neubildung von Parteien" unterstrichen die Nationalsozialisten ihren alleinigen Machtanspruch und vollendeten die bereits vorher eingeleitete totale Gleichschaltung des politischen Lebens in Deutschland. Für die Aufrechterhaltung oder Neubildung einer Partei drohten Gefängnisstrafen bis zu drei Jahren.
Nachdem die SPD bereits am 22. Juni verboten worden war, wurden per Gesetz nun auch alle anderen noch existierenden Parteien aufgelöst.


http://www.kalenderblatt.de/index.php?w ... ng=de#3718
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Re: Jahrestage

Beitragvon AlexRE » So 14. Jul 2013, 17:19

14. Juli 1978

Der "Sexismus - Prozess" Emma ./. Stern beginnt:

Sex sells, Sexismus auch: Als Alice Schwarzer 1978 mit neun weiteren Klägerinnen das Nachrichtenmagazin "Stern" wegen frauenfeindlicher Titelbilder vor Gericht brachte, hagelte es Spott und Hohn. Selbst der Richter fiel kurz aus der Rolle - um dann doch noch die Kurve zu kriegen. Von Yvonne Schymura

(...)


http://einestages.spiegel.de/s/tb/29043/sexismus-klage-emma-vs-stern-angriff-auf-die-maennerpresse.html
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Re: Jahrestage

Beitragvon Livia » Mo 15. Jul 2013, 09:59

Das ist und war ja typisch für die Schwarzer. ;) :(
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Re: Jahrestage

Beitragvon maxikatze » Mo 15. Jul 2013, 15:46

Ich mag Alice Schwarzer. Eine Frau, die für Gerechtigkeit kämpft und sich nicht mundtot machen lässt - trotz erheblicher Widerstände und Anfeindungen.
viewtopic.php?f=27&t=1430&p=47007&hilit=alice#p47007

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Re: Jahrestage

Beitragvon Livia » Di 16. Jul 2013, 08:51

Du magst recht haben maxikatze, ich spreche dir das nicht ab, aber da sind viele Argumente von Schwarzer, die nicht mit meiner Meinung übereinstimmen, ich bin mit dieser Meinung auch nicht alleine. ;)

Vom Elend des deutschen Feminismus

Miriam Gebhardt: "Alice im Niemandsland. Wie die deutsche Frauenbewegung die Frauen verlor"
Von Sabine Pamperrien

Der Feminismus in Deutschland gleiche einem Geisterschiff und sei auf die eine Symbolfigur Alice Schwarzer zusammengeschrumpft. So lautet die These von Miriam Gebhardts Buch "Alice im Niemandsland". Die Verdienste Schwarzers stellt sie zwar nicht komplett in Frage, die Kritik ist aber mehr als deutlich.

"Es gibt junge Mädchen, die sich für die Thematik sehr interessieren, die an Universitäten ein Angebot einfordern, aber, wenn man sie auf das öffentlich wirksame Angebot Feminismus in Deutschland oder Alice Schwarzer anspricht, dann sind sie sehr verstört und sagen, sie könnten eigentlich wegen Alice Schwarzer das Wort Feminismus kaum für sich selbst gebrauchen, weil sie sich mit der Art von Feminismus, die Alice Schwarzer vertritt, überhaupt nicht identifizieren."

Schwarzer verlangt in der Tradition Simone de Beauvoirs von den Frauen, sich selbst neu zu positionieren und sich von männlicher Unterdrückung zu befreien. Dass dies nur ein Aspekt des Feminismus ist, müsse man sich in Deutschland erst einmal vergegenwärtigen, meint Gebhardt:

"Sie hat sich sehr stark mit diesem Feminismus identifiziert, der darum kreiste, dass die körperlichen und sexuellen Grundrechte von Frauen geschützt werden. Das sind gewisse puritanische Traditionen des Feminismus aus dem frühen 20. Jahrhundert. Das steht eigentlich in ihrer Lebensleistung im Vordergrund. Damit sind andere Themen, die mit der Lebbarkeit von Biografien und von Lebensentwürfen zu tun haben, einfach unter den Tisch gefallen."

Dass die Geschichtsvergessenheit nicht Schwarzer zuzurechnen ist, gibt Gebhardt zu. Doch Schwarzers Schwarz-Weiß-malender Gesinnungsfeminismus - wie die Autorin ihn benennt - sei eine sehr deutsche Hypothek der Frauenbewegung im internationalen Vergleich. Dass Schwarzer ihre Kritikerinnen nicht nur als Kollaborateurinnen oder Wohlfühl-Feministinnen denunziere - wie im medienwirksam ausgetragenen Streit mit "Feuchtgebiete"-Autorin Charlotte Roche - , sondern dass die "Emma"-Herausgeberin, wie Gebhardt belegt, neuere Theorien etwa Judith Butlers falsch darstelle, sei ein weiteres dunkles Kapitel in Schwarzers Leistungsbilanz.

"Schwarzers Frauenbild ist die Ursache und nicht die Folge des momentanen Elends des deutschen Feminismus".

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/andruck/1869556/
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