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Re: Margaret Thatcher gestorben

Beitragvon Staber » Mo 8. Apr 2013, 17:55

Livia hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:In ihrer Geburtsstadt möchten viele sie am liebsten vergessen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/m ... 79670.html


Grantham ist die Heimatstadt Margaret Thatchers, doch wenig erinnert an die berühmteste britische Politikerin des 20. Jahrhunderts. Dabei hat das Parlament in London eine Marmorstatue angeboten...

...Auch im Grantham Museum werden Thatcher-Fans kaum fündig. Eine einsame Vitrine ist der früheren Regierungschefin gewidmet..."Wir haben zwei historische Persönlichkeiten in Grantham", sagt Robb. "Newton und Thatcher. Beide müssen gewürdigt werden."



Unbequeme Politiker wurden noch nie geliebt. :shock:


Moin Livia!

....möchten viele sie vergessen. Ich kann es verstehen.
Eine sehr gute Analyse über ihr Schalten und Walten ist heute im Guardian zu lesen:
"The Iron Lady: Michael White looks back at the life of Margaret Thatcher"
Sie war in etwa so verheerend für England, wie Merkel es für Deutschland sein könnte. Etliches hat sich Merkel ja von Thatcher abgekupfert, nicht zuletzt den Begriff "Alternativlos", den Maggie als "there is no alternative" in ihrem Banner verewigte.
Sie ist das warnende Beispiel dafür, was passiert, wenn das Konzept "Schwäbische Hausfrau" zur politischen Plattform und Richtlinie wird. Es ist wirklich erschreckend, wie sehr Merkel ihr in vielen Aspekten ähnelt.
Thatcher ist der Beweis, dass Frauen keine bessere Politik machen als viele Männer. Sie hat ihr Land deindustriealisiert und privatisiert, was bis heute noch GB zu einem Armenhaus Europas machte. Die Bankster und Spekulaten wurden stark gemacht und haben weltweit nichts als Unfug und Krisen angerichtet. Der Höhepunkt war ihr Falkland-Krieg, der die ganze Verkommenheit dieses englischen Systems wieder deutlich machte.
-
Ruhe sanft Iron Lady, aber Gott wird dich sicherlich bestrafen !! ;)

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Re: Margaret Thatcher gestorben

Beitragvon AlexRE » Mo 8. Apr 2013, 18:47

Staber hat geschrieben:Der Höhepunkt war ihr Falkland-Krieg, der die ganze Verkommenheit dieses englischen Systems wieder deutlich machte.
-
Ruhe sanft Iron Lady, aber Gott wird dich sicherlich bestrafen !! ;)

gruß staber


Ich habe irgendwie dunkel in Erinnerung, dass GB in diesem Krieg angegriffen wurde. Was immer man von der Dame halten mag - die Aggression der argentinischen Faschisten hätte sich mit Sicherheit kein anderes irgendwie wehrhaftes Land auf der Welt gefallen lassen. Dieser Teil der Thatcher - Kritik geht also völlig ins Leere.

Dass ihre Wirtschaftsideologie den Wohlstand der Briten nachhaltig zerstört hat, glaube ich allerdings auch.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Margaret Thatcher gestorben

Beitragvon AlexRE » Mo 8. Apr 2013, 21:02

Die Trauer in GB hält sich in Grenzen, weil viele Briten diese Zustände für ein Erbe Maggie Thatchers halten:

30.000 Kältetote in Großbritannien

(...)

Auch in Großbritannien klagt man über das Wetter. Und zwar nicht über Nebel oder Regen, sondern über eine kontinentale Eiseskälte, die dem Daily Telegraph nach in diesem Winter etwa 30.000 Menschen das Leben kostete.

(...)

Der Schwerpunkt der Kältetode liegt nicht etwa im Norden oder im gebirgigen Wales, sondern in London. Dies hängt der Organisation Age UK nach damit zusammen, dass in diesem extrem teuren Ballungsraum viele Rentner nicht mehr genug Geld übrig haben, um ordentlich zu heizen.

(...)


http://www.heise.de/tp/artikel/38/38871/1.html
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Re: Margaret Thatcher gestorben

Beitragvon maxikatze » Di 9. Apr 2013, 06:38

Der Schwerpunkt der Kältetode liegt nicht etwa im Norden oder im gebirgigen Wales, sondern in London. Dies hängt der Organisation Age UK nach damit zusammen, dass in diesem extrem teuren Ballungsraum viele Rentner nicht mehr genug Geld übrig haben, um ordentlich zu heizen.



Aber die Monarchie aufrecht erhalten - koste es was es wolle. Verstehe einer die Briten.
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Re: Margaret Thatcher gestorben

Beitragvon AlexRE » Di 9. Apr 2013, 08:30

maxikatze hat geschrieben:
Der Schwerpunkt der Kältetode liegt nicht etwa im Norden oder im gebirgigen Wales, sondern in London. Dies hängt der Organisation Age UK nach damit zusammen, dass in diesem extrem teuren Ballungsraum viele Rentner nicht mehr genug Geld übrig haben, um ordentlich zu heizen.



Aber die Monarchie aufrecht erhalten - koste es was es wolle. Verstehe einer die Briten.


Na ja, mit den von den neoliberalen Ideologen angerichteten Verheerungen haben die Royals ja nicht viel zu tun. Die Engländer müssen sich vielmehr fragen, wieso eine offen gegen die große Mehrheit des Volkes gerichtete Politik freie und geheime Wahlen gewinnen konnte.

Das müssen wir uns nicht fragen, wir hatten ja keine Wahl, da die hiesigen Sozialdemokraten als treibende Kraft bei Sozialabbau, Finanzmarkt - Deregulierung usw. gewirkt haben.
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Re: Margaret Thatcher gestorben

Beitragvon Livia » Di 9. Apr 2013, 09:24

Alex schrieb
Ich habe irgendwie dunkel in Erinnerung, dass GB in diesem Krieg angegriffen wurde. Was immer man von der Dame halten mag - die Aggression der argentinischen Faschisten hätte sich mit Sicherheit kein anderes irgendwie wehrhaftes Land auf der Welt gefallen lassen. Dieser Teil der Thatcher - Kritik geht also völlig ins Leere. Dass ihre Wirtschaftsideologie den Wohlstand der Briten nachhaltig zerstört hat, glaube ich allerdings auch.


Der Falklandkrieg (englisch Falklands War/Crisis, spanisch Guerra de las Malvinas/Guerra del Atlántico Sur) war ein bewaffneter Konflikt zwischen Argentinien und dem Vereinigten Königreich um die Falklandinseln (auch Malwinen) sowie Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln, der von April bis Juni 1982 andauerte. Wenngleich durch den argentinischen Angriff auf die Inseln überrascht, war Großbritannien schließlich überlegen und die Inseln blieben in britischer Hand, was den Wünschen ihrer Bevölkerung entsprach. In Argentinien führte der Ausgang des Krieges zum Sturz der Militärjunta und zur Wiederherstellung des demokratischen Systems.

http://de.wikipedia.org/wiki/Falklandkrieg

Staber schrieb
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Eine sehr gute Analyse über ihr Schalten und Walten ist heute im Guardian zu lesen:
"The Iron Lady: Michael White looks back at the life of Margaret Thatcher"
Sie war in etwa so verheerend für England, wie Merkel es für Deutschland sein könnte. Etliches hat sich Merkel ja von Thatcher abgekupfert, nicht zuletzt den Begriff "Alternativlos", den Maggie als "there is no alternative" in ihrem Banner verewigte.
Sie ist das warnende Beispiel dafür, was passiert, wenn das Konzept "Schwäbische Hausfrau" zur politischen Plattform und Richtlinie wird. Es ist wirklich erschreckend, wie sehr Merkel ihr in vielen Aspekten ähnelt.
Thatcher ist der Beweis, dass Frauen keine bessere Politik machen als viele Männer. Sie hat ihr Land deindustriealisiert und privatisiert, was bis heute noch GB zu einem Armenhaus Europas machte. Die Bankster und Spekulaten wurden stark gemacht und haben weltweit nichts als Unfug und Krisen angerichtet. Der Höhepunkt war ihr Falkland-Krieg, der die ganze Verkommenheit dieses englischen Systems wieder deutlich machte.
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Uebertreibst du da nicht ein bisschen. ;)
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Margaret Thatcher gestorben

Beitragvon AlexRE » Di 9. Apr 2013, 11:58

Jetzt bekommt die Redewendung vom "armen Teufel" auch einen ökonomischen Aspekt ... Bild


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Re: Margaret Thatcher gestorben

Beitragvon Staber » Di 9. Apr 2013, 12:52

@Livia
Uebertreibst du da nicht ein bisschen.


Mitnichten liebe Livia!
Wenn es nach Thatcher gegangen wäre, wäre Deutschland auch heute noch ein zweigeteiltes Land. Dank Thatchers Politik der Liberalisierung und Privatisierung haben Rentner in GB heute eine Einheitsrente von knapp 450 Euro. Das kapitalfinanzierte Sozialsystem in GB steht kurz vor dem Exitus und die liberalisierten Bahn, Post, Wasser und Versorgungsunternehmen gelten als überteuert, ineffektiv, und kompliziert!
Vom Falklandkrieg bis zur Kopfsteuer "Poll Tax" hat sich Thatcher zu viele Absurditäten geleistet, die das Volk aber offenbar schnell vergessen hat. Ein zukunftsfähiges Modell für ihre Insel hat sie letztendlich nicht entwerfen können. Daran ist sie zu messen und nicht an dem idealisierten Bild, das sie selbst von sich gemalt hat.
Noch zu erwähnen wäre der Britenrabbat. http://de.wikipedia.org/wiki/Britenrabatt
Ein Zitat von ihr am Rande:"Zweimal haben wir sie geschlagen und sie sind wieder da!" Hat sie 1989 zu Kohl gesagt. :evil:
Jetzt hat der große Zampano da oben geantwortet: "I want Margaret back!"

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Re: Margaret Thatcher gestorben

Beitragvon maxikatze » Di 9. Apr 2013, 13:55

AlexRE hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:
Der Schwerpunkt der Kältetode liegt nicht etwa im Norden oder im gebirgigen Wales, sondern in London. Dies hängt der Organisation Age UK nach damit zusammen, dass in diesem extrem teuren Ballungsraum viele Rentner nicht mehr genug Geld übrig haben, um ordentlich zu heizen.



Aber die Monarchie aufrecht erhalten - koste es was es wolle. Verstehe einer die Briten.


Na ja, mit den von den neoliberalen Ideologen angerichteten Verheerungen haben die Royals ja nicht viel zu tun. Die Engländer müssen sich vielmehr fragen, wieso eine offen gegen die große Mehrheit des Volkes gerichtete Politik freie und geheime Wahlen gewinnen konnte.

Das müssen wir uns nicht fragen, wir hatten ja keine Wahl, da die hiesigen Sozialdemokraten als treibende Kraft bei Sozialabbau, Finanzmarkt - Deregulierung usw. gewirkt haben.



Aber sie kosten dem Steuerzahler viel, viel Geld. Das wollte ich damit sagen.
Andererseits, so meine Vermutung, wollen die Briten ihre parlamentarische Monarchie. Das nennt man doch so, ja?
- Mit dem letzten Satz hast Du natürlich vollkommen recht.
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Re: Margaret Thatcher gestorben

Beitragvon maxikatze » Di 9. Apr 2013, 13:57

Jetzt hat der große Zampano da oben geantwortet: "I want Margaret back!"



:lol:
:mrgreen:
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