Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

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Re: Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

Beitragvon AlexRE » Do 18. Okt 2012, 15:00

Arbeitslos hat geschrieben:Früher war das Brot erschwinglich, früher bekam man für ordentliche Arbeit noch ordentlichen Lohn. Das ist heute anders! Wer das leugnet, der verschließt die Augen vor der Wirklichkeit.


Vor allem sieht er nicht den Zusammenhang zwischen den sozialen Verwerfungen auf der einen Seite und der Verfünfachung der Privatvermögen in einem Zeitraum seit den 80er Jahren, in dem die Realeinkommen stagniert haben und im unteren Bereich gesunken sind auf der anderen Seite.

Die Arbeitslosigkeit und die ständigen öffentlichen Angriffe auf die Arbeitslosen zusammengenommen werden gebraucht, um das notwendige Drohpotential gegen die Arbeitenden zu schaffen und aufrecht zu erhalten, damit sie es sich gefallen lassen, auf Dauer von den Früchten des gesamten Wirtschaftswachstums abgeklemmt zu werden.

"Entweder Du lässt Dich ausbeuten oder Du bist ein Sozialschmarotzer" - solange die meisten Menschen auf dieses Rattenspiel hereinfallen, werden weiterhin alle arbeitenden Menschen nur noch für die nächste Null auf den Konten der Reichen arbeiten. Bis es nicht mehr genug Zins- und Mietenzahler gibt, die die ganzen Nullen bedienen können. Dann bricht der ganze Irrsinn auseinander, die derzeitige Finanzkrise ist nur ein Vorbote davon.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Do 18. Okt 2012, 18:01

Arbeitslos hat geschrieben:
Gibt es Menschen, die das System ausnutzen? Natürlich, aber die wird es immer geben, und die nehmen dann auch die Sanktionen hin. Was für ein Aufwand, was für Kosten, man rechne mal zusammen 1/2 Mio Briefe, Papier, Porto, Arbeitszeit um diesen Unsinn aufzusetzen. Oder glaubt jemand tatsächlich, wenn die Eingeladenen zu den Terminen erschienen wären, hätten sie Arbeit? Das ist einfach lächerlich, ebenso wie diese Einladungen.


Sorry, so lächerlich ist das auch nicht. Ich denke, das es schon sinn macht zu einem Gesprächstermin hinzugehen. Erstens hält Bewegung Fit ;) Und zweitens ist unter vier Augen Gespräch manchmal sehr sinnvoll.
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Re: Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

Beitragvon Arbeitslos » Do 18. Okt 2012, 19:18

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:
Arbeitslos hat geschrieben:
Gibt es Menschen, die das System ausnutzen? Natürlich, aber die wird es immer geben, und die nehmen dann auch die Sanktionen hin. Was für ein Aufwand, was für Kosten, man rechne mal zusammen 1/2 Mio Briefe, Papier, Porto, Arbeitszeit um diesen Unsinn aufzusetzen. Oder glaubt jemand tatsächlich, wenn die Eingeladenen zu den Terminen erschienen wären, hätten sie Arbeit? Das ist einfach lächerlich, ebenso wie diese Einladungen.


Sorry, so lächerlich ist das auch nicht. Ich denke, das es schon sinn macht zu einem Gesprächstermin hinzugehen. Erstens hält Bewegung Fit ;) Und zweitens ist unter vier Augen Gespräch manchmal sehr sinnvoll.


? Ich kann darin keinen Sinn sehen, kannst du mir das erklären?
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Re: Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Fr 19. Okt 2012, 07:41

Arbeitslos hat geschrieben:
? Ich kann darin keinen Sinn sehen, kannst du mir das erklären?


moin :)

Ich schon, wenn keiner von den H4 ler zum Jobcenter muss, und die Aufgaben nicht mehr erfüllen muss. Dann finde ich das sehr unverschämt denen gegen über die Hart für ihr Geld Arbeiten müssen. Denk doch darüber nach, wie wäre es wenn du hart schuften musst und andere täten umsonst Geld kriegen. Tätest du dann noch Arbeiten? Wäre es Fair? Ich denke nicht.
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Re: Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

Beitragvon Arbeitslos » Fr 19. Okt 2012, 09:55

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:
Arbeitslos hat geschrieben:
? Ich kann darin keinen Sinn sehen, kannst du mir das erklären?


moin :)

Ich schon, wenn keiner von den H4 ler zum Jobcenter muss, und die Aufgaben nicht mehr erfüllen muss. Dann finde ich das sehr unverschämt denen gegen über die Hart für ihr Geld Arbeiten müssen. Denk doch darüber nach, wie wäre es wenn du hart schuften musst und andere täten umsonst Geld kriegen. Tätest du dann noch Arbeiten? Wäre es Fair? Ich denke nicht.


Was ist das denn für eine Aufgabe? Du weißt von vornherein, dass es lediglich um des Erscheinens willen geschieht, du weißt genau, dass dir keinerlei Jobs angeboten werden, du weißt von vornherein, dass man dir dafür die Schuld in die Schuhe schiebt, ungeachtet der tatsächlichen Situation an den Arbeitsmärkten.

Du glaubst doch nicht wirklich allen Ernstens, dass du hart schuften musst, damit ich meine Aufstockung ALGII bekomme? ALGII wird aus Bundesmitteln finanziert, welche aus dem Steuertopf bedient werden. Nicht aus deinen Sozialabgaben. In diesen Steuertopf zahlen alle ein, auch die, welche ALGII beziehen, nämlich bei jedem Einkauf, bei Zahlung von Gas-/Strom usw.

Natürlich würde ich noch arbeiten (ich habe es ja bisher auch getan), nur schlägt in mir die Unmut hoch, dass ich für meine Arbeit immer weniger Geld bekommen soll, auch kotzt es mich an, dass jedes Würstchen meint, sich ein Urteil bilden zu können,nur weil es eine Arbeit hat (wahrscheinlich genauso unterbezahlt wie die meisten).

Wenn wirklich mehr als 1/2 Mio angebliche Sanktionen verhängt wurden, dann lieber Sonnenschein sollte man sich mal das System ansehen, bei solch hoher Quote kann es nicht nur an diesen faulen ALGII- Bettlern liegen, denn Bettler sind sie alle die ALGII bekommen, vor dem Staat, den Mitarbeitern in den Jobcentern und selbst Foristen meinen sich über sie stellen zu können und urteilen ab. Das finde ich absolut nicht in Ordnung.
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Re: Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Fr 19. Okt 2012, 10:28

Arbeitslos hat geschrieben:
Was ist das denn für eine Aufgabe? Du weißt von vornherein, dass es lediglich um des Erscheinens willen geschieht, du weißt genau, dass dir keinerlei Jobs angeboten werden, du weißt von vornherein, dass man dir dafür die Schuld in die Schuhe schiebt, ungeachtet der tatsächlichen Situation an den Arbeitsmärkten.

Du glaubst doch nicht wirklich allen Ernstens, dass du hart schuften musst, damit ich meine Aufstockung ALGII bekomme? ALGII wird aus Bundesmitteln finanziert, welche aus dem Steuertopf bedient werden. Nicht aus deinen Sozialabgaben. In diesen Steuertopf zahlen alle ein, auch die, welche ALGII beziehen, nämlich bei jedem Einkauf, bei Zahlung von Gas-/Strom usw.

Natürlich würde ich noch arbeiten (ich habe es ja bisher auch getan), nur schlägt in mir die Unmut hoch, dass ich für meine Arbeit immer weniger Geld bekommen soll, auch kotzt es mich an, dass jedes Würstchen meint, sich ein Urteil bilden zu können,nur weil es eine Arbeit hat (wahrscheinlich genauso unterbezahlt wie die meisten).

Wenn wirklich mehr als 1/2 Mio angebliche Sanktionen verhängt wurden, dann lieber Sonnenschein sollte man sich mal das System ansehen, bei solch hoher Quote kann es nicht nur an diesen faulen ALGII- Bettlern liegen, denn Bettler sind sie alle die ALGII bekommen, vor dem Staat, den Mitarbeitern in den Jobcentern und selbst Foristen meinen sich über sie stellen zu können und urteilen ab. Das finde ich absolut nicht in Ordnung.


du schreibst:

Was ist das denn für eine Aufgabe?Du weißt von vornherein, dass es lediglich um des Erscheinens willen geschieht, du weißt genau, dass dir keinerlei Jobs angeboten werden,

nicht immer aber meistens. das groß geschriebene um das geht es. Oder meinst du allen ernstes das die Hälfte der H4 Lust hätte freiwillig sich ne Arbeit zu suchen? Ich bin selber H4 lerin und könnte da einiges erzählen was man so alles hört ;) (das heißt jetzt um Himmels willen nicht das jede(r) H4 ler faul ist. Am meisten und da auch nicht alle, sind die Hochstudierten die sich für was besseres halten.Die wo meinen sie bräuchten keine "drecksarbeit" machen. sie haben es nicht nötig. Nur die anderen sollen die "Drecksarbeit" machen die nicht Studierten. Ja ja.. die Leute sind zu fein dazu.(sorry falls ich irgend jemand auf die Füße Getreten bin, das lag mir schon seit Jahren auf der Zunge) Und ja, es gibt auch noch Arbeit. Nur nicht den Traum-Job. Und das macht die Sache schwieriger. ;) und es ist einiges nicht in Ordnung da muss ich dir recht geben.

du schreibst:

Wenn wirklich mehr als 1/2 Mio angebliche Sanktionen verhängt wurden, dann lieber Sonnenschein sollte man sich mal das System ansehen, bei solch hoher Quote kann es nicht nur an diesen faulen ALGII- Bettlern liegen, denn Bettler sind sie alle die ALGII bekommen, vor dem Staat, den Mitarbeitern in den Jobcentern und selbst Foristen meinen sich über sie stellen zu können und urteilen ab. Das finde ich absolut nicht in Ordnung


auch da hast du zum Teil recht. Wie gesagt es gibt ausnahmen. Aber was ist schon dabei einmal in drei Monaten da anzutreten? Zuviel verlangt? Ich sagt dir was: wir haben nicht das beste Sozialsystem aber wir haben noch eins.Nicht vergessen. Klar gibs schikanen oh ja.. ich habs selber erlebt.
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Re: Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Fr 19. Okt 2012, 10:42

ich Täte gerne Arbeiten aber leider geht es aus Gesundheitlichen gründen noch nicht. Aber es wird besser das merke ich.
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Re: Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

Beitragvon DJ_rainbow » Fr 19. Okt 2012, 11:46

Grottenfalsch ist vor allem die Behauptung, ALG-II-Bezieher würden Steuern zahlen.

Das, was so bezeichnet wird, nimmt auf dem Weg von den Schaffenden in die Staatskasse nämlich nur eine Umleitung.
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Re: Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

Beitragvon AlexRE » Fr 19. Okt 2012, 13:22

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:auch da hast du zum Teil recht. Wie gesagt es gibt ausnahmen. Aber was ist schon dabei einmal in drei Monaten da anzutreten? Zuviel verlangt? Ich sagt dir was: wir haben nicht das beste Sozialsystem aber wir haben noch eins.Nicht vergessen. Klar gibs schikanen oh ja.. ich habs selber erlebt.


Mal abgesehen davon, dass manche Menschen lieber lebensgefährliche Obdachlosigkeit riskieren, als sich wie Dreck behandeln zu lassen, blendet Ihr (DJ und Du) völlig aus, dass wir hier einen Wirtschaftsstandort haben, dessen Arbeitsproduktivität auf absolutem Weltspitzenniveau liegt und der schon vor der Einrichtung des großen Billiglohnsektors Exportweltmeister war. Höchste Arbeitsproduktivität + Billiglohnsektor bedeutet aber eine Hyperwettbewerbsfähigkeit, die in anderen Ländern im europäischen Wirtschaftsraum großen Schaden angerichtet hat und eine der Ursachen für die dortige Staatsverschuldung ist.

Die arbeitenden Menschen in Deutschland völlig vom Wirtschaftswachstum abzukoppeln und dessen Früchte ausschließlich auf die großen Haufen der oberen Zehntausend zu schaufeln, ist also nicht nur irgendwie ungerecht, sondern ein Fehler, der das heutige Wirtschaftssystem zerstören wird. Die aktuellen Krisen sind da nur die Vorboten.

Dass sich unter diesen Umständen deutsche Billiglöhner gegen Arbeitslose aufhetzen lassen, ist schon ein echtes Armutszeugnis.
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Re: Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

Beitragvon AlexRE » Fr 19. Okt 2012, 13:25

DJ_rainbow hat geschrieben:Grottenfalsch ist vor allem die Behauptung, ALG-II-Bezieher würden Steuern zahlen.

Das, was so bezeichnet wird, nimmt auf dem Weg von den Schaffenden in die Staatskasse nämlich nur eine Umleitung.


Bei der heutigen Höhe von indirekten Steuern und sonstigen Zwangsabgaben, die auch Sozialleistungsempfänger zahlen müssen, sind zumindest die meisten Vollzeit arbeitenden AlG II - Aufstocker immer noch Netto - Steuerzahler. Der Billiglohnsektor macht es nur möglich, diesen speziellen Zwangsabgabenknechten das Etikett "Sozialschmarotzer" auf die Stirn zu brennen.

P. S.

Die hiesigen Sozialgesetze sind ziemlich vermieterfreundlich. Es ist auch in Europa nicht überall selbstverständlich, dass die tatsächlichen Kosten der Wohnung übernommen werden. Oft wird nur eine Pauschale gezahlt, die Langzeitarbeitslose zwingt, zu Familienmitgliedern zu ziehen. Das ist nicht so gut für die Vermieter, eine Wirtschaftskrise kann da sehr leicht zu Leerständen und finanziellen Verlusten der Immobilienbesitzer führen.

Du würdest Dich selbst aber niemals als Schmarotzer ansehen, weil Du als Vermieter von dieser staatlichen Sicherheit profitierst.
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