Beitrag vom 04.12.2008 19:45 Uhr.
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Einer heutigen WDR-Meldung zufolge haben 70% der Hauptschüler, welche Tests unterzogen wurden, selbst einfachste Aufgaben aus unterschiedlichen Bereichen nicht lösen können. Ein, wie ich meine desaströses Ergebnis, das seinesgleichen sucht. Doch das ist nicht der entscheidende Faktor.
Nun sollen doch tatsächlich Politiker auf die Idee gekommen sein, das Anspruchsniveau an Hauptschüler (weiter) senken zu wollen. Ja geht's denn bitte noch? Genau diese ständige Senkung des Anspruchsniveaus ist die Methodik, welche uns die vorhandenen Probleme erst eingebracht hat. Von einer Senkung des Anspruchs profitiert niemand, am wenigsten derjenige, an den die niedrigeren Ansprüche gestellt werden. Diesem würde lediglich vorgekaukelt, dass er nunmehr besser sei als er tatsächlich ist. Die Ansprüche im späteren Berufsleben werden nämlich definitiv nicht gesenkt, im Gegenteil. Die daraus resultierenden Folgen kann sich jeder ausmalen... Darüber hinaus führte die Methode zu einer Nivellierung bzw. sogar Senkung des Gesamtniveaus der Hauptschulen, wodurch der bisherige Graben zwischen dem Niveau an Hauptschulen, sowie auf der anderen Seite Realschulen und Gymnasien zu einem Bildungs-Grand Canyon anwachsen dürfte.
Der einzige Vorwurf , der an Realschul- und Gymnasialführungen zu richten wäre, ist, dass außer den Hauptschulleitungen sich niemand sonderlich um die Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund gekümmert hat...
Es sollte eine bessere Förderung von Hauptschülern mit Schwächen bei Beibehaltung des mindestens gleichen Anspruchsniveaus erfolgen, auf keinen Fall eine Senkung des Niveaus, denn damit wäre niemandem gedient. Vor allem im Bereich Lernmotivation durch Spass am Lernen, erlernen von Eigeninitiative und Vermittlung und Weitergabe tatsächlicher Erfolgserlebnisse an andere Schüler aus diesem Bereich sollte dringend Förderung erfolgen. Hauptschüler müssen erkennen können, dass sich lernen für sie persönlich lohnen kann...
Sogar in Deutschland gibt es Hauptschulen mit beispielhaftem "Mustercharakter", an denen sich andere orientieren könnten und sollten. Es geht, wenn man auf allen Seiten dazu bereit ist und tatsächlich etwas dafür tut und nicht nur wenig intelligente Parolen in die Welt setzt...