Hallo Alex,
so einfach seh ich das nicht wie Du, denn wenn man genau hinschauten, wollten einige unverfrohrener 1914 den Krieg ...
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Vorausgegangen war eine Zuspitzung der Spannungen auf der Balkanhalbinsel seit der Annexion Bosniens durch Österreich-Ungarn (1908) und den Balkankriegen (1912/13). Der Anschlag auf den Thronfolger war geplant und durchgeführt von der Studentenorganisation Mlada Bosna, die gegen die österreichische Besatzung und für einen unabhängigen südslawischen Staat eintrat. Als Unterstützer im Hintergrund wurden Mitglieder der verschworenen serbischen Geheimloge „Schwarze Hand“ vermutet. Die österreichisch-ungarischen Spitzenpolitiker und -militärs erwogen, wie man Serbien „bestrafen“ könne. Die so genannte „Kriegspartei“, eine Militaristenlobby mit k.u.k. Generalstabschef Franz Conrad von Hötzendorf, war in den vorangegangenen Jahren schon mehrfach für einen Krieg gegen Serbien eingetreten. Mehr als drei Wochen nach dem Attentat wurde Kaiser Franz-Josef davon überzeugt, dass man Serbien unterwerfen müsse. Kaiser Wilhelm II. hatte Österreich-Ungarn Unterstützung versprochen und auf ein rasches Losschlagen gedrängt.
Als unannehmbar wurde vor allem die Forderung angesehen, von der k.u.k. Regierung delegierte Organe an den Ermittlungen teilnehmen zu lassen. Die serbische Regierung lehnte dies als Beeinträchtigung ihrer Souveränität ab, akzeptierte aber alle anderen harten Forderungen des Ultimatums. Dennoch erklärte nun Außenminister Leopold Berchtold Serbien den Krieg.
Die deutschen Streitkräfte sollten gemäß dem Konzept des Schlieffenplans die französischen Armeen möglichst schnell schlagen, um sich dann gegen Russland wenden zu können. Unter Umgehung des französischen Festungsgürtels zwischen Verdun und Belfort griffen deutsche Truppen Frankreich von Nordosten an und verletzten dabei die Neutralität Belgiens und Luxemburgs, was zum Kriegseintritt Englands führte.
Genau: Man überholt im Überholverbot ein belgisches und luxenburger Auto und wundert sich dann gewaltig, wenn man mit einem englischen Auto zusammenkracht!
Der Unterschied, Alex ist meiner Meinung: die Einen gaben sich wenigstens noch den Anschein des Korrekten, den Andern war das völlig egal: Was ist schon die Neutralität eines mikrigen Belgiens wert, wenn Zu-Spät-Gekommene sich auf den Weg zur Weltmacht aufmachen wollen.
( man trampelte mit seiner Militärmaschinerie da einfach nur durchs neutrale Belgien, bleibt stecken und pflügt in 4 Flandernschlachten dort die gesamte Gegend eines neutralen Staates um, um einen der größten Soldatenfriedhöfe aller Zeiten zu produzieren, - dumm gelaufen, inflagranti erwischt! )
Wenn man Dinge so undipolmatisch einstielt, dann muss man den Krieg auch gewinnen, denn solch eine Unverfrorenheit verzeiht die Geschichte nur den Gewinnern, denn mit etwas mehr Diplomatie und Gespür was geht und was nicht hätte man am Ende moralisch nicht so ganz nakt dagestanden, aber natürlich mit der Gefahr, dass man den Krieg hätte garnicht führen müssen.
Wenn wir Deutschen wieder erhobenen Hauptes von der Welt geachtet werden wollen, dann gehört es auch dazu, zu zugeben, wo wir ganz ganz große S. gebaut haben und es mildert nicht das Geringste, wenn die andern in ihren Bereichen auch S-haufen haben.