Eier gegen italienische Arbeitsministerin in TurinROM. In Italien wächst der Protest gegen die von der Regierung Monti geplante Reform des Arbeitsmarkts. Am Samstag ist Arbeitsministerin Elsa Fornero, Verfasserin der Reform, ins Visier einiger linksgerichteter Studenten geraten, die bei einem Besuch in Turin ihr Auto mit Eiern bewarfen.
"Schande, Schande!", riefen die Studenten und Anhänger der altkommunistischen Gruppierung "Rifondazione Comunista", die sich an einer Demonstration gegen die Arbeitsmarktreform beteiligten. Die Polizei griff ein, die Demonstrantengruppe musste sich auflösen.
Die Arbeitsministerin verteidigte ihre umstrittene Reform, die unter anderem eine Auflockerung des Kündigungsschutzes vorsieht. Sie appellierte an die politischen Kräfte des Landes, damit die Reform zügig im Parlament durchgesetzt werde. "Man sollte sich in Italien weniger beklagen und stattdessen mehr zusammenarbeiten", sagte Fornero.
Nachdem sich Zehntausende Menschen am Freitag in Rom an einer Großkundgebung des Gewerkschaftsverbands CGIL gegen die Arbeitsmarktreform beteiligt haben, wollen die Arbeitnehmerorganisationen das Kabinett weiter unter Druck setzen. Der CGIL-Verband, Italiens stärkste Arbeitnehmerorganisation, bekräftigte seine Pläne zu einem achtstündigen Generalstreik gegen das Kabinett Monti, der voraussichtlich noch im Mai stattfinden sollte.
Montis Arbeitsmarktreform sieht Vorteile für Arbeitgeber vor, die neue Arbeitskräfte einstellen. Zugleich erleichtert sie die Entlassung von Angestellten aus wirtschaftlichen Gründen. Bei Kündigungen aus ökonomischen Motiven wird es künftig nur noch eine finanzielle Entschädigung geben, die 15 bis 27 Monatsgehältern entspricht. Ein Arbeitsrichter wird überprüfen, ob ein objektiver Grund für die Kündigung vorliegt. Sollte dies nicht der Fall sein, hat der gekündigte Arbeitnehmer ein Recht auf Wiedereinstellung. Unmotivierte Kündigungen aus disziplinären Gründen können von einem Arbeitsrichter annulliert werden. In diesem Fall muss der Arbeitnehmer nicht nur wieder eingestellt werden, er soll auch eine Entschädigung erhalten.
http://www.nachrichten.at/nachrichten/p ... 391,870250Diese Arbeitsmarktreform finde ich nicht besser als das vorherige Gesetz. Arbeitnehmer können wie eh und je ihr Unwesen treiben, und werden nicht sanktioniert.