Obdachlosigkeit und ihre Folgen

Wie dem Einleitungstext unserer Seite zu entnehmen ist, sind die wesentlichen Aussagen des Artikel 3 GG für uns absolut unverhandelbar. Dieses Unterforum betrifft also unser Kernprogramm.

Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Fr 10. Feb 2012, 22:05

Staber hat geschrieben:
Sonnenschein+8+ hat geschrieben: Die Johanniter haben auf ihrem Hof im Gewerbegebiet an der Emscherstraße 14 seit ein paar Tagen ein Zelt zum Aufwärmen und Übernachten stehen - doch kaum ein Wohnungsloser hat bislang von diesem Angebot Gebrauch gemacht..



Wie wäre es denn mit einer angemessenen Suite für jeden? Wer das Bett nicht will, muss doch nicht. Angst vor Diebstahl? Ist es auf einer Parkbank sicherer?
Wenn man in einem Backpacker übernachtet, schläft man auch mit bis zu 10 Leuten in einem Zimmer und bezahlt auch noch dafür. Aber für unsere Obachlosen ist das natürlich nicht gemütlich genug.
Maximal 2 Personen in einem Zimmer? Sagt Bescheid, wenn es soweit ist, dann werde ich auch obachlos.Letzte Äußerung natürlich ironisch gemeint!

gruß staber


Dass du eine andere Meinung hast ist O.K., dass du davon keine Ahnung hast (sorry ist so) ist auch O.K. woher sollst du denn das wissen? Aber wenn man keine Ahnung davon hat sollte man nicht solche Äußerungen machen. Aber ich empfehle dir mal mit Obdachlosen zu reden, denn dann weißt du um was es geht ;) ( nixs für ungut aber solche Äußerungen machen mich wütend)
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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon Staber » Fr 10. Feb 2012, 22:48

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:
Sonnenschein+8+ hat geschrieben: Die Johanniter haben auf ihrem Hof im Gewerbegebiet an der Emscherstraße 14 seit ein paar Tagen ein Zelt zum Aufwärmen und Übernachten stehen - doch kaum ein Wohnungsloser hat bislang von diesem Angebot Gebrauch gemacht..



Wie wäre es denn mit einer angemessenen Suite für jeden? Wer das Bett nicht will, muss doch nicht. Angst vor Diebstahl? Ist es auf einer Parkbank sicherer?
Wenn man in einem Backpacker übernachtet, schläft man auch mit bis zu 10 Leuten in einem Zimmer und bezahlt auch noch dafür. Aber für unsere Obachlosen ist das natürlich nicht gemütlich genug.
Maximal 2 Personen in einem Zimmer? Sagt Bescheid, wenn es soweit ist, dann werde ich auch obachlos.Letzte Äußerung natürlich ironisch gemeint!

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Dass du eine andere Meinung hast ist O.K., dass du davon keine Ahnung hast (sorry ist so) ist auch O.K. woher sollst du denn das wissen? Aber wenn man keine Ahnung davon hat sollte man nicht solche Äußerungen machen. Aber ich empfehle dir mal mit Obdachlosen zu reden, denn dann weißt du um was es geht ;) ( nixs für ungut aber solche Äußerungen machen mich wütend)




@"Sonnenschein+8+"

Für mich sind Menschen die keine Hilfe annehmen , einfach nicht zu retten.. Was macht dich da an solchen Äußerungen wütent. Ehrenamtliche Helfer geben sich die größte Mühe , um diese Leute an warmen Plätzen unterzubringen und zu versorgen , was ja auch nicht immer so leicht ist und es wird einfach ignoriert. Das macht mich wütend. Und mit Äußerungen,die man nicht belegen kann, von wegen keine Ahnung, sollte man etwas vorsichtiger sein.Ich bin hier vor Ort in Bremen im Bürgerverein unteranderem mit daran beteiligt, diesen Leuten so gut es geht Nahrungsmittel, überwiegend Backwaren zukommen zu lassen.
Also, man immer schön den Ball flach halten.

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Auch das gibt es:

Beitragvon maxikatze » Fr 10. Feb 2012, 23:05

Was sagt man dazu? Bin angenehm überrascht:

http://wien.orf.at/tv/stories/2520132/

Ein Wiener Bordell hat seit Montagabend seine Tore für Obdachlose geöffnet. Zehn Zimmer stehen Menschen, die keine Unterkunft haben, zur Verfügung. Wer zuerst kommt, schläft zuerst, so der Betreiber.

„Bei uns ist diese Woche tote Hose“, bestätigte der Laufhausbetreiber Peter Laskaris einen Bericht der Gratiszeitung „Heute“ gegenüber wien.ORF.at. „Die Väter sind in den Ferien mit ihren Familien auf Urlaub und ein paar Zimmer stehen leer“, so Laskaris. Heizen müsse er die Räume in der Meidlinger Hauptstraße für seine Mitarbeiterinnen trotzdem. „Es ist schade, wenn die Zimmer nur leer stehen. Bei dieser Kälte sollte wirklich niemand draußen schlafen müssen“, sagte Laskaris.
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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Sa 11. Feb 2012, 10:33

@ staber,

Wenn du schon so viel Ahnung hast wie du schreibst dann wüßtest du warum die nicht in eine Unterkunft und Hilfe annehmen. ICH aber weiß es aus eigener Erfahrung. ICH war mehr als 8 jahre auf der Straße Sommer und wie Winter. Und wenn du dich mal erkundigst warum letztes jahr und die jahre davor so viele Unterkünfte geschlossen wurden dann tätest du es auch verstehen, warum viele keine Hilfe mehr an nehmen. Dass du Menschen hilfst finde ich klasse von dir. Dass ich so wütend auf dein Schreiben war hat eigenlich nix mit dir persönlich zu tun sondern man macht so seine Erfahrungen mit Menschen und mit ihren Äußerungen. Ich weiß selber dass so mancher Obdachloser sich aufgegeben hat. Ich habe viele Freunde gehabt die durch die straße und Sucht gestorben sind. Viele sind umgebracht worden. Wegen nix und wieder nix. Es ist schwer wenn man jahrelang draußen gelebt hat dann sich in ein "normales Leben" wieder zurecht zu finden. Ich kämpfe heute noch damit und ich war nur 8 jahre draußen ( eigentlich länger aber das zähl ich nicht) Es ist einfach schwierig in der Gesellschaft wieder Fuß zu fassen und ein ganz normales Lleben wieder zu führen. Ich weiß dass es für Menschen, die das nicht selber mit erlebt haben unverständlich ist, dass ein Obdachloser, der das ganze Jahr von den meisten Menschen beschimpft bespuckt usw wurde, keine Hilfe annimmt.
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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon Staber » Sa 11. Feb 2012, 11:22

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:@ staber,

Wenn du schon so viel Ahnung hast wie du schreibst dann wüßtest du warum die nicht in eine Unterkunft und Hilfe annehmen. ICH aber weiß es aus eigener Erfahrung. ICH war mehr als 8 jahre auf der Straße Sommer und wie Winter. Und wenn du dich mal erkundigst warum letztes jahr und die jahre davor so viele Unterkünfte geschlossen wurden dann tätest du es auch verstehen, warum viele keine Hilfe mehr an nehmen. Dass du Menschen hilfst finde ich klasse von dir. Dass ich so wütend auf dein Schreiben war hat eigenlich nix mit dir persönlich zu tun sondern man macht so seine Erfahrungen mit Menschen und mit ihren Äußerungen. Ich weiß selber dass so mancher Obdachloser sich aufgegeben hat. Ich habe viele Freunde gehabt die durch die straße und Sucht gestorben sind. Viele sind umgebracht worden. Wegen nix und wieder nix. Es ist schwer wenn man jahrelang draußen gelebt hat dann sich in ein "normales Leben" wieder zurecht zu finden. Ich kämpfe heute noch damit und ich war nur 8 jahre draußen ( eigentlich länger aber das zähl ich nicht) Es ist einfach schwierig in der Gesellschaft wieder Fuß zu fassen und ein ganz normales Lleben wieder zu führen. Ich weiß dass es für Menschen, die das nicht selber mit erlebt haben unverständlich ist, dass ein Obdachloser, der das ganze Jahr von den meisten Menschen beschimpft bespuckt usw wurde, keine Hilfe annimmt.



@ "Sonnenschein+8+"

Ja, deine persönliche Situation tut mir natürlich leid.Das wollte ich nicht versäumen Dir zu posten.
Ändert aber nichts an meiner inneren Einstellung, trotz deiner Erläuterungen.

gruß staber
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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Sa 11. Feb 2012, 11:36

Staber hat geschrieben:
Sonnenschein+8+ hat geschrieben:@ staber,

Wenn du schon so viel Ahnung hast wie du schreibst dann wüßtest du warum die nicht in eine Unterkunft und Hilfe annehmen. ICH aber weiß es aus eigener Erfahrung. ICH war mehr als 8 jahre auf der Straße Sommer und wie Winter. Und wenn du dich mal erkundigst warum letztes jahr und die jahre davor so viele Unterkünfte geschlossen wurden dann tätest du es auch verstehen, warum viele keine Hilfe mehr an nehmen. Dass du Menschen hilfst finde ich klasse von dir. Dass ich so wütend auf dein Schreiben war hat eigenlich nix mit dir persönlich zu tun sondern man macht so seine Erfahrungen mit Menschen und mit ihren Äußerungen. Ich weiß selber dass so mancher Obdachloser sich aufgegeben hat. Ich habe viele Freunde gehabt die durch die straße und Sucht gestorben sind. Viele sind umgebracht worden. Wegen nix und wieder nix. Es ist schwer wenn man jahrelang draußen gelebt hat dann sich in ein "normales Leben" wieder zurecht zu finden. Ich kämpfe heute noch damit und ich war nur 8 jahre draußen ( eigentlich länger aber das zähl ich nicht) Es ist einfach schwierig in der Gesellschaft wieder Fuß zu fassen und ein ganz normales Lleben wieder zu führen. Ich weiß dass es für Menschen, die das nicht selber mit erlebt haben unverständlich ist, dass ein Obdachloser, der das ganze Jahr von den meisten Menschen beschimpft bespuckt usw wurde, keine Hilfe annimmt.



@ "Sonnenschein+8+"

Ja, deine persönliche Situation tut mir natürlich leid.Das wollte ich nicht versäumen Dir zu posten.
Ändert aber nichts an meiner inneren Einstellung, trotz deiner Erläuterungen.

gruß staber


Klar kein Problem, jeder hat seine Meinung und das ist gut so. Ich wollte dich auch nicht so anpflaumen sorry dafür :oops:
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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon GasGerd » So 12. Feb 2012, 16:53

Trotz der immer noch aktuellen sibirischen Kälte scheint das Thema auf gmx nicht sehr viele zu interessieren. Das habe ich zuletzt dort geschrieben:

Esko

"Guten Abend!
@gerd154,

...Oder geht es wirklich nur darum, dass sie sich um ihren Schlafplatz im Freien sorgen, weil es in der Obdachlosen - Welt ein Gesetz "weggegangen, Platz vergangen" gibt?
----------
Der acheint aber offenbar nur für Obdachlose zu gelten, aber nicht für sogenannnte "Alteigentümer",kurzgesagt."

Das Prinzip "Rückgabe vor Entschädigung" kann man natürlich mit guten Argumenten kritisieren, aber es ist zumindest staatliches Recht, das allen Betroffenen die notwendige Planungssicherheit verschafft hat.

Das kann man von den "Gesetzen der Straße", die für die Subkultur der Obdachlosen gelten, wohl eher nicht sagen. Im Zweifel ist bei solchen ungeschriebenen "Rechts"ordnungen immer noch das Recht des Stärkeren das Grundgesetz. Und wenn der zurückommende Weggegangene stärker ist als der Platzbesetzer, ist "weggegangen, Platz vergangen" eben grundgesetzwidrig. ;-)


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/14355827?sp=14#jump
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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon Staber » So 12. Feb 2012, 18:06

GasGerd hat geschrieben:Trotz der immer noch aktuellen sibirischen Kälte scheint das Thema auf gmx nicht sehr viele zu interessieren. Das habe ich zuletzt dort geschrieben:

Esko

"Guten Abend!
@gerd154,

...Oder geht es wirklich nur darum, dass sie sich um ihren Schlafplatz im Freien sorgen, weil es in der Obdachlosen - Welt ein Gesetz "weggegangen, Platz vergangen" gibt?
----------
Der acheint aber offenbar nur für Obdachlose zu gelten, aber nicht für sogenannnte "Alteigentümer",kurzgesagt."

Das Prinzip "Rückgabe vor Entschädigung" kann man natürlich mit guten Argumenten kritisieren, aber es ist zumindest staatliches Recht, das allen Betroffenen die notwendige Planungssicherheit verschafft hat.

Das kann man von den "Gesetzen der Straße", die für die Subkultur der Obdachlosen gelten, wohl eher nicht sagen. Im Zweifel ist bei solchen ungeschriebenen "Rechts"ordnungen immer noch das Recht des Stärkeren das Grundgesetz. Und wenn der zurückommende Weggegangene stärker ist als der Platzbesetzer, ist "weggegangen, Platz vergangen" eben grundgesetzwidrig. ;-)


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/14355827?sp=14#jump




@ Gasgerd!

Dafür gibt es ja den GRUNDGESETZ - AKTIVIERER. Da besteht mehr Interesse!

Nicht ernst nehmen ,sollte 'nen Witz sein! :lol:

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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon AlexRE » So 12. Feb 2012, 18:15

GasGerds "Grundgesetz der Straße" wollen wir aber lieber nicht aktivieren. ;)
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon GasGerd » Mi 15. Feb 2012, 17:48

Unterschiedliche Sitten und Gebräuche in Deutschland - In Bremen lassen sie die Obdachlosen bei lebensbedrohlicher Kälte kostenlos im Nahverkehr fahren:

http://www.hinzundkunzt.de/nachrichten/wegen-der-kalte-obdachlose-durfen-kostenlos-fahren/

In Bayern stecken sie sie ins Kittchen: ;)

http://www.merkur-online.de/lokales/starnberg/kaelte-obdachloser-muss-kittchen-1599709.html
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