Italien

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Re: Italien

Beitragvon AlexRE » Di 10. Jan 2012, 17:27

Livia hat geschrieben:Da wird auch Monti nichts erreichen können.


Das würde sich aber lohnen. Wenn sie jetzt eine Großoffensive gegen die Mafia in das Krisenmanagement integrieren würden, gäbe es sehr viel illegales Vermögen zu konfiszieren. ;)
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Italien

Beitragvon Livia » So 22. Jan 2012, 17:09

Weg mit den Deutschen, her mit den Italienern

Von Nina Merli. Aktualisiert am 21.11.2011 38 Kommentare

Mario Monti räumt auf: Statt Audis und BMWs sollen ab sofort italienische Autos als Staatskarossen eingesetzt werden. Doch nicht etwa schnittige Maseratis, sondern ältere, günstigere Modelle.

Bild

Kein anderes Land auf der Welt hat so viele Dienstwagen wie Italien: 600'000. Diese Tatsache sorgte in jüngster Vergangenheit – angesichts der heiklen wirtschaftlichen Situation des Landes – fortlaufend für Polemik. Ende Oktober, als die Diskussionen um die Schuldenmisere schon voll im Gange waren, goss der italienische Verteidigungsminister Ignazio La Russa noch einmal ordentlich Öl ins ohnehin schon lodernde Feuer.

Er kaufte für sein Ministerium 19 gepanzerte Maserati Quattroporte für einen Preis von rund 150'000 Euro pro Auto. Die darauf folgende Kritik prallte am PDL-Politiker gänzlich ab. «Was soll die Aufregung?», fragte La Russa gegenüber den italienischen Medien, «die Maseratis sind immerhin italienische Autos und kosten weniger als die deutschen Limousinen.»

http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/eur ... 6490?track
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Italien

Beitragvon AlexRE » So 22. Jan 2012, 19:55

Livia hat geschrieben:Er kaufte für sein Ministerium 19 gepanzerte Maserati Quattroporte für einen Preis von rund 150'000 Euro pro Auto. Die darauf folgende Kritik prallte am PDL-Politiker gänzlich ab. «Was soll die Aufregung?», fragte La Russa gegenüber den italienischen Medien, «die Maseratis sind immerhin italienische Autos und kosten weniger als die deutschen Limousinen.»

http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/eur ... 6490?track


Herr Monti bemüht sich bereits um die Neuwagenfinanzierung:

Für den Euro-Rettungsschirm ESM sind bereits 500 Milliarden Euro eingeplant, doch dieser Betrag soll nun kurzerhand auf eine Billion Euro verdoppelt werden. Dafür jedenfalls setzen sich nach Medieninformationen Italiens Premier Mario Monti und der italienische EZB-Chef Mario Draghi ein. Aus der deutschen Politik kommt prompt Widerspruch.


http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/e ... -1.1263958
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Re: Italien

Beitragvon Livia » Mo 23. Jan 2012, 11:05

AlexRE hat geschrieben:
Livia hat geschrieben:Er kaufte für sein Ministerium 19 gepanzerte Maserati Quattroporte für einen Preis von rund 150'000 Euro pro Auto. Die darauf folgende Kritik prallte am PDL-Politiker gänzlich ab. «Was soll die Aufregung?», fragte La Russa gegenüber den italienischen Medien, «die Maseratis sind immerhin italienische Autos und kosten weniger als die deutschen Limousinen.»

http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/eur ... 6490?track


Herr Monti bemüht sich bereits um die Neuwagenfinanzierung:

Für den Euro-Rettungsschirm ESM sind bereits 500 Milliarden Euro eingeplant, doch dieser Betrag soll nun kurzerhand auf eine Billion Euro verdoppelt werden. Dafür jedenfalls setzen sich nach Medieninformationen Italiens Premier Mario Monti und der italienische EZB-Chef Mario Draghi ein. Aus der deutschen Politik kommt prompt Widerspruch.


http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/e ... -1.1263958


Man glaubte mit Monti und Draghi das grosse Los gezogen zu haben. Man kann sie ja auch wieder demontieren wie Berlusconi. Der Eurorettungsschirm für eine Billion Euro ? Mich laust der Affe !

Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt allerdings nach wie vor eine Aufstockung des ESM ab. Deutschland müsste als größte Volkswirtschaft Europas den größten Anteil der zusätzlichen Mittel beitragen. Die deutsche Regierungschefin musste beim Dezember-Gipfel aber einer Revisionsklausel zustimmen, nach der beim März-Gipfel das Kreditvolumen überprüft werden soll.

Man nimmt das Geld wo es ist und wo die Menschen täglich zur Arbeit gehen und ihre Sozialabgaben brav bezahlen.
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Re: Italien

Beitragvon Livia » Do 26. Jan 2012, 10:44

Italien-Streik: In Rom werden Obst und Gemüse knapp

Deutsche Mittelstands Nachrichten | Veröffentlicht: 25.01.12, 16:31 | Aktualisiert: 25.01.12, 19:03 | 26 Kommentare

Die Streiks der italienischen Fernfahrer hielten auch am Mittwoch an. In vielen Städten kam es zu Engpässen bei Obst und Gemüse. Auch Benzin wird knapp. In kleineren Orten kann die Müllabfuhr nicht ausrücken. Die Bürger wurden aufgefordert, den Müll zu Hause zu lagern. In Rom versammelten sich die Fischer, es gab gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Die Straßenblockaden in Italien dauern an. Zwar hatten die Innenministerin Annamaria Cancellieri und Premier Monti das Streikrecht als unantastbar bezeichnet (hier), doch die Folgen des Streiks weiten sich aus. Nach dem Produktionsstillstand vieler Firmen wegen unterbrochener Zulieferungen (mehr hier) zeigen die LKW-Blockaden nun weitere Auswirkungen. Viele Städte melden erste Engpässe bei Lebensmitteln und Benzin. Lebensmittelpreise steigen und öffentliche Verkehrsmittel stehen still.

In Schwimmwesten und mit großen Bannern „Europäische Gemeinschaft – wir versinken“ schlossen sich heute Morgen Hunderte Fischer den Protesten gegen den Anstieg der Kraftstoffpreise an. Sie kamen aus ganz Italien angereist, um sich in Rom vor der Abgeordnetenkammer zu versammeln. Einige der Demonstranten setzten Feuerwerkskörper ein. Es kam zu zahlreichen gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei, die einige Verletzte forderten. Die Fischerei beklagt seit einiger Zeit zusätzliche Kosten durch EU-Verordnungen.

Ab morgen dürfte sich die Lage weiter verschärfen: Für den 26. Januar haben die Gewerkschaften zum Generalstreik aufgerufen. Bis auf einige Regionalbahnen wird auch der Zugverkehr eingestellt. Auch im Flugverkehr werden erhebliche Beeinträchtigungen erwartet. Immerhin sollen die römischen Flughäfen durch einen Notdienst mit dem Zentrum verbunden werden. Beobachter glauben außerdem, dass der Generalstreik den Verkehr reduzieren würde, weil viele Italiener eben einen Tag Zwangsurlaub zu Hause verbringen müssen (wie schon die Arbeiter bei Fiat – hier).

http://www.deutsche-mittelstands-nachri ... /01/36908/

Das war zu erwarten. Ich glaube kaum, dass Monti da rigoros durchhalten und durchwinken kann, ohne selbst ins Zwielicht zu geraten. Wie schon erwähnt, sind die Gewerkschaften in italien sehr stark.


Oder hier:
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten ... ngsengpass
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Re: Italien

Beitragvon AlexRE » Do 26. Jan 2012, 11:45

Livia hat geschrieben:Das war zu erwarten. Ich glaube kaum, dass Monti da rigoros durchhalten und durchwinken kann, ohne selbst ins Zwielicht zu geraten. Wie schon erwähnt, sind die Gewerkschaften in italien sehr stark.


Ich glaube aber nicht, dass die heutige Situation mit irgendeiner Situation in der Vergangenheit vergleichbar ist. Deshalb kann man auch nicht von den Kräfteverhältnissen in der Vergangenheit auf die heutigen schließen. Die globale Wirtschaft hat Sachzwänge geschaffen ( "alternativlos" ), denen auch italienische Gewerkschaften nichts entgegenzusetzen haben. Mit Monti hat ja auch jemand die Verantwortung übernommen, der kein Interesse an einer politischen Karriere hat und keine Berufspolitiker - typischen Rücksichten nehmen muss.
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Re: Italien

Beitragvon Livia » Do 26. Jan 2012, 16:16

AlexRE hat geschrieben:
Livia hat geschrieben:Das war zu erwarten. Ich glaube kaum, dass Monti da rigoros durchhalten und durchwinken kann, ohne selbst ins Zwielicht zu geraten. Wie schon erwähnt, sind die Gewerkschaften in italien sehr stark.


Ich glaube aber nicht, dass die heutige Situation mit irgendeiner Situation in der Vergangenheit vergleichbar ist. Deshalb kann man auch nicht von den Kräfteverhältnissen in der Vergangenheit auf die heutigen schließen. Die globale Wirtschaft hat Sachzwänge geschaffen ( "alternativlos" ), denen auch italienische Gewerkschaften nichts entgegenzusetzen haben. Mit Monti hat ja auch jemand die Verantwortung übernommen, der kein Interesse an einer politischen Karriere hat und keine Berufspolitiker - typischen Rücksichten nehmen muss.


Ich verstehe was du meinst, nur, ob das die Italiener auch so sehen, daran zweifle ich. Monti wird sich die Zähne genauso ausbeissen wie das bei Berlusconi auch der Fall war. Die" Ladiner", das heisst, Italiener, Spanier, Portugiesen, und teilweise auch Teile vom Balkan und die Griechen, sind Völker die nicht leicht zu leiten sind.
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Re: Italien

Beitragvon AlexRE » Do 26. Jan 2012, 16:27

Livia hat geschrieben:Ich verstehe was du meinst, nur, ob das die Italiener auch so sehen, daran zweifle ich. Monti wird sich die Zähne genauso ausbeissen wie das bei Berlusconi auch der Fall war. Die" Ladiner", das heisst, Italiener, Spanier, Portugiesen, und teilweise auch Teile vom Balkan und die Griechen, sind Völker die nicht leicht zu leiten sind.


In einer Vertragsgemeinschaft wie der EU steht die Vertragstreue über allem, nicht die Frage, wer wie gut zu leiten ist und wer welche Führungsqualitäten hat. Wenn sich die Südeuropäer nicht an das halten, was sie unterschrieben haben, werden sie irgendwann die ihnen aus den Verträgen zustehenden Rechte verlieren.

Wenn Du Deine Kreditverträge nicht erfüllst, verlierst Du die finanzierten Objekte.
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Re: Italien

Beitragvon GasGerd » Fr 3. Feb 2012, 16:15

Deutschland hat endgültig vor dem IGH gegen Italien gewonnen:

Deutschland muss den Opfern von Nazi-Verbrechen in Italien keine individuellen Entschädigungen zahlen. Die Bundesrepublik bekam am Freitag vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag mit ihrer Völkerrechtsklage gegen Italien recht. Laut Urteil ist Deutschland nicht zur Zahlung von Einzel-Wiedergutmachungen an Angehörige der Opfer deutscher Kriegsverbrechen verpflichtet. Die in Italien gefällten Urteile zu Nazi-Verbrechen zwischen 1943 und 1945 verstoßen demnach gegen das Völkerrecht. Damit geht ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen Berlin und Rom zu Ende.

...

Auch die Beschlagnahmung deutschen Eigentums in Italien wie das Kulturzentrum Villa Vigoni verstoße gegen Völkerrecht, so der IGH. Italien müsse dafür sorgen, dass entsprechende Urteile nicht vollstreckbar seien.

...


Quelle: handelsblatt.com

Damit wird ein Grundprinzip des Völkerrechts bestätigt, nämlich die Staatenimmunität. Einzelne geschädigte natürliche Personen können keine fremden Staaten verklagen, das muss ihr Staat auf diplomatischer Ebene mit dem anderen Staat ausmachen.

Von Amnesty International ist zu vernehmen, dass es sich bei dem Urteil um einen "menschenrechtlichen Rückschritt" handele. Die Frage ist nur, welche praktischen Konsequenzen eine Abkehr von dem Prinzip der Staatenimmunität gehabt hätte. Nach zwei Weltkriegen, etlichen Stellvertreterkriegen in der Zeit des kalten Krieges und weiterer Kriege danach könnten mittlerweile in der Mehrzahl aller Staaten auf der Welt ordentliche ( = "normale" ) Gerichte fremde Staaten zu Schadensersatzzahlungen verurteilen.
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Re: Italien

Beitragvon Livia » Fr 3. Feb 2012, 17:21

Turin: Mammut-Prozess wegen 2800 Asbest-Opfern

10.12.2009 | 11:41 | (DiePresse.com)

Zwei Ex-Manager der Firma Eternit müssen sich vor Gericht für die Erkrankungen und den Tod von 2800 Menschen verantworten. Die Firma hat Asbest hergestellt, obwohl sie von der Gefahr des Materials wusste.

Von der Wunderfaser zum Krebsstoff

Wegen seiner Feuer- und Säurebeständigkeit galt Asbest in den 60er und 70er Jahren als Wunderfaser. Verwendung fand der weit verbreitete Stoff vor allem in der Bau- und in der Autoindustrie. Das Mineral wurde unter anderem zu Dachplatten, Fassadenverkleidungen, Bremsbelägen und Wasserrohren verarbeitet. Auch in älteren Haushaltsgeräten wie Elektrospeicheröfen, Toastern und Haartrocknern kann Asbest enthalten sein. Ende der 80er Jahre gerieten asbesthaltige Materialien wegen zahlreicher Todesfälle in Verruf.

Durch Bearbeitung und Zerstörung asbesthaltiger Produkte, aber auch durch klimatische Einflüsse, Alterung und Zerfall kann Asbeststaub in die Atemluft gelangen. Werden Asbestfasern eingeatmet, kann das zu einer chronischen Entzündung in der Lunge und zu Krebs führen. In der Theorie kann bereits eine einzige Faser ausreichen, um Krebs zu erzeugen. Das Risiko steigt, je länger und intensiver man den Fasern ausgesetzt ist. Wer mit Asbest in Kontakt kommt, hat nach rund zehn Jahren ein erhöhtes Risiko, an Asbestose zu erkranken. Eine geringe Menge eingeatmeter Fasern kann noch nach 30 Jahren Krebs auslösen.

Heute stellt Asbest vor allem ein Entsorgungsproblem dar. Da der Stoff fast universell eingesetzt wurde, wird es noch dauern, bis alle Gefahrenquellen beseitigt sind. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts war bekannt, dass das Einatmen von Asbeststaub krank macht.

http://diepresse.com/home/panorama/welt ... bestOpfern

Auch hier wird schon seit Jahren auf Entschädigung geklagt. Ein Mammutprozess, bei dem der Ausgang fraglich ist. Fraglich ist auch, ob wirklich alle der Kläger mit Asbest in Berühung gekommen sind. Das wiederum bezweifle ich sehr.
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