Das Italien, das Monti erwartetAktualisiert am 16.11.2011
Silvio Berlusconi hinterlässt seinem Nachfolger Mario Monti einen Scherbenhaufen. Denn die blühenden Zeiten Italiens sind lange vorbei. Realität sind Armut, Arbeitslosigkeit und ein Berg voll Schulden.
Zu tausenden stehen sie vor Suppenküchen an. Die Schulden wachsen ihnen über den Kopf. Die Suche nach Arbeit haben sie aufgegeben, sie bleiben einfach zu Hause. Sie sind die unsichtbaren Armen Italiens, unbemerkt von den Touristen und ignoriert von den Bonzen der Politik.
Mit der vom Milliardär Silvio Berlusconi ausgemalten Überflussgesellschaft, in der «die Restaurants immer voll sind», hat ihre Wirklichkeit nicht viel zu tun. Oder um mit Francesca Zuccari zu sprechen, die in Rom eine Suppenküche betreibt: «Es gibt da draussen noch eine andere Stadt, in der die Leute nicht bis zum Monatsende hinkommen.»
Sozialer Frieden aufs Spiel setzen
Das ist das Italien, mit dem es Mario Monti zu tun bekommt. Der Wirtschaftsprofessor soll es richten und als Chef einer Expertenregierung das Land aus dem Schuldensumpf ziehen. Die Frage bleibt, ob die Politiker seine erwarteten schmerzhaften Reformen mittragen werden auf die Gefahr hin, den sozialen Frieden aufs Spiel zu setzen.
Auf der einen Seite erwarten die Hersteller von Luxusgütern einen Zuwachs ihrer Exporte, und viele Reiche wollen ihr Geld in Immobilien in New York oder Paris investieren.
Auf der anderen Seite leben nach Zahlen des Statistikamts acht Millionen Menschen, das sind fast 14 Prozent der Bevölkerung, in «relativer Armut». Sie mögen in den Touristenhochburgen der Toskana, in Venedig oder an der Amalfiküste nicht auffallen, wohl aber in zunehmendem Mass im Strassenbild der Städte.
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/eur ... y/10016080Das stimmt so nicht ganz. Armut ist in Italien schon seit mehr als 30 Jahren Tatsache. Die Verwandten von meinem Mann lebten von der Hand in den Mund, mit Betrug bei Versicherungen, oder mit anderen Methoden, die ich hier nicht erwähnen möchte. Einen Beruf hat niemand ergriffen, wieso auch, das war ihnen zu dumm. Beim Hotel Mama blieben sie auch nachdem sie verheiratet waren und Kinder zeugten. Das ist aber nicht nur bei der Familie von meinem Mann so, sondern bei vielen anderen auch. Faulheit ist die grösste Plage die man nicht eliminieren kann. In einer Grossfamilie arbeitet höchstens eine Person, zehn andere leben davon was diese Person verdient.
Da gab es eine Frau welche bei fiannziellen Problemen in einen Linienbus stieg und sich ganz nah an einen Mann anstellte. Nach nur kurzer Zeit fing sie laut zu schreien an und bezichtete den hinter ihr stehenden Mann der sexuellen Belästigung. Es gab ein Gerichtsverfahren und das arme Opfer musste bezahlen. Frohlockend hat sie ihren Sieg verkündet. Das ist die Realität in Italien, und nicht erst jetzt wo Monti übernommen hat, das ist schon sehr lange so. Und wie weiter ich zurückgreife, umso schlimmer war auch die Situation. Im Süden ist es noch viel schlimmer. In der Presse liest man nie, wie es den Menschen an Orten wo kein Tourismus herrscht geht, und wie sie leben.