Der "gläserne Mensch" - Risiko Internet
Noch vor 30 Jahren wäre ein Proteststurm der Entrüstung durch dieses Land gefegt, wären zu viele private Daten bekannt geworden oder von irgendwem verlangt worden. Die Privatsphäre war sozusagen "heilig".
Heute hingegen "entblößen" sich die Menschen freiwillig "bis auf die Knochen" in jeder Menge unterschiedlicher Internetdienste, zumeist Foren. Scheinbar hat ein unglaubliches Maß an Nachlässigkeit und Einfalt auch in diesem Lebensbereich Einzug gehalten. Letztlich kann es für die hier zu treffenden Feststellungen jedoch dahinstehen, ob es sich um Arroganz, Dummheit, Einfalt, Selbstüberschätzung oder einfach nur Nachlässigkeit und/oder Unwissenheit handelt, denn die Folgen wären die gleichen.
Aktuelle Realität ist, kaum jemand der Nutzer des Internet macht sich ernsthaft Gedanken um dessen Risiken, bis ein Schaden eingetreten ist. Doch dann ist es zu spät. Kaum jemals wird irgendeine Versicherung für derartige Schäden aufkommen, sondern beinahe ausschließlich Sie selbst werden die (der) Leidtragende sein; eine bittere Erfahrung, die schon viele Nutzer des Internet, die zu sorglos waren, machen mussten.
Nahezu ohne nennenswerten Aufwand ist es möglich mittels einfachster Internetrecherche umfassende Persönlichkeitsprofile zu erstellen. Davon profitieren potentielle Arbeitgeber, Behörden, Marketingunternehmen, oder auch jeder andere, der Ihnen unter Umständen zu schaden beabsichtigt. Das "Net" vergisst absolut nichts. Was sich einmal darin befindet bleibt immer darin. Informationen, welche beispielsweise von sogenannten Crawler-Programmen an die Suchmaschinen geliefert werden, gelangen von dort aus in eine ganze Reihe von Fremd- und Proxi-Server und temporäre Zwischenspeicher. Vieles von dem Sie glauben mögen, dass es gelöscht sei, lässt sich rekonstruieren und möglicherweise zu Ihrem persönlichen Nachteil verwenden...
Was würden Sie sagen, wenn eines Tages ein Brief folgenden Inhalts auf eine Bewerbung Ihrerseits einträfe: [...] "Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir Ihrer Bewerbung bei uns nicht entsprechen können. Wie unsere Internetrecherche ergeben hat, passt Ihr persönliches Profil nicht zu dem unseres Unternehmens"... [...] Schon bald könnten derartige Schreiben zur Selbstverständlichkeit werden...
Die zu erwartende Entwicklung ist äußerst besorgniserregend, da zu erwarten ist, dass der sorglose Umgang mit dem Internet nicht abnehmen, sondern eher weiter zunehmen wird. Daher scheint es angebracht schon in Schulen bei Unterricht und Umgang mit dem Internet auf dessen Risiken eingehend einzugehen.
Darum, überlegen Sie gut, bevor Sie irgendetwas von sich persönlich im Internet preisgeben, insbesondere bei persönlichen Daten, Bankdaten, Vorlieben, Abneigungen oder Wünschen, in Blogs (Internettagebüchern), Foren, Freundschafts- oder Partnerschafts-Netzwerken, bei Versandhäusern, Internetbanking, etc., etc. ...
Vigilia pretia libertatis (Wachsamkeit der Preis der Freiheit)
Allen ein Schadensfreies Leben
Santo