"Und was machte Berlusconi? Verwässerte das Sparpaket, um es anschließend wieder etwas zu verschärfen, auf ein Volumen von 54 Milliarden Euro, und brachte es per Vertrauensvotum durchs Parlament. Doch er ignorierte die Forderungen größtenteils. Die Steuern wurden leicht erhöht - aber an eine umfassende Rentenreform, wie von der EZB oder dem Unternehmerverband gefordert, hat sich die Regierung bislang nicht getraut."
Ohne dieses Lavieren hätte Berlusconi aber wahrscheinlich nicht so lange die Mitte / Rechts - Mehrheit stabilisieren können. Er hatte sich z. B. gegen die beitragsunabhängige (!) Mindestrente in Italien gewendet, musste dann aber einen Rückzieher machen. Im Gegensatz zu den neuen deutschen Billiglöhnern, die die H 4 - Aufstockung schlucken, haben sich Millionen Italiener vor der neofeudalistischen Entwicklung in die Schwarzarbeit geflüchtet und zahlen überhaupt keine Sozialversicherungsbeiträge mehr.
Wenn die neuen Feudalherren bzw. ihre poltischen Knechte jetzt Berlusconi loswerden wollen, um die neuzeitliche Bauernlegerei auf die Spitze treiben zu können, werden sie sich vermutlich mit den nächsten Wahlen eine Linksregierung einhandeln.
Da fällt mir doch die alte Geschichte vom Fischer und seiner Frau ein. An die muss ich immer häufiger denken, wenn ich mal wieder was von den neuen europäischen Milliardärsfürsten lese. Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht.
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