[quote="AlexRE"][/quote]Das ist aber tatsächlich so, auch in Deutschland ist die Bauwirtschaft besonders häufig von Korruptionsskandalen betroffen.
Alex , hier einige Beispiele was Deutschland betrifft.
Bestechung und Manipulation in Amtsstuben, Krankenhäusern, Lobbyisten-Kreisen oder Manager-Etagen: eine Auswahl der spektakulärsten Fälle der vergangenen Jahre
Das Küchenkartell
Mehrere Firmen zahlten jahrelang Schmiergelder in Millionenhöhe an Mitarbeiter des Münchner Baureferats. Dafür durften sie zu überhöhten Preisen Kindergarten-Küchen einrichten.
Der Leuna-Deal
Beim Verkauf der ostdeutschen Raffinerie Leuna an Elf Aquitaine flossen 1992 etwa 80 Millionen Mark für dubiose Gutachten und Beraterverträge.
Medizintechnik
Seit 1994 wurden mehr als 1500 Verfahren gegen Ärzte an Herzkliniken eingeleitet. Vorwurf: Beim Kauf von Herzklappen seien Firmen bevorzugt worden. Resultat: Zehn Verurteilungen, 44 Strafbefehle, zehn Freisprüche, 1000 eingestellte Verfahren. Der Rest steht noch aus.
Bahnbauten
Ihr enormes Auftragsvolumen macht die bundeseigene Deutsche Bahn anfällig für Korruptionsdelikte. 2000 gab es 150 Hinweise, in 20 Fällen wurden Ermittlungen eingeleitet.
Autoindustrie
Für eine Lackiererei des Volkswagen-Konzerns sollen 20 Millionen Mark Bestechungsgeld geflossen sein. Bereits seit 1997 wird gegen Ex-Mitarbeiter von VW und des Anlagenbauers ABB ermittelt.
ZUR MORAL VERPFLICHTET?
Gefälligkeiten für Politiker sind nicht strafbar. Zu enge Kontakte zur Wirtschaft kosteten dennoch manchen das Amt.
Traumschiff-Affäre
1991 trat Baden-Württembergs Ministerpräsident Lothar Späth (CDU) zurück. Er hatte sich von einer Firma u. a. einen Ägäis-Urlaub zahlen lassen.
Hochzeits-Affäre
1999 stürzte Niedersachsens Ministerpräsident Gerhard Glogowski. Ein Reiseunternehmen hatte den Flug in die Flitterwochen spendiert.
Banken-Affäre
Eine Immobilienfirma übergab Klaus Landowsky, Berlins CDU-Fraktionschef und Boss der Hyp-Bank, 1995 eine Parteispende und erhielt einen wackeligen 600-Millionen-Kredit. Landowsky verlor Job und alle Parteiämter.
Miet-Affäre
Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) geriet unter Druck, weil er zu wenig Miete gezahlt haben soll. Er zahlte 122 000 Mark nach.
Jobwechsel
Ex-FDP-Chef Martin Bangemann war als EU-Kommissar für Telekommunikation zuständig, als er den Wechsel als Manager zum spanischen Konzern Telefónica ankündigte. Er wurde beurlaubt.
DRASTISCHE MITTEL
Experten fordern neue Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung:
Stärkere Fahnder
Die Staatsanwaltschaften benötigen mehr Spezialisten. Nur drei haben Sonderabteilungen für Korruptionsstraftäter eingerichtet: Frankfurt/Main, München und neuerdings Neuruppin in Brandenburg.
Schwarze Listen
Firmen, denen Korruptionsdelikte nachgewiesen wurden, sollten bundesweit von öffentlichen Auftragsvergaben ausgeschlossen werden. Die EU-Kommission hat ein entsprechendes Gesetz vorgelegt, das die Mitgliedsländer allerdings noch umsetzen müssen.
Kronzeugenregelung
Die Möglichkeit, Korruptionsstraftäter mit der Aussicht auf mildere Strafen zu Aussagen zu bewegen, sollte gesetzlich fixiert werden. Das jüngste Kronzeugenangebot in Frankfurt nahmen 18 Beteiligte an.
Mehr Transparenz
Öffentliche Ausschreibungen sollten ins Internet gestellt werden, ebenso die Information, wer die Aufträge erhielt.
Dieser Artikel stammt aus dem FOCUS Magazin, Ausgabe Nr.30,
gruß staber