Hallo liebe Freunde der Gesundheit, hier auf Wunsch von Mitglied AlexRe mal eine Sicht auf das Gesundheitswesen von einem Betroffenen:
Möglichkeiten Gesundheitskosten zu senken gibt es wie Sand am Meer:
Das das Geld für die ärztliche Behandlung einmal nicht ausreichen wird, wie zur Zeit überall propagiert, kann ich mir nicht vorstellen, nirgendwo ist medizinische Leistung so billig wie bei uns, aber die meisten Länder haben weitaus geringere Beiträge.
Bei uns wird’s eben nur verschleudert. Allen voran die KV (kassenärztliche Vereinigung).
Ursprünglich mal geschaffen um den Ärzten der 30er Jahre den Schreibkram zu ersparen und das Geld der diversen Kassen zu kanalisieren und an die Ärzte weiterzugeben. Komischerweise glaubt heute, dank der Boulevardmedien, das ganze Land, die KV wäre eine Institution durch die Ärzte ihr eigenes Gehalt bestimmen würden, in Wirklichkeit kenne ich keinen Arzt der die KV nicht lieber gestern als heute abschaffen würde. Heute weiß niemand mehr auf wessen Seite die stehen. Die Kassen stellen je nach Schweregrad pro Patient 90 -180 Euronen im Quartal bereit, beim Arzt kommen dann die 34,- an.
Der Rest ist j.w.d..
Ich würde die KV als allererstes mal abschaffen, ohnehin weiß keiner so genau wofür die gut sind, da spart man eine Menge Geld und Verwirrung ein. Dann würde ich dafür sorgen dass der Patient mit der Kasse selber abrechnet, so wie es der Privatpatient auch tut. Er hat sich die „Billig“kasse ja auch ausgesucht. Damit schlägt man etliche Fliegen:
Erstens lieben Kassen es ja erbrachte Leistungen nicht zu bezahlen. Damit kann sich dann der Arzt (im Namen des Patienten) rumschlagen.
Kassen haben Divisionen von gefrusteten Ärzten, die nach dem Studium keinen Bock auf Patienten hatten, und daher gutbezahlt von 9-15 Uhr kaffeetrinkenderweise dumme Schreiben aufsetzen in denen „...unserer Meinung nach diese Therapie zu keinem Erfolg führen kann....“
Dann kann man sich alle möglichen Studien aus dem Web ziehen um diesem Idioten, der noch nie einen Patienten aus der Nähe sah geschweige denn angefasst hat, zu erklären warum und weshalb.
Würde der Patient direkt sein Geld von denen einfordern, wüsste er erstens um welch geringen Beträge es geht und dieses Gemunkel über diese bösen Ärzte die an Patienten ihre Millionen verdienen würde enden, und zweitens sagt der Patient einfach „Hey mir geht’s wieder gut, ich hab dem Doc die €5,- bezahlt (Spritze ins arthrotische Wirbelgelenk), und wenn sie mir die nicht in 2 Wochen überwiesen haben, suche ich mir eine neue Kasse.“ Das wäre dann mal eine Verhandlungsposition, und der Alptraum eines jeden Kassenvorstandes.
Mündige Patienten auf Augenhöhe. Um Gottes Willen.
Die Kassen könnten ihre ganzen einspruchschreibenden Ärzte feuern, das spart Geld und beugt dem Ärztemangel an der Basis vor.
Ferner hat Herr Lauterbach, seines Zeichens Vorstandsmitglied der Rhonekliniken dafür gesorgt, dass aufwändige OPs ohne wenn und aber übernommen werden, helfende und OP-verzögernde konservative Therapien jedoch permanent nicht bezahlt werden, oder von vornherein als IGeL vom Patienten selbst getragen werden müssen.
Das ist ein Beispiel des Ulla -Verbrechens.
Eigentlich gehört es zum Kodex eines jeden Chirurgen die OP als allerletztes Mittel zu betrachten. Seit ein paar Jahren wird man bei kleinsten Wehwehchen erst mal operiert, hinterher fragt man was der Pat eigentlich hat.
Komischerweise finanzieren die ach so klammen Kassen schnell mal eine riskante Bandscheiben OP (€5000,-), ein Kniegelenk (€6000,-) oder eine Hüfte (€12.000,-) mit anschließender REHA (bei Kindern 750/Woche, bei Erwachsenen kenne ich die Zahlen nicht), 3-4 Monaten Verdienstausfall, diverse Krankengymnastiken, Revisions OPs, falls der Erstoperateur die Nummer mal wieder verbockt hat.
Bei einer wirksamen, OP –aufschiebenden, risikoarmen Knorpelaufbautherapie (ca €500,-/Jahr, alle 18 Monate) wird gegeizt.
Die darf der Pat dann selbst bezahlen, was der oft nicht kann.
Mit einem normalen Gehirn versteht man das nicht. Die einzigen Gewinner dieser „Reform“ sind die Betreiber der privaten Kliniken (nicht die darin knechtenden Ärzte). Deutschland hat die höchsten OP Zahlen, die meisten Herzstents, die meisten Coloskopien, baut Hüftgelenke bei 90jährigen ein und so weiter.
Und man wundert sich dann über die Kosten.
Ferner haben wir andere Kostenfaktoren, wie zB den Rettungsdienst, der für
viele Patienten als Taxiunternehmen gilt, man fährt eben lieber für 600 Kassen-Euro mit dem RTW in die Notaufnahme, wenn seit paar Tagen der Finger schmerzt, als selber 20 Euro fürs Taxi zu berappen.
Ca. 70% aller Rettungsfahrten sind keine Notfälle, kosten ca. 3 Mio Euro im Jahr. Das man daran nix ändert liegt an den kartellähnlichen privaten Rettungsorganisationen.
Ach ja, und Hamburg hatte 1999 mehr CT Geräte als Groß Britannien, zu dem auch Kleinstädte wie London gehören.
Es gibt zig weitere Ansätze für eine wirkungsvolle Gesundheitsreform, von der alle, bei vertretbarem Kostennutzenfaktor profitieren würden, Ulla hat nicht einen davon bemerkt.
Dafür gibt es nur 2 Erklärungen:
Entweder sie ist strohdoof, oder sie handelte von vornherein nicht im Interesse der Bevölkerung.
Schuldig ist sie so oder so. Ganz einfach.