Aktuelles:_Thema_des Tages

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Re: Aktuelles:_Thema_des Tages

Beitragvon AlexRE » Fr 18. Dez 2009, 15:48

Uel hat geschrieben:
Vll. liegt ja auch die Lösung darin, wie die Richter andeuten, die Sicherungsverwahrung wirklich als Strafe zu sehen. Damit kann vll. das Hobby der deutschen Verfassungsrichter >>Zukunftsperspektiven von Langzeitgefangenen<< auf ein nachvollziehbares Interesse zurückgefahren werden und die Sicherungsverwahrung Ziel gerichteter eingesetzter werden.





Diese Lösung würde wieder mit unserer Verfassungsrechtsprechung, dass die echte lebenslängliche Freiheitsstrafe mit dem Art. 1 GG nicht vereinbar sei, kollidieren.

Das Rückwirkungsverbot gilt wirklich nur für Strafnormen im engsten Sinne, bei den von Dir noch genannten Fragen geht es um Vertrauensschutz und Rechtssicherheit. Da hat sich unser Staat in den letzten Jahren tatsächlich einige schwere Sünden geleistet.

Gewaltverbrecher wie der Typ, der jetzt 50.000 Euro Schadensersatz zugesprochen bekommen hat, geniessen allerdings keinen allgemeinen Vertrauenschutz. Der könnte sich nur auf das Rückwirkungsverbot berufen (bei uns "besonderes Bestimmtheitsgebot", Art. 103 Abs. 2 GG), das nur die eigentliche Bestrafung auf Grund von zur Tatzeit noch nicht existierenden Normen betrifft, Maßregeln oder auch Verjährungsfristen aber nicht. Da bin ich mit dem BVerfG einer Meinung.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Aktuelles:_Thema_des Tages

Beitragvon AlexRE » Sa 19. Dez 2009, 14:05

von meinem privaten Forum herüberkopiert:
______________

PeterS hat geschrieben:Alex genehmigte mir die Veröffentlichung, obgleich der Urheber in der Regel als rechtslastig deklariert wird (Warum, habe ich noch nicht herausgefunden)

http://info.kopp-verlag.de/news/zensur-auf-der-klimakonferenz-der-totgeschwiegene-hilfeschrei.html


Das liegt vornehmlich daran, dass der Kopp - Verlag die Publikationen von Udo Ulfkotte verlegt:

http://info.kopp-verlag.de/redakteure/udo-ulfkotte.html

Ich bin mir allerdings auch nicht ganz sicher, ob Islam - Phobiker in die gängigen Schablonen passen, wer rechts ist und wer nicht.
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Re: Aktuelles:_Thema_des Tages

Beitragvon Santo » Sa 19. Dez 2009, 17:34

AlexRE hat geschrieben:Santo schrieb:"Es gibt in Deutschland bestenfalls eine Hand voll Leute, die in der Lage sind im Sinn einer Sache und nicht von Eigennutz gesteuert zu arbeiten..."

Wenn wenigstens diese Handvoll Leute sich zusammenraufen und eine wählbare Alternative für den Teil des Souveräns schaffen würde, der von unserer "Demokratie light" die Nase voll hat....


Das allein wird nicht viel nützen. Der stetig steigende, von den allgemeinen, seitens der für die Abläufe wesentlich Verantwortlichen geschaffenen Umstände noch beträchtlich geförderte Eigennutz, auch im Souverän, ist bereits derart gefestigt, dass das damit verbundene Desinteresse an allgemein nützlichem Handeln bereits gerade gegen Null tendiert.
Anders ausgedrückt, die Menschen auf der Straße verharren im "daran kann ich sowieso nichts ändern" gepaart mit "ich hole mir nur noch das für mich Beste dabei heraus...", oder noch deutlicher, mit jedem weiteren Tag ist sich in Deutschland jeder mehr selbst der Nächste... Nur übersehen diejenigen, welche so handeln die Kleinigkeit, dass es genau aus dem Grund, dass niemand sich wirklich gegen die Missstände auflehnt, täglich schlechter wird. Es hat der Allgemeinheit noch nie irgendwelchen positiven Nutzen eingebracht versagende Verantwortliche der Nomenklatur, ob in Politik, Justiz und/oder Wirtschaft, die ihrer Verantwortung teilweise nicht einmal nachkommen, jedenfalls sicher nicht im erforderlichen Umfang, gewähren zu lassen, wie es ihnen beliebt...
Wir müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen.

Mahatma (Mohandas Karamchand) Gandhi (Indischer Philosoph, Pazifist, Menschenrechtler, Rechtsanwalt und Staatsmann)
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Re: Aktuelles:_Thema_des Tages

Beitragvon Santo » Sa 19. Dez 2009, 17:36

Alle Jahre wieder: Zeit der Besinnung und des Handelns

Schon 2006 habe ich den folgenden, zeitlos aktuellen Text in seinen wesentlichen Teilen veröffentlicht und möchte ihn auch den neuen Leserinnen und Lesern hier, in etwas aktuell überarbeiteter Form, als kleinen gedanklichen Ansporn, erneut zur Verfügung stellen:

Gerade in diesem Jahr 2009, dem Jahr des Widerstands wenigstens Einzelner gegen den gesellschaftlichen Zerfall ("Dominik Brunner" und vielen anderen öffentlich ungenannten "Helden des Alltags" sei Dank und großer Respekt gezollt), sowie der Zeit des Zusammenrückens und Erkennenmüssens, dass entgegen charakterlichen Unzulänglichkeiten und Bestrebungen Einzelner und einiger Interessengruppen die Menschheit letztlich selbst verschuldet doch "in einem Boot sitzt" (Stichwort Klimakonferenz in Kopenhagen) gewinnt der folgende Text zusätzlich an Bedeutung...

Und wieder naht sie, die "Zeit der Besinnung", zumindest nach christlichem Verständnis. Als kleine Anregung, auf was es sich zu besinnen lohnt, möchte ich hier auf die folgende Auflistung Gandhis aufmerksam machen:

Mahatma (Mohandas Karamchand) Gandhi, der große indische Philosoph, Menschenrechtler, Pazifist und Staatsmann, zählte "sieben soziale Sünden der Menschheit" auf:

Politik ohne Prinzipien,

Reichtum ohne Arbeit,

Genuss ohne Gewissen,

Wissen ohne Charakter,

Geschäft ohne Moral,

Wissenschaft ohne Menschlichkeit und

Religion ohne Opfer. (Anm.: Opfer hier im Sinn von Bescheidenheit, Zufriedenheit und Verzicht)

Dieser Sündenkatalog des "Predigers der Gewaltlosigkeit" beleuchtet die "Krankheit unserer Zeit".


Gerade jetzt ist wieder die Zeit der Einkehr, in welcher wir uns dessen besonders deutlich bewusst werden können. (Oder sogar sollten?)

Die Floskel, "daran kann ich als Einzelperson sowieso nichts ändern" findet häufig als Ausrede Verwendung, um selbst nichts tun zu müssen oder anderen die Verantwortung des Handelns zu überlassen, ist oftmals aber auch nur Ausdruck von Furcht vor oder Resignation gegenüber den jeweiligen Lebensumständen.

Jede(r) Einzelne von uns ist in der Lage in seinem persönlichen Lebensbereich und oft sogar weit darüber hinaus mit einer positiven, menschlichen Lebenseinstellung den oben genannten Fehlentwicklungen unserer Zeit entgegenzuwirken. Manchmal erfordert das sogar weit weniger Einsatz als man glaubt.
Ein indisches Sprichwort sagt: "Jedes Lächeln, das du aussendest, kehrt zu Dir zurück"...

Sicher kann es unter Umständen sehr frustrierend sein, nach großem, persönlichem, möglicherweise sogar für die eigene Gesundheit und das eigene Leben nicht ganz ungefährlichem Einsatz feststellen zu müssen, dass wiedereinmal auch diejenigen davon profitieren, die sich genüsslich zurück lehnen, ohne etwas getan zu haben. Aber weder diese Menschen noch diejenigen, die meinen, alles und jeden kritisieren zu müssen ohne selbst etwas zu leisten, oder einfach nur ständig alles besser wissen wollen, sollten uns davon abhalten können, jede(r) nach ihren (seinen) persönlichen Möglich- und Fähigkeiten, uns für die positive Veränderung unserer Lebensumstände in der einen oder anderen Form einzusetzen.

Besinnen wir uns also auf unsere Verantwortung unserem Lebensraum, unseren Mitmenschen und Mitlebewesen (Mitlebensformen) gegenüber und handeln wir danach. Yogisch ausgedrückt, lasst uns positives karma schaffen.

Die bereits weit voran geschrittene, im wesentlichen durch den Menschen und im besonderen durch dessen weit verbreitete Dekadenz hervorgerufene Zerstörung des Lebensraums aller Lebewesen, nicht nur unseres eigenen, sollte jede(n) sehr, sehr nachdenklich machen. Doch im Interesse aller Lebensformen, nicht zu lange denken, sondern handeln bitte, und das auch möglichst nicht nur zur Weihnachtszeit...

Wie Gandhi feststellte, kann das Ganze nur funktionieren, indem jeder bei sich selbst beginnt, die Dinge zum Positiven zu wandeln, bevor sich außen etwas ändern lässt oder kann...

"Wir müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen."
Mahatma (Mohandas Karamchand) Gandhi (Indischer Philosoph, Pazifist, Menschenrechtler und Staatsmann.)

In der Hoffnung eine kleine Anregung zu eigenem Handeln gegeben zu haben, wünsche ich allen Leserinnen und Lesern eine schöne, friedliche und vor allem gesunde, vor weihnachtliche "Zeit der Besinnung".

Der Weltfrieden beginnt im Herzen jeder(s) Einzelnen...

Om namah shivaya, om shantih (yogischer Friedensgruß)

Santoshananda
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Re: Aktuelles:_Thema_des Tages

Beitragvon Santo » Sa 19. Dez 2009, 17:37

Zwar nicht ganz neu als Ansicht, aber interessant, dass man die "Klimakatastrophe" durchaus auch begründet anders sehen kann; natürlich nicht wenn es darum geht, massenhaft, wie ich es nennen möchte, "Umweltverpestungsrechte" für Milliardenbeträge verkaufen zu können...

Ein Beitrag von Wissenschaftsjournalist und Klimaskeptiker Nigel Calder (http://de.wikipedia.org/wiki/Nigel_Calder)

http://members.internettrash.com/medwiss2/sonneozon3.html
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Re: Aktuelles:_Thema_des Tages

Beitragvon Santo » Sa 19. Dez 2009, 17:40

http://www.bild.de/BILD/news/2009/12/18/gewalt-verbrecher/steuerzahler-muss-ihn-mit-50000-euro-entschaedigen.html

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass das zitierte Urteil einen groben Fehler in der Beurteilung enthält und noch dazu eine gehörige Portion Überheblichkeit.

Wie der Name Sicherungsverwahrung schon klar zum Ausdruck bringt hat diese von der Sache her nichts mit Strafe zu tun. Nicht umsonst setzt diese erst nach Verbüßen der gerichtlich im Urteil verhängten Strafe ein. Damit sind bereits zwei ganz klar gegen den Strafcharakter der Sicherungsverwahrung sprechende Belege erwähnt.
Die Sicherungsverwahrung dient einzig und allein dem absolut notwendigen Schutz der Bevölkerung vor weiteren Straftaten durch gutachterlich als allgemeingefährlich festgestellte Täter, bei denen es sich weit überwiegend um Gewalttäter handelt.
Das Urteil der Richter des Europäischen Gerichtshofs setzt das Recht eines Einzelnen über das Recht der Bürger als Gesamtheit und im Speziellen auf Schutz vor diesem Straftäter und ist damit sowohl rechtlich als auch faktisch absolut inakzeptabel, da hiermit gegen mindestens einen fundamentalen, allgemeinen Rechtsgrundsatz verstoßen und eine Rechtstaatlichkeit geradezu ausgehebelt wird.
Ich betrachte es als Überheblichkeit der Richter den Deutschen erklären zu wollen, wie ihr nationales Recht zu verstehen und zu interpretieren ist, sollte dies so gemeint gewesen sein. Dieses Urteil hätte man bestenfalls dann als sachlich korrekt diskutieren können, wenn der hier in Rede stehende Täter nicht, wie von den Medien verlautbart, als allgemeingefährlich festgestellt worden wäre. Nur dann hätte der Inhalt des Urteils einen Sinn. Nicht jedoch bei allgemeingefährlichen, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unresozialisierbaren und rückfällig werdenden Tätern. Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass der Schutz der Allgemeinheit dem Recht des allgemeingefährlichen Einzelnen auf Freiheit, so man ein solches befürwortet, vorgeht, oder wollen die Richter der Allgemeinheit, oder auch nur einer Einzelperson davon das ihr zustehende Recht auf Schutz vor kriminellen Straftätern, wozu die Staatsvertreter nun einmal verpflichtet sind, absprechen? Wiedereinmal bewahrheitet sich, dass allgemein fehlgeleitete Rechtseinschätzungen, wonach Straftäter einen größeren Schutz genießen als diejenigen, welche das Rechssystem respektieren, keine allein nationale Frage ist, sondern auch international ein großes Problem darstellt.

Werden die Richter zur Verantwortung gezogen, sollte der Täter, wofür eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit besteht, nach seiner Freilassung wieder Straftaten begehen? Sicherlich nicht, und doch werden sie dafür verantwortlich sein, so dass man sich schon jetzt in den Medien deren Namen sehr gut merken sollte , um diese zu entsprechender Zeit wenigstens moralisch zur Verantwortung ziehen zu können.

Auch die Ansicht des Strafverteidigers geht fehl:
"Der Anwalt: „Bei bereits wegen Straftaten Verurteilten besteht natürlich immer ein erhöhtes Risiko, dass sie wieder straffällig werden. Aber die bloße Möglichkeit, dass ein Mensch wieder straffällig wird, kann kein Grund sein, ihn einfach nie wieder freizulassen.“
Quelle: Eingangs erwähnter link.
Es geht hier nicht um jemanden, bei dem die bloße Möglichkeit der Begehung von Straftaten besteht, wie bei normalen Verurteilten, sondern es handelt sich zum einen um einen Gewalttäter, zum anderen ist scheinbar mehrfach gutachterlich festgestellt worden, dass dieser nach wie vor allgemeingefährlich ist. Anders ausgedrückt besteht bei geneu diesem Täter nicht nur die grundsätzliche Möglichkeit einer Begehung von Straftaten, sondern eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, und dazwischen liegen "Welten" in der Beurteilung.

Man kann im Sinn des Rechts und derer, die es Respektieren, nur hoffen, dass die Vertreter der Bundesregierung vor die große Kammer des Gerichts ziehen und letztere den Fehler grundsätzlich korrigiert oder wenigstens präzisiert.
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Re: Aktuelles:_Thema_des Tages

Beitragvon Santo » Sa 19. Dez 2009, 17:41

Hier die möglichen Folgen des, höflich ausgedrückt, bezüglich dessen Konsequenzen extrem unbedachten Urteils der Richter des Straßburger Eu-Gerichtshofs für Menschenrechte:
http://www.bild.de/BILD/news/2009/12/19/eu-urteil-schwerverbrecher/gladbeck-gangster-degowski-will-raus.html

Täterschutz vor Opferschutz auch international. Welch eine Schmach für das Rechtsempfinden nahezu aller sogenannten "billig und gerecht Denkenden". Langsam stellt sich die berechtigte Frage, ob die Bevölkerung europaweit überhaupt noch auf den Schutz irgendeines dazu Verpflichteten hoffen kann. Der Weg in die Anarchie ist durch die für das Gegenteil Verantwortlichen bereitet. Es ist nicht mehr weit bis zum "jeder ist sich selbst der Nächste", wo wir in Deutschland uns ohnehin schon mehr auf als vor der Grenze dorthin bewegen, betrachte man sich allein die zum Thema "Bürger bald völlig Schutzlos - Weg in die Selbstjustiz?", Unterforum Innenpolitik Runde I, verfassten Beiträge.
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Re: Aktuelles:_Thema_des Tages

Beitragvon AlexRE » Sa 19. Dez 2009, 17:53

Der hat gerade noch zur Bereicherung des gesellschaftlichen Lebens des Ruhrgebiets gefehlt:

Nach dem Urteil wollen auch andere Anwälte ihre Mandanten rausholen. Münchens Staranwalt Rolf Bossi setzt sich jetzt für eine Entlassung des Gladbecker Geiselgangsters Dieter Degowski (53) ein. Degowski wurde 1991 zu lebenslanger Haft verurteilt, erst nachträglich Sicherungsverwahrung angeordnet.


dekowski.jpg


Allerdings hat er einen Schuldschwerevermerk zu der lebenslänglichen Freiheitsstrafe bekommen und mittlerweile hat das Haftgericht die Strafe auf 25 Jahre festgelegt. Ein paar Jahre bleiben wir also noch von dem Typ verschont.
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Re: Aktuelles:_Thema_des Tages

Beitragvon maxikatze » So 20. Dez 2009, 10:22

Ich kann nur hoffen, dass sich unser BVG über dieses haarsträubende Urteil des Europäischen Gerichtshofes hinwegsetzt. Man muss tatsächlich am Verstand des Richters, wie war der Name ?, zweifeln, dass derart leichtfertig mit dem Opferschutz umgegangen wird.
Stellt euch vor, ihr habt einen Schwerkriminellen oder nicht therapierbaren Sexualstraftäter als Nachbar......

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Re: Aktuelles:_Thema_des Tages

Beitragvon AlexRE » So 20. Dez 2009, 13:36

maxikatze hat geschrieben:Ich kann nur hoffen, dass sich unser BVG über dieses haarsträubende Urteil des Europäischen Gerichtshofes hinwegsetzt. Man muss tatsächlich am Verstand des Richters, wie war der Name ?, zweifeln, dass derart leichtfertig mit dem Opferschutz umgegangen wird.
Stellt euch vor, ihr habt einen Schwerkriminellen oder nicht therapierbaren Sexualstraftäter als Nachbar......

Schönen 4.Advent


Zu der grundsätzlichen Zulässigkeit der in Deutschland möglichen effektiv lebenslänglichen Sicherungsverwahrung hat der europäische Gerichtshof bis jetzt noch kein Urteil gesprochen, hier geht es vorläufig nur um ca. 70 Betroffene (z. B. Dieter Degowski), gegen die nachträglich Sicherheitsverwahrung verhängt wurde bzw. die von der Verschärfung des Gesetzes im Jahre 1998 betroffen waren. Das soll angeblich gegen das rein strafrechtliche Rückwirkungsverbot verstoßen. Der Sinn des Rückwirkungsverbotes ist aber nicht, Kriminellen Planungssicherheit hinsichtlich der Folgen ihrer Straftaten zu verschaffen. Es soll verhindern, dass ein erlaubtes Verhalten nachträglich für strafbar erklärt wird und Menschen verfolgt werden, die sich nicht willentlich und wissentlich gegen das Gesetz gewendet haben.

Was Uel hier an rückwirkenden Regelungen jenseits des strafrechtlichen Bereiches kritisiert hat (z. B. Steuerrecht), bezieht sich auf einen allgemeinen Vertrauensschutz, der auch verfassungsrechtlicher Natur ist und in Deutschland in jüngerer Zeit mehrfach vernachlässigt wurde. Gerade dieser allgemeine Vertrauensschutz steht aber Verbrechern nicht zu.

Dir auch einen schönen 4. Advent.
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