Uel hat geschrieben:Nach meiner privaten Plausibilitätskontrolle haben die meisten geschilderten Punkte von Kujat eine nachvollziehbare Relevanz.
Nach meiner privaten Plausibilitätskontrolle ist das Kujat/Wagenknecht/Schröder - Narrativ, Boris Johnson hätte im Jahre 2022 die von der Türkei und Israel angestoßenen Friedensgespräche mit Druck auf Selenskyj konterkariert, absolut vernichtend für die Glaubwürdigkeit aller Gebetsmühlendreher, die das ständig wiederholen. Nach dem Brexit hatte jeder in der EU verbliebene Staat mehr Einfluss auf die am EU - Beitritt interessierten Ukrainer als das Vereinigte Königreich. Johnson hatte Selenskyj absolut nichts zu befehlen.
Zeitgleich zu den damaligen Verhandlungen haben die Russen im Raum Kiew hunderte von Zivilisten ermordet und damit angefangen, Kinder zu deportieren. Was hat die Verhärtung der ukrainischen Position zu dieser Zeit also verursacht? Das Gelaber von dem Clown Johnson oder der von Putin demonstrierte Vernichtungswille gegen das ukrainische Volk??
Als die Fragestellung in dem NZZ - Interview ganz zu Anfang auf dieses Thema abstellte, hat Kujat abgebrochen. Was ist denn das für eine Diskussion, in der jemand die eigenen Narrative zum Dogma erhebt und auch sachlich begründete Nachfragen nicht zulässt?
Tut mir wirklich leid, aber wenn ich mir künftig noch Argumente für die Sinnhaftigkeit der Kapitulation der Ukraine anhöre, dann nicht von Herrn Kujat, Frau Wagenknecht und Herrn Schröder. Deren Gebetsmühle, die keinen Widerspruch zulässt, ist für mich verbrannt.
Ich wiederhole noch einmal: Wenn Putin im fortgeschrittenen Atomwaffenzeitalter mit einer imperialen Aggression im Stile von Caesar, Dschingis Khan oder der Kolonialmächte des 18. und 19. Jahrhunderts vorläufig davonkommen sollte, werden die weltweiten Folgekosten des dann einsetzenden Rüstungswettbewerbs jeder gegen jeden alles in den Schatten stellen, was sich heutige Kommentatoren zu dem Konflikt in der Ukraine auch nur ansatzweise vorstellen können.