Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

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Re: Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

Beitragvon AlexRE » Mi 29. Jun 2011, 18:27

Sodalla hat geschrieben:Auch die Chinesen sind trotz Disziplin und streben nach Erfolg Menschen, die sozialen Probleme sowohl bei der geschunden Landbevölkerung als auch der urbanen überforderten Jugend sind enorm. Ich habe eher das Gefühl das das Land sich innerhalb der nächsten 2 Jahrzehnte ruiniert hat.



Nicht zu vergessen die massenhafte Abtreibung von weiblichen Embryonen aufgrund der 1 - Kind - Politik. Die haben sich eine noch schlimmere demographische Katastrophe eingehandelt als die Europäer, die wenigstens auf der Grundlage einer überalterten Bevölkerung neu planen können, weil es immer noch ebensoviele (bzw. ebensowenige) junge Frauen wie junge Männer gibt. Das ist in China nicht so, da wird ein erheblicher Teil der weit überwiegend männlichen jungen Generation keine Frau finden.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

Beitragvon Staber » Mi 29. Jun 2011, 20:05

Noch deutlicher wird ein weiteres Problem: China dürften die billigen Arbeitskräfte ausgehen. Das Land hat in den vergangenen Jahren massiv davon profitiert, dass eine fast unbegrenzte Zahl von Niedriglöhnern verfügbar war. Millionen von denen wohnten in den Ballungsgebieten an den Küsten, wo Tausende neuer Fabriken entstanden. Und wenn es Engpässe in den Metropolen gab, dann wurden einfach mehr Wanderarbeiter aus den armen inländischen Provinzen eingestellt.
Das Reservoir war nahezu unerschöpflich. Weil in China bis in die achtziger Jahre hinein noch viele Kinder geboren wurden, legte die Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter zu. Das hat das Lohnwachstum begrenzt und den Firmen spektakuläre Expansionen erlaubt.
Diese wirtschaftlich günstige Ausgangslage dürfte sich in absehbarer Zeit ändern. Die Ein-Kind-Politik was Alex ansprach und die daraus folgenden niedrigen Geburtenraten sorgen dafür, dass das Heer verfügbarer Arbeitskräfte bald rapide schrumpfen wird. Ab Mitte des Jahrzehnts wird die Zahl der Chinesen zwischen 20 und 65 Jahren zunächst stagnieren, dann aber massiv abnehmen. Statt 900( ? ) Millionen Menschen in dieser Altersgruppe wie 2015 wird es laut Uno-Prognose 2050 nur noch knapp 700 Millionen Chinesen in diesem Alter geben - dafür entsprechend mehr Rentner, die versorgt werden müssen.Oder auch nicht.( Menschenrechte )Ironie aus.
Angesichts solcher Zahlen sieht das demografische Problem Deutschlands fast schon harmlos aus. Weniger Arbeitskräfte bedeutet aber auch: mehr Konkurrenz um die Arbeiter und möglicherweise deutlich steigende Löhne. Die Zeiten scheinbar grenzenloser Industrieexpansion dürften spätestens dann vorbei sein.
All dies heißt natürlich nicht, dass Chinas Wachstum 2012 oder 2013 schon vorbei sein wird. Kurzfristig spricht viel für eine robuste Entwicklung: der Schwung dynamischer Unternehmen genauso wie ein immer noch enormer Entwicklungs- und Nachholbedarf, eine vergleichsweise kompetente Regierung sowie billige und gut ausgebildete Arbeitskräfte.
Allerdings könnte das Ende von Chinas Rekordwachstum schneller kommen als viele Optimisten erwarten. Mit etwas Glück haben sich bis dahin aber zumindest die USA und Europa wieder so weit gefangen, dass die Weltwirtschaft auch eine langsamere Gangart der chinesischen Volkswirtschaft verkraften kann. Man kann gespannt sein, was bei all der Hellseherei herauskommt.

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Re: Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

Beitragvon Santo » Do 30. Jun 2011, 14:02

Sodalla hat geschrieben:Kann mir nicht vorstellen das China das Wachstum noch lange durchhält, umwelttechnisch sind sie eigentlich jetzt schon am Ende:
[...]
Auch die Chinesen sind trotz Disziplin und streben nach Erfolg Menschen, die sozialen Probleme sowohl bei der geschunden Landbevölkerung als auch der urbanen überforderten Jugend sind enorm. Ich habe eher das Gefühl das das Land sich innerhalb der nächsten 2 Jahrzehnte ruiniert hat.


Diese Entwicklungsprozesse werden wahrscheinlich nicht so schnell ablaufen, doch sind die Grundprobleme für die Chinesen sicher nicht zu unterschätzen; dessen sollten sich diese gewahr sein, was zumindest die Führungsriege mit an sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch sein dürfte.
Doch trotz alledem nützt uns in Deutschland bzw. der Weltwirtschaft das zum gegenwärtigen Zeitpunkt überhaupt nichts über irgendwelche, noch dazu zeitlich und in der Ausprägung unbestimmte Entwicklungsprozesse wie ökologische, soziale oder demographische Entwicklung in China zu spekulieren. Entscheidend für das weitere eigene Vorgehen kann ausschließlich sein, welcher Schaden in unmittelbarer Zukunft durch die erst einmal für Jahre ungebremste chinesische Entwicklung mit hoher Wahrscheinlichkeit entstehen wird, bzw. entstehen kann... Es ist ein immer wieder begangener grundsätzlicher Fehler im westlichen Denken und Handeln "sich zu sehr um ungelegte Eier zu kümmern", als vielmehr die aktuellen Entwicklungen vorrangig beim eigenen Planen und Handeln zu berücksichtigen. Das heißt selbstverständlich nicht, dass dabei zukünftige Entwicklungen völlig unberücksichtigt bleiben könnten, sondern es müssten die Schwerpunkte des eigenen Denkens und Handelns "lediglich" auf das tatsächlich Erforderliche fokussiert werden... Genau hier scheitert man in der westlichen Hemisphäre immer wieder, indem man zu wenig in der Lage scheint, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, was den Menschen im fernen Osten, wenn es denen nicht schon "in die Wiege gelegt wurde", also genetisch verankert ist, spätestens im Grundschulalter beigebracht wird...
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Re: Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

Beitragvon Sodalla » Do 30. Jun 2011, 18:59

Genau hier scheitert man in der westlichen Hemisphäre immer wieder, indem man zu wenig in der Lage scheint, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, was den Menschen im fernen Osten, wenn es denen nicht schon "in die Wiege gelegt wurde", also genetisch verankert ist, spätestens im Grundschulalter beigebracht wird...


Und was wäre das z.B., etwa bedinungsloser Gehorsam Vorgesetzten gegenüber, die Aufgabe des Individualismus, das Hinnehmen von Umweltzerstörung und die daraus resultierenden Krankheiten wie Krebs, Staublunge, Missgeburten usw. um den wirtschaftlichen Erfolg zu sichern. Leistung um jeden Preis. Dann kannst du ja deinem zukünftigen Arbeitgeber sagen das du für die Hälfte oder auch weniger arbeitest und ihm deine Philosophie des bedinungslosen Wettbewerbs erklären.
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Re: Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

Beitragvon Santo » Fr 1. Jul 2011, 15:51

Sodalla hat geschrieben:
Genau hier scheitert man in der westlichen Hemisphäre immer wieder, indem man zu wenig in der Lage scheint, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, was den Menschen im fernen Osten, wenn es denen nicht schon "in die Wiege gelegt wurde", also genetisch verankert ist, spätestens im Grundschulalter beigebracht wird...


Und was wäre das z.B., etwa bedinungsloser Gehorsam Vorgesetzten gegenüber, die Aufgabe des Individualismus, das Hinnehmen von Umweltzerstörung und die daraus resultierenden Krankheiten wie Krebs, Staublunge, Missgeburten usw. um den wirtschaftlichen Erfolg zu sichern. Leistung um jeden Preis. Dann kannst du ja deinem zukünftigen Arbeitgeber sagen das du für die Hälfte oder auch weniger arbeitest und ihm deine Philosophie des bedinungslosen Wettbewerbs erklären.


Abstraktes Denken kann im Einzelfall recht schwierig sein...

Mein von Dir in diesem Zusammenhang zitierter Satz hat nicht im Mindesten irgendetwas mit den von Dir zitierten Negativa der chinesischen Vorgehensweisen zu tun, sondern bezeichnet exakt das im ersten Halbsatz darin genannte Problem westlichen Denkens, dass man hier generell oder zumindest mehrheitlich nicht wirklich in der Lage ist sich eben auf den Kern eines Problems zu konzentrieren, sondern entweder sachlich oder zeitlich immer wieder abschweift.

Darüber hinaus vertrete ich ganz sicher keine Philosophie des bedingungslosen Wettbewerbs, sondern weise bestenfalls sachlich darauf hin, dass die chinesische Vorgehensweise, wie sie derzeit praktiziert wird, mehr oder minder auf einen solchen hinausläuft und die Vertreter der deutschen Wirtschaft nur die Möglichkeit haben sich entweder darauf einzustellen und damit umgehen zu lernen oder als Verlierer aus diesem letztlich aufgezwungenen Konkurrenzkampf hervorzugehen. Die Chinesen werden jedenfalls keinen Millimeter von ihrem einmal eingeschlagenen Weg abweichen.
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Re: Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

Beitragvon AlexRE » Fr 1. Jul 2011, 16:09

Santo hat geschrieben:
Sodalla hat geschrieben:
Genau hier scheitert man in der westlichen Hemisphäre immer wieder, indem man zu wenig in der Lage scheint, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, was den Menschen im fernen Osten, wenn es denen nicht schon "in die Wiege gelegt wurde", also genetisch verankert ist, spätestens im Grundschulalter beigebracht wird...


Und was wäre das z.B., etwa bedinungsloser Gehorsam Vorgesetzten gegenüber, die Aufgabe des Individualismus, das Hinnehmen von Umweltzerstörung und die daraus resultierenden Krankheiten wie Krebs, Staublunge, Missgeburten usw. um den wirtschaftlichen Erfolg zu sichern. Leistung um jeden Preis. Dann kannst du ja deinem zukünftigen Arbeitgeber sagen das du für die Hälfte oder auch weniger arbeitest und ihm deine Philosophie des bedinungslosen Wettbewerbs erklären.


Abstraktes Denken kann im Einzelfall recht schwierig sein...

Mein von Dir in diesem Zusammenhang zitierter Satz hat nicht im Mindesten irgendetwas mit den von Dir zitierten Negativa der chinesischen Vorgehensweisen zu tun, sondern bezeichnet exakt das im ersten Halbsatz darin genannte Problem westlichen Denkens, dass man hier generell oder zumindest Mehrheitlich nicht wirklich in der Lage ist sich eben auf den Kern eines Problems zu konzentrieren, sondern entweder sachlich oder zeitlich immer wieder abschweift.

Darüber hinaus vertrete ich ganz sicher keine Philosophie des bedingungslosen Wettbewerbs, sondern weise bestenfalls sachlich darauf hin, dass die chinesische Vorgehensweise, wie sie derzeit praktiziert wird, mehr oder minder auf einen solchen hinausläuft und die Vertreter der deutschen Wirtschaft nur die Möglichkeit haben sich entweder darauf einzustellen und damit umgehen zu lernen oder als Verlierer aus diesem letztlich aufgezwungenen Konkurrenzkampf hervorzugehen. Die Chinesen werden jedenfalls keinen Millimeter von ihrem einmal eingeschlagenen Weg abweichen.


Vorsicht, Santo. Nicht jeder, der zu einem bestimmten Thema eine andere Auffassung vertritt als Du, ist Dir mit naturgesetzlicher Gewissheit im abstrakten Denken unterlegen. Äußerstenfalls kann es themenbezogen sogar umgekehrt sein, dann würde sich der Hinweis auf das abstrakte Denkvermögen des Gegenübers zur Peinlichkeit auswachsen. ;)

Die Folgen der von Sodalla beschrieben Brachialwirtschaft sind nicht "nur" ein humanitäres, sondern auch ein ökonomisches Problem und ein großes Risiko für die Chinesen. Denk`mal darüber nach, was uns die Bewältigung der ökologischen Altlasten der DDR gekostet hat und dann überlege, was auf die Chinesen zukommt, wenn die Bevölkerung anspruchsvoller wird und sich nicht mehr als Betriebsstoff für die Profitmaschinerie einiger weniger Superreicher verheizen lassen will.

Entweder wird es dann sauteuer und sie müssen - nicht zuletzt in Deutschland - Umwelttechnologie einkaufen, oder es kommt früher oder später zu bürgerkriegsartigen Zuständen. In beiden Fällen fällt der scheinbar so überlegene Konkurrent weit zurück - wie gesagt, wegen der Stärke der Bundesrepublik in den einschlägigen technologischen Bereichen insbesondere gegenüber Deutschland.
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Re: Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

Beitragvon Santo » Fr 1. Jul 2011, 16:22

AlexRE hat geschrieben:
Vorsicht, Santo. Nicht jeder, der zu einem bestimmten Thema eine andere Auffassung vertritt als Du, ist Dir mit naturgesetzlicher Gewissheit im abstrakten Denken unterlegen. Äußerstenfalls kann es themenbezogen sogar umgekehrt sein, dann würde sich der Hinweis auf das abstrakte Denkvermögen des Gegenübers zur Peinlichkeit auswachsen. ;)

Die Folgen der von Sodalla beschrieben Brachialwirtschaft sind nicht "nur" ein humanitäres, sondern auch ein ökonomisches Problem und ein großes Risiko für die Chinesen. Denk`mal darüber nach, was uns die Bewältigung der ökologischen Altlasten der DDR gekostet hat und dann überlege, was auf die Chinesen zukommt, wenn die Bevölkerung anspruchsvoller wird und sich nicht mehr als Betriebsstoff für die Profitmaschinerie einiger weniger Superreicher verheizen lassen will.

Entweder wird es dann sauteuer und sie müssen - nicht zuletzt in Deutschland - Umwelttechnologie einkaufen, oder es kommt früher oder später zu bürgerkriegsartigen Zuständen. In beiden Fällen fällt der scheinbar so überlegene Konkurrent weit zurück - wie gesagt, wegen der Stärke der Bundesrepublik in den einschlägigen technologischen Bereichen insbesondere gegenüber Deutschland.


Selbstverständlich gibt es Menschen, die im Verhältnis zum mir noch weit komplexere abstrakte Sachzusammenhänge mit ihrer natürlichen Festplatte erfassen und verarbeiten können.Themenbezogen kann es beim abstrakten Denken jedoch keine Fähigkeitsunterschiede geben. Entweder man kann abstrakt denken, was mit dem einzelnen Thema als solchem nichts zu tun hat, sondern auf jedes unabhängig anwendbar wäre, oder nicht. Das ist losgelöst vom Wissenstand, den jemand zum jeweiligen Themenbereich hat...

Ist ansonsten alles durchaus nachvollziehbar, was Du schreibst, doch hat das leider immer noch nichts mit dem von mir seitens Sodalla zitierten Satz und dessen Inhalt zu tun.
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Re: Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

Beitragvon Sodalla » Do 14. Jul 2011, 18:55

Mein von Dir in diesem Zusammenhang zitierter Satz hat nicht im Mindesten irgendetwas mit den von Dir zitierten Negativa der chinesischen Vorgehensweisen zu tun, sondern bezeichnet exakt das im ersten Halbsatz darin genannte Problem westlichen Denkens, dass man hier generell oder zumindest mehrheitlich nicht wirklich in der Lage ist sich eben auf den Kern eines Problems zu konzentrieren, sondern entweder sachlich oder zeitlich immer wieder abschweift.


Auf den Kern welchen Problemes?? Ich seh nicht das die Chinesen irgendwelche Probleme lösen, weder aussenpolitisch, siehe Taiwan oder Nepal, noch wirtschaftlich. Sie haben westliche Investoren ins Land gelassen die dort billiger produzieren können weil sie keinerlei Umweltauflagen oder Sozialkosten zu tragen haben und provitieren davon, auch von der importierten Technik, zumindest momentan. Aber vielleicht kannst du mit deinem, mir überlegenen abstrakten Denken, ein Fallbeispiel bringen wo die Chinesen sich auf den Kern eines Problems konzentrieren. Der Westen kann sich durchaus auf den Kern eines Problems konzentrieren, siehe aktuell den Atomausstieg, doch wird eine erfogreiche Umsetztung meist durch Lobbyismus und gekaufte Regierungsvertreter verhindert, das seh ich in China aber auch nicht anders, eher schlimmer. Aber vielleicht seh ich das nicht abstrakt genug.

Darüber hinaus vertrete ich ganz sicher keine Philosophie des bedingungslosen Wettbewerbs


Das liest sich aber so. Als ob wir jetzt die chinesische Mentalität als Vorbild nehmen sollten um uns daran auszurichten.

, sondern weise bestenfalls sachlich darauf hin, dass die chinesische Vorgehensweise, wie sie derzeit praktiziert wird, mehr oder minder auf einen solchen hinausläuft und die Vertreter der deutschen Wirtschaft nur die Möglichkeit haben sich entweder darauf einzustellen und damit umgehen zu lernen oder als Verlierer aus diesem letztlich aufgezwungenen Konkurrenzkampf hervorzugehen.


Es profitiert vor allem die deutsche Wirtschaft, darf ich daran erinnern das wir Exportweltmeister sind. Die Verlierer sind die Arbeitnehmer in diesem Land und der Mittelstand.

Die Chinesen werden jedenfalls keinen Millimeter von ihrem einmal eingeschlagenen Weg abweichen.


Soll das ein Vorteil sein? Aber vielleicht scheitert auch hier wieder mein abstraktes Denken
Sodalla
 

Re: Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

Beitragvon Santo » Sa 16. Jul 2011, 17:09

Sodalla hat geschrieben:
Mein von Dir in diesem Zusammenhang zitierter Satz hat nicht im Mindesten irgendetwas mit den von Dir zitierten Negativa der chinesischen Vorgehensweisen zu tun, sondern bezeichnet exakt das im ersten Halbsatz darin genannte Problem westlichen Denkens, dass man hier generell oder zumindest mehrheitlich nicht wirklich in der Lage ist sich eben auf den Kern eines Problems zu konzentrieren, sondern entweder sachlich oder zeitlich immer wieder abschweift.


Auf den Kern welchen Problemes?? Ich seh nicht das die Chinesen irgendwelche Probleme lösen, weder aussenpolitisch, siehe Taiwan oder Nepal, noch wirtschaftlich. Sie haben westliche Investoren ins Land gelassen die dort billiger produzieren können weil sie keinerlei Umweltauflagen oder Sozialkosten zu tragen haben und provitieren davon, auch von der importierten Technik, zumindest momentan. Aber vielleicht kannst du mit deinem, mir überlegenen abstrakten Denken, ein Fallbeispiel bringen wo die Chinesen sich auf den Kern eines Problems konzentrieren. Der Westen kann sich durchaus auf den Kern eines Problems konzentrieren, siehe aktuell den Atomausstieg, doch wird eine erfogreiche Umsetztung meist durch Lobbyismus und gekaufte Regierungsvertreter verhindert, das seh ich in China aber auch nicht anders, eher schlimmer. Aber vielleicht seh ich das nicht abstrakt genug.

Darüber hinaus vertrete ich ganz sicher keine Philosophie des bedingungslosen Wettbewerbs


Das liest sich aber so. Als ob wir jetzt die chinesische Mentalität als Vorbild nehmen sollten um uns daran auszurichten.

, sondern weise bestenfalls sachlich darauf hin, dass die chinesische Vorgehensweise, wie sie derzeit praktiziert wird, mehr oder minder auf einen solchen hinausläuft und die Vertreter der deutschen Wirtschaft nur die Möglichkeit haben sich entweder darauf einzustellen und damit umgehen zu lernen oder als Verlierer aus diesem letztlich aufgezwungenen Konkurrenzkampf hervorzugehen.


Es profitiert vor allem die deutsche Wirtschaft, darf ich daran erinnern das wir Exportweltmeister sind. Die Verlierer sind die Arbeitnehmer in diesem Land und der Mittelstand.

Die Chinesen werden jedenfalls keinen Millimeter von ihrem einmal eingeschlagenen Weg abweichen.


Soll das ein Vorteil sein? Aber vielleicht scheitert auch hier wieder mein abstraktes Denken


Schreibe ich davon, dass Deutsche grds. nicht in der Lage scheinen sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, wechselst Du dahin, dass die Chinesen Deiner Meinung nach keine Probleme lösen. Das Thema meiner These sind die Deutschen und ihre möglichen Fehler, nicht die Chinesen... Das ist zwar ein interessantes Thema, jedoch ein anderes.

Nirgendwo habe ich geschrieben oder auch nur angedeutet, dass man sich die chinesiche Vorgehensweise als Vorbild nehmen solle, sondern nur betont, dass die deutsche Wirtschaft, bzw. deren Vertreter, nicht umhinkommen, sich darauf einzustellen, dass die Konkurrenz nahezu rücksichtslos und unnachsichtig auf eigenen Vorteil bedacht vorgeht. Das hat mit "sich ein Beispiel daran nehmen" herzlich wenig zu tun.

Dein Stand ist bereits Vergangenheit. Deutschland ist schon seit 2009 nicht mehr Exportweltmeister, sondern nur noch auf Platz zwei, übrigens hinter China!!!

Und gleich noch ein weiteres Grundproblem der deutschen Wirtschaft:
(Der Text ist zwar nicht mehr so ganz aktuell, aber die Problematik dahinter nach wie vor)

http://www.iwkoeln.de/Portals/0/pdf/trends03_06_4.pdf
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Re: Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

Beitragvon AlexRE » So 17. Jul 2011, 15:38

Santo hat geschrieben:Nirgendwo habe ich geschrieben oder auch nur angedeutet, dass man sich die chinesiche Vorgehensweise als Vorbild nehmen solle, sondern nur betont, dass die deutsche Wirtschaft, bzw. deren Vertreter, nicht umhinkommen, sich darauf einzustellen, dass die Konkurrenz nahezu rücksichtslos und unnachsichtig auf eigenen Vorteil bedacht vorgeht. Das hat mit "sich ein Beispiel daran nehmen" herzlich wenig zu tun.

Dein Stand ist bereits Vergangenheit. Deutschland ist schon seit 2009 nicht mehr Exportweltmeister, sondern nur noch auf Platz zwei, übrigens hinter China!!!

Und gleich noch ein weiteres Grundproblem der deutschen Wirtschaft:
(Der Text ist zwar nicht mehr so ganz aktuell, aber die Problematik dahinter nach wie vor)

http://www.iwkoeln.de/Portals/0/pdf/trends03_06_4.pdf


Die Chinesen waren in der Vergangenheit bereits absolut rücksichtslos, besonders was den Diebstahl geistigen Eigentums angeht.

Je mehr sie nun ihre gewaltigen Devisenbestände im Ausland investieren (müssen), desto weniger Vorteile können sie sich über die Missachtung internationaler Spielregeln verschaffen. Jedes chinesische Unternehmen mit ausländischem Besitz kann zur Einhaltung von Gesetzen gezwungen werden, weil ausländische Urteile in den Auslandsbesitz vollstreckt werden können.
Der Stuttgarter OB Rommel:

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