Wende in der Energiepolitik

Hier werden Meinungen zu erneuerbaren Energien, Fragen des Energiemarktes usw. ausgetauscht.

Re: Wende in der Energiepolitik

Beitragvon Uel » So 2. Jan 2022, 15:50

Lächerlich Deine Antwort, Todesfälle von Autounfällen mit Kernkraftunfällen wie in Tschernobyl und Fukoschima zu vergleichen, wäre so als wenn Du den Feuerstoß eines Panzers mit dem Abfeuern einer Atomrakete vergleichen würdest. Warum sind Atomraketen denn dann so gefürchtet, dass jeder Diktator so dringend welche davon braucht. Im übrigen könnten in unsicheren Zeiten Kriegstreiber oder Terroristen auf den Gedanken kommen, mit konventionellen Waffen einen Atomkrieg zu führen, indem sie Atomkraftwerke in die Luft gehen lassen, zumindest ließen sich so Landstriche verseuchen.

Das Problem mit AKWs ist, dass sicherer nicht gilt, sondern es ABSOLUT sicher sein muss. Die ENDabrechnungen von Tschernobyl und Fukuschima sind ja längst noch nicht gemacht. Wenn Dir die Phantasie fehlen sollte, was AKWs anrichten können, dann schau Dir den Doku-Film über Tschernobyl an, z. B. die Luftaufnahme von der kilometerlangen Autobus-Schlange bis an den Horizont, besetzt mit all den Menschen, die ihre Heimat und ihr Hab und Gut nie würden wiedersehen können. Oder die Berichte der Unmengen an Einsatzkräften, die genau bezeichnete Arbeiten für kurze Zeiten machen mussten, um sich gerade noch "erträglich" verstrahlen zu lassen. Wir in Europa können froh sein, dass das Sowjet-System noch halbwege funktionierte und Menschenleben befehlsmäßig geopfert werden konnten, um einzudämmen und den absoluten Supergau mit benachbarten Blöcken zu verhindern. Denn die Strahlenwolken in Europa waren ja schon genug. Lebte damals in Bayern, wo mit der erste Fallout niederkam. Die Schweiz wohl hatte andere Winde, oder Du hast das vergessen.

Die meisten Stör- und Unfälle sind doch jenseits des durchdachten Konzeptes der AKWs selbst entstanden, und das wird auch bei den sichersten AKW der Fall bleiben, shit happens nun mal, dass lässt sich nicht ändern, nur bei AKWs darf das halt niemals passieren.

Was ich überhaupt nicht verstehe, dass Biogasanlagen völlig aus der Diskussion verschwunden sind. Dass wir einerseits weiter fruchtbarste Ackerböden mit freistehenden Einfamilienhäusern zubetonieren und uns Biogas und Biosprit andererseits wegen der Konkurrenz zu Lebensmittelerzeugung nicht leisten können. Politik ist schon seltsam.

Liebe Grüße
von Uel

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Re: Wende in der Energiepolitik

Beitragvon Livia » So 2. Jan 2022, 15:55

Alex schrieb
Du zitierst Uel, beziehst dich aber nicht auf seine zentrale Aussage: Man kann eine Tecnik, die einen nicht begrenzbaren Schaden verursachen könnte, hinsichtlich dieses einzigartigen Risikos nicht mit anderen Technologien und deren überschaubaren Risiken vergleichen.


Die Risiken bei den neuen Kraftwerke sind ausgeschaltet worden, nicht aber beim Häuserbau, wo oft Bauschäden sehr viele Unglücke und vor allem finanzielle Schäden anrichten. Beim Autobau geschehen nach wie vor schwere Unfälle, welche den Halter oder die anderen Verkehrsteilnehmer betrifft, vor allem beim übermässigen Alkohol- und Drogenkonsum zurückzuführen sind. Da hat man bis heute nichts aber auch gar nichts brauchbares konstruiert, um vieles davon zu vermeiden.

Wenn die Stromkosten in Deutschland mal nicht mehr bezahlbar sein sollten, werden auch diejenigen, die jetzt vehement gegen neue Kraftwerke eintreten, den Preis dafür bezahlen müssen.

Siehe auch den Beitrag von Staber.
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Re: Wende in der Energiepolitik

Beitragvon Livia » So 2. Jan 2022, 16:04

Uel hat geschrieben:Lächerlich Deine Antwort, Todesfälle von Autounfällen mit Kernkraftunfällen wie in Tschernobyl und Fukoschima zu vergleichen, wäre so als wenn Du den Feuerstoß eines Panzers mit dem Abfeuern einer Atomrakete vergleichen würdest. Warum sind Atomraketen denn dann so gefürchtet, dass jeder Diktator so dringend welche davon braucht. Im übrigen könnten in unsicheren Zeiten Kriegstreiber oder Terroristen auf den Gedanken kommen, mit konventionellen Waffen einen Atomkrieg zu führen, indem sie Atomkraftwerke in die Luft gehen lassen.

Das Problem mit AKWs ist, dass sicherer nicht gilt, sondern es ABSOLUT sicher sein muss. Die ENDabrechnungen von Tschernobyl und Fukuschima sind ja längst noch nicht gemacht. Wenn Dir die Phantasie fehlen sollte, was AKWs anrichten können, dann schau Dir den Doku-Film über Tschernobyl an, z. B. die Luftaufnahme von der kilometerlangen Autobus-Schlange bis an den Horizont, besetzt mit all den Menschen, die ihre Heimat und ihr Hab und Gut nie würden wiedersehen können. Oder die Berichte der Unmengen an Einsatzkräften, die genau bezeichnete Arbeiten für kurze Zeiten machen mussten, um sich gerade noch "erträglich" verstrahlen zu lassen. Wir in Europa können froh sein, dass das Sowjet-System noch halbwege funktionierte und Menschenleben befehlsmäßig geopfert werden konnten, um einzudämmen und den absoluten Supergau mit benachbarten Blöcken zu verhindern. Denn die Strahlenwolken in Europa waren ja schon genug. Lebte damals in Bayern, wo mit der erste Fallout niederkam. Die Schweiz wohl hatte andere Winde, oder Du hast das vergessen.

Die meisten Stör- und Unfälle sind doch jenseits des durchdachten Konzeptes der AKWs selbst entstanden, und das wird auch bei den sichersten AKW der Fall bleiben, shit happens nun mal, dass lässt sich nicht ändern, nur bei AKWs darf das halt niemals passieren.

Was ich überhaupt nicht verstehe, dass Biogasanlagen völlig aus der Diskussion verschwunden sind. Dass wir einerseits weiter fruchtbarste Ackerböden mit freistehenden Einfamilienhäusern zubetonieren und uns Biogas und Biosprit andererseits wegen der Konkurrenz zu Lebensmittelerzeugung nicht leisten können. Politik ist schon seltsam.



Klar doch, meine Antwort ist lächerlich. Aus den Gaus in Russland und Japan hat man viel gelernt und mit Studien die neuen Werke so ausgestattet, dass solche Gaus nicht mehr vorkommen können. Das scheint natürlich den Gegnern völlig aus der Luft gegriffen, aber so ist es mal. In Deutschland klagen sehr viele Bürger, über die überrissenen Stromabrechnungen, ohne eine sichere Stromversorgung wird das immer schlimmer werden. Aber ich muss ja keine solche Rechnungen bezahlen.
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Re: Wende in der Energiepolitik

Beitragvon Uel » So 2. Jan 2022, 16:14

Jetzt wird es aber maßlos, ich glaub Du hast von Vorstellungskraft wenig abbekommen: Habe noch nie gehört, dass durch einen Autounfall oder einen Gebäudeschaden eine ganze Provinz für die absehbare Zukunkt unbewohnbar würde. Auch in Japan mussten die Menschen im weiten Umkreis ihre Heimat verlassen.
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Re: Wende in der Energiepolitik

Beitragvon Livia » So 2. Jan 2022, 16:15

Uel hat geschrieben:Jetzt wird es aber maßlos, ich glaub Du hast von Vorstellungskraft wenig abbekommen: Habe noch nie gehört, dass durch einen Autounfall oder einen Gebäudeschaden eine ganze Provinz für die absehbare Zukunkt unbewohnbar würde. Auch in Japan mussten die Menschen im weiten Umkreis ihre Heimat verlassen.


Ich wiederhole; diese Gaus sind bei den neuen Werke nicht mehr möglich.

Ich finde deine Schmeicheleien mir gegenüber sehr süss, danke.
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Re: Wende in der Energiepolitik

Beitragvon Uel » So 2. Jan 2022, 16:53

Ich wiederhole; diese Gaus sind bei den neuen Werke nicht mehr möglich.

... sagt wer?

Das übliche Gelaber, was die Techniker vor Tschernobyl und Fokuschima auch abgesondert haben könnten: wir haben die neuste Technik, die ist im Gegensatz zur alten jetzt aber völlig fehlerlos. Wurde, wird und wird immer behauptet werden. Es gibt keinen Entwicklungstechniker unter der Sonne, der die Schwächen seiner Entwicklung je groß beschreiben würde.

Auf Dauer fehlerfreie Technik gibt es nicht, kann es nicht geben. Das größte Vertrauen genießt Technik immer bei Leuten, die die geringste Ahnung von Technik haben. Wie man "fehlerfrei und absolut sicher" in einer heutigen Welt behaupten kann, die seit Jahrzehnten trotz ständiger Updates keine völlig sicheren Computer inclusive Programme hinbekommt, wo doch dabei noch vergleichsweise wenig chemisch/physikalische Prozesse stattfinden, ist mir unerklärlich.
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Re: Wende in der Energiepolitik

Beitragvon Livia » So 2. Jan 2022, 17:17

Effizienter, wirtschaftlicher und noch sicherer
Die Reaktorsysteme der dritten Generation sind in vielen Fällen eine Weiterentwicklung der zuverlässigen Reaktortypen der zweiten Generation. Darin verbanden die Konstrukteure den allgemeinen technischen Fortschritt der letzten Jahrzehnte mit den praktischen Erfahrungen aus über 12’000 Reaktorbetriebsjahren. Punkto Sicherheit sind Kernkraftwerke der Generation drei plus praktisch nicht mehr zu toppen.

Sie zeichnen sich aus durch:

Mehr Effizienz durch einen geringeren Uranbedarf pro Kilowattstunde
Verbesserte Wirtschaftlichkeit durch standardisierte und modulare Konstruktionsweisen, was Bewilligungsfristen, Bauzeit und Kapitalkosten reduziert
Noch mehr Sicherheit durch Weiterentwicklung der Technik: optimierte Notkühlsysteme; mehrfach geführte, voneinander unabhängige und räumlich getrennte Systeme (Redundanzen); technisch diversifizierte und passive Sicherheitssysteme
Erhöhten Schutz gegen Einwirkung von aussen wie Erdbeben oder Flugzeugabsturz durch besonders massive Bauweisen
Sicherheit der dritten Generation heisst, dass selbst bei schweren Unfällen die Auswirkungen auf die Anlage beschränkt bleiben. Auch eine Kernschmelze führt nicht zur Freisetzung radioaktiver Stoffe. Nur in höchst unwahrscheinlichen Szenarien könnten radioaktive Stoffe aus der Anlage entweichen, allerdings nur in so kleinen Mengen, dass Mensch und Umwelt nicht zu Schaden kämen.

Sicherheit der dritten Generation heisst, dass selbst bei schweren Unfällen die Auswirkungen auf die Anlage beschränkt bleiben. Auch eine Kernschmelze führt nicht zur Freisetzung radioaktiver Stoffe. Nur in höchst unwahrscheinlichen Szenarien könnten radioaktive Stoffe aus der Anlage entweichen, allerdings nur in so kleinen Mengen, dass Mensch und Umwelt nicht zu Schaden kämen.

Sicherheit dank passiver Systeme
Viele Reaktoren der dritten Generation verfügen über neuartige, sogenannt passive Sicherheitssysteme. Sie basieren auf Naturgesetzen wie beispielsweise der natürlichen Zirkulation von Flüssigkeit und Gasen bei unterschiedlicher Temperatur. Im Unterschied zu aktiven Sicherheitssystemen benötigen passive Systeme keine motorgetriebenen Pumpen oder Ventile. Sie funktionieren ohne Energiezufuhr von aussen und erfüllen ihre Aufgabe ganz von allein aufgrund der Naturkräfte. Dies macht man sich hauptsächlich für die Kühlsysteme zunutze.

Im Falle einer schweren Fehlfunktion könnten Reaktoren wie beispielsweise der amerikanische AP1000 während dreier Tage ohne Eingriff der Operateure sich selbst überlassen werden, ohne dass es zu einer gefährlichen Situation kommt. Selbst bei einer Kernschmelze könnte die Schmelze im Reaktordruckgefäss oder – wie beim EPR (Evolutionary Pressurized Water Reactor) – in einem speziellen Auffangbecken zurückgehalten und die Wärme kontrolliert abgeführt werden. Das Risiko eines schweren Kernschadens mit schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt sinkt auf weniger als ein Mal in einer Million Jahren.

Die Sicherheitssysteme des EPR bieten höchsten Schutz für die Umwelt. Der EPR ist mit vier vollständig voneinander unabhängigen und räumlich getrennten Sicherheitssystemen ausgerüstet (Redundanzen). Zusätzlich zum heute üblichen meterdicken Reaktorgebäude aus Stahlbeton bietet eine zweite Betonschale weiteren Schutz – nach aussen wie nach innen.


https://www.kernenergie.ch/de/moderne-k ... -1077.html

Vielleicht liest du diesen Bericht durch, betreffend dem Gelaber. Ich glaube kaum, dass du mehr weist als diese Best ausgewiesenen Techniker.
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Re: Wende in der Energiepolitik

Beitragvon Staber » So 2. Jan 2022, 17:51

Bei der Kernkraft existiert weiterhin das Grundproblem der sicheren Abfallentsorgung. Richtig! Nur ist das ein potentielles etwas mehr zukünftiges Problem ,während der Klimawandel gegenwärtig ist und die drohenden Folgen immer konkreter werden. Das versteht doch wohl jeder, wenigstens die breite Masse!
Endlager werden dagegen in der bisher angedachten Form nicht benötigt. Wie zu erwarten, ist es dem menschlichen Erfindergeist bereits nach einigen Jahrzehnten gelungen, eine Lösung zu finden statt 100.000 Jahre neben strahlendem Müll zu sitzen und zu Jammern. Partitionierung und Transmutation basierend auf fraktionierter Destillation/Rektifikation. (Abschlussbericht Reaktorsicherheitsforschung, BMWI gefördert, Juli 2019)
https://festkoerper-kernphysik.de/downl ... NuDest.pdf
Somit stellt sich die Kernkraft in Kombination mit erneuerbaren Energien einfach als das gegenwärtig kleinere Übel dar und es wird wohl zu einem Ausbau überall dort führen, wo die "grüne" Energie nicht ausreicht. Die Kernkraft ist natürlich auch nur als eine Zwischenlösung zusehen , man wird nicht umhinkommen in der Zukunft neue Energiequellen zu erschließen. Oder den Energiebedarf senken.
Nur mal erwähnt.......Die Werte-Union in der CSU hat am 2. Januar 2020 eine interessante Pressemitteilung herausgegeben. Danach soll der Klimablödsinn zügig beendet werden(!)
Zitat: "Die Sonne steuert das Klima, nicht CO2...Werte-Union in Bayer lehnt "Green Deal" und Co2 Bepreisung
entschieden ab." Herr Söder und seine Mitläufer haben davon scheinbar noch nichts mitbekommen! Oder doch? Wie peinlich, wo man doch in Bayern so "klimaneutral" werden wollte, ohne Kernenergie wohl kaum!
Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
Lord George Gordon Noel Byron
Gesund bleiben !
Gruß Staber
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Re: Wende in der Energiepolitik

Beitragvon Uel » So 2. Jan 2022, 19:16

... man wird nicht umhinkommen in der Zukunft neue Energiequellen zu erschließen. Oder den Energiebedarf senken.
Da Monokulturen immer schlecht sind, sollte man beides tun, ... also, lieber Staber, ersetzen wir das ODER mal durch ein UND!
Liebe Grüße
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Re: Wende in der Energiepolitik

Beitragvon Livia » So 2. Jan 2022, 22:26

Uel hat geschrieben:
... man wird nicht umhinkommen in der Zukunft neue Energiequellen zu erschließen. Oder den Energiebedarf senken.
Da Monokulturen immer schlecht sind, sollte man beides tun, ... also, lieber Staber, ersetzen wir das ODER mal durch ein UND!


Weisst du was, mit dir möchte ich nicht verheiratet sein, du hast immer das letzte Wort und bist ein Besserwisser. Das hatte ich vor zwölf Jahren fast fünfzig Jahre lang, das brauche ich nicht mehr. Ich werde auf deine Beiträge nicht mehr reagieren, obwohl du oft sehr freundlich mir gegenüber warst. Tschüss und bleib Gesund.
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