Afghanistan

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Re: Afghanistan

Beitragvon AlexRE » Mo 23. Aug 2021, 06:02

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:Nein, aber das weiss er auch


Was weiß er? Dass Österreich unbegrenzt Afghanen aufnehmen muss und wird? Darüber täuscht er die Öffentlichkeit nur? Wenn du übersinnliche Kräfte besitzt, die dir Einblick in die Hintergedanken anderer Leute auf Distanz ermöglichen, solltest du vielleicht mal versuchen, mittels dieser Kräfte einen Blick auf die Lottozahlen des kommenden Samstags zu erhaschen. :geek:
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Afghanistan

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mo 23. Aug 2021, 08:33

AlexRE hat geschrieben:
Sonnenschein+8+ hat geschrieben:Nein, aber das weiss er auch


Was weiß er? Dass Österreich unbegrenzt Afghanen aufnehmen muss und wird? Darüber täuscht er die Öffentlichkeit nur? Wenn du übersinnliche Kräfte besitzt, die dir Einblick in die Hintergedanken anderer Leute auf Distanz ermöglichen, solltest du vielleicht mal versuchen, mittels dieser Kräfte einen Blick auf die Lottozahlen des kommenden Samstags zu erhaschen. :geek:


:lol: :lol:

sind nicht irgend wann mal in Österreich wahlen? ;)
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Re: Afghanistan

Beitragvon maxikatze » Mo 23. Aug 2021, 15:05

" Man müsse aber nicht nur den Ausgeflogenen helfen, "sondern auch denjenigen, die in Afghanistan geblieben sind". Es werde allerdings keine Mittel für die Taliban geben, wenn diese nicht die Menschenrechte respektieren sollten, sagte sie bezüglich der Entwicklungsgelder in Höhe von einer Milliarde Euro, die für Afghanistan für die nächsten sieben Jahren vorgesehen sind.

Frau von der Leyen, so engstirnig kann man doch nicht sein. Warum soll Geld ins Taliban-Land fließen? Schon wieder Geld in ein Fass ohne Boden. Das dient nur weiterhin zu deren Machterhalt.
Kein Entwicklungshilfegeld für Taliban-Land!
https://www.n-tv.de/politik/Von-der-Ley ... RPNkcf4Hpc
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Re: Afghanistan

Beitragvon Uel » Mo 23. Aug 2021, 15:38

Der 20-jährige Militäreinsatz der USA und ihrer Verbündeten ist auf ganzer Linie gescheitert, überall müssen Geheimdienste und Spitzenpolitiker folgenschwere Fehleinschätzungen eingestehen. "Ich weiß nicht, ob man das überhaupt heilen kann", sagt Außenminister Heiko Maas (SPD) im "Spiegel"-Interview. Aus der Opposition wird bereits sein Rücktritt gefordert. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss ist im Gespräch. Wie kam es zu dem Debakel? [...]


Alle Gestalten, die in Sachen Afghanistan politisch den Mund aufmachten oder per Amt etwas zu entscheiden hatten und nicht das Debakel voraussahen, müssten politisch entsorgt werden, d. h. als Entscheider per Amt -> in den Ruhestand und als Politiker dauerhaft von außenpolitischen Gremien ferngehalten werden. Ihre Karrieren müssen beendet sein. Dass Maas und Karrenbauer jetzt noch immer im Amt sind, ist eine Perversion der politischen Verantwortlichkeit. Auch von der Leyen sollte sofort zum Rücktritt veranlasst werden. Wenn unser Bundespräsident als ehemaliger langjähriger Aussenminister etwas anstand im Leibe hätte, würde auch er seinen Rücktritt erklären. Man sollte auch nicht die NGOs vergessen, die Milliarden hauptsächlich in ihre bürokratischen Wasserköpfe versenkten.
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: Afghanistan

Beitragvon Staber » Mo 23. Aug 2021, 16:03

Uel schrieb
müssten politisch entsorgt werden, d. h. als Entscheider per Amt -> in den Ruhestand und als Politiker dauerhaft von außenpolitischen Gremien ferngehalten werden.



Hallo Uel!

Sollte das noch Zweck haben , vor der Bundestagswahl??
Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
Lord George Gordon Noel Byron
Gesund bleiben !
Gruß Staber
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Re: Afghanistan

Beitragvon maxikatze » Mo 23. Aug 2021, 16:21

Taliban drohen USA bei verzögertem Truppenabzug mit „Konsequenzen“

https://www.welt.de/politik/ausland/liv ... enzen.html
Nachdem die Taliban die Waffen von den desertierten Soldaten eingesammelt haben, können sie wahrscheinlich auch so 'n großen Hals riskieren.
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Re: Afghanistan

Beitragvon Excubitor » Mo 23. Aug 2021, 16:55

AlexRE hat geschrieben:Das soll dem Publiikum wohl suggerieren, dass ein Siegeszug der Taliban bevorstehe:

NATO-Abzug aus Afghanistan

Mit Zivilisten gegen die Taliban

(...)

Der Verteidigungsminister von Afghanistan hat vor wenigen Tagen sogar Zivilisten aufgerufen, zu den Waffen zu greifen: "Ich sage allen unseren Patrioten: Steht unseren Soldaten bei - überall im ganzen Land. Die afghanische Regierung ist bereit, euch mit allem zu unterstützen, damit ihr euch verteidigen könnt."

Tausende Männer sind dem Aufruf allein in Masar-i-Scharif gefolgt. Warloards und Parteivorsitzende haben Waffen verteilt. Mit Panzerfäusten und Kalaschnikows stehen einfache Männer nun am Stadtrand, um Masar-i-Scharif gegen die Taliban zu verteidigen.

(...)


https://www.tagesschau.de/ausland/usa-t ... obal-de-DE

Ich schätze, das kann auch ganz anders ausgehen. Die Afghanen, die den imperialen Zugriffen der Briten im 19. Jahrhundert und der Sowjets im 20. Jahrhundert getrotzt haben, waren auch "Zivilisten". Angesichts einer durchweg kriegerischen Bevölkerung ergibt es nicht viel Sinn, zwischen Zivilisten und Militär zu unterscheiden. Wenn die Taliban dort mittlerweile wegen ihrer arabischen und pakistanischen Mentoren als Vertreter fremder Mächte angesehen werden sollten, werden sie diesmal ebenso verlieren wie frühere Beinahe - Eroberer.


Das ist nicht neu. Ich habe vor Wochen schon im TV DOKU-Aufnahmen gesehen, die anscheinend belegten, dass
das eigene Militär Dorfbewohner im Stich gelassen hatte und diese in ihrer Verzweiflung angefangen von Jugendlichen
bis zum kaum noch des Gehens fähigen Greis versucht haben sich mit völlig veralteten Waffen und sogar einfachsten
landwirtschaftlichen Gerätschaften den Taliban entgegenzustellen, um ihre Familien zu schützen. Nur einige wenige
waren dabei, die aus früheren Auseinandersetzungen etwas Wissen über den Umgang mit Waffen sowie taktisches
Geschick mitzubringen schienen. Kriegerisches Volk hin oder her. Nach allgemeinem Verständnis sind das Zivilisten.
Weder die Landbevölkerung noch die durch die Freiheiten der letzten 20 Jahre an ein etwas "besseres" Leben
Gewöhnten in den Städten werden sich wohl dem Schicksal so einfach hingeben. Die müssen sich nach dem Schock
der feindlichen Übernahme erst einmal wieder sammeln.
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Zwischenergebnis einer akt. repräsentativen Umfrage dazu

Beitragvon Excubitor » Mo 23. Aug 2021, 17:03

Sollte der nächste Bundestag den Evakuierungseinsatz in Afghanistan durch einen Untersuchungsausschuss aufarbeiten?

Ja, auf jeden Fall
53,5%

Eher ja
12,4%

Unentschieden
6,0%

Eher nein
13,6%

Nein, auf keinen Fall
14,5%

Quelle:
https://civey.com/umfragen/16781/sollte ... 3-8-montag


Kommentar

Man sollte das etwas präzisieren: Nicht der Evakuierungseinsatz bedarf der Aufarbeitung,
sondern die Schlampereien davor, insbesondere die, die den rechtzeitigen Einsatz verhindert
haben. Zur Erinnerung: Der Bundeswehreinsatz, der zu dem Zeitpunkt bereits einsatzfähigen
Streitkräfte wurde von politischer Seite mehrfach verzögert und verhindert. Seit die endlich
beginnen konnten, läuft doch so ziemlich alles rund, selbst unter erschwerten Bedingungen die
ebenfalls andere zu verantworten haben. Immerhin wurden schon rund 3000 Menschen gerettet.
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Hintergrund zu IS vs. Taliban, die sich...

Beitragvon Excubitor » Mo 23. Aug 2021, 20:20

...nicht gerade "grün" sind


SZ.de - "Islamisten: Dem Kalifen treu ergeben"

"Die westlichen Truppen und auch die Taliban haben den IS in Afghanistan bekämpft - dennoch ist die Terrormiliz in der Lage, schwere Anschläge in Kabul zu verüben.

Dem Kalifen treu ergeben

Wie ein Laserpointer sei man fokussiert auf die Bedrohung durch die Terrormiliz Islamischer Staat, sagte schon am Donnerstag der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan: Die mit den Taliban verfeindeten islamistischen Extremisten könnten das Chaos um den Flughafen in Kabul ausnutzen, um Anschläge zu begehen. "Die Bedrohung ist real, sie ist akut, sie ist anhaltend", bekräftigte Sullivan am Sonntag. Man nehme die Warnungen "absolut todernst".

Nach dem Angriff auf das Nordtor des Flughafens der afghanischen Hauptstadt in der Nacht zum Montag liegt die Frage auf der Hand, ob das Szenario bereits eingetreten ist. Amerikanische und deutsche Soldaten sowie afghanische Sicherheitsleute schlugen die Attacke zurück - laut CNN war ein Feuergefecht ausgebrochen, nachdem ein Scharfschütze auf die Afghanen geschossen und einen von ihnen getötet hatte. Etwa 600 Soldaten der kollabierten afghanischen Regierung helfen den westlichen Truppen, den Flughafen zu sichern.

Bis Montagabend hatte der IS die Attacke nicht für sich reklamiert. Klar ist aber, dass die sogenannten Provinz Khorasan des IS in der Lage ist, in Afghanistan schwere Anschläge zu verüben. Erst im Mai hatten Selbstmordattentäter eine Autobombe in eine Mädchenschule in Kabul gesteuert, an der schiitische Hazara unterrichtet wurden. Mindestens 68 Menschen starben. Als die Kinder flohen, explodierten weitere Sprengsätze. [...]

Mehr als 100 Terrorattacken und 250 Angriffe auf afghanische Regierungstruppen und ausländische Soldaten werden seit 2017 dem afghanischen Ableger der Terrormiliz zugerechnet, die ihre Kerngebiete in Syrien und im Irak zwar verloren hat, sich dort aber nach Einschätzung westlicher Geheimdienste neu gruppiert und organisiert. Dabei ist die afghanische Filiale sowohl von den Taliban als auch von den westlichen Truppen bekämpft worden.

Die Truppe ist für ihr extrem brutales Vorgehen gegen Zivilisten gefürchtet

Der Generalinspekteur des Pentagons warnte jüngst, der IS habe seine Attacken auf die afghanische Regierung verstärkt. Er habe dabei die politische Instabilität und den Anstieg der Gewalt im zweiten Quartal dazu genutzt, religiöse und ethnische Minderheiten sowie Einrichtungen der Infrastruktur zu attackieren, hieß es in einem in der vergangenen Woche veröffentlichten Bericht.

{,,.]"

Siehe mehr dazu unter
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... li=BBqg6Q9


Kommentar

Anscheinend nutzt der dort im Sektor wieder erstarkende IS die sich bietende Gelegenheit
des temporären Durcheinanders um für sich Vorteile dabei herauszuschlagen.
Demgegenüber haben die Taliban gleich mal einen IS-Führer hingerichtet, der in Kabul im
Knast gesessen hatte, um ihren Claim abzustecken.
Die geographische Ecke verspricht in naher Zukunft sicher nicht langweilig zu werden,
aber leider alles auf dem Rücken der gleich mehrfach verratenen Zivilbevölkerung.
Zuletzt geändert von Excubitor am Mo 23. Aug 2021, 22:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Afghanistan

Beitragvon maxikatze » Mo 23. Aug 2021, 20:29

https://www.welt.de/politik/ausland/liv ... l#Comments


USA richten Notunterkünfte für Afghanen in Deutschland ein

https://www.welt.de/politik/ausland/liv ... d-ein.html
Was passiert mit den hier bei uns ausgekippten "Ortshelfern", die die US-Armee in Kabul eingesammelt hat? Nimmt sie Biden auf? Oder hat er sich das Problem vom Hals geschafft und die Afghanen bleiben trotz gegenteiliger Beteuerung hier?
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