WELT - "Panne bei Veröffentlichung – Das steht im Vertrag von AstraZeneca und der EU""Im Impfstoffstreit hat die Kommission der Europäischen Union am Freitag ihren Rahmenvertrag mit dem Pharmakonzern AstraZeneca veröffentlicht. Wichtige Passagen des 41-seitigen Dokuments vom August 2020 wurden allerdings unter Hinweis auf Geschäftsgeheimnisse geschwärzt. Darunter sind finanzielle Details und auch die für das erste Quartal vorgesehenen Liefermengen, um die seit Tagen ein heftiger Streit tobt. Es wird vermutet, dass Großbritannien für den Impfstoff einen wesentlich höheren Preis zahlt als die EU.
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In dem von der Kommission veröffentlichten Dokument ist tatsächlich mehrmals von „besten vernünftigen Bemühungen“ die Rede. AstraZeneca werde diese etwa unternehmen, um die vereinbarten Dosen zu liefern und nach Möglichkeit in Werken in der EU zu produzieren. Ob diese Vereinbarung rechtlich verbindlich ist, ist umstritten.Der EU-Kommission unterlief bei der Veröffentlichung eine schwere Panne. Die auf Wunsch des Unternehmens geschwärzten Passagen in dem Dokument waren in einer ersten Version über die Lesezeichen-Funktion des Acrobat Reader lesbar. Es handele sich um einen technischen Fehler, hieß es aus Kommissionskreisen. Die veröffentlichte Version wurde später ersetzt. Zuerst berichtete der „Spiegel“.
So soll der Warenwert des Deals bei 870 Millionen Euro liegen. Auch ist die Information geschwärzt, dass die EU-Staaten selbst für Abfüllung und Verpackung des Impfstoffs sowie für seine Lagerung und Verteilung zahlen müssen. Öffentlich wurde durch die Panne auch eine Option über weitere 100 Millionen Dosen, die AstraZeneca bis spätestens zum 1. Juli 2021 liefern müsste, falls sie bestellt werden.[...]
Von der Leyen: „Es gibt verbindliche Bestellungen“AstraZeneca hatte vor einer Woche mitgeteilt, dass die EU nach der erwarteten Zulassung im ersten Quartal nur einen kleinen Teil der bestellten Menge erhalten soll. Als Grund wurden Produktionsprobleme genannt. Die EU-Kommission drängt das Unternehmen, die Kürzung zurückzunehmen.
Ursula von der Leyen hatte zuvor AstraZeneca Plc aufgefordert, ihre vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen, und damit den Druck auf den Arzneimittelhersteller erhöht, mehr Dosen seines Coronavirus-Impfstoffs zu liefern. „Es gibt verbindliche Bestellungen, und der Vertrag ist glasklar“, sagte die EU-Kommissionspräsidentin und forderte Klarheit über die Produktionskapazitäten des britischen Konzerns. Es sei irritierend, dass AstraZeneca im Gegensatz zu den anderen Unternehmen sehr plötzlich drastische Reduktionen der vereinbarten Lieferungen für das erste Quartal bekanntgab, ohne dafür nachvollziehbare Gründe zu nennen, sagte von der Leyen am Freitag in einem Interview mit dem Deutschlandfunk.
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Siehe dazu die Quelle:https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9Das veröffentlichte Dokument finden Sie hierSiehe zur Vorgeschichte auchhttp://taeglich-ueberleben.xobor.de/t17 ... ml#msg1217