Staber hat geschrieben:Moin!
Inzwischen bin ich der Meinung, die Anordnung eines Lockdowns bewirkt mal zunächst gar nichts.
Die Umsetzung eines Lockdowns bewirkt insofern etwas, wenn sie dazu dient, Kontakte zu reduzieren.
Wenn Teile von Leuten sich weiter besuchen, oder in Wohnungen oder Scheunen treffen oder in Kneipen Parteien gründen, ohne Maske, weil die trägt man ja nur draußen bei "Fremden", bei uns "hat das keiner", dann haben die Kontakte und dann kann das übertragen werden, zumal sich oft eben nicht an die Regeln gehalten wird.
Der ganze Schmunz könnte nach 10 Tagen durch sein, wenn alle einfach mal die Kontakte sein lassen würden, aber nein, es schleicht und schleicht und schleicht. Daran ist nicht die Politik schuld, sondern unsere Mitmenschen!
Hallo Staber,
Bravo! Endlich mal wieder einer, der das leider in diesem Land vorherrschende Prinzip der Nachlässigkeit (wenn dies auch teils gut kaschiert operiert) verstanden hat und sagt wie es ist. Zur Kontaktreduktion gehört allerdings auch das Ausdünnen von Arbeitsplätzen sowie die Schließung von Schulen und KItas, weil es sonst keinen Sinn macht, insbesondere wegen der in letzteren beiden möglicherweise vorhandenen hohen Zahl von symptomlosen Überträgern.
Die Politik hat allerdings auch viele Fehler gemacht und nicht wesentlich draus gelernt, wie man an den jetzigen Lockerungsverlangen (wieder zur völligen Unzeit) sehen kann.
Was diesen speziellen Punkt betrifft, den Staber hier angesprochen hat, ist die Politik und deren nachgeordnete Behörden insoweit mitverantwortlich als sie dieses Treiben viel zu lange geduldet hat und in dieser Hinsicht leider immer noch weitgehend inkonsequent handelt. Ich erinnere daran, wie oft mit erkennbar untauglichen Appellen an Vernunft und Eigenverantwortung gearbeitet wurde oder über Wochen, wenn nicht sogar Monate, nur Verwarnungen ausgesprochen wurden als eigentlich hätten konsequente Sanktionen erfolgen müssen. So funktioniert das nie.
Und auch die zum Glück (noch) in der Mehrheit befindlichen vernünftigen Bürger kann man leider nicht aus der Verantwortung entlassen. Auch die wären dazu angehalten, Mitmenschen, die es vielleicht nicht besser wissen, z.B. Ältere darauf aufmerksam zu machen, dass die Maske nicht richtig sitzt oder besonders renitente Mitmenschen aus dem Verkehr ziehen zu lassen, indem man mal die eine oder andere Zusammenkunft, auch Party genannt, meldet. Das hat übrigens aufgrund der dahinter stehenden Intention grundsätzlich erst einmal nichts mit Denunziation zu tun, was so gerne von der Gegenseite als "Argument" angeführt wird.
In einer Pandemie ist grundsätzlich niemand frei von Verantwortung, der sich im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte befindet.
Und hier gleich ein aktuelles Beispiel von heute:
Polizei löst Geburtstagsparty in Wiesbaden mit rund 40 Gästen auf - sie kamen aus ganz Deutschland
17.29 Uhr: Die Polizei hat in Wiesbaden eine Geburtstagsparty mit fast 40 Gästen aus dem gesamten Bundesgebiet aufgelöst. Es seien jegliche Hygienebestimmungen der Corona-Verordnungen missachtet worden, teilte die Stadt am Dienstag mit. Bei dem Treffen seien auch mehrere Kleinkinder und Säuglinge dabei gewesen. Gegen die Beteiligten seien Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet worden. Alle Feiernden, die außerhalb des Wiesbadener Stadtteils Kastel wohnten, erhielten bei der Kontrolle am Sonntag einen Platzverweis."
Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/ak ... 67256.html
Platzverweis? Geht es noch? Da wäre ein OWI-Verfahren gegen jeden Teilnehmer, wenn nicht sogar ein Strafverfahren nach Infektionsschutzgesetz dringend erforderlich gewesen. Bei dieser behördlichen Nachlässigkeit feiern die spätestens in zwei Wochen wieder, was sie nicht täten, wenn die Bußgelder entsprechend hoch ausfallen würden, wie in anderen Ländern (gleich mal ein Monatsgehalt wäre gerecht und angemessen, zumindest für den Veranstalter). Weicheistaat Deutschland wird so nie mit seinen Egomanen fertig. Das ist Pandemie-Versagen pur, auf dem Rücken der verantwortungsvollen Bürger, die sich an die Regeln halten, eine Einladung an alle Renitenzler so weiterzumachen.