Excubitor hat geschrieben:Im ZDF Heute Journal war gerade von "Wege der Mitte" bis hin zu "Privatem, in das sich die Politik nicht ein mischen dürfe" nahezu alles an verweichlichten Ansichten zu hören, dass diese Pandemie niemals in den Griff bekommen lässt. Einige kapieren anscheinend wirklich absolut gar nichts.
Das Virus nimmt absolut keine Rücksicht auf irgendwelche Feiertage noch auf persönliche Ansichten, Wunschvorstellungen oder anders geartete egoistische Motive. Wenn man die Pandemie in den Griff bekommen will, muss man endlich konsequent vorgehen, was leider in diesem Land nicht vorstellbar scheint.
Jede Form der Lockerung würde sofort wieder für schneller steigende Neuinfektionen sorgen, so dass solche völlig ausgeschlossen sein müssen.
Nach gegenwärtigem Entwicklungsstand der Pandemie (die Neuinfektionen stagnieren auf hohem Niveau, nehmen also nicht ausreichend ab) dürfte Weihnachten nur im kleinen Kreis der Familie stattfinden ohne Gottesdienste, damit es nicht ganz ausfallen muss (lediglich für ältere Alleinstehemde wäre Familienanschluss zuzulassen um keine Einsamkeitssuizide zu riskieren), und Silvester müsste eigentlich, wenn man konsequent wäre, einmal dieses Jahr ganz ausfallen. Allein die "Alkoholleichen" und Feuerwerksverletzten würden die Rettungsstationen und Notaufnahmen dieses Jahr ungebührlich belasten, in einem Maß, wie wir es uns neben der Pandemie nicht auch noch leisten können, solange es noch keinen tatsächlich verfügbaren Impfstoff gibt. Selbst wenn hier in Deutschland Mitte Dezember schon mit Impfen begonnen würde (noch gibt es keine europäische Zulassung eines Impfstoffs) dauerte es bis Mitte nächsten Jahres oder sogar länger bis eine ausreichend hohe Anzahl an Impfungen erreicht wäre.
dpa - "Diskussion um Silvesterböller: Kaum Verbote geplant"
Gut fünf Wochen vor Silvester und kurz vor der Bund-Länder-Schalte zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie sind in rheinland-pfälzischen Städten kaum Verbote von Feuerwerk geplant. Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) sprach sich zudem gegen ein generelles Verbot aus. Er sagte, er «verstehe durchaus den Ansatz, verstärkt für ein Verbot zu plädieren». Allerdings solle man in dieser Zeit der Pandemie und Einschränkungen nicht nur mit Verboten reagieren. «Ich mahne vielmehr Zurückhaltung und Vernunft im Umgang mit Böllern an», sagte Lewentz.
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Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... li=BBqgbZL
Kommentar
Das ist nicht nur ein Beleg für die Eingangsthese des zitierten Beitrags, sondern, wenn sich das auf Länder- und Bundesebene durchsetzt, ebenfalls für totales Versagen in der Pandemie. Offensichtlich hat Herr Lewentz, wie ich das von einem SPD-Politiker grds. auch nicht anders erwartet habe (Ausnahme Lauterbach), nicht verstanden, dass Appelle, nicht nur in Deutschland, sondern auch international in den Ländern, wo es mit Disziplin und Verantwortungsbewusstsein ohnehin nicht so gut bestellt ist, überhaupt keinen Sinn machen. Seine Mahnung kann er sich dahin stecken, wo die Sonne nicht scheint. Soviel ist die erwiesener Maßen wert. Daran wird sich erfahrungsgemäß schon morgen kaum noch jemand erinnern und im weiteren Verlauf wohl auch keine nennenswerte Anzahl daran halten, wie die bisherigen Appelle solcher und ähnlicher Art erwiesen haben. Wer nicht bereit ist aus Erfahrungen zu lernen, hat in einem derartigen Job nun wirklich nichts verloren.
Es geht nicht darum, allumfassend nur Verbote auszusprechen, doch dort, wo welche nötig sind, um die Fallzahlen zu senken, muss das konsequent und ohne halb gare Weichzeichnerei erfolgen.
Kein Silverster-Feuerwerk-Verbot wäre fatal, siehe Zitat. Genauso vollkommen unsinnig sind aber auch halb gare Varianten wie "auf öffentlichen Plätzen verboten, ansonsten aber erlaubt". Das treibt die Menschen nur in engere Straßen, wo sie dann zu weit größerer Anzahl als üblich erscheinen und genau der gegenteilige Effekt von dem eintritt, was man haben will. Es gibt bei derartigen Veranstaltungen im Rahmen der Verhinderung, bzw. Ausbremsung, einer Pandemie keine sinnvolle Möglichkeit eines Teil-Verbots. Hinzu kommt, dass bei den zu erwartenden klimatischen Bedingungen, also windstill, feucht und kalt die Ansteckungsgefahr im Außenbereich unter diesen virologischen Idealbedingungen weit höher ist als normalerweise. Glaubt hier eigentlich im Ernst irgendjemand, dass die Leute unter dem höchsten Alkoholeinfluss des Jahres die Masken- oder Abstandsregeln in ausreichendem Maß einhalten werden? Wie naiv oder sogar dämlich müsste man da sein?
Und dabei war bislang von den Unmengen zu erwartender privater Feiern, auf denen die Neuinfektionen nur so explodieren werden, noch gar keine Rede.