Klimawandel, Natur- u. and. Katastrophen (z. B. Covid-2019)

Hier können aktuelle Themen getrennt voneinander auf gesonderten threads erörtert werden.

Covid-2019: Wissenschaft und Journalismus nicht kompatibel?

Beitragvon Excubitor » Mi 27. Mai 2020, 13:34

GMX News Aktuelle News Coronavirus - "Nach "Bild"-Attacke auf Drosten: Warum Wissenschaft und Journalismus schwer kompatibel sind"
"[...]

Die "Bild"-Zeitung hatte den Berliner Charité-Chef Christian Drosten am Montag mit dem Satz attackiert, seine aktuelle Coro­na-Studie sei "grob falsch". Drosten wehrte sich tags darauf im "Spiegel", wo auch Kollegen für ihn Partei ergriffen. Auch Ex-"Bild"-Chef Georg Streiter ging auf Facebook hart mit seinen Kollegen ins Gericht, bezeichnete deren Methoden als "niederträchtig".

Wir haben mit dem Kommunikationswissenschaftler Joachim Trebbe über die Verständigungsprobleme zwischen Wissenschaft und Journalismus gesprochen.

[...]

Journalismus vs. Wissenschaft: Unterschiedliche Methoden
Wieso verstehen sich diese beiden Systeme nicht?

Vor allem wegen der unterschiedlichen Herangehensweisen. Kritischer Journalismus versucht, verschiedene Interessen und Ziele in der Gesellschaft gegeneinander zu stellen, um aufzuzeigen, wo genau die Kontroversen liegen.


Das ergibt ja durchaus Sinn ...

... aber auch die Vorgehensweise der Wissenschaft ist sinnvoll. Hier gibt es einen anderen Begriff von Kontroverse im Sinne einer gemeinsamen Suche nach Ergebnissen.

Im konkreten Fall handelte es sich um eine Studie über Kinder. Drosten geht offenbar davon aus, dass Kinder genauso das Virus übertragen können wie Erwachsene.


Wo liegt die Wahrheit? Kontroverse gehört zum Erkenntnisprozess

Das haben andere Wissenschaftler kritisiert.

Ja, weil sie eine Diskussion eröffnen wollten. In der Wissenschaft hat Kritik einen anderen Stellenwert als im Journalismus.

Wissenschaftler wollen durch gegenseitiges Kritisieren und Verwerfen zu Hinweisen kommen, wo die Wahrheit liegt. Innerwissenschaftliche Kontroverse gehört auch in der Medizin zum Erkenntnisprozess.

Aber die Öffentlichkeit will über die Ergebnisse informiert werden.

Christian Drosten arbeitet genau an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Er soll Politik und Öffentlichkeit beraten, doch was er mitteilt, hat gesellschaftliche Auswirkungen, für die er nicht Experte ist, die er gar nicht abschätzen kann.

Und er hat einen Status großer Wichtigkeit erhalten, mit dem umzugehen man erst lernen muss. Es gibt jeden Tag neue Studien, neue Tests, neue Ergebnisse. Der Takt des Beurteilens und Kritisierens in der Öffentlichkeit ist sehr schnell, Sichtweisen und Tatsachen werden dabei oft aus dem Zusammenhang gerissen.

Es kommt zum Missverständnis mit dem Leser

Die Öffentlichkeit will schnell informiert werden. Ist das falsch?

Nein, aber es kommt dabei zu Missverständnissen. Das hat sich schon gezeigt, als Institute ihre Berechnungsgrundlagen für die Zählung der Corona-Infizierten geändert haben.

Viele haben das als "Schuldeingeständnis" verstanden – als ob man vorher etwas falsch gemacht habe. Dieser Gedanke entsteht wohl auch deshalb, weil wir derzeit viel mit "Fake News" zu tun haben.

Auch die Wissenschaft kann Fake News produzieren.

In der Wissenschaft ist die Einstellung überholt, dass es Ergebnisse gibt, die für immer und ewig gelten. Oft ändern sich die Fakten oft schon dadurch, dass sie beobachtet werden. Winzige Veränderungen im Versuchsaufbau verändern die Ergebnisse.

Entsprechend vorsichtig muss man diese Ergebnisse werten. Zu sagen: "Hier haben wir ein genaues Ergebnis und das gilt für immer" – diese Einstellung ist überholt. Aber Zwischenergebnisse müssen, wie im Fall von Drostens Studie, veröffentlicht und diskutiert werden. Das ist dem Publikum manchmal sehr schwer zu vermitteln.

Mehr dazu unter der Quelle:
https://www.gmx.net/magazine/news/coron ... l-34737474


Kommentar
Zwar gut dargestellt, aber man hätte nicht nur erwähnen sondern betonen sollen, dass auch kritischer Journalismus keinesfalls schlampig arbeiten, Fakten verzerren oder gar bewusst Falschmeldungen verbreiten darf. Das widerspräche schon dem selbst auferlegten Berufsethos.
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Re: Klimawandel, Natur- u. and. Katastrophen (z. B. Covid-2019)

Beitragvon AlexRE » Mi 27. Mai 2020, 15:35

Wer hat sich ein journalistisches Berufsethos auferlegt? Die Bildzeitung? :roll:
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Kurzer Exkurs zur Verdeutlichung

Beitragvon Excubitor » Mi 27. Mai 2020, 16:49

AlexRE hat geschrieben:Wer hat sich ein journalistisches Berufsethos auferlegt? Die Bildzeitung? :roll:


Es gibt einen journalistischen Ethik-Kodex der auf Ebene des einzelnen Journalisten bindend ist:

"Ethik-Kodex
Vorbemerkung
Der Deutsche Fachjournalisten-Verband (DFJV) hat in Abstimmung mit seinen Mitgliedern, Rechtsanwälten und Wissenschaftlern einen Ethik-Kodex entworfen und verabschiedet. Der Kodex ist individualethisch auf der Ebene des einzelnen Journalisten bindend und soll ihnen als Leitfaden für eventuelle ethische Konflikte bei ihrer journalistischen Tätigkeit dienen."

Siehe
https://www.dfjv.de/beruf/journalismus- ... erufsethik

Dem Fachverband dürften auch viele Journalisten der BILD angehören, die das anscheinend jedoch nicht interessiert. Es dürften in der "Causa Drosten" geradezu reihenweise Verstöße gegen den Kodex vorliegen.
Zuletzt geändert von Excubitor am Mi 27. Mai 2020, 20:04, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Klimawandel, Natur- u. and. Katastrophen (z. B. Covid-2019)

Beitragvon Excubitor » Mi 27. Mai 2020, 18:19

Die aktuellen Zahlen für SARS-CoV-2-Infektionen in Deutschland lauten:

Wichtige Hinweise:

:arrow: Erläuterungen zu den Reproduktionszahlen finden Sie unter den Anmerkungen (*) in Hellblau. :!:
:arrow: Das RKI-Dashboard (siehe unten unter Quellen) wurde um eine Karte erweitert und enthält nun auch Angaben zu der "Aktivität über 7 Tage/100.000 Einwohner". :!:
:arrow: Die folgenden Schrift-Farben geben die jeweilige Entwicklungstendenz an, rot für negativ, neon-grün für positiv, so dass sofort erkennbar ist, wohin "die Reise" geht :!:
:arrow: Die hier rot angegebenen Zahlen unterliegen generell dem Manko bislang nicht erhobener, belastbarer Dunkelziffern.
:!:

-----

Die Reproduktionszahlen

:arrow: Hier deren aktuellste Version die das RKI momentan verlautbart hat :!:

(Die Reproduktionszahlen geben jeweils an wie viele Menschen statistisch von einem Infizierten angesteckt werden)

:arrow: Laut aktuellem RKI-Lagebericht ist die Reproduktionsrate weiter auf R = 0,68 gefallen, vorbehaltlich einer statistischen Schwankungsbreite von 0,57 - 0,79 :!:
:arrow: Die "Trendänderungsbewertung" befindet sich, unter Berücksichtigung der statistischen Schwankungsbreite, weiter deutlich unter dem kritischen Bereich :!:
"Mit Datenstand 27.05.2020 0:00 Uhr wird die Reproduktionszahl auf R= 0,68 (95%-Prädiktionsintervall: 0,57 – 0,79) geschätzt."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile
:arrow: Abbildung des Infektionsgeschehens vor etwa einer bis zwei Wochen :!:

:arrow: Laut aktuellem RKI-Lagebericht ist die neue 7-Tage-Reproduktionsrate weiter leicht auf 7-Tage-R = 0,76 gefallen, vorbehaltlich einer statistischen Schwankungsbreite von 0,70 - 0,81 :!:
Die geglättete "Großraum-Bewertung" befindet sich damit, unter Berücksichtigung der statistischen Schwankungsbreite, weiter deutlich unter dem kritischen Bereich :!:
"Mit Datenstand 27.05.2020 0:00 Uhr wird der 7-Tage R-Wert auf 0,76 (95%-Prädiktionsintervall: 0,70 – 0,81) geschätzt."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile
:arrow: Abbildung des Infektionsgeschehens vor etwa einer bis zweieinhalb Wochen :!:

:arrow: Den aktuellen Reproduktionszahlen zufolge verringert sich das infektiöse Geschehen in Deutschland zurzeit zwar, aber nur sehr langsam.
:arrow: Die letzten Ausbrüche sind darin noch nicht enthalten, tauchen erst im R der nächsten Woche auf. Auch die momentan wieder ansteigenden Infektionszahlen werden dort erst entsprechend Zeit verzögert Niederschlag finden.
:!:


"Unter http://www.rki.de/covid-19-nowcasting werden Beispielrechnungen und beide R-Werte als ExcelTabelle zur Verfügung gestellt und täglich aktualisiert. Dort ist seit dem 15.05.2020 auch eine ausführliche Erläuterung des stabileren R-Werts zu finden. Allgemeinere Informationen und
Beispielrechnungen für beide R-Werte sind in den Antworten auf häufig gestellte Fragen abrufbar
(http://www.rki.de/covid-19-faq)."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile

"Gelingt das dauerhafte Niedrighalten der Reproduktionszahl unter 1 nicht, so setzt sich der anfängliche exponentielle Anstieg wieder fort. Selbst ein R von 1,3 bedeutet bei einer Generationszeit von 4 Tagen eine Verdoppelung der Anzahl von Neuerkrankung innerhalb von etwa 11 Tagen. Die Reproduktionszahl alleine reicht nicht aus um die aktuelle Lage zu beschreiben. Zumindest die absolute Zahl an Neuerkrankungen und auch die Zahl schwerer Erkrankungen müssen zusätzlich betrachtet werden um ein angemessenes Bild zu bekommen."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile

:arrow: Das Virus verbreitet sich beim gegenwärtigen Stand sozusagen unter dem Deckmäntelchen der Maßnahmen weiter, was zu einer zweiten, wesentlich stärkeren Infektionswelle führen kann. Erst bei einer Reproduktionsrate von 0,3, oder besser 0,2, wäre das Virus über Tracing-Apps und Tests überhaupt kontrollierbar. :!:

-----

:arrow: Die Verdopplungszeit der Infektionen ist momentan ohne Belang, da diese nur bei exponentiellem Wachstum der Infektionszahlen für die weitere Entwicklung aussagekräftig ist. :!:

-----


Stand 27.05.2020 18.33 Uhr
181524 bestätigte Infektionen - 10308 Personen akut in Behandlung befindlich - 162800 Genesene -
8416 Todesfälle


:arrow: "Nur" noch rund 10000 aktive Infektionen (ohne Dunkelziffer) :!:

Bestätigte Infektionen
Veränderung zu gestern:

+ 722 (Vortag: + 207 -
Tendenz: jetzt wieder eine extrem starke Zunahme von gestern zu heute, auf mehr als das Dreifache, insgesamt weiter steigend.) (Gesamttendenz: uneinheitlich.)
:arrow: Die Neuinfektionen steigen wieder stark auf mehr als 700/24 h. :!:

Die Zahl der Genesenen dürfte sich nun nah an der Realität befinden.

Todesfälle
Veränderung zu gestern:

+ 67 (Vortag: + 40 -
Tendenz: jetzt eine weitere deutliche Steigerung von gestern auf heute, insgesamt weiter steigend.) (Gesamttendenz: weiter uneinheitlich.)
:arrow: Die Zahl der Todesfälle gelangt wieder über 50/24 h :!:

Quelle(n):
Covid-19-Operations Dashboard des Johns Hopkins CSSE (Center for Systems Science and Engineering an der Johns Hopkins University, Baltimore, Maryland, USA)
https://coronavirus.jhu.edu/map.html
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps ... 7b48e9ecf6 (Desktop-Version)
https://www.arcgis.com/apps/opsdashboar ... 62e5c06e61 (Mobil-Version)

Siehe auch
Covid-19-Dashboard des RKIs (Robert Koch-Institut, Berlin) für Deutschland: Stand 27.05.2020 00.00 Uhr
(Kreise und Kreisfreie Städte - Aktivität über 7 Tage/100.000 Einwohner), (Kreise und Kreisfreie Städte - Fälle/100.000 Einwohner).
https://experience.arcgis.com/experienc ... ge/page_1/
(Einfach auf die Karte klicken und so vergrößern, um den Kreis oder die Kreisfreie Stadt des eigenen Wohnorts schnell zu finden.)

RKI (Robert Koch-Institut, Berlin): Covid-19-Fallzahlen in Deutschland, Stand 27.05.2020 00.00 Uhr, (online aktualisiert um 08.00 Uhr)
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... ahlen.html

Bitte beachten Sie, dass die Zahlen des Johns Hopkins CSSE fortlaufend, meist stündlich, die des RKIs nur einmal täglich, vormittags, mit Stand Mitternacht, aktualisiert werden. Das bedeutet konkret, dass die hier verlinkten Zahlen des RKI zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung ca. 19-20 Stunden hinter den hier angegebenen zurückliegen und daher niedriger ausfallen.

-----

Anmerkungen:

Die Reproduktionszahlen

* "Der bisher berichtete R-Wert bildet zeitnah den Trend der Anzahl von Neuerkrankungen ab und kann
auf mögliche Trendänderungen hinweisen.
Dieser Wert reagiert jedoch empfindlich auf kurzfristige
Änderungen der Fallzahlen – wie sie etwa durch einzelne Ausbruchsgeschehen verursacht werden
können - was besonders bei insgesamt kleineren Anzahlen von Neuerkrankungen zu verhältnismäßig
großen Schwankungen führen kann. Daher gibt das RKI ab heute zusätzlich zu diesem sensitiven R-Wert ein weiteres stabileres 7-Tage-R an,
das sich auf einen längeren Zeitraum bezieht und daher weniger tagesaktuellen Schwankungen unterliegt.
Er bildet Trends zuverlässiger ab, bezieht sich dabei jedoch auf ein Infektionsgeschehen, das etwas länger zurückliegt als beim bisherigen sensitiven RWert.
Technisch werden beide R-Werte auf der Basis des Nowcasting geschätzt. Das Nowcasting endet am
Datum von vor 4 Tagen (heute am 10.5.2020), da noch keine zuverlässige Aussage zur Anzahl der
Neuerkrankungen der letzten 3 Tage gemacht werden kann.
Der bisher berichtete sensitive R-Wert kann geschätzt werden durch Verwendung eines gleitenden 4-
Tages-Mittels der durch das Nowcasting geschätzten Anzahl von Neuerkrankungen. Er vergleicht dann
den 4-Tages-Mittelwert der Neuerkrankungen eines Tages mit dem entsprechenden Mittelwert 4 Tage
davor. Die Infektionen der Neuerkrankungen liegen nochmal 4 bis 6 Tage davor, das heißt also sie
fanden vor 8 bis 13 Tagen statt. Der bisherige R-Wert, der heute berichtet wird, bildet also das
Infektionsgeschehen vor etwa einer bis zwei Wochen ab.


Analog dazu wird das 7-Tage-R durch Verwendung eines gleitenden 7-Tages-Mittel der Nowcasting-Kurve geschätzt. Schwankungen werden dadurch stärker ausgeglichen. Das 7-Tage-R vergleicht dann den 7-Tages-Mittelwert der Neuerkrankungen eines Tages mit dem 7-Tages-Mittelwert 4 Tage zuvor.
Die Infektionen der Neuerkrankungen liegen 4 bis 6 Tage davor, das heißt also sie fanden vor 8 bis 16
Tagen statt. Das 7-Tage-R bildet somit das Infektionsgeschehen vor etwa einer bis etwas mehr als zwei Wochen ab."


Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile

Nowcasting (Statistisches Erhebungsverfahren):
https://de.wikipedia.org/wiki/Nowcasting
RKI: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... sting.html

Zu den Reproduktionszahlen siehe auch
http://gg-aktiv.de/phpBB3/viewtopic.php ... 00#p113275
und, sehr informativ zur neuen "7-Tage-R-Kennzahl"

http://gg-aktiv.de/phpBB3/viewtopic.php ... 90#p113226 .

-----

Während die Zahl der Neuinfektionen global zunimmt, vorrangig Nord- und Süd-Amerika (insbesondere Brasilien), scheint diese diese in Europa weitflächig abzunehmen, wobei das kein Grund zur Entwarnung ist.
Der Anstieg/24 h (Daily Increase) der bestätigten Neuinfektionen in Deutschland ist weiter uneinheitlich, heute weiter deutlich unter 1000, ähnlich dem Wert für die Todesfälle, der aktuell abnehmend weiter deutlich unter 50/24h liegt. Quelle: Johns Hopkins CSSE. (Der zahlenmäßige Unterschied zur Grafik, falls vorhanden, resultiert aus den unterschiedlichen Ablesezeiten der von mir gewählten und derjenigen Zeit, welche der der Grafik zugrunde liegende Algorithmus automatisch als Messpunkt auswählt. Die Zahlen sind daher beide korrekt, da sie auf derselben Basis beruhen und sich nur aufgrund des verschiedenen Zeitpunkts der Ablesung unterscheiden.)

Man wird allerdings davon ausgehen müssen, dass die tatsächliche Zahl Infizierter erheblich höher liegt, als die der bislang bestätigten Infektionen.
Zur Dunkelziffer siehe: viewtopic.php?f=66&t=2899&start=360#p111061
Nach den Ergebnissen der Heinsberg-Studie schätzt man nunmehr bundesweit als Dunkelziffer das zehnfache der Anzahl Infizierter.
Zuletzt geändert von Excubitor am Do 28. Mai 2020, 17:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Covid-2019: Neues Röntgenverfahren zur Diagnose

Beitragvon Excubitor » Mi 27. Mai 2020, 20:01

WELT - "Neue Methode ermöglicht Corona-Diagnose durch Röntgen"
"Münchner Forscher haben eine neue Röntgentechnik entwickelt, mit der sich die Lungen von Covid-19-Patienten mit nur geringer Strahlenbelastung untersuchen lassen. Die klinischen Versuche starten jetzt.

[...]

Bei den schwereren Verläufen einer Covid-19-Erkrankung kommt es zu typischen Schädigungen der Lungenbläschen. Diese Bläschen sind allerdings zu klein, als das krankheitsbedingte Veränderungen mit einer klassischen Röntgenaufnahme sichtbar gemacht werden könne. Um den Zustand der Lunge eines Covid-19-Patienten beurteilen zu können, ist man bislang auf die Computer-Tomografie angewiesen.

Das neue Röntgen-Verfahren der TUM-Wissenschaftler um Professor Franz Pfeiffer kommt hingegen mit einer normalen Röntgenröhre und einer einzelnen Aufnahme aus, um den Zustand der Lungenbläschen und damit den Status der Erkrankung beurteilen zu können.

Der wichtigste Vorteil der als „Dunkelfeld-Bildgebung“ bezeichneten Technologie ist die im Vergleich zur CT erheblich geringere Strahlenbelastung des Patienten.
Gleichwohl musste für die neue Methode zunächst einmal eine Genehmigung durch das Bundesamt für Strahlenschutz eingeholt werden, so dass jetzt mit der klinischen Erprobung der neuen Methode bei Covid-Patienten am Münchner Universitätsklinikums rechts der Isar begonnen werden kann.

[...]"

Mehr dazu unter der Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9


Kommentar
Jeden Tag 'was neues und jeden Tag werden die Methoden besser. So kann es gehen, wenn die ganze Welt, zumindest grundsätzlich, in einer Richtung arbeitet ...
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Covid-2019: Klage-Welle gegen die "Virenschleuder" Ischgl?

Beitragvon Excubitor » Mi 27. Mai 2020, 21:18

Handelsblatt - "Tourismus: Virenschleuder Ischgl: Wie das Coronavirus nach Deutschland kam"
"Erstmals ist statistisch belegt, welchen Einfluss der Skiort Ischgl bei der Ausbreitung des Virus hatte. Touristen wollen Österreich nun verklagen.

Publikation mit Sprengkraft: Wie sehr der Tiroler Wintersportort als Virenschleuder in Deutschland gewirkt hat, beweist eine am Donnerstag vorgelegte Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW). Nach dieser Untersuchung ist die Infektionsrate in deutschen Städten und Gemeinde umso größer, je näher sie zu Ischgl sich befinden.

„Schon ein um zehn Prozent kürzerer Anfahrtsweg nach Ischgl erhöht die Infektionsrate im Durchschnitt um neun Prozent“, sagte IfW-Präsident Gabriel Felbermayr am Mittwoch „Lägen alle deutschen Kreise so weit weg von Ischgl wie der Kreis Vorpommern-Rügen, gäbe es in Deutschland fast 50 Prozent weniger Infektionen mit dem Coronavirus.“


Die Ökonomen haben auf Grundlage der Daten des Robert Koch-Instituts die Erkenntnisse aus den 401 Landkreisen in Deutschland ausgewertet. Demnach gilt der früher so populäre Aprés-Ski-Ort im Paznauntal als „Ground Zero“ der Pandemie in der Bundesrepublik. Die Studie ist der Indikator dafür, dass kein anderer Ort eine solche Wirkung auf die Verbreitung von Covid-19 in Deutschland hatte wie Ischgl.

„Interessant ist vor allem auch, dass die Entfernung zu Ischgl im Laufe der Zeit für die beobachteten Fälle nicht irrelevant wird“, bilanziert Felbermayr.

„Interessant ist vor allem auch, dass die Entfernung zu Ischgl im Laufe der Zeit für die beobachteten Fälle nicht irrelevant wird“, bilanziert Felbermayr. Er lobt die Schließung der Grenzen zu Österreich, die eine weitere Ausbreitung des Virus im März verhindert habe. „Nach den anfänglichen Infektionen durch heimkehrende Skifahrer gab es keine weitere geografische Verbreitung“, so der Wirtschaftswissenschaftler.

Die Studie ist relevant: Denn bislang versuchen die Tiroler Landesregierung, Tourismuslobbyisten und selbst Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) die Bedeutung von Ischgl als Virenschleuder herunterzuspielen. Das IfW kommt allerdings zum gegenteiligen Ergebnis.

Die Behörden in Innsbruck und in Wien reagierten angeblich fahrlässig und spät auf die Verseuchungsgefahr durch Ischgl. Obwohl bereits am 5. März erstmals ein europäisches Land den Skiort als Risikogebiet eingestuft hatte, wurden erst neun Tage später Quarantänemaßnahmen verhängt.

{...]"

Mehr dazu unter:
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... li=BBqg6Q9

Das Arbeitspapier zur Studie in Form einer PDF finden sie hier:
"Après-ski: The Spread of Coronavirus from Ischgl through Germany"
"Après-ski: Die Ausbreitung des Coronavirus von Ischgl durch Deutschland"
(https://www.ifw-kiel.de/de/experten/ifw ... any-12267/) (Download-Seite)
https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Datei ... ischgl.pdf (Publikation)


Kommentar
Höchst interessant ist, dass im Laufe der Zeit die Entfernung zu Ischgl für die Anzahl der beobachteten Fälle nicht irrelevant geworden ist.
Die drohende Klage-Welle könnte auch in Ischgl einige in Existenz-Schwierigkeiten bringen.


Auch interessant zum Thema des möglichen Ursprungs der Pandemie:
Deutschlandfunk - "Woher kam die Corona-Pandemie? - Die verschlungenen Wege von SARS-CoV-2"
https://www.deutschlandfunk.de/woher-ka ... _id=475956
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Covid-219 statistics: Daily Update for Germany

Beitragvon Excubitor » Do 28. Mai 2020, 18:18

Die aktuellen Zahlen für SARS-CoV-2-Infektionen in Deutschland lauten:

Wichtige Hinweise:

:arrow: Erläuterungen zu den Reproduktionszahlen finden Sie unter den Anmerkungen (*) in Hellblau. :!:
:arrow: Das RKI-Dashboard (siehe unten unter Quellen) wurde um eine Karte erweitert und enthält nun auch Angaben zu der "Aktivität über 7 Tage/100.000 Einwohner". :!:
:arrow: Die folgenden Schrift-Farben geben die jeweilige Entwicklungstendenz an, rot für negativ, neon-grün für positiv, so dass sofort erkennbar ist, wohin "die Reise" geht :!:
:arrow: Die hier rot angegebenen Zahlen unterliegen generell dem Manko bislang nicht erhobener, belastbarer Dunkelziffern.
:!:

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Die Reproduktionszahlen

:arrow: Hier deren aktuellste Version die das RKI momentan verlautbart hat :!:

(Die Reproduktionszahlen geben jeweils an wie viele Menschen statistisch von einem Infizierten angesteckt werden)

:arrow: Laut aktuellem RKI-Lagebericht ist die Reproduktionsrate weiter auf R = 0,61 gefallen, vorbehaltlich einer statistischen Schwankungsbreite von 0,51 - 0,72 :!:
:arrow: Die "Trendänderungsbewertung" befindet sich, unter Berücksichtigung der statistischen Schwankungsbreite, weiter deutlich unter dem kritischen Bereich :!:
"Mit Datenstand 28.05.2020 0:00 Uhr wird die Reproduktionszahl auf R= 0,61 (95%-Prädiktionsintervall: 0,51 – 0,72) geschätzt."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile
:arrow: Abbildung des Infektionsgeschehens vor etwa einer bis zwei Wochen :!:

:arrow: Laut aktuellem RKI-Lagebericht ist die neue 7-Tage-Reproduktionsrate wieder leicht auf 7-Tage-R = 0,78 gestiegen, vorbehaltlich einer statistischen Schwankungsbreite von 0,73 - 0,84 :!:
Die geglättete "Großraum-Bewertung" befindet sich damit, unter Berücksichtigung der statistischen Schwankungsbreite, weiter deutlich unter dem kritischen Bereich :!:
"Mit Datenstand 28.05.2020 0:00 Uhr wird der 7-Tage R-Wert auf 0,78 (95%-Prädiktionsintervall: 0,73 – 0,84) geschätzt."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile
:arrow: Abbildung des Infektionsgeschehens vor etwa einer bis zweieinhalb Wochen :!:

:arrow: Den aktuellen Reproduktionszahlen zufolge verringert sich das infektiöse Geschehen in Deutschland zurzeit zwar, aber nur sehr langsam.
:arrow: Die letzten Ausbrüche sind darin noch nicht enthalten, tauchen erst im R der nächsten Woche auf. Auch die momentan wieder höheren Infektionszahlen werden dort erst entsprechend Zeit verzögert Niederschlag finden.
:!:


"Unter http://www.rki.de/covid-19-nowcasting werden Beispielrechnungen und beide R-Werte als ExcelTabelle zur Verfügung gestellt und täglich aktualisiert. Dort ist seit dem 15.05.2020 auch eine ausführliche Erläuterung des stabileren R-Werts zu finden. Allgemeinere Informationen und
Beispielrechnungen für beide R-Werte sind in den Antworten auf häufig gestellte Fragen abrufbar
(http://www.rki.de/covid-19-faq)."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile

"Gelingt das dauerhafte Niedrighalten der Reproduktionszahl unter 1 nicht, so setzt sich der anfängliche exponentielle Anstieg wieder fort. Selbst ein R von 1,3 bedeutet bei einer Generationszeit von 4 Tagen eine Verdoppelung der Anzahl von Neuerkrankung innerhalb von etwa 11 Tagen. Die Reproduktionszahl alleine reicht nicht aus um die aktuelle Lage zu beschreiben. Zumindest die absolute Zahl an Neuerkrankungen und auch die Zahl schwerer Erkrankungen müssen zusätzlich betrachtet werden um ein angemessenes Bild zu bekommen."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile

:arrow: Das Virus verbreitet sich beim gegenwärtigen Stand sozusagen unter dem Deckmäntelchen der Maßnahmen weiter, was zu einer zweiten, wesentlich stärkeren Infektionswelle führen kann. Erst bei einer Reproduktionsrate von 0,3, oder besser 0,2, wäre das Virus über Tracing-Apps und Tests überhaupt kontrollierbar. :!:

-----

:arrow: Die Verdopplungszeit der Infektionen ist momentan ohne Belang, da diese nur bei exponentiellem Wachstum der Infektionszahlen für die weitere Entwicklung aussagekräftig ist. :!:

-----


Stand 28.05.2020 18.33 Uhr
181918 bestätigte Infektionen - 10233 Personen akut in Behandlung befindlich - 163222 Genesene -
8463 Todesfälle


:arrow: "Nur" noch rund 10000 aktive Infektionen (ohne Dunkelziffer) :!:

Bestätigte Infektionen
Veränderung zu gestern:

+ 394 (Vortag: + 722 -
Tendenz: jetzt wieder eine deutliche Abnahme von gestern zu heute, um etwas weniger als die Hälfte, insgesamt weiter steigend.) (Gesamttendenz: uneinheitlich.)
:arrow: Die Neuinfektionen fallen wieder stark auf einen Wert unter 500/24 h. :!:

Die Zahl der Genesenen dürfte sich nun nah an der Realität befinden.

Todesfälle
Veränderung zu gestern:

+ 47 (Vortag: + 67 -
Tendenz: jetzt eine leichte Abnahme von gestern auf heute, insgesamt aber weiter steigend.) (Gesamttendenz: weiter uneinheitlich.)
:arrow: Die Zahl der Todesfälle wieder unter 50/24 h :!:

Quelle(n):
Covid-19-Operations Dashboard des Johns Hopkins CSSE (Center for Systems Science and Engineering an der Johns Hopkins University, Baltimore, Maryland, USA)
https://coronavirus.jhu.edu/map.html
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps ... 7b48e9ecf6 (Desktop-Version)
https://www.arcgis.com/apps/opsdashboar ... 62e5c06e61 (Mobil-Version)

Siehe auch
Covid-19-Dashboard des RKIs (Robert Koch-Institut, Berlin) für Deutschland: Stand 28.05.2020 00.00 Uhr
(Kreise und Kreisfreie Städte - Aktivität über 7 Tage/100.000 Einwohner), (Kreise und Kreisfreie Städte - Fälle/100.000 Einwohner).
https://experience.arcgis.com/experienc ... ge/page_1/
(Einfach auf die Karte klicken und so vergrößern, um den Kreis oder die Kreisfreie Stadt des eigenen Wohnorts schnell zu finden.)

RKI (Robert Koch-Institut, Berlin): Covid-19-Fallzahlen in Deutschland, Stand 28.05.2020 00.00 Uhr, (online aktualisiert um 08.00 Uhr)
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... ahlen.html

Bitte beachten Sie, dass die Zahlen des Johns Hopkins CSSE fortlaufend, meist stündlich, die des RKIs nur einmal täglich, vormittags, mit Stand Mitternacht, aktualisiert werden. Das bedeutet konkret, dass die hier verlinkten Zahlen des RKI zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung ca. 19-20 Stunden hinter den hier angegebenen zurückliegen und daher niedriger ausfallen.

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Anmerkungen:

Die Reproduktionszahlen

* "Der bisher berichtete R-Wert bildet zeitnah den Trend der Anzahl von Neuerkrankungen ab und kann
auf mögliche Trendänderungen hinweisen.
Dieser Wert reagiert jedoch empfindlich auf kurzfristige
Änderungen der Fallzahlen – wie sie etwa durch einzelne Ausbruchsgeschehen verursacht werden
können - was besonders bei insgesamt kleineren Anzahlen von Neuerkrankungen zu verhältnismäßig
großen Schwankungen führen kann. Daher gibt das RKI ab heute zusätzlich zu diesem sensitiven R-Wert ein weiteres stabileres 7-Tage-R an,
das sich auf einen längeren Zeitraum bezieht und daher weniger tagesaktuellen Schwankungen unterliegt.
Er bildet Trends zuverlässiger ab, bezieht sich dabei jedoch auf ein Infektionsgeschehen, das etwas länger zurückliegt als beim bisherigen sensitiven RWert.
Technisch werden beide R-Werte auf der Basis des Nowcasting geschätzt. Das Nowcasting endet am
Datum von vor 4 Tagen (heute am 10.5.2020), da noch keine zuverlässige Aussage zur Anzahl der
Neuerkrankungen der letzten 3 Tage gemacht werden kann.
Der bisher berichtete sensitive R-Wert kann geschätzt werden durch Verwendung eines gleitenden 4-
Tages-Mittels der durch das Nowcasting geschätzten Anzahl von Neuerkrankungen. Er vergleicht dann
den 4-Tages-Mittelwert der Neuerkrankungen eines Tages mit dem entsprechenden Mittelwert 4 Tage
davor. Die Infektionen der Neuerkrankungen liegen nochmal 4 bis 6 Tage davor, das heißt also sie
fanden vor 8 bis 13 Tagen statt. Der bisherige R-Wert, der heute berichtet wird, bildet also das
Infektionsgeschehen vor etwa einer bis zwei Wochen ab.


Analog dazu wird das 7-Tage-R durch Verwendung eines gleitenden 7-Tages-Mittel der Nowcasting-Kurve geschätzt. Schwankungen werden dadurch stärker ausgeglichen. Das 7-Tage-R vergleicht dann den 7-Tages-Mittelwert der Neuerkrankungen eines Tages mit dem 7-Tages-Mittelwert 4 Tage zuvor.
Die Infektionen der Neuerkrankungen liegen 4 bis 6 Tage davor, das heißt also sie fanden vor 8 bis 16
Tagen statt. Das 7-Tage-R bildet somit das Infektionsgeschehen vor etwa einer bis etwas mehr als zwei Wochen ab."


Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile

Nowcasting (Statistisches Erhebungsverfahren):
https://de.wikipedia.org/wiki/Nowcasting
RKI: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... sting.html

Zu den Reproduktionszahlen siehe auch
http://gg-aktiv.de/phpBB3/viewtopic.php ... 00#p113275
und, sehr informativ zur neuen "7-Tage-R-Kennzahl"

http://gg-aktiv.de/phpBB3/viewtopic.php ... 90#p113226 .

-----

Während die Zahl der Neuinfektionen global zunimmt, vorrangig Nord- und Süd-Amerika (insbesondere Brasilien), scheint diese diese in Europa weitflächig abzunehmen, wobei das kein Grund zur Entwarnung ist.
Der Anstieg/24 h (Daily Increase) der bestätigten Neuinfektionen in Deutschland ist weiter uneinheitlich, heute weiter deutlich unter 1000, ähnlich dem Wert für die Todesfälle, der aktuell abnehmend weiter deutlich unter 50/24h liegt. Quelle: Johns Hopkins CSSE. (Der zahlenmäßige Unterschied zur Grafik, falls vorhanden, resultiert aus den unterschiedlichen Ablesezeiten der von mir gewählten und derjenigen Zeit, welche der der Grafik zugrunde liegende Algorithmus automatisch als Messpunkt auswählt. Die Zahlen sind daher beide korrekt, da sie auf derselben Basis beruhen und sich nur aufgrund des verschiedenen Zeitpunkts der Ablesung unterscheiden.)

Man wird allerdings davon ausgehen müssen, dass die tatsächliche Zahl Infizierter erheblich höher liegt, als die der bislang bestätigten Infektionen.
Zur Dunkelziffer siehe: viewtopic.php?f=66&t=2899&start=360#p111061
Nach den Ergebnissen der Heinsberg-Studie schätzt man nunmehr bundesweit als Dunkelziffer das zehnfache der Anzahl Infizierter.
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Covid-2019 aktuell: Impfstoff wohl zuerst im "Westen"

Beitragvon Excubitor » Do 28. Mai 2020, 21:09

GMX News Aktuelle News Coronavirus - "Corona-Live-Ticker: Pfizer: Corona-Impfstoff zunächst in westlichen Ländern"
"[...]

Top-News: Pfizer: Corona-Impfstoff zunächst in westlichen Ländern
21:00 Uhr: Im Wettlauf um einen Corona-Impfstoff dürften westliche Länder nach Angaben der Pharmafirma Pfizer als erste bedient werden. Das liege an der nötigen Technologie, sagte Pfizer-Chef Albert Bourla am Donnerstag in einer Pressekonferenz des Dachverbands der forschenden Pharmafirmen (IFPMA).

"Die heutige Technologien verlangen eine Lagerung (von Impfstoff) bei minus acht Grad." In Afrika etwa fehle dafür wahrscheinlich die Infrastruktur. "Ich bin sicher, dass wir mit diesem Impfstoff erst in die westlichen Länder kommen", sagte Bourla. "Aber in einer zweiten Welle arbeiten wir daran, sicherzustellen, dass wir Produkte entwickeln und herstellen können, die solche extremen Temperaturen nicht brauchen." Pfizer habe bislang mit keiner Regierung Verträge über die Lieferung von Impfstoff abgeschlossen, betonte er.

Bislang gibt es noch keinen Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus. Nach Angaben der WHO gibt es etwa 125 Impfstoff-Kandidaten, von denen derzeit knapp ein Dutzend Wirkstoffe in klinischen Studien geprüft werden. Das Unternehmen AstraZeneca hofft, sein Produkt Ende des Jahres auf den Markt bringen zu können, sagte Unternehmenschef Pascal Soriot.

[...]"

Quelle:
https://www.gmx.net/magazine/news/coron ... t-34468484

Anm.:
:arrow: AstraZeneca PLC ist ein britisch-schwedischer Pharmakonzern mit Hauptsitz in Cambridge, Großbritannien, und deutscher Vertretung in Wedel, Schleswig-Holstein, mit Jahresumsatz von 24,4 Milliarden US-Dollar (2019).
:!:


Kommentar
Zwar interessant, was die Fakten angeht, aber schon erstaunlich worüber man so alles sinniert, obwohl es noch gar keinen Impfstoff gibt. Selbst klinische Studien, also weit fortgeschrittene Projekte, können noch zu Fehlschlägen führen ...
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Covid-2019: Gesundheitsschäden gravierender als angenommen

Beitragvon Excubitor » Fr 29. Mai 2020, 16:46

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Radiologe scannte 350 Corona-Lungen: Seine Beobachtungen sind alarmierend"
"[...]

Götz Martin Richter, Ärztlicher Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Klinikum Stuttgart, erklärt: „Wir wollen den Verlauf einer Infektion bei den Patienten erfassen und aus der Summe der Bilddaten und Laborwerte ermitteln, wie sich eine Infektion entwickeln und wie man sie behandeln könnte.“

350 Lungen-CTs, zu Hochzeiten 20 bis 30 Verdachtsfälle pro Tag
Insgesamt habe man am Klinikum Stuttgart seit Beginn der Pandemie bei etwa 350 Patienten wegen des Verdachtes auf eine Covid-19-Pneumonie eine Computertomographie der Lungen angefertigt, erläutert Richter im Gespräch mit FOCUS Online. Zu Hochzeiten der Pandemie, etwa am zweiten und dritten Märzwochenende, seien es 20 bis 30 Verdachtsfälle täglich gewesen, schildert er. Viele Patienten hatten sich in den Winterferien in den berüchtigten Corona-Hotspots Ischgl und Südtirol angesteckt. Seit Mitte April nehme die Zahl nun kontinuierlich ab.

Für seine Studie will Richter Computertomographie-Aufnahmen von mindestens 250 Covid-19-Patienten auswerten. [...]

Nachuntersuchungen der Patienten zeigen bleibende Schäden
Richter und sein Team begleiten Patienten für ihre Studie auch nach der Heilung. Einen Monat nachdem sie gesund entlassen wurden, kommen sie zur ersten Nachsorgeuntersuchung, nach sechs Monaten erfolgt dann eine weitere. [...]

Die Studie läuft inzwischen seit acht Wochen, 31 Patienten haben Richter und sein Team bereits in der Nachsorge gesehen. Bei FOCUS Online zieht der Professor ein vorsichtiges erstes Resümee: „Wir haben bereits viel gelernt“, so Richter, „Was mich etwas beunruhigt, ist, dass vier bis acht Wochen nach Entlassung nur zwei der 31 Patienten wieder eine normale Lunge haben. Viele Patienten klagen noch immer über Kurzatmigkeit oder Schmerzen beim Atmen. Einer weist aktuell sogar schwere Lungenveränderungen auf.“

Aber: Eine komplett zerstörte Lunge gebe es bislang nicht. Und das sei eine gute Nachricht: „Zu dieser Studie motiviert haben uns Erkenntnisse aus der ersten Sars-Epidemie von 2002-2003. Die damaligen Patienten haben sehr schwere Lungenschäden davongetragen, manche Lungen waren komplett zerstört. Einen derartigen Fall konnten wir noch nicht beobachten.“

Mehr dazu unter der Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/go ... 45927.html


Kommentar
Selbst wenn die Lunge nicht völlig zerstört wird, dauerhafte Beeinträchtigung der Atmung und aller daran anschließender oder davon sogar abhängender Funktionen des Organismus möchte wahrscheinlich niemand. Oder?
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Covid-2019 aktuell

Beitragvon Excubitor » Fr 29. Mai 2020, 17:07

FOCUS ONLINE Gesundhiet - "Live-Ticker zur Corona-Krise - Covid-19 News: Remdesivir als Mittel gegen Corona - Zulassung verzögert sich"
"[...]

TOP-NEWS: Zulassung von Remdesivir als Mittel gegen Covid-19 verzögert sich
15.27 Uhr: Die Zulassung des Mittels Remdesivir gegen Covid-19 auf dem europäischen Markt verzögert sich. Das Pharmaunternehmen Gilead habe bisher noch keinen Zulassungsantrag gestellt, teilte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA am Freitag in Amsterdam mit. Damit werde aber in Kürze gerechnet. Je nach Qualität der vorliegenden Daten sollte dann schnell eine Entscheidung fallen. Die EMA hatte zunächst mit einer Entscheidung bis Ende Mai gerechnet.

[...]

Eine internationale Studie mit über 1000 Teilnehmern hatte gezeigt, dass Remdesivir bei Covid-19-Patienten die Zeit bis zu einer Genesung im Schnitt um vier Tage verkürzen kann. Die Sterblichkeit ging in der Untersuchung geringfügig zurück, was statistisch jedoch nicht signifikant war.

Remdesivir ist bislang in keinem Land der Welt uneingeschränkt als Medikament zugelassen. Bislang gibt es keine Impfung gegen das neuartige Coronavirus und auch keine zuverlässige zugelassene medikamentöse Therapie.

TOP-NEWS: Zahl der Corona-Fälle in Bremerhavener Freikirche steigt weiter
15.13 Uhr: Im Umfeld einer freikirchlichen Gemeinde in Bremerhaven haben sich mehr Menschen mit dem Coronavirus angesteckt als bisher bekannt. Mindestens 44 Gläubige seien positiv getestet worden, berichtete die „Nordsee-Zeitung“. Zwei der Infizierten seien im Krankenhaus, beide müssten nicht beatmet werden. Mehr als 100 Gemeindemitglieder seien in Quarantäne.

Der Bremerhavener Krisenstab geht davon aus, dass sich die Betroffenen in Gottesdiensten angesteckt haben. Ein Sprecher der Stadt Bremerhaven sagte, die freikirchliche Gemeinde habe mitgeteilt, sich an alle Hygieneauflagen gehalten zu haben.

[...]

Mehr dazu unter der Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/ti ... 91715.html


Kommentar
Ständig behaupten die verantwortlichen Organisatoren bei derartigen Ausbrüchen, man habe sich an alle Auflagen gehalten. Entweder die lügen, oder die Auflagen sind neben deren Durchsetzung absolut unzureichend ...
Jedenfalls muss da dringen etwas geschehen.
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