Klimawandel, Natur- u. and. Katastrophen (z. B. Covid-2019)

Hier können aktuelle Themen getrennt voneinander auf gesonderten threads erörtert werden.

Covid 2019: Landkreise ignorieren die Beschlüsse

Beitragvon Excubitor » Fr 8. Mai 2020, 20:27

Tagesspiegel - "Landkreise reißen neue Virus-Obergrenze: Greiz und Coesfeld verschärfen Corona-Regeln vorerst nicht"
"Eigentlich haben sich Bund und Länder auf eine Obergrenze für Neuinfektionen geeinigt. Die betroffenen Kreise interessiert das bisher wenig.

[...]

Der Kreis Greiz in Thüringen bleibt bundesweiter Brennpunkt neuer Corona-Nachweise. Stand Donnerstagnacht 0 Uhr zählte der Kreis in den vergangenen 7 Tagen insgesamt 75,4 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner.
Damit gehört der Ostthüringer Landkreis zusammen mit Coesfeld in Nordrhein-Westfalen (73,2 Neuinfizierte in den vergangenen 7 Tagen je 100.000 Einwohner) unter allen Kreisen und kreisfreien Städten zu den beiden einzigen bundesweit, wo der kritische Wert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner derzeit überschritten wird. Diese Quote gilt als Obergrenze, bei deren Überschreitung Bund und Länder künftig strikte Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie vorsehen.

[...]

Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... li=BBqg6Q9

Kommentar
Das ist also das neue Krisenmanagement. Anscheinend gibt es bislang nicht einmal eine Verordnung zu den von Bund und Ländern gefassten Beschlüssen auf Landesebene. Da ist es leider so, dass sich der Kreis tatsächlich entgegen jeder faktischen Notwendigkeit auf die mangelnde Rechtsgrundlage berufen kann. Hervorragende Arbeit, Leute.
Selbst wenn sich in Coesfeld das erhöhte Infektionsgeschehen auf eine Firma zu beschränken scheint, so sind die Arbeiter dennoch nicht Tag und Nacht dort gewesen, sondern haben zwischenzeitlich mit einer Vielzahl Personen interagiert. Bei derlei Geschehnissen bedeutet 3 bis 4 Tage abwarten ein erhebliches Risiko.
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Covid-2019: Cannabinoide wirksam gegen eine Infektion?

Beitragvon Excubitor » Fr 8. Mai 2020, 20:44

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Potenzieller Wirkmechanismus - Kanadische Forscher: Cannabis schützt möglicherweise vor dem Coronavirus"
"Kanadische Forscher vermuten, dass die Heilpflanze möglicherweise vor dem neuen Coronavirus schützt. Ihre Ergebnisse sind Teil der Forschung über die Verwendung von Cannabis zur Behandlung von Krebs und Morbus Crohn.

[...]

Und jetzt kommt aus Kanada die Meldung, dass bestimmte Wirkstoffe in der psychoaktiven Droge Cannabis auch den Schutz von Zellen gegen das Coronavirus erhöhen könnten.

[...]

Andockstellen blockieren
Wie bei der vermuteten Wirkung von Nikotin auf das Coronavirus gehen die Forscher davon aus, dass einige Cannabis-Inhaltsstoffe die Fähigkeit des Virus verringern, in die Zellen der Lunge zu gelangen, wo es sich festsetzt, vermehrt und verbreitet.

In einem bislang nicht von Forscherkollegen geprüften Artikel ("peer review") auf preprints.org schreiben Kovalchuck und seinen Kollegen, dass ihre speziell entwickelten Cannabis-Stämme das Eindringen des Virus in den menschlichen Körper wirksam verhindern.

Das Coronavirus benötigt einen "Rezeptor", um in eine menschliche Wirtszelle einzudringen. Dieser Rezeptor ist als "Angiotensin-konvertierendes Enzym II" oder ACE2 bekannt. ACE2 findet sich im Lungengewebe, im Mund- und Nasenschleim, in den Nieren, in den Hoden und im Magen-Darm-Trakt, schreiben sie.

Laut ihrer Theorie könnte es sein, dass Cannabioide den ACE2-Spiegel in diesen "Gateways" verändern. Der menschliche Wirt wäre damit weniger anfällig und verletzlich gegenüber dem Virus. So könnte sich grundsätzlich das Infektionsrisiko verringern. "Wenn sich kein ACE2 im Gewebe befindet, kann das Virus nicht eindringen",
erläutert der Biologieprofessor Kovalchuck.

[...]

... medizinisches Cannabis ist nicht dasselbe wie das, was viele als Genussmittel im eigenen Garten pflanzen. Diese eher gewöhnlichen berauschenden Sorten sind für ihren Tetrahydrocannabinol (THC)-Gehalt bekannt. [...]

Die in Alberta ansässigen Forscher haben sich unterdessen auf Stämme der Pflanze Cannabis sativa konzentriert, die einen hohen Gehalt an dem entzündungshemmenden Cannabinoid Cannabidiol (CBD) aufweisen - das ist neben THC eine der anderen Hauptchemikalien im Hanf.

Die Kanadischen Forscher haben über 800 neue Cannabis sativa-Varianten mit hohen CBD-Werten entwickelt und bei ihnen 13 Extrakte identifiziert, die ihrer Meinung nach die ACE2- Werte in diesen menschlichen Gateways modulieren. "Unsere Sorten haben einen hohen CBD- oder ausgewogenen CBD/THC-Gehalt, weil man eine höhere Dosis verabreichen kann und die Menschen nicht durch die psychoaktiven Eigenschaften von THC beeinträchtigt werden",
so Kovalchuck.

[...]

"In diesem Fall hat die aktuelle Forschung aus Kanada gerade erst einen potenziellen therapeutischen 'Wirkmechanismus' aufgedeckt, der jedoch validiert und in gut konzipierten, robusten klinischen Studien getestet werden müsste, bevor aussagekräftige klinische Schlussfolgerungen gezogen werden können", so Albertyn.

Dazu gehören die Vorregistrierung klinischer Protokolle und Analysemethoden, die Veröffentlichung in Open-Access-Zeitschriften, doppelblinde, placebokontrollierte Studien und eine strenge, unabhängige Begutachtung durch die klinische akademische Gemeinschaft, sagt Albertyn.

[...]

Während Kovalchuck und seine Koautoren selber einräumen, dass selbst ihre wirksamsten Extrakte einer groß angelegten Validierung bedürfen, fügen sie hinzu, dass Cannabidiol eine "sichere Ergänzung" zur Behandlung von COVID-19 sein könnte. Eine Ergänzung, wohlgemerkt, neben anderen Behandlungsmethoden.

So könnte medizinisches Cannabis bis zu einer groß angelegten Verifizierung durchaus zu einer "einfach anzuwendenden, präventiven Behandlungen" entwickelt werden, wie etwa als Mundwasser oder Gurgelwasser im klinischen und häuslichen Gebrauch."


Mehr dazu unter der Quelle:
https://www.focus.de/wissen/natur/poten ... 70860.html

Kommentar
Das ist jetzt zwar seriöse Forschung und keine Fake-News, aber es muss noch einmal eindringlich auf Folgendes hingewiesen werden: Medizinisches Cannabis ist etwas anderes als das im Blumentopf. Kiffen nützt absolut nichts! Also lassen Sie es, wenn Sie sich nicht andere Probleme an den Hals holen wollen ...
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Covid-2019: Und wieder ein Kreis über der Grenze

Beitragvon Excubitor » Sa 9. Mai 2020, 16:34

FOCUS ONLINE News zur Coronavirus-Pandemie - "Corona-Zahlen zeigen: Nächster Kreis reißt Merkels Obergrenze"
"[...]

Mit 87 bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus liegt auch der Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein über der von Bund und Ländern festgelegten Grenze von 50 Neuinfizierten je 100 000 Einwohnern. Das geht aus Angaben des Kreises vom Freitag hervor. Der Grenzwert für den Kreis mit 131 000 Einwohnern liege bei 66 Neuinfektionen.

[...]"

Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/ne ... GESUNDHEIT

Kommentar
Da werden wohl weitere dazu kommen. Denn kaum waren die Lockerungen aktuell, schnellten auch gleich die Zahlen an Verstößen gegen die bleibenden Beschränkungen in die Höhe. Man wird es erst beim nächsten Lockdown kapieren und wahrscheinlich selbst dann nicht ...
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Covid-2019 News: Erstes Land kündigt eigenen Weg an

Beitragvon Excubitor » Sa 9. Mai 2020, 16:38

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Sachsen-Anhalt - Virus-Obergrenze: Erstes Bundesland kündigt eigenen Weg an"
"Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) will die Lockerungen der Corona-Beschränkungen in seinem Bundesland notfalls früher zurückdrehen, als es die Einigung zwischen Bund und Ländern vorsieht.

"Wir werden da wesentlich vorsichtiger herangehen, als es der Bund verabredet hat", sagte Haseloff dem "Tagesspiegel" (Samstag). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderchefs hatten sich darauf verständigt, Lockerungen zurückzunehmen, wenn binnen sieben Tagen in einem Landkreis mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner auftreten.

[...]"

Mehr dazu unter der Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/ne ... GESUNDHEIT

Kommentar
Eine sehr vernünftige Entscheidung. Aber der Flickenteppich der für einen wie den vorliegenden Fall missratenen Föderation wird immer größer ...
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Covid-2019 News: Politiker die die Welt nicht braucht

Beitragvon Excubitor » Sa 9. Mai 2020, 17:15

WELT - „Je geringer die Infektionen, desto schwieriger wird es“
"[...]

WELT: Herr Bouffier, in Parks und manchen Fußgängerzonen sieht es fast wieder aus wie in Vor-Corona-Zeiten. Bescheren Mai-Sonne und Muttertag eine allzu innige Umarmungswelle?

Volker Bouffier: Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Bevölkerung vernünftig bleibt. Bisher haben doch auch fast alle mitgezogen. Der Zweiklang ‚mehr Freiheit‘ und ‚mehr persönliche Verantwortung‘ wird funktionieren. Auch die meisten Geschäfte und Betriebe halten sich bestimmt peinlich genau an die Regeln, weil sie ansonsten befürchten müssen, dass ihr Laden wieder geschlossen wird.

[...]

Bouffier: Kontaktbeschränkungen lassen sich entweder an einer Zahl festmachen, also dass sich so und so viele Personen treffen dürfen, oder an einer Gruppenbezeichnung. Die zwei Hausstände sind ein Kompromiss, der sich an der Entscheidung des Verfassungsgerichts im Saarland orientiert. Das Vorgehen ist lebensnah und praktikabel, daher fanden die meisten Bundesländer dieses Vorgehen vernünftig.

Mehr dazu unter der Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9

Kommentar
Glaubt der den Unfug den er da erzählt eigentlich selbst? Das Beste ist, er wurde durch den Interviewpartner zu Beginn des Interviews sogar noch darauf aufmerksam gemacht wie es wirklich läuft. Diese Maßnahmen der Kontaktbeschränkung sind weder lebensnah noch praktikabel. Wenn der mal die Augen aufmachen würde, sähe er, dass sich Unmengen Menschen gar nicht daran halten. Dafür gibt es bundesweit Belege. Darüber hinaus gibt es gar nicht genug Personal das auch in vertretbarer Weise umzusetzen. Und dort wo es genug Personal für Kontrollen gibt, zumindest temporär, wird das Ganze oft inkonsequent oder so umgesetzt, so dass sich genau deswegen regional kaum jemand daran hält. Wer nur alberne Verwarnungen ausspricht, wird sich in weiten Teilen der Bevölkerung leider nie den notwendigen Respekt verschaffen, sondern bestenfalls belächelt, wenn nicht sogar ausgelacht.
Dieses Land braucht Menschen mit Sachverstand und realistischer Grundhaltung. Mit einer solchen Einstellung kann man keine Probleme lösen und schon gar keine Krisen bewältigen, auch wenn dann noch ein paar vernünftige Worte folgten, die jedoch in Widerspruch zu den Ausführungen zu Beginn des Interviews stehen.
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Covid-2019: Es ist noch lange nicht vorbei

Beitragvon Excubitor » Sa 9. Mai 2020, 17:37

ZEIT ONLINE - "Verlauf der Corona-Pandemie: Das Virus ist noch lange nicht besiegt"
"Im Kampf gegen das Virus ist Deutschland auf einem guten Weg. Aber es wäre gefährlich, sich darauf auszuruhen. Auch nach dem Sommer wird die Pandemie nicht vorbei sein.

[...]

Bislang war die deutsche Strategie, das Coronavirus zu bekämpfen, tatsächlich ziemlich erfolgreich. Die sinkenden Zahlen an Neuinfektionen gaben Grund zur Hoffnung. Um diese Erfolge nicht zu gefährden hatten Wissenschaftler in letzter Zeit allerdings immer lauter davor gewarnt, zu früh zu viel zu lockern. Erst vergangene Woche hatten sich die vier größten deutschen Forschungsorganisationen dafür ausgesprochen, die Zahl der Neuinfektionen soweit zu drücken, bis einzelne Kontakte nachverfolgt werden können.

Das ist umso schwieriger, je mehr Menschen sich pro Tag mit Sars-CoV-2 anstecken. Hatte das Robert Koch-Institut am Dienstag, den 5. Mai, noch 685 Neuinfektionen gemeldet, waren es am Mittwoch knapp 950 und am Donnerstag und Freitag jeweils mehr als 1.200. Der Modellierer Michael Meyer-Hermann vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung hofft, dass es sich dabei nur um eine Schwankung handelt. Auch der Meldeverzug spielt bei diesen Zahlen eine Rolle. Der zeitliche Abstand korreliere allerdings mit der vorangegangenen, bisher größten Lockerung, den Ladenöffnungen vom 20. April. "Leider muss ich sagen, dass das zusammenhängen könnte, ohne es aber beweisen zu können", sagt Meyer-Hermann.

Hat die Politik zu früh aufgemacht?
Die Entscheidung vom 6. Mai, weiter zu lockern, sei nach Meinung des Modellierers zu früh gekommen. Nämlich zu einem Zeitpunkt, als noch niemand die Effekte der Ladenöffnungen abschätzen konnte. "Dafür hätte man mindestens noch bis zum Ende der Woche warten müssen." Zusätzlich habe man mit der geplanten Öffnung der Schulen ein ganz neues Fass aufgemacht. "Wir wissen einfach nicht, wo die gefährlichste Stellschraube ist", sagt Meyer-Hermann. "Wir spielen bei den Schulen mit einem hohen Risiko."

Um einschätzen zu können, welche Lockerungen welche Effekte haben, brauchen Modellierer und Epidemiologen möglichst stabile Bedingungen. Zum Beispiel dürfe man eigentlich zwei Wochen lang immer nur eine Maßnahme zur gleichen Zeit lockern, sagt Jürgen May, Leiter der Abteilung Infektionsepidemiologie am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg. Aber in den vergangenen Wochen hat die Politik mehrere Beschränkungen in kurzen Abständen gelockert, mit dem Höhepunkt am 6. Mai.

Zusätzlich haben die Menschen während der vergangenen Wochen und Monate ihr Verhalten mehrfach verändert. Zu Anfang der Epidemie dürften viele erst einmal vorsichtiger geworden sein. Das scheint nun nicht mehr so sehr der Fall zu sein. Längst sind manche wieder stärker unterwegs und haben sich hier und da mit Freunden getroffen, obwohl das mit mehr als einer Person weiterhin verboten war. Außerdem haben sich auch noch die Wetterbedingungen geändert. "Wie soll man auf dieser Basis wirklich voraussagen können, wie sich der Ausbruch entwickelt?", fragt May.

[...]

Wie geht es im Sommer weiter?
Selbst wenn es gelingen sollte, die Zahl der Neuinfektionen über die nächsten Wochen zu kontrollieren, sind längerfristige Prognosen schwierig. "Wir wissen einfach zu vieles über das Virus noch nicht", sagt Michael Meyer-Hermann. Eine der wichtigsten offenen Fragen ist derzeit die der Saisonalität: Wie genau sich höhere Temperaturen, größere Luftfeuchtigkeit und mehr Sonneneinstrahlung auf die Verbreitung von Sars-CoV-2 auswirken, ist noch nicht klar.

[...]

Dass sich manche Viren im Sommer tatsächlich schlechter übertragen, ist zum Beispiel für die Influenza bekannt (PLoS Biology: Shaman et al., 2010*). Einen ähnlichen Effekt erwarten die meisten Forscherinnen und Forscher auch für Sars-CoV-2. "Wir schätzen, dass die Übertragbarkeit im Sommer vielleicht um 20 Prozent abnimmt", sagte der Harvard-Epidemiologe Marc Lipsitch dem Branchendienst Stat. Mit seinem Team hat er Ausbruchsszenarien auf Basis von Erkältungs-Coronaviren modelliert (Science: Kissler et al., 2020**). Wenn Sars-CoV-2 den anderen vier menschlichen Coronaviren ähnelt, die Erkältungen verursachen, reiche das aber nicht aus, um es zu stoppen, sondern nur, um es zu verlangsamen, sagt Lipsitch.

Keine Immunität im Herbst
Selbst wenn passiert, was viele hoffen dürften, wenn also die Infektionszahlen trotz der Lockerungen weiter zurückgehen und über den Sommer niedrig bleiben: Wir wären das Virus höchstwahrscheinlich selbst dann nicht los.

Zwar könnte es bald so scheinen, als sei der Erreger verschwunden – aber so wird es nicht sein: "Kleine Infektionsketten wird es trotzdem geben, und viele davon dürften unbemerkt verlaufen", sagt May. Sie könnten sich verstärken, wenn im Herbst die Temperaturen sinken und Menschen wieder mehr Zeit in schlecht belüfteten und geschlossenen Räumen verbringen. Dann wird das Virus auf eine hohe Zahl von Menschen treffen, die noch nicht immun sind. "Wir werden es nach dem Sommer nicht hinter uns haben, das können wir mit großer Sicherheit sagen."

[...]

Der größte Fehler wäre es aber, den Schutzschild zu sehr herunterzunehmen, sich nicht mehr an Abstandsregelungen und Hygiene zu halten, während eine neue, vielleicht größere Welle schon Kraft sammelt.

[...]

Außerdem weiß niemand, was passiert, wenn das Virus mutiert und damit vielleicht ansteckender wird. Vor Kurzem gab es Meldungen dieser Art auf Basis von noch nicht von Experten begutachteten Studien (BioRxiv: Korber et al., 2020). Aber ob das wirklich schon geschehen ist, lässt sich derzeit noch nicht sagen.

[...]"

Ausführlich dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... 6Q9#page=2

Hier finden Sie die Studien zum Artikel:
* https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/201 ... t=Abstract
** https://science.sciencemag.org/content/ ... ce.abb5793




Kommentar
Zweifellos einer der besten Artikel der letzten Zeit. Sowohl die aktuelle Situation als auch mögliche Verläufe der Pandemie/Epidemie wurden sachgerecht zutreffend und realistisch dargestellt.
Das ist journalistische Qualität, wie man sie leider nicht allzu häufig findet, zumindest nicht häufig genug.
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Covid-2019 Statistics: Daily Update for Germany

Beitragvon Excubitor » Sa 9. Mai 2020, 18:21

Die aktuellen Zahlen für SARS-CoV-2-Infektionen in Deutschland lauten:

Wichtige Hinweise:
:arrow: Das RKI-Dashboard (siehe unten unter Quellen) wurde um eine Karte erweitert und enthält nun auch Angaben zu der "Aktivität über 7 Tage/100.000 Einwohner". :!:
:arrow: Die hier rot angegebenen Zahlen unterliegen generell dem Manko bislang nicht erhobener, belastbarer Dunkelziffern.
:!:

:arrow: Laut aktuellem RKI Lagebericht ist die Reproduktionsrate weiter auf R = 1,10 gestiegen, vorbehaltlich einer statistischen Schwankungsbreite von 0,9 - 1.34 :!:
"Mit Datenstand 09.05.2020 0:00 Uhr wird die Reproduktionszahl auf R= 1,10 (95%-Prädiktionsintervall: 0,90-1,34) geschätzt.
Die heutige Schätzung der Reproduktionszahl R liegt über 1. Bei der Interpretation muss berücksichtigt werden, dass diese Schätzung mit der
Unsicherheit verbunden ist, wie sie das jeden Tag ausgewiesene Prädiktionsintervall ausdrückt.
Aufgrund der statistischen Schwankungen, die durch die insgesamt niedrigeren Zahlen verstärkt
werden, kann somit noch nicht bewertet werden, ob sich der während der letzten Wochen sinkende
Trend der Neuinfektionen weiter fortsetzt oder es zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen kommt. Der
Anstieg des geschätzten R-Wertes macht es erforderlich, die Entwicklung in den nächsten Tagen sehr
aufmerksam zu beobachten."

Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile
(Die Reproduktionszahl gibt an wie viele Menschen statistisch von einem Infizierten angesteckt werden)


"Gelingt das dauerhafte Niedrighalten der Reproduktionszahl unter 1 nicht, so setzt sich der anfängliche exponentielle Anstieg wieder fort. Selbst ein R von 1,3 bedeutet bei einer Generationszeit von 4 Tagen eine Verdoppelung der Anzahl von Neuerkrankung innerhalb von etwa 11 Tagen. Die Reproduktionszahl alleine reicht nicht aus um die aktuelle Lage zu beschreiben. Zumindest die absolute Zahl an Neuerkrankungen und auch die Zahl schwerer Erkrankungen müssen zusätzlich betrachtet werden um ein angemessenes Bild zu bekommen."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Ep ... nn=2371176

:arrow: Das Virus verbreitet sich beim gegenwärtigen Stand sozusagen unter dem Deckmäntelchen der Maßnahmen weiter, was zu einer zweiten, wesentlich stärkeren Infektionswelle führen kann. Erst bei einer Reproduktionsrate von 0,3, oder besser 0,2, wäre das Virus über Tracing-Apps und Tests überhaupt kontrollierbar :!:

:arrow: Die Verdopplungszeit der Infektionen soll nach Informationen des Nachrichtensenders ntv, Stand 08.05.2020 (Tagesendwert vom 08.05.04.), derzeit bei 125,9 Tagen liegen.
Allerdings
"... gibt es Probleme mit dieser Zahl: Erstens gibt es verschiedene Berechnungswege und somit verschiedene Ergebnisse. Zweitens ist die Verdopplungszeit vor allem bei einem exponentiellen Wachstum aussagekräftig. Inzwischen hat sich das Wachstum der Infiziertenzahl in Deutschland aber soweit abgeflacht, dass es nicht mehr exponentiell ist. Somit verliert die Zahl laut dem Science Media Center an Aussagekraft." Quellen: https://www.deutschlandfunk.de/covid-19 ... id=474508; https://www.sciencemediacenter.de/filea ... 200406.pdf


Stand 09.05.2020 18.32 Uhr
170876 bestätigte Infektionen - 20066 Personen akut in Behandlung befindlich - 143300 Genesene -
7510 Todesfälle


:arrow: Die Zahl der aktiven Infektionen sinkt stetig weiter unter diejenige der bereits Genesenen und der Abstand vergrößert sich weiter zugunsten der Genesenen.

Bestätigte Infektionen
Veränderung zu gestern:

+ 1446 (Vortag: + 775 -
Tendenz: wieder eine deutliche Steigerung von gestern zu heute, fast eine Verdopplung, insgesamt weiter steigend.) (Gesamttendenz: wieder uneinheitlich.)
Momentan gestaltet sich die weitere Entwicklung wieder uneinheitlich. Für einen dauerhaften Trend müssen noch etwa weitere zwei Wochen abgewartet werden, bis die Auswirkungen der Lockerungen erkennbar werden.

Die Zahl der Genesenen dürfte sich nun nah an der Realität befinden.

Todesfälle
Veränderung zu gestern:

+ 118 (Vortag: + 70 -
Tendenz: jetzt wieder eine starke Zunahme um 68,57 %, insgesamt weiter steigend.) (Gesamttendenz: wieder uneinheitlich.)


Quelle:
Covid-19-Operations Dashboard des Johns Hopkins CSSE (Center for Systems Science and Engineering an der Johns Hopkins University, Baltimore, Maryland, USA)
https://coronavirus.jhu.edu/map.html
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps ... 7b48e9ecf6 (Desktop-Version)
https://www.arcgis.com/apps/opsdashboar ... 62e5c06e61 (Mobil-Version)

Siehe auch
Covid-19-Dashboard des RKIs (Robert Koch-Institut, Berlin) für Deutschland: Stand 09.05.2020 00.00 Uhr
(Kreise und Kreisfreie Städte - Aktivität über 7 Tage/100.000 Einwohner), (Kreise und Kreisfreie Städte - Fälle/100.000 Einwohner).
https://experience.arcgis.com/experienc ... ge/page_1/
(Einfach auf die Karte klicken und so vergrößern, um den Kreis oder die Kreisfreie Stadt des eigenen Wohnorts schnell zu finden.)

RKI (Robert Koch-Institut, Berlin): Covid-19-Fallzahlen in Deutschland, Stand 09.05.2020 00.00 Uhr, (online aktualisiert um 07.50 Uhr)
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... ahlen.html

Bitte beachten Sie, dass die Zahlen des Johns Hopkins CSSE fortlaufend, meist stündlich, die des RKIs nur einmal täglich, vormittags, mit Stand Mitternacht, aktualisiert werden. Das bedeutet konkret, dass die hier verlinkten Zahlen des RKI zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung ca. 19-20 Stunden hinter den hier angegebenen zurückliegen und daher niedriger ausfallen.


Anm.: Während die Zahl der Neuinfektionen in China weiter, und das bereits seit mehr als einem Monat, stagniert, wenn man den von dort übermittelten Zahlen trauen kann, nimmt diese im Rest der Welt, vorrangig Europa, derzeit immer noch zu, beginnt aber weitflächig abzunehmen.
Der Anstieg/24 h (Daily Increase) der bestätigten Neuinfektionen in Deutschland ist weiter uneinheitlich, bei derzeit wieder wechselnden Auf- und Ab-Tendenzen. Quelle: Johns Hopkins CSSE. (Der zahlenmäßige Unterschied zur Grafik, falls vorhanden, resultiert aus den unterschiedlichen Ablesezeiten der von mir gewählten und derjenigen Zeit, welche der der Grafik zugrunde liegende Algorithmus automatisch als Messpunkt auswählt. Die Zahlen sind daher beide korrekt, da sie auf derselben Basis beruhen und sich nur aufgrund des verschiedenen Zeitpunkts der Ablesung unterscheiden.)

Man wird allerdings davon ausgehen müssen, dass die tatsächliche Zahl Infizierter erheblich höher liegt, als die der bislang bestätigten Infektionen.
Zur Dunkelziffer siehe: http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewt ... 60#p111061
Nach den Ergebnissen der Heinsberg-Studie schätzt man nunmehr bundesweit als Dunkelziffer das zehnfache der Anzahl Infizierter.

Die Zahl für bereits Genesene dürfte, wie in einem vorhergehenden Beitrag beschrieben, immer noch leicht höher liegen als hier angegeben.
Siehe dazu http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewt ... 30#p110925
Zuletzt geändert von Excubitor am Sa 9. Mai 2020, 19:48, insgesamt 3-mal geändert.
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Covid-2019: Drehen sie jetzt "alle" durch?

Beitragvon Excubitor » Sa 9. Mai 2020, 19:18

SZ.de - "Vatikan: Kirchlicher Aufruf mit Verschwörungstheorien"
"Der konservative Kardinal Müller unterschreibt mit anderen Geistlichen einen Text, der seltsame Thesen zu Covid-19 verbreitet. So warnt er vor der "Schaffung einer Weltregierung, die sich jeder Kontrolle entzieht".

Kirchlicher Aufruf mit Verschwörungstheorien
Der deutsche Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller hat gemeinsam mit anderen konservativen Geistlichen und Intellektuellen einen "Aufruf für die Kirche und für die Welt an Katholiken und alle Menschen guten Willens" unterzeichnet, in dem unter anderem die Ansteckungsgefahr von Covid-19 angezweifelt wird.

[...]"

Ausführlich dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9

Kommentar
Solch einen Unfug muss man genauso wenig kommentieren wie den ganzen absurden Schwachsinn auf Facebook und Konsorten. Eine Kirche, die so etwas zulässt, disqualifiziert sich selbst. Als wenn die, insbesondere die Katholiken, nicht schon Probleme genug hätten, von denen sie wohl wieder gerne einmal ablenken wollen; Pustekuchen, missglückt. Leute, das war metaphorisch ausgedrückt, ein klassisches "Eigentor".


Siehe auch:
SZ.de - "Militärschau in Weißrussland: Lukaschenko ignoriert sämtliche Warnungen"
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... li=BBqg6Q9
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Covid-2019: Dummheit siegt?

Beitragvon Excubitor » Sa 9. Mai 2020, 20:38

DER SPIEGEL - "Corona-Maßnahmen: Tausende Menschen demonstrieren bundesweit gegen Einschränkungen""
"Stoppt Gates", "Legt den Maulkorb ab", "Widerstand": In mehreren deutschen Städten haben Bürger gegen die Corona-Beschränkungen protestiert. Auf Abstandsregeln nahmen nicht alle Rücksicht.

[...]

In mehreren deutschen Städten haben am Samstag Tausende Menschen gegen die Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie demonstriert. Einer der Schwerpunkte war Stuttgart. Auch in Berlin, München und Frankfurt gab es Proteste.

In Stuttgart waren auf dem Cannstatter Wasen mehrere Tausend Menschen unterwegs. Ein Polizeisprecher sagte, es sei ziemlich voll geworden. Eine genaue Teilnehmerzahl nannte er nicht. Die Schutzmaßnahmen seien meist eingehalten worden.

Die Behörden hatten maximal 10.000 Teilnehmer erlaubt. Hinter dem Protest steht eine Initiative namens "Querdenken". Kritiker befürchten eine Vereinnahmung durch Verschwörungstheoretiker und Rechtspopulisten.

[...]"

Ausführlich dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9

Kommentar
Der Ansatz "Querdenken" wäre ja grundsätzlich nicht schlecht. würde man sich nicht genau so verhalten wie Verschwörungstheoretiker und Rechtspopulisten. Hier werden die Menschen genauso mit oberflächlichen Parolen aufgehetzt wie es letztgenannte tun. Man ist also keinen Deut besser als diejenigen gegen die man sich eigentlich wenden will.
Darüber hinaus haben diese "Möchte-gern-Freiheitskämpfer" doch noch gar keine echten Einschränkungen erlebt. Denen ist anscheinend, das zum Glück vorhandene, Übermaß an Freiheit in Deutschland mächtig zu Kopf gestiegen, das sie offensichtlich nicht zu schätzen wissen. Die sollten dankbar sein, wie viele Freiheiten sie hier haben. Vielleicht sollten diese Hobby-Revoluzzer mal eine Weile in Nordkorea leben müssen, um zu erfahren wie Einschränkungen aussehen. Das dortige "normale" Leben würde von denen keiner, wenn überhaupt, mehr als ein paar Tage aushalten.
Was wir bisher an "Einschränkungen" erduldet haben ist lediglich ein "Kindergeburtstag" gegen das, was uns diese offensichtlich Intelligenz Geforderten noch einbrocken könnten. Hinzu kommt, dass viele von denen die da demonstrieren sich selbst im Internet jeder Privatsphäre und damit des letzten Quäntchens Freiheit selbst berauben, indem sie jedes noch so unbedeutende Detail ihres Lebens freiwillig ins Netz stellen und so für jeden völlig durchschaubar sind, was diese wahrscheinlich mit Freiheit verwechseln werden. Wer so nach allen Seiten offen ist, kann eigentlich nicht ganz dicht sein ...
Nicht die Krise selbst, sondern das ständige Gejammer ist unerträglich ...
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Covid-2019: "Remdesivir" scheint zu funktionieren

Beitragvon Excubitor » So 10. Mai 2020, 17:36

FOCUS ONLINE Gesundheit - "News zur Coronavirus-Pandemie im Live-Ticker -Studienleiter: Corona-Mittel Remdesivir kommt „binnen Wochen oder weniger Monate“
"[...]

Coronavirus-TOP-NEWS: Studienleiter: Remdesivir wirkt! Corona-Mittel kommt „binnen Wochen oder weniger Monate“
16.14 Uhr: Zur Bekämpfung der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 wird es schon in Kürze ein Medikament geben. Das Präparat Remdesivir „werden wir binnen Wochen oder weniger Monate zur Verfügung haben“, sagte der Leiter der Infektiologie am Universitätsklinikum Köln, Gerd Fätkenheuer, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Fätkenheuer ist der deutsche Studienleiter eines internationalen Konsortiums zur Erforschung von Remdesivir, einem „abgelegten“ Ebola-Präparat.

[...]"

Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/co ... 76018.html


Kommentar
Das ist zwar eine gute Nachricht, die sich aber dadurch relativiert, dass dieses Mittel, selbst in ausreichender Verfügbarkeit "nur" Symptome und Auswirkungen lindert, was schon mal ein guter Etappen-Erfolg ist, mehr aber auch nicht. Es ist weder ein umfängliches Heilmittel, noch ein Impfstoff der eine Infektion verhindern könnte ...
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Solidarität mit den Menschen in der Ukraine
Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren. (Berthold Brecht)
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Excubitor
 
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