Klimawandel, Natur- u. and. Katastrophen (z. B. Covid-2019)

Hier können aktuelle Themen getrennt voneinander auf gesonderten threads erörtert werden.

Covid-2019: Deutscher Osten weniger hart betroffen

Beitragvon Excubitor » So 3. Mai 2020, 17:25

GMX News Aktuelle News Coronavirus - "Deutschlands Osten leidet weniger unter Corona - Diskussion um DDR-Impfpflicht"
"Ein Blick auf die deutschen Corona-Zahlen zeigt: Vor allem Ostdeutschland ist bislang verhältnismäßig schwach betroffen. Laut Medizinern spielt die Demografie wohl eine entscheidende Rolle - aber auch der Geldbeutel. Eine ehemalige DDR-Maßnahme ist hingegen nicht als Grund belegt.

[...]

Deutschlands Osten: Weniger Mobilität - weniger Ausbreitung
[...]

Entschleunigend bei der Virusausbreitung könne etwa ein hoher Anteil alter, weniger mobiler Menschen in einer Gesellschaft wirken: "Wir gehen oft in erster Linie davon aus, dass Alter ein Risikofaktor für schwere Erkrankungen ist", sagt Zeeb der Deutschen Presse-Agentur. "Das stimmt auch, aber die Ausbreitung ist zu Beginn wahrscheinlich tendenziell vor allem über jüngere Menschen erfolgt, über Reisende."

Niedrige Bevölkerungsdichte könnte ein Grund sein
Hinzu kommt laut Zeeb die recht niedrige Bevölkerungsdichte in mehreren ostdeutschen Bundesländern. "Gerade Mecklenburg-Vorpommern fällt mit niedrigen Zahlen auf: Ein Bundesland mit sehr geringer Bevölkerungsdichte und viel ländlicher Struktur." Es gebe aber auch Gegenbeispiele: Bremen etwa habe eine hohe Bevölkerungsdichte und dennoch recht niedrige Infektionszahlen. "Das zeigt eben auch, dass das Ganze jetzt nicht so einfach schwarz und weiß zu beschreiben ist."

Eine große Bedeutung bei der Virusausbreitung spielten Experten zufolge wohl auch Karnevalsveranstaltungen - die in Westdeutschland traditionell beliebter sind als im Osten. "Solche Feste und Zusammenkünfte moderieren und verändern das Krankheitsgeschehen eindeutig", sagt auch Zeeb.

Ein weiterer Unterschied: Während in Bayern, Baden-Württemberg und Hamburg das Virus wohl vielerorts aus Skigebieten wie Ischgl in Österreich eingeschleppt wurde, sind solche Berichte aus ostdeutschen Bundesländern seltener.

Prävention startete früh genug

[...]

Und schließlich: Als in Deutschland die ersten Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus beschlossen wurden, hatten die ostdeutschen Bundesländer zum Teil erst verhältnismäßig wenige Fälle registriert. Aus Zeebs Sicht ein Glücksfall: "Das ist ja das Optimale, wenn man Prävention früh genug einführt, damit eben nichts passiert."

Keine Beweise für Effekt der DDR-Impfpflicht
Hartnäckig hält sich zudem die These, dass viele Ostdeutsche in der Coronakrise von der Impfpflicht in der DDR profitierten, weil die Tuberkulose-Impfung auch gegen das Coronavirus immunisiere. Dafür gebe es bislang aber keine Beweise, betont Zeeb.

[...]"

Ausführlich dazu die Quelle:
https://www.gmx.net/magazine/news/coron ... t-34667916


Anm.: Vor dem verlinkten Artikel befindet sich eine gelungene Animation zu dem Thema, wie der von der Universität Oxford derzeit getestete Impfstoff wirken soll. Möglicherweise hat man sich da etwas in der Platzierung vertan, aber egal, ist gut gelungen.
Nur, bis zum Herbst kann der Impfstoff wegen Zulassungs und Produktionsproblemen ganz sicher nicht für alle bereitstehen. Von der Hoffnung muss man realistisch betrachtet, selbst bei bestmöglichem Verlauf aller notwendigen Abläufe, Abstand nehmen.
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Covid-2019 Statistics: Daily Update for Germany

Beitragvon Excubitor » So 3. Mai 2020, 18:18

Die aktuellen Zahlen für SARS-CoV-2-Infektionen in Deutschland lauten:

Wichtige Hinweise:
:arrow: Meldeverzögerungen wegen des Feiertags und des Wochenendes bis Sonntag Abend möglich. :!:
:arrow: Die hier rot angegebenen Zahlen unterliegen generell dem Manko bislang nicht erhobener, belastbarer Dunkelziffern.
:!:

:arrow: Laut aktuellem RKI Lagebericht liegt die Reproduktionsrate nun bei R = 0,74, vorbehaltlich einer statistischen Schwankungsbreite von 0,6 - 0,9. :!:
"Mit Datenstand 03.05.2020 0:00 Uhr wird die Reproduktionszahl auf R = 0,74 (95%-Prädiktionsintervall: 0,62-0,89) geschätzt. "
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile
(Die Reproduktionszahl gibt an wie viele Menschen statistisch von einem Infizierten angesteckt werden)
:arrow: Die momentan kleinen Schwankungsbreiten ergeben sich daraus, dass aufgrund der derzeitigen Situation relativ "weniger" Neuansteckungen auch kleinere epidemiologische Cluster in die komplexen Berechnungen einbezogen werden :!:


"Gelingt das dauerhafte Niedrighalten der Reproduktionszahl unter 1 nicht, so setzt sich der anfängliche exponentielle Anstieg wieder fort. Selbst ein R von 1,3 bedeutet bei einer Generationszeit von 4 Tagen eine Verdoppelung der Anzahl von Neuerkrankung innerhalb von etwa 11 Tagen. Die Reproduktionszahl alleine reicht nicht aus um die aktuelle Lage zu beschreiben. Zumindest die absolute Zahl an Neuerkrankungen und auch die Zahl schwerer Erkrankungen müssen zusätzlich betrachtet werden um ein angemessenes Bild zu bekommen."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Ep ... nn=2371176

:arrow: Das Virus verbreitet sich beim gegenwärtigen Stand sozusagen unter dem Deckmäntelchen der Maßnahmen weiter, was zu einer zweiten, wesentlich stärkeren Infektionswelle führen kann. Erst bei einer Reproduktionsrate von 0,3, oder besser 0,2, wäre das Virus über Tracing-Apps und Tests überhaupt kontrollierbar :!:

:arrow: Die Verdopplungszeit der Infektionen soll nach Informationen des Nachrichtensenders ntv, Stand 02.05.2020 (Tagesendwert vom 02.05.04.), derzeit bei 94,3 Tagen liegen.
Allerdings
"... gibt es Probleme mit dieser Zahl: Erstens gibt es verschiedene Berechnungswege und somit verschiedene Ergebnisse. Zweitens ist die Verdopplungszeit vor allem bei einem exponentiellen Wachstum aussagekräftig. Inzwischen hat sich das Wachstum der Infiziertenzahl in Deutschland aber soweit abgeflacht, dass es nicht mehr exponentiell ist. Somit verliert die Zahl laut dem Science Media Center an Aussagekraft." Quellen: https://www.deutschlandfunk.de/covid-19 ... id=474508; https://www.sciencemediacenter.de/filea ... 200406.pdf


Stand 03.05.2020 18.32 Uhr
165183 bestätigte Infektionen - 27771 Personen akut in Behandlung befindlich - 130600 Genesene -
6812Todesfälle


:arrow: Die Zahl der aktiven Infektionen sinkt stetig weiter unter diejenige der bereits Genesenen und der Abstand vergrößert sich weiter zugunsten der Genesenen.

Bestätigte Infektionen
Veränderung zu gestern:

+ 867 (Vortag: + 985 -
Tendenz: eine weitere Abnahme von gestern zu heute um ca. 11.97 %, insgesamt jedoch weiter steigend.) (Gesamttendenz: weiter uneinheitlich.)
Die Abnahme ist aufgrund der Meldeverzögerungen am Wochenende mit Vorsicht zu genießen.

Die Zahl der Genesenen dürfte sich nun nah an der Realität befinden.

Todesfälle
Veränderung zu gestern:

+ 76 (Vortag: + 104 -
Tendenz: wieder eine weitere Abnahme von gestern auf heute um etwa 26,92 %, insgesamt jedoch weiter steigend.) (Gesamttendenz: weiter uneinheitlich.)
Auch die Anzahl der Todesfälle scheint sich zu stabilisieren, bzw. kontinuierlich leicht Abzunehmen, vorbehaltlich möglicher Meldeverzögerungen am WE.

Quelle:
Covid-19-Operations Dashboard des Johns Hopkins CSSE (Center for Systems Science and Engineering an der Johns Hopkins University, Baltimore, Maryland, USA)
https://coronavirus.jhu.edu/map.html
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps ... 7b48e9ecf6 (Desktop-Version)
https://www.arcgis.com/apps/opsdashboar ... 62e5c06e61 (Mobil-Version)

Siehe auch
Covid-19-Dashboard des RKIs (Robert Koch-Institut, Berlin) für Deutschland (Kreise und Kreisfreie Städte ab 100.000 Einwohner), Stand 03.05.2020 00.00 Uhr
https://experience.arcgis.com/experienc ... ge/page_1/
(Einfach auf die Karte klicken und so vergrößern, um den Kreis oder die Kreisfreie Stadt des eigenen Wohnorts schnell zu finden.)

RKI (Robert Koch-Institut, Berlin): Covid-19-Fallzahlen in Deutschland, Stand 03.05.2020 00.00 Uhr, (online aktualisiert um 07.20 Uhr)
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... ahlen.html

Bitte beachten Sie, dass die Zahlen des Johns Hopkins CSSE fortlaufend, meist stündlich, die des RKIs nur einmal täglich, vormittags, mit Stand Mitternacht, aktualisiert werden. Das bedeutet konkret, dass die hier verlinkten Zahlen des RKI zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung ca. 19-20 Stunden hinter den hier angegebenen zurückliegen und daher niedriger ausfallen.


Anm.: Während die Zahl der Neuinfektionen in China weiter, und das bereits seit mehr als einem Monat, stagniert, wenn man den von dort übermittelten Zahlen trauen kann, nimmt diese im Rest der Welt, vorrangig Europa, derzeit immer noch zu, beginnt aber weitflächig abzunehmen.
Der Anstieg/24 h (Daily Increase) der bestätigten Neuinfektionen in Deutschland ist weiter uneinheitlich, seit drei Tagen fallend, bei derzeit wechselnden Auf- und Ab-Tendenzen, insgesamt nur noch "leicht" steigend, ähnlich wie die Fallzahl der Todesfälle, welche derzeit weiter sinkt, aber sich zu stabilisieren scheint. Quelle: Johns Hopkins CSSE. (Der zahlenmäßige Unterschied zur Grafik, falls vorhanden, resultiert aus den unterschiedlichen Ablesezeiten der von mir gewählten und derjenigen Zeit, welche der der Grafik zugrunde liegende Algorithmus automatisch als Messpunkt auswählt. Die Zahlen sind daher beide korrekt, da sie auf derselben Basis beruhen und sich nur aufgrund des verschiedenen Zeitpunkts der Ablesung unterscheiden.)

Man wird allerdings davon ausgehen müssen, dass die tatsächliche Zahl Infizierter erheblich höher liegt, als die der bislang bestätigten Infektionen.
Zur Dunkelziffer siehe: http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewt ... 60#p111061

Die Zahl für bereits Genesene dürfte, wie in einem vorhergehenden Beitrag beschrieben, immer noch leicht höher liegen als hier angegeben.
Siehe dazu http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewt ... 30#p110925
Auch die Zahlenangaben des RKIs belegen, dass man sich um die Anzahl Genesener nicht wirklich kümmert. Angaben dazu werden dort gar nicht veröffentlicht. Jedoch nehmen auch hier die Zahlen der Geheilten mittlerweile deutlich zu.
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Covid-2019: Wie wird der "Lockerungs-Galopp" enden?

Beitragvon Excubitor » Mo 4. Mai 2020, 16:50

SZ.de - "Lockerungen: Wie Merkels Wunsch nach Geschlossenheit zerbricht"
"Erst kommen harsche Drohungen aus Nordrhein-Westfalen, dann folgen Fast-Beschlüsse aus Niedersachsen. Es könnte das Ende des gemeinsamen Weges von Bund und Ländern sein.

[...]

Den Anfang machte am Montag morgen Nordrhein-Westfalens Familienminister Joachim Stamp. Mit ungewöhnlich scharfen Worten erklärte der FDP-Politiker schon früh am Tag, sein Land werde bei der Öffnung von Kitas den Alleingang wagen, sollte die Kanzlerin am Mittwoch weiter Lockerungen für die Kleinsten blockieren.

"Ich möchte jetzt gerne unseren Weg gehen. Wir lassen uns nicht noch eine Woche vertrösten", sagte der stellvertretende Ministerpräsident. Stamp betonte, dass man sich natürlich um die Sicherheit von Erziehern kümmern müsse. Aber: "Auf der anderen Seite müssen wir den Kindern möglichst zügig wieder den Zugang verschaffen." Die Situation von Familien und Kindern sei in den vergangenen Tagen und Wochen zu kurz gekommen. "Ich finde, das geht so nicht. Wir haben als Familienminister klare Wege aufgezeigt. Es gibt ein Konzept der schrittweisen Öffnung. Es gibt vier Phasen: von der Notbetreuung über die erweiterte Notbetreuung bis zum improvisierten Regelbetrieb und schließlich dem Regelbetrieb."

Scharfe Kritik übte Stamp an den Gesprächen der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten. Es könne kein Dauerzustand sein, dass nur diese entscheiden, was möglich sei und was nicht: "Man könnte den Eindruck bekommen, wir sind bei Hofe. Die Länder brauchen ihre Freiheit, die Pandemie verläuft in den Ländern unterschiedlich."

Ungewöhnlich war schon der Akt an sich; eine derartige Drohung ist in den vergangenen Wochen noch viel ungewöhnlicher gewesen. Dem Sinne nach sagte Stamp nichts anderes als: Wir machen das auf alle Fälle; offen ist nur noch, ob Merkel mit dabei ist.

Seine Botschaft, geäußert im Morningbriefing des Journalisten Gabor Steingart, klang wie eine Drohung - und dürfte auch so gedacht gewesen sein. Dass wenig später Stamps Koalitionspartner, Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), signalisierte, dass er einen Alleingang problematisch fände, konnte dem Akt nicht die Wucht nehmen. Zum möglichen Konflikt im Bündnis in Düsseldorf setzt sich das Bild fest, dass auch wichtigste Minister in den größten Bundesländern so viel nicht mehr halten vom gemeinsamen Vorgehen.

[...]"

Ausführlich dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... li=BBqg6Q9

Kommentar
Jetzt tritt genau das ein wovor die intelligenten Stimmen immer gewarnt haben: ein unkoordinierter "Lockerungs-Galopp" in dem einer den anderen mit Lockerungen zu überbieten scheint und damit nicht nur alles was bisher erreicht worden ist gefährdet sondern auch für die Zukunft einen bitteren Rückschlag verursachen könnte.

Offensichtlich haben einige Politiker, allen voran diejenigen der FDP, nicht begriffen, wie eine Pandemie gartet ist und wie deren Funktionsmechanismen ablaufen. Dazu gehört zu erkennen, dass nicht sie sondern das Virus momentan die Regeln vorgibt. Wer das nicht begreifen will, begibt sich auch strafrechtlich auf sehr dünnes Eis.
MP Laschet aus NRW hat entweder seine Leute nicht im Griff, wie schon einmal an anderer Stelle erwähnt, oder teilt deren Ansicht, was sich im für ihn negativen Ergebnis gleichbleibt. Denn letzten Respekt hatte er ohnehin schon in dem Moment verloren, als er MP Söder für einen kaum nennenswerten Alleingang kritisierte, kurze Zeit später aber selbst einen vollzogen hat ... So kann man sich selbst auch ins Abseits stellen...

Natürlich läuft die Epidemie in Deutschland regional unterschiedlich ab. Daraus aber abzuleiten, man könne machen was man wolle, lockern wie und wo man lustig ist und damit, und das ist das Problem, letztlich wieder alle gefährden, ist unzweifelhaft zu kurz gedacht. Denn wenn man im eigenen Bundesland auch eine Steigerung der Infektionszahlen riskieren will, so ist man, wie die jüngste Vergangenheit zeigt, gar nicht in der Lage den Wechsel von Personen von Bundesland zu Bundesland zu kontrollieren und gefährdet mit solch verantwortungslosem Verhalten immer alle.

Eine Epidemie, oder global betrachtet Pandemie, kann nur in Abstimmung der Bundesländer untereinander jemals kontrolliert werden. Diese egoistischen, unkoordinierten Alleingänge, sind genau das, was wir uns derzeit absolut nicht leisten können und eine sicher Gewähr dafür, dass hier ganz sicher kein qualitativ hochwertiges Krisenmanagement auf Länderebene stattfindet. Hier münden wir nun in das absolute Hauptproblem eines föderalistisch aufgebauten Staates mit leider falsch eingeteilten Kompetenzen und Befugnissen der einzelnen Mitglieder. Darüber wird nach Ende der Pandemie noch dringendst zu debattieren und hoch wahrscheinlich eine Grundgesetzänderung einzuleiten sein.

In außergewöhnlichen, für die Gesamtbevölkerung lebensbedrohlichen, Situationen wie einer Epidemie/ Pandemie kann es nur eine einzige, gebündelte, verantwortliche Kompetenz geben. Das ist schon jetzt aus diesen Vorgängen zu lernen ...


Siehe dazu auch:
Kölner Stadt-Anzeiger - Nach Wiedereröffnung: Lange Schlangen vor Ikea-Filialen sorgen für Entsetzen"
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9

Kommentar
Der Wahnsinn tobt ...
Zuletzt geändert von Excubitor am Mo 4. Mai 2020, 19:09, insgesamt 3-mal geändert.
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Covid-2019: Endergebnisse der Heinsberg-Studie vorgelegt

Beitragvon Excubitor » Mo 4. Mai 2020, 17:42

GMX News Aktuelle News Coronavirus - "Endergebnisse der "Heinsberg-Studie" veröffentlicht"
"[...]

Am Montag hat Streeks Forschergruppe nun die Endergebnisse der "Heinsberg-Studie" veröffentlicht. Eine Begutachtung durch andere Wissenschaftler steht allerdings noch aus.

Dunkelziffer in Gangelt fünfmal höher
Im Rahmen der Studie hatte ein Forschungsteam um Virologe Streeck sowie den Immunologen und Pharmakologen Gunther Hartmann in der Gemeinde Gangelt an der Grenze zu den Niederlanden 919 der insgesamt 12.000 Einwohner aus 405 Haushalten befragt. Nach einer Karnevalssitzung war es dort zu einer in Deutschland frühen und massenhaften Ausbreitung von SARS-CoV-2 gekommen.

Die Studienteilnehmer wurden zufällig ausgewählt, bei allen wurden Rachenabstriche und Blutproben genommen und analysiert.

Das sind die Ergebnisse der Untersuchungen vom 31. März bis 6. April, sechs Wochen nach dem Ausbruch der Infektion. In Gangelt ...

… betrug die Sterblichkeitsrate der Infektion, sprich der Anteil der Todesfälle unter den Infizierten, 0,37 Prozent.
… sind 15 Prozent der Menschen laut der Studie nach einem Ausbruchsereignis infiziert worden.
… haben insgesamt 22 Prozent aller Infizierten gar keine Symptome gezeigt.
liegt die Dunkelziffer rund fünfmal höher als die offiziell berichtete Zahl der positiv getesteten Personen.
… war die Infektionsrate bei Kindern, Erwachsenen und Älteren sehr ähnlich und hängen offenbar weder vom Alter noch vom Geschlecht ab.


Geschätzte Infizierte in Deutschland: 1,8 Millionen
Auch aufgrund des Spezialfalls Gangelt ist offen, wie repräsentativ die erhobenen Daten sind und inwiefern sie auf die gesamte Bundesrepublik übertragbar sind. Allerdings machen die Forscher auch Ausnahmen, etwa bei der Berechnung der Dunkelziffer der Infizierten.

"Legt man für eine Hochrechnung etwa die Zahl von fast 6.700 SARS-CoV-2-assoziierten Todesfällen in Deutschland zugrunde, so ergäbe sich eine geschätzte Gesamtzahl von rund 1,8 Millionen Infizierten", heißt es in einer Pressemitteilung der Universität Bonn mit Blick auf die Untersuchungen. Damit wäre die Dunkelziffer bundesweit mehr als zehnmal höher als die Gesamtzahl der aktuell offiziell gemeldeten Corona-Fälle.

"Die Ergebnisse können dazu dienen, Modellrechnungen zum Ausbreitungsverhalten des Virus weiter zu verbessern – bislang ist hierzu die Datengrundlage vergleichsweise unsicher", wird Co-Autor Hartmann in der Mitteilung zitiert.

Karnevalsbesucher hatten schwerere Symptome
Den Forscher sei zudem aufgefallen, dass Personen, die an der Karnevalssitzung teilgenommen haben, häufiger Symptome hatten. "Um herauszufinden, ob hier die körperliche Nähe zu anderen Sitzungsteilnehmern und eine erhöhte Tröpfchenbildung durch lautes Sprechen und Singen zu einem stärkeren Krankheitsverlauf beigetragen haben, planen wir weitere Untersuchungen in Kooperation mit Spezialisten für Hygiene", erklärte Hartmann.

Die Wissenschaftler sehen in ihren Untersuchungen auch eine Bestätigung für die Wichtigkeit der allgemeinen Abstands- und Hygieneregeln in der Corona-Pandemie. "Jeder vermeintlich Gesunde, der uns begegnet, kann unwissentlich das Virus tragen. Das müssen wir uns bewusst machen und uns auch so verhalten", sagte demnach Martin Exner, Leiter des Instituts für Hygiene und öffentliche Gesundheit der Universität Bonn und Co-Autor der Studie. Sie war im Auftrag der NRW-Landesregierung entstanden. (mf)

Quelle:
https://www.gmx.net/magazine/news/coron ... e-34670504
Zuletzt geändert von Excubitor am Mo 4. Mai 2020, 18:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Covid-2019 Statistics: Daily Update for Germany

Beitragvon Excubitor » Mo 4. Mai 2020, 18:16

Die aktuellen Zahlen für SARS-CoV-2-Infektionen in Deutschland lauten:

Wichtige Hinweise:
:arrow: Die hier rot angegebenen Zahlen unterliegen generell dem Manko bislang nicht erhobener, belastbarer Dunkelziffern.
:!:

:arrow: Laut aktuellem RKI Lagebericht liegt die Reproduktionsrate nun wieder bei R = 0,76, vorbehaltlich einer statistischen Schwankungsbreite von 0,6 - 0,9. :!:
"Mit Datenstand 04.05.2020 0:00 Uhr wird die Reproduktionszahl auf R = 0,76 (95%- Prädiktionsintervall: 0,66-0,89) geschätzt. "
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile
(Die Reproduktionszahl gibt an wie viele Menschen statistisch von einem Infizierten angesteckt werden)
:arrow: Die momentan kleinen Schwankungsbreiten ergeben sich daraus, dass aufgrund der derzeitigen Situation relativ "weniger" Neuansteckungen auch kleinere epidemiologische Cluster in die komplexen Berechnungen einbezogen werden :!:


"Gelingt das dauerhafte Niedrighalten der Reproduktionszahl unter 1 nicht, so setzt sich der anfängliche exponentielle Anstieg wieder fort. Selbst ein R von 1,3 bedeutet bei einer Generationszeit von 4 Tagen eine Verdoppelung der Anzahl von Neuerkrankung innerhalb von etwa 11 Tagen. Die Reproduktionszahl alleine reicht nicht aus um die aktuelle Lage zu beschreiben. Zumindest die absolute Zahl an Neuerkrankungen und auch die Zahl schwerer Erkrankungen müssen zusätzlich betrachtet werden um ein angemessenes Bild zu bekommen."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Ep ... nn=2371176

:arrow: Das Virus verbreitet sich beim gegenwärtigen Stand sozusagen unter dem Deckmäntelchen der Maßnahmen weiter, was zu einer zweiten, wesentlich stärkeren Infektionswelle führen kann. Erst bei einer Reproduktionsrate von 0,3, oder besser 0,2, wäre das Virus über Tracing-Apps und Tests überhaupt kontrollierbar :!:

:arrow: Die Verdopplungszeit der Infektionen soll nach Informationen des Nachrichtensenders ntv, Stand 03.05.2020 (Tagesendwert vom 03.05.04.), derzeit bei 96,5 Tagen liegen.
Allerdings
"... gibt es Probleme mit dieser Zahl: Erstens gibt es verschiedene Berechnungswege und somit verschiedene Ergebnisse. Zweitens ist die Verdopplungszeit vor allem bei einem exponentiellen Wachstum aussagekräftig. Inzwischen hat sich das Wachstum der Infiziertenzahl in Deutschland aber soweit abgeflacht, dass es nicht mehr exponentiell ist. Somit verliert die Zahl laut dem Science Media Center an Aussagekraft." Quellen: https://www.deutschlandfunk.de/covid-19 ... id=474508; https://www.sciencemediacenter.de/filea ... 200406.pdf


Stand 04.05.2020 18.32 Uhr
165745 bestätigte Infektionen - 26179 Personen akut in Behandlung befindlich - 132700 Genesene -
6866Todesfälle


:arrow: Die Zahl der aktiven Infektionen sinkt stetig weiter unter diejenige der bereits Genesenen und der Abstand vergrößert sich weiter zugunsten der Genesenen.

Bestätigte Infektionen
Veränderung zu gestern:

+ 562 (Vortag: + 867 -
Tendenz: eine weitere Abnahme von gestern zu heute um ca. 35,17 %, insgesamt jedoch weiter steigend.) (Gesamttendenz: momentan kontinuierlich sinkend.)
Die Abnahme scheint sich als Trend zu stabilisieren, jedoch ist in frühestens zweieinhalb Wochen mit dem Auswirkungen der Lockerungen zu rechnen.

Die Zahl der Genesenen dürfte sich nun nah an der Realität befinden.

Todesfälle
Veränderung zu gestern:

+ 54 (Vortag: + 76 -
Tendenz: eine weitere Abnahme von gestern auf heute um etwa 28,93 %, insgesamt jedoch weiter steigend.) (Gesamttendenz: nun kontinuierlich leicht abnehmend.)
Auch die Anzahl der Todesfälle scheint nunmehr kontinuierlich abzunehmen, vorbehaltlich möglicher Auswirkungen der Lockerungen.

Quelle:
Covid-19-Operations Dashboard des Johns Hopkins CSSE (Center for Systems Science and Engineering an der Johns Hopkins University, Baltimore, Maryland, USA)
https://coronavirus.jhu.edu/map.html
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps ... 7b48e9ecf6 (Desktop-Version)
https://www.arcgis.com/apps/opsdashboar ... 62e5c06e61 (Mobil-Version)

Siehe auch
Covid-19-Dashboard des RKIs (Robert Koch-Institut, Berlin) für Deutschland (Kreise und Kreisfreie Städte ab 100.000 Einwohner), Stand 04.05.2020 00.00 Uhr
https://experience.arcgis.com/experienc ... ge/page_1/
(Einfach auf die Karte klicken und so vergrößern, um den Kreis oder die Kreisfreie Stadt des eigenen Wohnorts schnell zu finden.)

RKI (Robert Koch-Institut, Berlin): Covid-19-Fallzahlen in Deutschland, Stand 04.05.2020 00.00 Uhr, (online aktualisiert um 08.00 Uhr)
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... ahlen.html

Bitte beachten Sie, dass die Zahlen des Johns Hopkins CSSE fortlaufend, meist stündlich, die des RKIs nur einmal täglich, vormittags, mit Stand Mitternacht, aktualisiert werden. Das bedeutet konkret, dass die hier verlinkten Zahlen des RKI zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung ca. 19-20 Stunden hinter den hier angegebenen zurückliegen und daher niedriger ausfallen.


Anm.: Während die Zahl der Neuinfektionen in China weiter, und das bereits seit mehr als einem Monat, stagniert, wenn man den von dort übermittelten Zahlen trauen kann, nimmt diese im Rest der Welt, vorrangig Europa, derzeit immer noch zu, beginnt aber weitflächig abzunehmen.
Der Anstieg/24 h (Daily Increase) der bestätigten Neuinfektionen in Deutschland ist weiter uneinheitlich, seit drei Tagen fallend, bei derzeit wechselnden Auf- und Ab-Tendenzen, insgesamt nur noch "leicht" steigend, ähnlich wie die Fallzahl der Todesfälle, welche derzeit weiter sinkt, aber sich zu stabilisieren scheint. Quelle: Johns Hopkins CSSE. (Der zahlenmäßige Unterschied zur Grafik, falls vorhanden, resultiert aus den unterschiedlichen Ablesezeiten der von mir gewählten und derjenigen Zeit, welche der der Grafik zugrunde liegende Algorithmus automatisch als Messpunkt auswählt. Die Zahlen sind daher beide korrekt, da sie auf derselben Basis beruhen und sich nur aufgrund des verschiedenen Zeitpunkts der Ablesung unterscheiden.)

[color=#0000BF]Man wird allerdings davon ausgehen müssen, dass die tatsächliche Zahl Infizierter erheblich höher liegt, als die der bislang bestätigten Infektionen.
Zur Dunkelziffer siehe: http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewt ... 60#p111061

Die Zahl für bereits Genesene dürfte, wie in einem vorhergehenden Beitrag beschrieben, immer noch leicht höher liegen als hier angegeben.
Siehe dazu http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewt ... 30#p110925
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Covid-2019: Die aktuellen Lockerungen nach Bundesländern

Beitragvon Excubitor » Mo 4. Mai 2020, 19:02

WELT - "So lockert Ihr Bundesland nun die Coronavirus-Beschränkungen"
"[...]

(Anm.: Exemplarisch erwähnt sei hier ...)
Nordrhein-Westfalen
Am Montag, dem 4. Mai, traf in dem Bundesland eine neue Schutzverordnung in Kraft. Sie erlaubt die Wiedereröffnung von Museen, Zoos und Volkshochschulen. Ebenfalls wieder offen sind Friseure. Weiterhin geschlossen bleiben Sportanlagen und Fitnessstudios. Spielplätze werden ab Donnerstag geöffnet. Geschäfte sind bereits ab dem 27. April bis zu einer Größe von 800 Quadratmetern wieder geschäftsfähig. Alle bekannten Hygieneregeln gelten weiterhin, darunter auch die Maskenpflicht für Nahverkehr und Geschäfte. Sie wird sogar noch erweitert, sie gilt seit dem 4. Mai auch in den wiedereröffneten Museen, Tierparks und Galerien.

Druck macht Nordrhein-Westfalen bei der Frage der Kita-Öffnungen. Der nordrhein-westfälische Familienminister Joachim Stamp (FDP) schließt einen Alleingang seines Bundeslandes nicht aus, sollte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am kommenden Mittwoch im Gespräch mit den Ministerpräsidenten keine entsprechende Linie beschließen.

Zwar sei davon auszugehen, dass am 6. Mai eine bundesweite Entscheidung zur Öffnung von Kindergärten in Corona-Zeiten gefällt werde, „aber wird wir werden uns sicher nicht noch einmal eine Woche vertrösten lassen“, sagte Stamp. Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will zudem Besuche in Pflegeheimen in der Corona-Krise wieder erlauben. Wann das der Fall sein wird, ist allerdings noch unklar.

[...]

Die Angaben für alle Bundesländer finden Sie in der Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqgbZL
Zuletzt geändert von Excubitor am Mo 4. Mai 2020, 21:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Covid-2019: Rechtsfragen - Schadenersatz?

Beitragvon Excubitor » Mo 4. Mai 2020, 21:03

WELT - "Haben Corona-Infizierte die Chance auf Schadenersatz?"
"Durch das Coronavirus entstehen für die Gesellschaft und auch für den Einzelnen erhebliche Schäden. Die Frage, wer und ob überhaupt jemand dafür haftet, wird die Gerichte noch lange beschäftigen. Was gilt etwa bei Flugausfällen oder Urlauben, die nicht angetreten werden konnten? Und lässt sich eigentlich jemand dafür zur Verantwortung ziehen, wenn man sich mit dem Virus infiziert hat?

[...]"

Antworten unter der Quelle:
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... li=BBqgbZL

Kommentar
Wie bei allen Schadenersatz-Verfahren ist das auch hier weniger eine Frage der rechtlichen Bewertung als vielmehr eine Frage der Schwierigkeit der faktischen Beweislage.
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Covid-2019: Studie zu Vorerkrankungen

Beitragvon Excubitor » Di 5. Mai 2020, 17:15

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Studie zu Vorerkrankungen - Männer 13, Frauen 11 Jahre: Covid-19 soll etliche Jahre Lebenszeit kosten"
"Sterben an der durch das Coronavirus verursachten Krankheit vor allem Menschen, die nicht mehr lange zu leben haben? Eine Frage, die wiederholt gestellt wurde. Eine Studie aus Glasgow deutet in eine andere Richtung.

[...]

Studie: Frauen verlieren 11, Männer 13 Jahre
Ist es aber tatsächlich so, dass die meisten Menschen, die an Covid-19 versterben, ohnehin nur noch eine kurze Lebenszeit gehabt hätten? Eine ebenfalls kürzlich veröffentlichte Studie aus Glasgow kommt zu einem anderen Ergebnis.

Die Forscher wollten herausfinden, wie viele Lebensjahre Menschen durch Covid-19 im Mittel verlieren.

Für ihre Untersuchung schauten sich die Wissenschaftler Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Lebenserwartung an. Auch nahmen sie Angaben aus Großbritannien auf. Die Lebenserwartung schätzten sie in Zusammenhang mit Vorerkrankungen, Alter und Geschlecht ein. Dann verglichen sie die Daten mit denen der an Covid-19 Verstorbenen aus Italien. Sie schauten sich für ihre Rechnungen unter anderem Menschen mit Herzerkrankungen, Schlaganfall, Bluthochdruck, Demenz, Diabetes, Krebs, Leber- und Nierenerkrankungen an.

Ihr Ergebnis: Wenn Frauen an Covid-19 sterben, verkürzt sich ihre Lebenszeit im Schnitt um etwa 11, bei Männer sogar um 13 Jahre. So könnte etwa ein gesunder Über-80-Jähriger noch 11 Lebensjahre vor sich haben.

Die Ergebnisse der Forscher sind in einem Open-Access-Journal veröffentlicht, das heißt, sie wurden noch nicht von unabhängigen Experten geprüft. Natürlich können die Wissenschaftler in der Studie nur Wahrscheinlichkeiten nennen. Auch weisen sie daraufhin, das sie weder sozioökonomische Faktoren oder Beruf noch andere Dinge mit einbeziehen konnten, die sich auf die Gesundheit und die Lebenserwartung auswirken könnten, wie beispielsweise rauchen oder eine gesunde Lebensweise.

"Die meisten Covid-19-Todesfälle sind vermutlich verfrüht"
Trotzdem hält Demograf Timothy Riffe die Ergebnisse der Studie nicht für abwegig. Covid-19 tötet auch Menschen, die sonst nicht so bald gestorben wären", sagte der Max-Planck-Forscher kürzlich im Gespräch mit Spektrum- und nimmt dabei Bezug auf die Studie aus Glasgow.

[...]"

Ausführlich dazu die Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/coronav ... 57009.html


Zur Veröffentlichung der Studie(nergebnisse) geht es hier: https://wellcomeopenresearch.org/articles/5-75
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Re: Klimawandel, Natur- u. and. Katastrophen (z. B. Covid-2019)

Beitragvon Excubitor » Di 5. Mai 2020, 18:13

Die aktuellen Zahlen für SARS-CoV-2-Infektionen in Deutschland lauten:

Wichtige Hinweise:
:arrow: Die hier rot angegebenen Zahlen unterliegen generell dem Manko bislang nicht erhobener, belastbarer Dunkelziffern.
:!:

:arrow: Laut aktuellem RKI Lagebericht liegt die Reproduktionsrate nun bei R = 0,71, vorbehaltlich einer statistischen Schwankungsbreite von 0,59 - 0,82. :!:
"Mit Datenstand 05.05.2020 0:00 Uhr wird die Reproduktionszahl aufR= 0,71 (95%-Prädiktionsintervall: 0,59-0,82) geschätzt. "
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile
(Die Reproduktionszahl gibt an wie viele Menschen statistisch von einem Infizierten angesteckt werden)
:arrow: Die momentan kleinen Schwankungsbreiten ergeben sich daraus, dass aufgrund der derzeitigen Situation relativ "weniger" Neuansteckungen auch kleinere epidemiologische Cluster in die komplexen Berechnungen einbezogen werden :!:


"Gelingt das dauerhafte Niedrighalten der Reproduktionszahl unter 1 nicht, so setzt sich der anfängliche exponentielle Anstieg wieder fort. Selbst ein R von 1,3 bedeutet bei einer Generationszeit von 4 Tagen eine Verdoppelung der Anzahl von Neuerkrankung innerhalb von etwa 11 Tagen. Die Reproduktionszahl alleine reicht nicht aus um die aktuelle Lage zu beschreiben. Zumindest die absolute Zahl an Neuerkrankungen und auch die Zahl schwerer Erkrankungen müssen zusätzlich betrachtet werden um ein angemessenes Bild zu bekommen."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Ep ... nn=2371176

:arrow: Das Virus verbreitet sich beim gegenwärtigen Stand sozusagen unter dem Deckmäntelchen der Maßnahmen weiter, was zu einer zweiten, wesentlich stärkeren Infektionswelle führen kann. Erst bei einer Reproduktionsrate von 0,3, oder besser 0,2, wäre das Virus über Tracing-Apps und Tests überhaupt kontrollierbar :!:

:arrow: Die Verdopplungszeit der Infektionen soll nach Informationen des Nachrichtensenders ntv, Stand 04.05.2020 (Tagesendwert vom 04.05.04.), derzeit bei 98,9 Tagen liegen.
Allerdings
"... gibt es Probleme mit dieser Zahl: Erstens gibt es verschiedene Berechnungswege und somit verschiedene Ergebnisse. Zweitens ist die Verdopplungszeit vor allem bei einem exponentiellen Wachstum aussagekräftig. Inzwischen hat sich das Wachstum der Infiziertenzahl in Deutschland aber soweit abgeflacht, dass es nicht mehr exponentiell ist. Somit verliert die Zahl laut dem Science Media Center an Aussagekraft." Quellen: https://www.deutschlandfunk.de/covid-19 ... id=474508; https://www.sciencemediacenter.de/filea ... 200406.pdf


Stand 05.05.2020 18.32 Uhr
166424 bestätigte Infektionen - 24331 Personen akut in Behandlung befindlich - 135100 Genesene -
6993Todesfälle


:arrow: Die Zahl der aktiven Infektionen sinkt stetig weiter unter diejenige der bereits Genesenen und der Abstand vergrößert sich weiter zugunsten der Genesenen.

Bestätigte Infektionen
Veränderung zu gestern:

+ 679 (Vortag: + 562 -
Tendenz: jetzt wieder eine Zunahme von gestern zu heute um ca. 20,83 %, insgesamt auch weiter steigend.) (Gesamttendenz: wieder uneinheitlich.)
Momentan gestaltet sich die weitere Entwicklung wieder uneinheitlich. Für einen dauerhaften Trend müssen noch weitere zwei Wochen abgewartet werden, bis die Auswirkungen der Lockerungen erkennbar werden.

Die Zahl der Genesenen dürfte sich nun nah an der Realität befinden.

Todesfälle
Veränderung zu gestern:

+ 127 (Vortag: + 54 -
Tendenz: jetzt wieder eine starke Zunahme von gestern auf heute um ca. 135,19 %, insgesamt auch weiter steigend.) (Gesamttendenz: wieder uneinheitlich.)


Quelle:
Covid-19-Operations Dashboard des Johns Hopkins CSSE (Center for Systems Science and Engineering an der Johns Hopkins University, Baltimore, Maryland, USA)
https://coronavirus.jhu.edu/map.html
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps ... 7b48e9ecf6 (Desktop-Version)
https://www.arcgis.com/apps/opsdashboar ... 62e5c06e61 (Mobil-Version)

Siehe auch
Covid-19-Dashboard des RKIs (Robert Koch-Institut, Berlin) für Deutschland (Kreise und Kreisfreie Städte ab 100.000 Einwohner), Stand 05.05.2020 00.00 Uhr
https://experience.arcgis.com/experienc ... ge/page_1/
(Einfach auf die Karte klicken und so vergrößern, um den Kreis oder die Kreisfreie Stadt des eigenen Wohnorts schnell zu finden.)

RKI (Robert Koch-Institut, Berlin): Covid-19-Fallzahlen in Deutschland, Stand 05.05.2020 00.00 Uhr, (online aktualisiert um 08.20 Uhr)
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... ahlen.html

Bitte beachten Sie, dass die Zahlen des Johns Hopkins CSSE fortlaufend, meist stündlich, die des RKIs nur einmal täglich, vormittags, mit Stand Mitternacht, aktualisiert werden. Das bedeutet konkret, dass die hier verlinkten Zahlen des RKI zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung ca. 19-20 Stunden hinter den hier angegebenen zurückliegen und daher niedriger ausfallen.


Anm.: Während die Zahl der Neuinfektionen in China weiter, und das bereits seit mehr als einem Monat, stagniert, wenn man den von dort übermittelten Zahlen trauen kann, nimmt diese im Rest der Welt, vorrangig Europa, derzeit immer noch zu, beginnt aber weitflächig abzunehmen.
Der Anstieg/24 h (Daily Increase) der bestätigten Neuinfektionen in Deutschland ist weiter uneinheitlich, bei derzeit wieder wechselnden Auf- und Ab-Tendenzen, insgesamt nur noch "leicht" steigend, ähnlich wie die Fallzahl der Todesfälle, welche derzeit wieder steigt. Quelle: Johns Hopkins CSSE. (Der zahlenmäßige Unterschied zur Grafik, falls vorhanden, resultiert aus den unterschiedlichen Ablesezeiten der von mir gewählten und derjenigen Zeit, welche der der Grafik zugrunde liegende Algorithmus automatisch als Messpunkt auswählt. Die Zahlen sind daher beide korrekt, da sie auf derselben Basis beruhen und sich nur aufgrund des verschiedenen Zeitpunkts der Ablesung unterscheiden.)

Man wird allerdings davon ausgehen müssen, dass die tatsächliche Zahl Infizierter erheblich höher liegt, als die der bislang bestätigten Infektionen.
Zur Dunkelziffer siehe: http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewt ... 60#p111061

Die Zahl für bereits Genesene dürfte, wie in einem vorhergehenden Beitrag beschrieben, immer noch leicht höher liegen als hier angegeben.
Siehe dazu http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewt ... 30#p110925
Zuletzt geändert von Excubitor am Fr 8. Mai 2020, 18:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Covid-2019: Die Schwäche des föderalistischen Staatssystems

Beitragvon Excubitor » Di 5. Mai 2020, 18:55

DER SPIEGEL - "Coronakrise: Die Entmachtung - Wie die Länderchefs Angela Merkel übergehen"
"Die Ministerpräsidenten lockern ihre Corona-Beschränkungen, ohne die Beratung mit der Kanzlerin abzuwarten. Sie sollten sich zügeln. Wenn die Infektionszahlen wieder steigen, braucht das Land Merkels Autorität.

[...]"

Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... li=BBqg6Q9

Kommentar
Hier zeigt sich eine gefährliche Schwäche des föderalistischen Staatssystems. Die Corona-Krise offenbart schonungslos menschliche und systematische Schwächen, die man sich in einer solchen Situation nicht leisten kann.
Bei derart Länder übergreifenden Interessen wie dem der Gesundheit der Bevölkerung, also dem grundrechtlich garantierten Schutz auf körperliche Unversehrtheit kann in einem solchen System schnell mehr geschadet werden als es dieses Recht zu schützen in der Lage ist.

Man weiß nicht, soll man es peinlich oder erbärmlich finden. Erst spulen sich alle auf mit welcher gemeinsamen Linie man doch diese Krise meistern wolle. Doch was ist letztlich die Realität? Jeder macht was er will, keiner macht was er soll, aber alle machen mit. Krisenmanagement sieht definitiv anders aus :!:
Momentan dominieren Profilneurosen all zu oft den Verstand einiger Ministerpräsidenten und deren Gefolges und alles scheint dem gesunden Menschenverstand zu entgleiten, von Sachverstand gar nicht erst zu reden ... Das ist wieder genau das arme Deutschland als wie zuvor ...

Das ist Grund genug, um über eine sehr wichtige, anscheinend auch dringend notwendige, Grundgesetzänderung zu debattieren, sobald die Krise tatsächlich irgendwann ausgestanden sein wird. In einem solchen Fall herausragender Bedeutung müssen Kompetenzen und Befugnisse unbedingt gebündelt werden, um genau das zu verhindern was sich gerade abspielt, und dabei geht es, um es noch einmal deutlich zu machen, nicht um irgendeine politische Entmachtung, sondern um allein den Schutz des absolut allem anderen übergeordneten Interesses der Bevölkerung an einem gesunden Leben.
Und diejenigen die immer noch meinen, Freiheit sei das höchste Gut sollten sich einmal fragen, was ihnen die schönste Freiheit nützt, wenn sie die nicht gesund wahrnehmen können ...
Zuletzt geändert von Excubitor am Di 5. Mai 2020, 19:24, insgesamt 1-mal geändert.
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